falsch anerzogene Händigkeit

Ich bin auch so ein Mensch wie du, der oft mal wenn ich was neues mache, einen Knoten in die Arme bekomme, weil eine Hand nicht weiß, das die andere das machen möchte.

Aber wie kommst du auf den Sport und wie erklärst du das???

lg Pia


Dadurch,dass die Energie einen Umweg gehen muss habe ich weniger leistungsfähigkeit.

Aber wieso einen Knoten in die Arme ?

Wenn du mich nicht ernst nehmen willst dann lass mich in Ruhe
 
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Naja ...ich hoffe jetzt mal einfach ,dass das keinen Einfluss auf die Meditation hat und mache einfach mal n paar mehr Sachen bewusst mit links !!

Danke für eure Antworten

lg

47
 
Ist das wohl schlimm für meine spirituelle Entwicklung ??
Wie sich das spirituell auswirkt kann ich dir nicht sagen, aber rein medizinisch gibt's schon bedenken, aus einem Rechts- einen Linkshänder zu machen:

(...)Später erkannte man negative Begleiterscheinungen – beispielsweise psychische Probleme, schlechtere Schulleistungen oder Sprachstörungen; auch die Legasthenie wird in einigen Fällen als Folge der Umerziehung eines Linkshänders angesehen. Einige umerzogene Linkshänder berichten zudem von einer Art innerer Zerrissenheit, wenn sie etwa die linke Hand zum Zeichnen verwenden.(...)
Das sagt nicht nur Wikipedia.

Bisher hatte ich ja keine Probleme damit ...aber man weiß ja nie...
Wenn du keine Probleme damit hattest, dann lass dich nicht verunsichern.

Es gibt auch einen wiss. Beleg dafür, dass Frauen eher von links auf rechts "umsteigen" können, was galub ich die Erklärung dafür ist, dass sie öfters mal links und rechts verwechseln...:rolleyes:

Powerof47 schrieb:
In letzter Zeit habe ich ehrlich gesagt den Eindruck , dass mich mein Unterbewusstsein mit Absicht immer wieder darauf aufmerksam machen will , die linke Hand zu benutzen anstatt die rechte.
Tu es einfach, wie es dir am Besten gelingt. Achte evtl. mal garnicht drauf, welche Hand du benutzt, bewerte es nicht und lass dir da von niemandem reinreden.

lg, Diana
 
Dadurch,dass die Energie einen Umweg gehen muss habe ich weniger leistungsfähigkeit.

Aber wieso einen Knoten in die Arme ?

Wenn du mich nicht ernst nehmen willst dann lass mich in Ruhe

Das mit dem Sport verstehe ich nicht! Da geht auch keine Energie umwege! Bei einer Tätigkeit klar, wo man denken musst, ist mir das logisch. Ist ja genauso beim Sehen ohne Brille, was den Kopf ja unnötig anstrengt!

Bei mir haben die Hände keine Zuordnung, das ich sage, das mache ich rechts das links. Sie werden so eingesetzt wie alles kommt, und der Knoten war ernst genommen, aber nicht wie ein Knoten, man sagt so bei uns dazu. Ich muss eine Tätigkeit erst lernen, in ihrem Verlauf, und dann werde ich besser und schneller. Am Anfang stelle ich mich dann auch immer ungeschickt an, aber auch vom Denken ist dann zu!

Knoten lösen bin ich Weltmeister!

Und du sei nicht so schnell zickig, oder abwehrend, wollte dir nichts!

lg Pia
 
Hallo,

Ich wollte mal noch was fragen , weil ich habe eigentlich die ganze zeit immer meine rechte Hand benutzt , obwohl ich eigentlich Linkshänder bin.

Daher habe ich z.B. keine Ausdauer im Sport und wenn ich mit komplizierten Matheaufgaben konfrontiert werde , spielt mein Gehirn total verrückt.

Beim Schreiben war das bislang auch kein Problem , obwohl ich schon gemerkt habe dass ich viel langsamer schreibe als andere und meine Hand meistens nach kurzer Zeit schmerzt.

Vor ein paar Jahren habe ich einen Test gemacht , wo dann rauskam,dass ich Linkshänder bin aber ich habe denen nicht geglaubt.

Die meinten dann halt , dass dadurch ein Knoten im Gehirn wäre usw.

Meine Frage ist nun:

Ist das wohl schlimm für meine spirituelle Entwicklung ??

Bisher hatte ich ja keine Probleme damit ...aber man weiß ja nie...


Willkommen im Club.
Bei mir hatte das ganz unspirituelle weitreichende Folgen.
Angefangen beim freiwilligen Schulschmiss auf Grund des Bunroutsyndroms,
und einem ewigen Gefühl innerer Zwispalt und jahrelangen Leidens. Die Phase habe ich überwunden. Zivi gemacht, Schulabschluss nachgeholt, angefangen zu studieren. Zu guter letzt ein Härteantrag während meines Studiums, weil ich einen Blackout während der Klausur hatte und unsere Klausuren sind so aufgebaut, dass du auf ZEIT arbeitest. Ein Rückschlag und sehr sehr nervenzehrend.

Wie du leicht erkennen kannst, habe ich eine unheimliche Willenskraft aufgebaut trotz des Handycaps, gelernt mich stark zu fokussieren und jede Schwierigkeit gelöst. Auch meinen Härteantrag durchgesetzt und mit viel viel Routine die Klausur mit einer 2.0 gemeistert.

Trotz allem. Letztens beim Minigolf wieder mal festgestellt, dass ich mit der linken Hand kein Feingefühl habe wie mit der rechten Hand, aber dennoch viel präziser agiere. Für meine spirituelle Entwicklung ist dieses Manko herausragend, weil ich grundsätzlich MICH und alles hinterfragen musste und auch meine eigenen inneren Qualitäten erkennen musste.

Ich neige dazu so langsam den Schritt zur Umkehr anzutreten, nach dem stressigen Studium, um mein gesamtes Potential zu entfalten.

Trotz allem will ich dir sagen, die Wissenschaft hat eine solch gespaltene Meinung zu diesem Thema. Manchmal wird auch davon ausgegangen, dass Linkshänder eigentlich nur Beidhänder sind und das ist auch nicht unbedingt verkehrt. Es erklärt zumindest meine ganzheitliche Sicht.

Der Begriff Knoten im Gehirn ist übrigens noch untertrieben.
Ein Mann hat es mal als die größte Verletzung, die man dem menschlichen Gehirn antun kann, bezeichnet. Es ist eine Vergewaltigung an deinem Wesen.

Die irrationalen Ängste, die in mir dadurch entstanden sind, kann kein Mensch nachvollziehen und doch sage ich dir, alles eine Sache der inneren Stärke und des Glaubens an dich.

Gruß

Dada
 
Willkommen im Club.
Bei mir hatte das ganz unspirituelle weitreichende Folgen.
Angefangen beim freiwilligen Schulschmiss auf Grund des Bunroutsyndroms,
und einem ewigen Gefühl innerer Zwispalt und jahrelangen Leidens. Die Phase habe ich überwunden. Zivi gemacht, Schulabschluss nachgeholt, angefangen zu studieren. Zu guter letzt ein Härteantrag während meines Studiums, weil ich einen Blackout während der Klausur hatte und unsere Klausuren sind so aufgebaut, dass du auf ZEIT arbeitest. Ein Rückschlag und sehr sehr nervenzehrend.
Ja das hier kenne ich, mich nannte man Legastheniker. War ich nie, bin ich nicht!

Gut konnte ich mit leben, es musste einen Grund ja haben!

Wie du leicht erkennen kannst, habe ich eine unheimliche Willenskraft aufgebaut trotz des Handycaps, gelernt mich stark zu fokussieren und jede Schwierigkeit gelöst. Auch meinen Härteantrag durchgesetzt und mit viel viel Routine die Klausur mit einer 2.0 gemeistert.
Ja auch ich kann nur durch Routine und üben, den Verlauf üben, bestehen!

Ansonsten fühlt es sich an wie ein Kontrollverlust!

Für meine spirituelle Entwicklung ist dieses Manko herausragend, weil ich grundsätzlich MICH und alles hinterfragen musste und auch meine eigenen inneren Qualitäten erkennen musste.
Hier das ist zu 100% ich!

Ich neige dazu so langsam den Schritt zur Umkehr anzutreten, nach dem stressigen Studium, um mein gesamtes Potential zu entfalten.

Wie meinst du das?

Die irrationalen Ängste, die in mir dadurch entstanden sind, kann kein Mensch nachvollziehen und doch sage ich dir, alles eine Sache der inneren Stärke und des Glaubens an dich.

Gruß

Dada

Ja die Ängste, kenne ich auch :confused:

Ich möchte sie beschreiben können, benennen können, mit ihnen besser leben können!

lg Pia
 
Das Buch http://www.buchkatalog.de/kod-bin/i...33680-F04380&location=Profisuche&aktion=start ist wohl sehr gut zu dem Thema.

Ich selbst bin auch eine verkannte Linkshänderin, habe mich bisher noch nicht entschieden, auf Links umzulernen, kenne aber zwei Linkshänderinnen, die sehr glücklich mit ihrer Entscheidung zur Rückschulung sind.
Hör in Dein Inneres, versuche verschiedene Dinge mit Links aus. Neue Fertigkeiten solltest Du gleich auf Links lernen...
 
Mal ein paar Dokumente, die ich mir damals zusammengesucht habe.

Münchener Medizinische Wochenschrift, 128 (1986) Nr. 8


Aktuelle Medizin MMW
Kongressbericht
Umgeschulte Linkshänder
Der Knacks im Gedächtnis
Nach einer statistischen Erhebung der Organisation für neutrale Wissenschaften in München stellen in früher Kindheit umgeschulte Linkshänder (Pseudorechtshänder) ca. 60% aller psychotherapeutischen Fälle. Erklärt wird diese Tatsache durch genuine, unterschiedliche Funktionsweisen der Gehirnhemisphären von Links- und Rechtshändern, die durch Umerziehungsprozesse gestört werden können.
Das rechtshemisphärische Denken der Linkshänder. Statistische Angaben zum Anteil der Linkshänder in unserer Bevölkerung liegen bei ca. 10%. Wissenschaftler dagegen gehen von einer genotypischen Verteilung der Linkshändigkeit von bis zu 50% aus. Methodische Schwierigkeiten, Ausprägungsunterschiede und die hohe Dunkelziffer von Pseudorechtshändern führen zu dieser Diskrepanz.
Die genuine Händigkeit eines Menschen wird bestimmt durch die über Kreuz mit der Handlungshand verbundene dominante Gehirnhälfte, bei Linkshändern also die rechte Hemisphäre. Die Überlegenheit einer Gehirnhemisphäre bezieht sich aber nicht nur auf motorische Funktionen, sondern ist auch Grundlage besonderer Begabungen und des Bewusstseinsmodus eines Menschen (vergleiche Tabelle).
Das behinderte Denken des Pseudorechtshänders. Auch nach der Umschulung eines Linkshänders zu einem Pseudorechtshänder bleibt seine rechte Gehirnhälfte dominant. Sie ist nun jedoch gehemmt, während die linke Hemisphäre überlastet wird. Die Folgen sind Störungen der Übermittlungsprozesse im Corpus callosum, die eine Behinderung von Gedächtnisleistungen hervorrufen können. Die Funktionen der Aufnahme von Informationen (Lernen) und vor allem ihrer Reproduktion (Erinnern) sind beeinträchtigt. Häufig kommt es dann zu Situationen, in denen der Betroffene zwar weiß, dass er etwas weiß, es aber nicht mitteilen kann. Je höher seine Intelligenz, desto stärker leidet er unter diesen Gedächtnis-Pannen, fühlt sich "dumm" und verunsichert. Schließlich kann er Minderwertigkeitskomplexe, Ängste und Vermeidungsverhalten, soziale Rückzugstendenzen und Depressionen entwickeln. Auch Sprachstörungen wie Stottern und Stammeln sowie legasthenische Erscheinungen lassen sich pathogenetisch so erklären. Psychotherapeutisch sind diese "Fälle" schwer beeinflussbar, da weder dem Patienten noch dem Therapeuten der Zusammenhang der Symptome mit einem Jahre zurückliegenden Umerziehungsprozess bekannt oder bewusst ist.
Das diskriminierende Denken der Rechtshänder. Obwohl die Händigkeit des Menschen seit Jahrzehnten Gegenstand reger Forschungstätigkeit ist, bleiben wissenschaftliche Erkenntnisse auch heute in weiten Gesellschafts- und Lebensbereichen ohne praktische Relevanz. Besonders in der Schul- und Arbeitswelt sind Linkshänder nach wie vor eine Randgruppe, die sich den "rechtsfreundlichen" Bedingungen anzupassen hat und für die Chancengleichheit damit nicht gewährleistet ist.
Verantwortlich scheinen gewisse Fehleinstellungen zu sein, in denen Händigkeit mit Geschicklichkeit gleichgesetzt, als flexible Eigenschaft oder von einer Beidhändigkeit des Menschen (echte Beidhänder sind nur 1% der Bevölkerung
 
Warum kann es durch die Umschulung der Händigkeit überhaupt zu Problemen kommen?
Nach heutigem Stand der Forschung ist die Händigkeit eines Menschen angeboren. Welche Hand die überlegene sein wird, ist von Anfang an in unserem Gehirn angelegt. In diesem Sinne ist die Links- bzw. Rechtshändigkeit eines Menschen nicht veränderbar. Der Handgebrauch kann davon abweichen, wenn motorische Schwächen vorliegen, Nachahmungsverhalten oder Erziehung die Handbevorzugung beeinflussen.
Die Umschulung zum Schreiben mit der nicht dominanten Hand, führt zu Fehlbelastungen und Blockaden im Gehirn. Diese können Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden des Betroffenen in individuell unterschiedlichem Maß stören. Die Erfahrung zeigt leider, dass die Schwere der Problematik nicht davon abhängt, ob sich ein Mensch durch Nachahmung seines rechtshändigen Umfelds bereits vor der Schulzeit selbst umgeschult hat oder gezwungen wurde, mit der rechten Hand zu schreiben.
Manche umgeschulten Linkshänder kompensieren die Belastungen, so dass es zu keinen nach außen sichtbaren Beeinträchtigungen kommt. Andere beobachten an sich Schwächen in einzelnen typischen Bereichen. Eine dritte Gruppe ist stärker betroffen und hat weitreichende und massive Probleme, die sich auf alle wichtigen Bereiche des Lebens negativ auswirken.
In folgenden Bereichen können Störungen auftreten (Umschulungsfolgen)
• Gedächtnisstörungen
o besonders unter Stress, z.B. beim Abrufen von Lerninhalten kommt es oft zum "Blackout"
o Auswendig gelerntes wird sehr schnell wieder vergessen
• Konzentrationsstörungen
o Kinder werden motorisch unruhig, reden übermäßig mit dem Banknachbarn
o die unauffällige Variante: das Kind "träumt" still vor sich hin, anstatt dem Unterricht zu folgen
• legasthene Probleme
o aufgrund zahlreicher Rechtschreibfehler besteht nicht selten Verdacht auf Legasthenie
o Buchstaben und/oder Zahlen werden auch noch in höheren Klassen verdreht geschrieben oder beim Lesen verwechselt (z.B. bd oder pq)
• Raum - Lage - Labilität
o die Unterscheidung der Richtungen "rechts" und "links" gelingt auch beim Schulkind nur schwer, die Richtung muss gezeigt werden
• Sprachstörungen
o ein Kind das vorher nie Sprachstörungen hatte, beginnt im Schulalter zu stammeln oder zu stottern, weil Worte zwar "auf der Zunge liegen", aber nicht immer abrufbar sind.
o es hat ab Schulbeginn allgemein Schwierigkeiten, sich verständlich auszudrücken
• Feinmotorische Probleme
o das Schreiben mit der nicht dominanten Hand führt zu Verkrampfungen, die sich auf Schreibgeschwindigkeit und Schriftbild auswirken
o allgemeine Ungeschicklichkeit bei handwerklichen Tätigkeiten

Quelle: Sattler, Johanna Barbara, Der umgeschulte Linkshänder oder der Knoten im Gehirn, Auer, Donauwörth, 7. Auflage 2002
 
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Umschulung als Vergewaltigung des Gehirns
Bis in die 90er-Jahre war es in Deutschland üblich, die 20 bis 30 Prozent linkshändigen Kinder auf rechts umzuschulen. Eine über Jahre angelegte Maßnahme, die für viele Betroffene zu einer manchmal lebenslangen Belastung wurde. Mittlerweile ist man sich der Folgen einer solchen Umschulung bewusst. In den Lehrplänen einiger Bundesländer ist sie ausdrücklich verboten.
Eine schmerzhafte Irrlehre
Nur wenige völlig unbegründete Vorurteile können auf eine ähnlich lange Geschichte zurückblicken wie die Bevorzugung der rechten Hand, im Volksmund auch heute noch der "schönen Hand". Natürlich sagt man schon den alten Griechen zurecht eine negative Wahrnehmung der linken Seite nach. In manchen fernöstlichen Kulturen wird die linke Seite sogar als unrein betrachtet. In Deutschland war es Jahrhunderte lang nicht viel besser. Die als "Störung" empfundene Linkshändigkeit, immerhin 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung von Haus aus eigen, galt als etwas, was zu korrigieren war. Eine für die Betroffenen oft lebenslang schmerzhafte Irrlehre.

Über die Abläufe im Gehirn von umgeschulten Linkshändern ist bisher nur wenig bekannt.
Hirnforscher an der Technischen Universität München wollen erfahren, wie stark die Händigkeit bei Rechts- und Linkshändern und bei umgeschulten Linkshändern ausgeprägt ist.
Mit Hilfe des PET – des Positronen-Emissions-Tomographen – können die Wissenschaftler herausfinden, was im Hirn der Probanden beim Schreiben genau passiert. An denjenigen Stellen im Gehirn, die gerade aktiv sind, steigt die Durchblutung. Diesen vermehrten Blutfluss können die Forscher sichtbar machen.Bei Rechtshändern wird die linke Hirnhälfte aktiviert.
Bei Linkshändern die rechte Hälfte, und bei umgeschulten Linkshändern, wie bei Klaus Metzler auch, sind beide, rechte und linke Hirnhälften, aktiv. Das Ergebnis der Untersuchungen: Es ist nicht so einfach, einen umgeschulten Linkshänder wieder zurück zu schulen.

Interaktionsprobleme zwischen den Gehirnhälften
Die Sprecherin der Leiterin der Münchner Beratungsstelle für Linkshänder, Dr. Barbara Sattler, beschreibt die Probleme, die bei der Umschulung von der linken auf die rechte Hand entstehen, als "Interaktionsprobleme zwischen den Gehirnhälften". Auch ohne so brachiale Methoden wie das früher praktizierte Eingipsen des linken Arms kommt es zu einer dauerhaften Überforderung, deren typische Folgen in Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie in motorischen Störungen liegen können.
Sattlers Institution kämpft vor allem für eine intensive Prävention gegen solche Schäden. Das heißt, dass die Umschulung, die manche Pädagogen und Eltern noch immer durchführen, weiter zurückgedrängt wird. Außerdem empfiehlt die Beratungsstelle, Linkshändern in ihrer Entwicklung gezielt Hilfestellung zu leisten. Die Händigkeit von Kindern zeigt sich in der Regel im Alter von zwei bis drei Jahren, meist bei Greifbewegungen, beim Daumenlutschen, Essen oder Malen. Wenn man herausgefunden hat, dass das eigene Kind Linkshänder ist, sollte es insbesondere eine optimale Blattlage beim Schreiben oder Malen gezeigt bekommen, um nicht falsche Positionen von Rechtshändern zu kopieren. Die Beratungsstelle bietet dazu Kurse für die Schreibvorbereitung an.


Die Umschulung erfolgreich rückgängig gemacht
Der Münchner Architekt Klaus Metzler hat sich auf den Bau von Häusern für Rechts- und Linkshändern spezialisiert. Dabei geht es zum Beispiel um einen Ausgleich zwischen den beiden Händigkeiten bei vielen alltäglichen Handgriffen, die üblicher Weise nur für Rechtshänder ausgelegt sind. Metzler legt zum Beispiel Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis bei den Armaturen der Fenster, die zur Hälfte nach links und zur Hälfte nach rechts aufgehen. Auch die unterschiedliche Grundausrichtung der Bewegung ist berücksichtigt. Der Architekt ist dabei besonders stolz auf eine Spielhöhle für Kinder, die beiden Händigkeiten entgegenkommen soll.

Metzler, der selbst als Kind von der linken auf die rechte Hand umgeschult wurde, hat sich später mittels einer Therapie wieder zurückschulen lassen. Er beschreibt seine Empfindung bei der Therapie so: "Jetzt bin ich wieder bei mir, jetzt bin ich bei meiner Seite." Wenn er jetzt mit rechts schreiben soll, wird ihm schwindlig.
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HIPPOKRATES - Gesundheitsmagazin
Dienstag, 15. März 2005 um 14.45
Redaktion: Birgit Engel Koproduktion BR -ARTE G.E.I.E.
 
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