Familie und Beziehungsprobleme

H

Hierophantumar

Guest
hallo,
habe mal ne Frage, der ich versuche mehr so allgemein nachzugehen...
(aber schon den Gedanken habe, zu schauen, was es für mich bedeutet, sofern es etwas bedeutet...)


in wieweit spielt das Fehlen eine Elternteils, eine Rolle bei Beziehung bzw. eher Beziehungsproblemen. Also entweder fehlenden Beziehungen oder ständigen in die Brüche gehen.


Ich will nicht behaupten, das es daran liegt, wenn jemand keinen Partner findet, aber bei mir im Umkreis stell ich so vermehrt fest, dass es evtl. daran auch liegen könnte...
und diese in diese Richung zu schauen, ist vielleicht ein Aspekt, der auch lohnenswert ist, zu begehen...

gibts da irgendwelche Erfahrungen, die zu berichten wären...? oder gibt es Literatur zu dem Thema: Eltern/Familie und Beziehungen?
und würde es einen Unterschied machen, ob nun die Mutter oder der Vater verschwunden ist, aus dem Leben des Kindes? und auch seit wann die Person weg gegangen ist?


danke für alle eingehenden Antworten
lg Umar
 
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Hi Umar,

es gibt rund um systemische Arbeit den Begriff der *unterbrochenen Hinbewegung*, da gabs schon öfter was hier drüber:
https://www.esoterikforum.at/threads/28009
https://www.esoterikforum.at/threads/11233

Im Prinzip gehts darum, dass ein Kind, dem ein Teil seiner leiblichen Eltern über längere Zeit nicht zugänglich ist, sozusagen lernt, dass er von dort keine Liebe bekommt - oder was auch sonst immer es brauchen würde.

Und dieses erlernte Wissen prägt sich in sein Unbewusstes ein - und wenn er als erwachsener Mensch auf einen anderen Menschen trifft kommt dann automatisch der Glaubenssatz "das wird sowieso nix" - und oftmals blocken Menschen mit unterbrochener Hinbewgung dann von selbst ab, bevor eine Beziehung wirklich eine werden würde.

Andere Auswirkung von unterbrochenen Hinbewegungen sind, meiner Erfahrung nach, dauernd Verhältnisse mit verheirateten Partnern - oder auch häufiger Jobwechsel.
 
hallo!
meiner erfahrung nach, haben diese menschen länger ein schlechteres, düsteres bild von sich und eine unglaubliche sehnsucht nach dem was fehlt. es wird dann oft in freunden oder beziehungen gesucht, aber halt nur in einem selbst gefunden ;-) damit meine ich, wenn man akzeptiert WIE es war, dann auch noch findet, was selbst trotz des mankos da war, dann kann man heilen und sucht es nicht mehr außerhalb........
lg claudia
 
Erfahrung ist nicht was uns passiert,
sondern das was wir daraus machen, was uns passiert........

Und gleich diesem Zitat von Houxley sehe ich das auch in diesem Fall.

Ich selbst bin ohne meine Mutter aufgewachsen und ich dachte lange, dass das einer der Hauptgründe für meine oftmals schwierigen Beziehungen war. Ich habe vieles versucht: von Aufstellungen, über Beratung, Selbsterfahrung und und........

Dann habe ich für mich erkannt, dass es sich dabei womöglich um eine wirklich faule Ausrede handelt. Faul insofern als ich viel Kraft und Energie in die Bewältigung der Vergangenheit gesteckt habe und dabei übersah, dass ich nur die Zukunft ändern kann.

Ich habe es geändert..........ich habe mich geändert.....und es war erschreckend EINFACH!!!!!!!! (vermutlich habe ich die Lösng so lange nicht erkannt, weil es sooooooo einfach ist)

Jetzt führe ich ein wirklich glückliche Beziehung - und das schon seit fünf Jahren...........und ich bin guten Mutes, dass es noch ganz ganz viele werden.

liebe Grüße
Meetic
 
Meetic schrieb:
Erfahrung ist nicht was uns passiert,
sondern das was wir daraus machen, was uns passiert........

Ich habe es geändert..........ich habe mich geändert.....und es war erschreckend EINFACH!!!!!!!! (vermutlich habe ich die Lösng so lange nicht erkannt, weil es sooooooo einfach ist)

Jetzt führe ich ein wirklich glückliche Beziehung - und das schon seit fünf Jahren...........und ich bin guten Mutes, dass es noch ganz ganz viele werden.

liebe Grüße
Meetic

aber es besteht auch die Möglichkeit,dass Du es verändern konntest und erkennt hast wie einfach es eigentlich ist wegen der vorangegangenen Therapien...oder denkst Du nicht..?
 
Meetic schrieb:
Ich habe es geändert..........ich habe mich geändert.....und es war erschreckend EINFACH!
Ja, ist es für manche. Wobei ich meine: in solchen Fällen hat sich jemand in der Regel nicht geändert, sondern sich gefunden. Wenn wir das Thema der unterbrochenen Hinbewegung aufgreifen: die Bewegung zu sich selbst weitergeführt. Oft geschieht es dann, wenn jemand sich von der Problembearbeitung weg und hin zur Lösungsarbeit begibt.
Es ist aber nicht für alle leicht, und es muss niemand ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie/er es nicht schafft, sich wie Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Die innere Dynamik (und damit meine ich auch die, die über die eigenen Schichten der Persönlichkeit hinaus ins Systemische reicht) und das vom Bewusstsein formulierte Wollen können durchaus zwei verschiedene Paar Stiefel sein. Manchmal fühlen sich zum Beispiel Kinder in der Schuld, wenn ein Elternteil gegangen ist, auch als Erwachsene noch, und bleiben in destruktiver Bindungsliebe befangen, was einem Leben im Hier & Jetzt ziemlich im Wege steht. Das kann eine Aufstellung lösen ... was bedeutet: eine Lösung anstoßen. Das "Wunder" in einer Aufstellung geschieht außerhalb von Zeit, einlösen können wir es dann doch nur in der Zeit. Oder sie haben eine Rolle als Partnerersatz eingenommen und sind dem damaligen "Partner", der als Elternteil ja auch Existenz garantiert, unverbrüchlich treu ... auch da wäre jede neue Bindung an Menschen oder Prozesse im Hier & Jetzt quasi ein "Verrat" an der früheren Bindung. Wo solche Bindungen tief wurzeln, ist es kein Zeichen von Schwäche, Hilfe in Anspruch zu nehmen, um ein gelöstes Leben führen zu können.

Alles Liebe,
Jake
 
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Jede Begegnung, jedes Gespräch, jeder Augenblick und vor Allem jede Krise hat dazu dazu beigetragen, mich dafür reif werden zu lassen. Das beinhaltet natürlich auch alles was ich an "professioneller" Unterstützung in Anspruch genommen habe.

Ihr habt das wirklich treffend formuliert: das "fertig machen" war leicht..........der Weg zu dem Punkt, wo ich dazu bereit war, war ein seltsamer, verwundener, steiniger, schöner, intensiver aber insbesondere ein langer.

Es wäre nicht nötig gewesen, dass es so lange gedauert hat und dennoch war es nötig.........alles zu seiner zeit, in dem tempo, das ich gehen konnte.

Die für mich hilfreichste Erkenntnis war das finden dessen, was ICH "erreichen" will und kann. Das loszulassen, was mir trotz dieser Veränderung nicht möglich ist und so frei zu werden für das was möglich ist. Mich so zu sehen und anzunehmen wie ich bin und nicht wie ich sein wollte.

Diesbezüglich war die ein oder andere "professionelle" Intervention kontraproduktiv, da ich zuließ, dass sich in mir ein Idealbild festigte, das für mich unerreichbar ist. Ich bin einem völlig unversehrtem Zustand hinterhergelaufen.........in dem glauben ich wäre nur dann in Ordnung, wenn ich die Vergangenheit auflösen könnte und so sein könnte, als wäre sie nie geschehen und hätte keine Wunden geschlagen.
Aber genau das Gegenteil it der Fall. Erst das Zulassen, der Narben haben die Wunden geschlossen.

lg
Meetic
 
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