Familienaufstellung - und was nun???

Wirkliche Hilfe geht immer dahin, dass man Dir hilft, die wirkliche Ursache Deiner Probleme zu erkennen, Dir im Anschluss an die Ursachenfindung Wege zeigt, wie Du Deine Problem dann selbst löst.
Das ist ein beliebtes Vorurteil. Was ist denn die Ursache eines Problems? Und die Ursache der Ursache? Mit dieser Psycho-Archäologie kannst Du bis ins Unendliche arbeiten. Oder aber willkürliche Abkürzungen nehmen und Schuldzuweisungen treffen: Dieser oder jenes ist die Ursache meines Problems. Und dann?

Ich sehe einen sinnvolleren Ansatz darin, erst mal zu begreifen, dass etwas für mich zu einem Problem wird dadurch, dass ich es als Problem erfahre bzw. als mein Problem beschreibe. Wenn ich ein Problem habe, dann habe ICH ein Problem. Ich kann das von mir ablösen und so tun, als wäre das etwas Objektives, und dann die Ursachen im Außen suchen... siehe oben. Damit mache ich mich selbst abhängig davon, dass sich in diesem Außen etwas ändert, damit mein Problem verschwindet. Der Weg in die Opferrolle. Wenn ich Probleme als "Lösungen in Arbeitskleidung" (de Shazer) begreife, kann ich Probleme lösen, indem ich mich aus Bindungen an Zusammenhänge löse, die ich als problematisch erfahre ("Verstrickungen"). Das ist etwas Anderes als eine Ursache - solche Zusammenhänge beziehen mich selbst, die Art der Verbindung und das Verbundene in einem dynamischen Prozess mit ein, der von Wechselwirkungen lebt. Das Schöne daran: In Wechselwirkungen kann ich mitspielen, an Ursachen kann ich nichts mehr ändern (außer meine Beziehung zu solchen scheinbaren Ursachen, aber das wär dann auch schon wieder eine Wechselwirkung...).

Hirnwixerei? Vielleicht... mir geht halt diese Einladung zur Problemtrance immer wieder auf den Geist :)

Alles Liebe,
Jake
 
Werbung:
@ jake:
Ich kann deinem Geschriebenen nur voll und ganz beipflichten! ...ich seh das alles ja auch so wie du. Bloß, mittlerweile glaub ich, daß ich ein "Problem" mit dem "lösen" bzw "von mir ablösen" habe. Ich hänge bzw klammere wohl ziemlich an Dingen, selbst an solchen, die mir unter Umständen nicht mehr gut tun.
Konkret geht es glaub ich in erster Linie um meine Beziehung. Ich lebe seit knapp 7 Jahren in einer Partnerschaft, wo einfach "das Feuer" raus ist. Wir leben nicht mehr wirklich miteinander, sondern nur noch aneinander vorbei. Und diese Tatsache belastet mich. Doch viel mehr noch belastet mich die Frage, ob ich schuld bin daran & ob ich nicht doch vielleicht etwas dagegen bzw für die Beziehung tun könnte.
Ich denk mir halt, "wenn" es funktionieren würde, könnte mein Partner "der Partner" fürs Leben sein. Bloß kriegen wir bzw ich es nicht auf die Reihe.
Ich weiß auch nicht. Vielleicht mache ich mir auch nur zu viele Gedanken bzw erwarte ich mir einfach zu viel. Ich weiß nicht. Und noch schlimmer, ich weiß nicht was ich machen soll! Soll ich mich schlußendlich doch trennen und die Beziehung beenden oder wieder und noch mehr investieren????? Wann ist genug genug & zu viel zu viel????
Ich möchte keine Entscheidung später bereuen müssen! Ich bin diesbezüglich einfach vollkommen überfordert! Ich weiß nicht mehr was ich empfinde.
Und mein Bauchgefühl sagt mir einerseits "trenne dich, das wird nichts mehr, die Liebe ist weg" und andererseits "du kannst dich auf deinen Partner verlassen, er hilft dir in Notsituationen etc". ...doch reicht das für ein Leben?????? Ich komm "innerlich" einfach nicht mehr zur Ruhe. Ich erkenne mich schon selbst nicht mehr wieder! Ich bin eigentlich ein "Stehaufmanderl" und weiß mir beinahe immer selbst zu helfen, doch diesbezüglich weiß nicht mehr weiter!
 
Zurück
Oben