Fehlgeburt verstehen

Ach so, ich habe es zwar mittlerweile akzeptiert. Aber ich verstehe nicht, warum mein Körper so ungewöhnliche Sachen macht. Also Schmerzen erzeugt. Die Temperatur ist Mittlerweile wieder normal und ich fühle mich nicht mehr so krank und kaputt. Musste mich tageweise mit Paracetamol über Wasser halten, um meinen Alltag zu bewältigen. Und ich nehme sehr ungern Medikamente.
Vielleicht will mir mein Körper und meine Seele was sagen. Aber was nur. An Träume kann ich mich nicht wirklich orientieren. Träume so gut wie nichts. Oder ich kann mich nicht daran erinnern.
 
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Hallo Waldweg,
Aber wenn das die Ursache ist, dann wäre ich ja letztlich doch Schuld. Meine Therapeutin versucht mich von den ewigen Schuldgefühlen weg zu bekommen.

ja, das finde ich z.B. nicht gut, denn die Schuldgefühle sind ganz normal erstmal da, auch wenn es in der ganzen Geschichte nicht um Schuld gehen kann.
Um Schuldgefühle loszuwerden muss man/frau sie erst ganz spüren, da rein gehen bis zu Ende, danach kann man sie loslassen....weil mit Schuld hats eh nix zu tun.

Habe eine tiefenpsychologische Therapie genehmigt bekommen. Von Familienaufstellung habe ich gutes gehört. Nur das kann ich mir nicht leisten. Sonst würde ich das machen.

Liebe Grüße.

ja, ist teuer, da muss man Prioritäten setzen, es gibt auch gute Kinesiologen die Hellinger Aufstellungen einbauen und über den Preis kann man mit allen reden, auch bei Familienaufsteller...nach Hellinger kann, glaube ich, das Vaterthema zu Magersucht führen....

man kann sicher auch Online einiges dazu lesen, also kostenlos, in welcher Gegend wohnst Du denn.?
 
Hi jointy,

da wir hier nicht in einem Medizinforum sind, macht es wohl weniger Sinn, wenn Du hier deine medizinischen Werte einstellst. Das meine ich nicht böse, sondern solche persönichen und durchaus sensiblen Daten gehören meiner Ansicht nach in die Hände des dich betreuenden Fachpersonals und nicht anonym in ein Forum gestellt, wo dann ein Möchtegernarzt meint dir eine Diagnose verpassen zu können.

Genau das gleiche möchte ich dir auch sagen. Du kennst vieleicht das Sprichwort:
"Viele Köche verderben den Brei"
in Liebe Gida
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Irgendwie hätte ich aber schon gerne die Sicherheit, dass es wieder klappt und gut geht. Aber diese Sicherheit wird mir niemand geben können. Schade eigentlich.

Sicherheit gibt es nicht im Leben, jointy. Versuche die Sache sachlich zu sehen, das hilft sehr. Wenn sich z.B. das befruchtete Ei nicht richtig in die Gebärmutter eingenistet hat, dann sorgt der Körper mit der Abstossung selber dafür, das für die Frau alles "optimal" läuft. Das hört sich jetzt vielleicht seltsam an, aber die Natur regelt vieles so, dass es für uns Lebewesen zu einem guten Abschluß kommt. Eine Befruchtung in einem Eileiter brachte nämlich früher für die Frau den Tod. Heute können die Ärzte evtl. auch solche Schwangerschaften zu einem guten Abschluß bringen, aber "die Natur" weiß nichts von Ärzten und ihren Machenschaften und geht ihren eigenen Gang.

Versuche deine Trauer aber nicht zu verdrängen, sondern arbeite "im Geiste" diese Erfahrungen ab und bespreche sie mit möglichst vielen Menschen, die dir wirklich zuhören oder mit Frauen, die die gleichen Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht hier in unserem Trauerforum? Vielleicht findet sich da die eine oder andere Frau mit der gleichen Erfahrung?

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute. Denke positiv! Du wirst sehen: Beim nächsten Mal geht alles gut!:)

Liebe Grüße
Urajup
 
Hallo,

Woher weiß ich denn, das ich gescheit trauere und es nicht wieder einfach so verdränge?
Die ersten Tage musste ich nur dran denken, da hab ich losgeheult. Morgens war es ganz schlimm, wenn keine Rückmeldung mehr vom Körper gekommen ist.
Dann war es von einen auf den anderen Tag weg. Das war auf einmal ein so sakastisch es klingt, total wunderbares Gefühl tiefster Liebe, selbst meinem Körper war ich unendlich dankbar, dass er das so toll alleine regelt. Das Hochgefühl blieb einen Tag. Danach konnte ich es Freunden ganz normal erzählen. Ohne Tränen. Mittlerweile bin ich im Hintergrund noch traurig, aber recht undeutlich.
Ich denke auch nicht mehr allzuoft daran. Und das Thema Bäumchen pflanzen hat auch nicht mehr Priorität. Ich weiß nicht, ob das was zu bedeuten hat.
Wie gesagt, aus den krassen Schuldgefühlen bin ich wahrscheinlich raus, würde aber gerne meine Aufgabe erkennen, die ich durch dieses tragische Ereignis bekommen habe. Und dann will ich diese Aufgabe gescheit angehen.
Ich will irgendwie alles Richtig machen und weiß halt nicht so genau wo ich anfange.
 
Wie gesagt, aus den krassen Schuldgefühlen bin ich wahrscheinlich raus, würde aber gerne meine Aufgabe erkennen, die ich durch dieses tragische Ereignis bekommen habe. Und dann will ich diese Aufgabe gescheit angehen.
Ich will irgendwie alles Richtig machen und weiß halt nicht so genau wo ich anfange.

Von Schuldgefühlen solltest du Abstand nehmen. "Du" hast ja nichts Falsches getan. Es war dein Körper, der sich entschlossen hatte, die Reissleine zu ziehen.Vermutlich aus rein biologischen Gründen. Zermarter dir bitte nicht den Kopf darüber nach dem WARUM und WESHALB, sondern versuche, diesen tragischen Vorfall als das zu nehmen, was er ist: ein tragischer Moment.

Das Leben ist nicht immer fair. Und warum uns diese oder jene "Schicksalschläge" passieren, darüber haben sich schon viele Philosophen ihre Köpfe zerbrochen und kamen zu keinem Ergebnis. Wir Menschen bekommen auch viele schöne Momente geschenkt, die wir allerdings niemals hinterfragen. "Glück" - in welcher Form auch immer - scheint uns Menschen als das "Normale" zu erscheinen, über welches wir nicht großartig nachdenken oder sagen: "Ja ey, es geht mir in der und der Hinsicht zur Zeit ausgezeichnet. Ich bin wirklich dankbar". Stattdessen zaudern und hadern wir mit uns, wenn es mal nicht so läuft........Schau also auch auf die schönen Seiten deines Lebens und vor allem: schaue nach vorn.:)

Liebe Grüße
Urajup
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Urajup,

Es ist gar nicht so einfach, nicht über das Warum oder Weshalb nachzudenken. Klar, ich könnte mich darauf verlassen, dass es rein biologischer Natur war. Aber irgendwas in mir möchte es genau wissen und analysiert jedes bisschen. Bin eben der totale Kopfarbeiter. Nur komme ich auf kein wirkliches Ergebnis. Es arbeitet in mir.

Ich ergieße mich nicht den ganzen Tag in Selbstzweifel und Selbstmitleid. Es sind in der Zwischenzeit einige schöne Dinge passiert, für die ich sehr dankbar war und geglaubt habe, vielleicht sollte ich erst einmal andere Dinge zu Ende bringen.
Wie kann man denn sich mit der Ungewissheit zufrieden geben und es hinnehmen ohne über Schuld nachzudenken. Irgendwie kann ich das nicht.
 
Ich verstehe den Sinn dieser Fehlgeburt nicht. ?



Wie kommst du darauf dass die Fehlgeburt einen speziellen Sinn hat?

Das Entstehen und Aufrechterhalten einer Schwangerschaft ist ein SEHR komplexer Prozess. Dass das immer fehlerfrei klappt ist überhaupt nicht gesagt. Vieleicht war der Fötus genetisch nicht okay, vieleicht hat die Einnistung/Nährstoffversorgung nicht reibungslos geklappt.

Es ist natürlich traurig wenn man sich darauf eingestellt und gefreut hat. Aber dass eine Schwangerschaft "nicht klappt" ist erst mal ein überhaupt nicht unnatürlich oder unnormal. Wenn das mehrffach hintereinander passiert würde ich anfangen mit Gedanken zu machen und Ärzte abzuklappern zwecks Ursachenforschung.
 
Hallo Urajup,

Es ist gar nicht so einfach, nicht über das Warum oder Weshalb nachzudenken. Klar, ich könnte mich darauf verlassen, dass es rein biologischer Natur war. Aber irgendwas in mir möchte es genau wissen und analysiert jedes bisschen. Bin eben der totale Kopfarbeiter. Nur komme ich auf kein wirkliches Ergebnis. Es arbeitet in mir.


Vieleicht aus dem selben Grund warum du dir exzessive Gedanken ums Essen gemacht hast?
 
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Hallo Garfield,

Ich weiß, dass statistisch sehr viele Schwangerschaften nicht überlebensfähig sind. Aber irgendwie glaube ich, dass es doch einen höheren Sinn haben muss, wenn eine Schwangerschaft unter ungünstigen Umständen völlig reibungslos verläuft, eine andere unter besseren äußeren Umständen aber nicht. Also nich unbedingt organischer Natur, vielleicht psychologischer oder die Natur des Karmas. Vielleicht soll ich mich mit dem Thema Tod nochmal intensiver Auseinander setzen oder mit Loslassen. Oder was weiß ich. Es gibt Frauen, die viele Kinder gebären und keine Fehlgeburt erleiden. Klar, es gibt auch Frauen, die haben ständig Fehlgeburten ohne, dass ein Arzt eine Ursache findet.
Aber für mich hat das Ereignis irgendwie eine Bedeutung. Ich weiß nicht warum oder kann es nicht in Worte fassen.
Ich kann dir ehrlich gesagt auch nicht sagen, warum ich ne Essstörung habe. Jedenfalls nicht eindeutig. Klar, schlimme Kindheit, Verlust vieler lieber Menschen und dergleichen. Aber da ich bisher meistens nur Verhaltenstherapie hatte, die in der Regel nur ne Symptomverschiebung mit sich brachte, kann ich Ursachen nur erahnen. Mit meiner jetzigen Therapeutin bin ich noch nicht tief in die Ursachenforschung eingestiegen. Ich weiß einige Dinge, die sie ursächlich sieht, aber ich kann sie noch nicht fassen.
Ich glaube auch, dass Krankheiten einen höheren Sinn haben. Also ich glaube, dass Krankheiten nicht unwillkürlich zu einem kommen. Die Organe und Körperformen haben doch auch ihre Bedeutung und stehen stellvertretend für innere Prozesse und "Altlasten". Verstehst du ungefähr?

Deswegen muss es doch auch eine Bedeutung haben, dass ich eine Fehlgeburt hatte.
 
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