mich interessiert, ob uns Nachnahmen an die Familie und deren Schicksal binden?! Es gibt ja die Aussage: nomen est omen.
Der Name ist Ausdruck einer Zugehörigkeit, einer Verbundenheit.
Was ist, wenn man einen anderen Namen annimmt? Führt dies auch zu einer Veränderung des eigenen Karmas?
Das geschieht ja oft bei Ehen. Damit verbinden sich zwei Familiensysteme zu einem neuen. Das mit dem Doppelnamen ist ja ganz nett, aber spätestens in der nächsten Generation wird's mühsam und in der übernächsten unmöglich (das wäre dann bei konsequenter Weiterführung ein Achtfach-Namen
). Hellinger steht da, was ihm etliche vorwerfen, eindeutig auf dem Standpunkt, dass die Frau dem Mann folgt, auch namentlich. Ich denke, es hat auf jeden Fall eine Bedeutung, welche Entscheidung da getroffen wird, es drückt etwas aus. Was das im Einzelfall ist, würde ich mich nicht zu objektivieren trauen... dass hingegen eine Eheschließung mit oder ohne Namensänderung karmisch bedeutsam ist, steht auf einem anderen Blatt.
Ich kenn auch einen Fall (leider kann ich ihn aus verständlichen Gründen nicht veröffentlichen), bei dem ein junger Mann einen Namen hatte, der zu allerlei Spott einlud. Als er eine Frau heiraten wollte, die ihrerseits einen Namen hatte, der ebenfalls ein Lachschlager war - und die Kombination beider Namen grenzte überhaupt an krass Zotiges, er lehrte an der Uni, sie in einem Gymnasium, was zusätzliche Aspekte auf die Namenswahl warf - beschlossen sie beide, einen völlig anderen Namen anzunehmen. Ich würde sagen, das war ein nachvollziehbarer Fall von Güterabwägung, und ich habe bislang nichts feststellen können, was sie belastet hätte. Kommende Generationen wachsen erst heran.
Ist man an das Schicksal einer Familie auf ewig gebunden? Ist Loslösung erlaubt?
Was heißt "an das Schicksal"? Ich bin überzeugt, dass wir mit unserem Familiensystem - und umgebenden systemischen Zwiebelschichten - verbunden sind wie mit der Atmosphäre, in der wir Luft atmen. Soll ich das mit dem Ausdruck des Bedauerns als "an die Erdatmosphäre gebunden" bezeichnen? Ich kann aber destruktive Bindungen im System - Verstrickungen - lösen, ohne mich aus dem System katapultieren zu wollen oder mich davon abzuschneiden. Darum geht es ganz wesentlich in Aufstellungen. Nicht Loslösung, sondern Lösung - und die basiert in der Regel auf dem Hinschauen, was ist, und auf dem Annehmen, was ist. Das ist der Ausgangspunkt, (mich) zu lösen.
Alles Liebe,
Jake