Vielleicht hat ChiaDharma Recht und deine extreme Schüchternheit lässt sich durch dein 12. Haus erklären...dazu kann ich nichts sagen, da sich mir (noch?) nicht erschließt, wieso Saturn in 12 evtl. so großes Problempotenzial birgt. Im ersten Haus stelle ich ihn mir (was den Umgang mit anderen Menschen im Alltag betrifft) schwieriger bzw. auffälliger vor...daher habe ich anhand deiner Schilderung einen problematischen Sonne/Saturn-Aspekt oder Aszendent/Saturn erwartet und bin überrascht, "nur" ein Trigon zur Sonne zu finden, dass dich vielleicht etwas "trocken" und ernsthaft erscheinen lassen könnte, aber deinen Beschreibungen alleine noch nicht gerecht wird. So steht Saturn zwar sehr nahe an deinem Aszendenten, aber nicht nahe genug für eine Konjunktion...
Aber du hast ja noch ein Mars/Neptun-Quadrat, bist vielleicht dadurch in deinen Handlungen unsicher und gehemmt (desto "schlimmer", je mehr Einflüsse anderer Menschen du unbewusst empfängst und zulässt). Sonne Quadrat Uranus
könnte darauf hindeuten, dass du dich von anderen (auch von Freunden?) mehr als "nötig" abzugrenzen versuchst. Ist es vielleicht nicht nur die Angst, zu enttäuschen, sondern auch die - weniger bewusste - Sorge, durch Freundschaften ein Stück Autonomität zu verlieren, die dich davon abhält, engere Kontakte einzugehen?
Von jungen Menschen (mich eingeschlossen
) wird erwartet, dass sie kontaktfreudig und reich an Freundschaften sind, Einsiedlertum ist nicht gerne gesehen, jedenfalls ist dies mein Eindruck. Ich stelle auch nicht in Frage, dass menschliche Kontakte grundsätzlich sehr positiv zur eigenen Entwicklung beitragen können, es wichtig ist, sich mit anderen auseinanderzusetzen und
extreme Isolation "keine gute Idee" ist.
Aber hast du dich schonmal gefragt, ob du tatsächlich mehr Freunde haben möchtest, oder nur denkst, dass es "normaler" wäre? Möglicherweise steht dir der hohe Erwartungsdruck (der nicht nur von anderen, sondern vor allem auch von dir selbst ausgeht) am meisten im Weg? Damit du dich weiterentwickelst und selbstbewusster wirst, musst du auch zu dir selbst ehrlich sein. Ich möchte dir auf keinen Fall einreden, dich vollkommen zu isolieren, aber nicht jeder Mensch ist sehr extrovertiert und falls du überdurschnittlich autonomiebestrebt sein solltest und es auch mal genießt, alleine zu sein, dann bringt es dir vielleicht mehr, dein persönliches Bedürfnis zu akzeptieren, um ein bisschen selbstbewusster auf andere Menschen zugehen zu können. ...was natürlich nicht bedeutet, aus jedem spontanen Bedürfnis heraus jeglichen Kontakten aus dem Weg zu gehen. Aber so wie es jetzt aussieht, scheinst du dich selbst ja komplett abzulehnen. Es ist nicht leicht, herauszufinden, was man eigentlich will.
Wie schätzen dich eigentlich deine Familienmitglieder ein? Halten sie dich für "therapiebedürftig", geben sie dir Ratschläge für dein Sozialleben oder halten sie dich für "ganz normal"?