Familienstellen - eine Heilslehre?

X-Toy schrieb:
Hallo alle miteinander.

Mir geht es so, dass ich immer mehr Schwierigkeiten habe, das Familienstellen anzuerkennen.

Und ich komme nicht umhin festzustellen, dass die Möglichkeit besteht, dass Familienstellen letzlich nur ein Konstrukt ist, dass nicht einmal besonders gut therapeutisch wirkt. Natürlich - letztlich sind alle anderen Therapieformen auch Konstrukte, aber die wirken eben nachweislich besser.

naja, so geht es mir momentan.

x.toy:)

Hi X-Toy...
ich finde es völlig normal das ganze in Frage zu stellen,soll man ja nicht einfach alles annehmen und nachmachen.....
von all den verschiedenen Therapiemöglichkeiten habe ich die Familienaufstellung als die beste erlebt,was ich allerdings auch erst nach ein paar Jahren beurteilen konnte...
Welche Therapieformen findest Du denn besser (nachweislich) .?
Wie Du richtig sagst in DEinem letzten Satz:"naja, so geht es mir momentan!"
ich denke,das wird nicht ewig so bleiben,viele Therapien kann man erst nach 10-20 Jahren richtig einschätzen und ich kann von meiner Familie sagen,dass wenn wir die Möglichkeit der Aufstellung nicht gehabt hätten,dann wären bei uns die Dramatischen Entwicklungen weitergegangen...sind sie aber dank der Aufstellung nicht...
 
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Hallo zusammen,
einen empirischen Beweis kann ich nicht liefern, aber aus meinen Erfahrungen kann vielleicht ein Urteil abgeleitete werden.

Habe auch schon einige Aufstellungen hinter mir, mit unterschiedlichem Erfolg.
Wie bei allen therapeutischen Methoden, kommt es sehr auf den/die Begleiter/in an.
Wie sensibel ist er/sie, wie klar den eigenen Wünschen und Ansichten gegenüber? Wenn der/die Therapeut/in seine eigenen Ängste und Schatten nicht geklärt hat und aus der Aufstellung eheraushalten kann leitet er/sie die Austellenden in die falsche Richtung und die Aufstellung biringt keinen Nutzen.

Außerdem stellen einige Therapeuten/innen die Situation, klären das was war, lassen jedoch die Heilung weg indem sie versuchen die richtige Ordnung wieder herzustellen. Das bringt ebenfalls wenig, weil der /die Aufstellende im weiteren Prozess allein gelassen wird und oft nicht zurecht kommt.

Meine Erfahrung:
Mein letzes Familienstellen war im Rahmen der evangelischen Erwachenenbildung Darmstadt. Wolf Ollrog ist evangelsicher Pfarrer und sehr erfahren in Familienaufstellungen. Er hat die notwendige Sensibilität und kann auch mit sehr schwierigen Familiensituationen umgehen.
Seine Ansicht über den Effekt des Familienstelllens ist für mich stimmig: du kannst nur Deine eigene Wahrnehmung klären, verändern und letztlich heilen. Personen , die nicht and der Aufstellung teilgenommen haben, müssen sich nicht zwangsläufig verändern, können es aber dadurch daß du Dich weiterentwickelst.
Wolf Ollrog hat auch die Erfahrung , um zu erkennen , dass eine Veränderung der Position zueinader zur Heilung zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist, oder ob es besser ist, die Aufarbeitung auf mehrere Sitzungen zu verteilen, wie zum Beispiel bei mir mit dem Thema Mißbrauch.
Was mich auch fasziniert hat war, dass ich nichts von dem Mißbrauch erzählt hatte, ich wollte nur klären warum ich mir immer wieder schmerzliche Erlebnisse kreiere und mir meine Herkunftsfamilie ansehen. Als er die Aufstellung der Personen sah wie ich sie nach meinem Gefühl zueinander stehend aufgestellt hatte fragte er mich,ob es in meiner Familie Mißbrauch gegeben habe.

Vielleicht könnt Ihr euch jetzt ein Bild über die Möglichkeiten machen. Es heißt jedoch nicht , dass alle Systemischen Therapeuten/innen zu demselben Resultat und Nutzen führen.
Liebe Grüße
Irmgard
 
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