Ich hatte auch eine schmerzhafte Kindheit. Ich finde die Aussage gut das es nichts zu vergeben gibt, denn jeder macht Fehler. Ich baue aber Verständnis auf, weil wir alle in Verhaltensmuster leben, die uns selten bewußt sind. Ich entscheide mich jetz im gegenwärtigen Moment zu leben und darauf zu achten wenn mir etwas nicht gefällt und meinen Mitmenschen dies mitzuteilen und ihr Verhalten bewußt zu machen. Wenn sie so weitermachen wollen dann entferne ich mich immer weiter von ihnen und sie können sich andere Menschen suchen, wo sie ihr Verhalten ausleben können.
Natürlich geht es darum "alten Kram" zu bearbeiten und die Leute gehen zu lassen, die nicht passen, keine Frage.
Nur sehe ich auch die Tendenz dass Menschen glauben dadurch dass sie ihr Herz verschliessen mehr Frieden zu bekommen.
Sich äusserlich abzuwenden mag richtig sein, wenn du dich innerlich von diesen Leuten abwendest und trennst, bekommst du diesen inneren Frieden und die Harmonie nicht, die du brauchst.
Dann läufst du als ständiges Opfer durchs Leben, weil du immer wieder die falschen Leute triffst.
Dann kommt der Tag wo du keine Lust mehr hast Opfer zu werden und du wirst zum Täter um deinen Frieden zu haben.
Und Täterschaft kann sehr subtile Formen annehmen. Es muss nicht nur Gewalt sein, es kann genauso durch Intoleranz, Verurteilung, Ausgrenzung geschehen.
Mach auf jeden Fall deine eigenen Erfahrungen und lerne draus.
Geht es wirklich um Vergebung ?
Es kann genauso um Durchsetzungsfähigkeit gehen, um den Wunsch nach Respekt und Liebe.
Wer bekommt mehr Respekt oder Liebe, ein innerlich ausgeglichener, gereifter Mensch, der vergeben kann oder ein Grummelbär, der auf ewig nachtragend ist ?
Du bekommst auf jeden Fall das was du kultivierst.
Um inneren Frieden mit deiner Umgebung und mit dir zu finden ist es sinnvoller den Samen des Friedens zu sähen.