Eure Meinung zum BEICHTEN

Ich werde noch als katholisch geführt, habe aber schon sehr lange keine Verbindung mehr zur Kirche.
Seit der Hl Kommunion bis ins jugendliche Alter war das Beichten Bestandteil meiner religiösen Erziehung.
Anfangs war es mit sehr viel Angst, später mit Widerwillen und Unverständnis verbunden, bis ich es nicht mehr wollte.
Schon Tage vorher hatte ich Bauchschmerzen, weil ich auf dem Nachhauseweg von der Schule an einem Kino vorbei mußte, an dem Schaukästen mit Fotos der gerade laufenden Filme hingen. Ich konnte damals nicht anders als mir fasziniert die halbbekleideten Schauspilerinnen anzusehen.
Ich mußte deswegen nach vorgegebenen Formulierungen etwa folgendes beichten:

1. Ich habe Unkeusches gesehen
2. Ich habe Unkeusches getan
3. Ich habe Unkeusches nicht mit anderen getan
4. Ich habe Unkeusches alleine getan.
usw.
Dazu noch eine Liste mit anderen Sünden, die Eltern betrffend etc.etc.

Dies zu sagen war schlimm genug, aber danach kam die Zurechtweisung des Pfarrers und das Ausgefrage, was noch schlimmer war.
Zitternd aber erleichternd konnte ich den Beichtstuhl schließlich verlassen und Buße tun.

Wie es heute gehandhabt wird weiß ich nicht, es gibt ja bereits die anonyme Internetbeichte.:rolleyes:

Vielleicht möchte der ein oder andere etwas dazu schreiben. Ich frage mich ob man das Beichten nicht als ein längst überholtes Ritual bezeichnen kann ?

Jarmin

Durch meine Ahnenforschung sind große Teile meiner Familie nachweislich bereits seit 1575 protestantisch. Das prägt. Gebeichtet wird Gott oder dem Universum oder wer auch immer für uns da oben zuständig ist nur von "Angesicht zu Angesicht" ohne einen "Zuhörer", der einen in die Zange nimmt, bedrängt oder ein schlechtes Gewissen einredet. Da gibt es dann auch keine Bauchschmerzen, höchstens die, wenn man ein schlechtes Gewissen hat........

LG
Urajup
 
Werbung:
tja - aber wer ist denn die 'kirche'?

woraus bezieht sie ihre macht?

sie kann ihre macht doch nur aus der unterstützung durch die menschliche bedürftigkeit beziehen.

al
magdalena



Und das ist ja das Traurige an der Sache, dass sich Menschen von einer Institution ( in der natürlich auch Menschen sind, die ihre Untergebenen kontrollieren wollen ) blenden lassen und dadurch auch manipulieren lassen. Deshalb mag ich mit der Kirche nichts zu tun haben.

lg Siriuskind
 
- ich denke das man sich selbst damit was gutes tut aber die beichte muss einem meiner meinung nach nicht der pfarrer abnehmen .... er kann helfen aber allgemein betrachtet kann man es auch mit sich allein ausmachen - weil am ende gehts ja darum das wir uns selbst vergeben sollen
 
- ich denke das man sich selbst damit was gutes tut aber die beichte muss einem meiner meinung nach nicht der pfarrer abnehmen .... er kann helfen aber allgemein betrachtet kann man es auch mit sich allein ausmachen - weil am ende gehts ja darum das wir uns selbst vergeben sollen


Ja, das ist schon richtig, nur kann ich dass dann nicht auch bei einer Person meines Vertrauens tun, die mir ohne zu werten zuhört? Dazu brauche ich keinen Pfarrer.
 
tja - da sind wir schon wieder beim glauben an den strafenden - oder belohnenden gott -

womit sich mensch im umkehrschluß für ein kind hält, das gelenkt wird und geführt -

somit nicht eigenverantwortlich.

solange mensch sich nicht selbst als eigenvereantwortlich erkennt, wird es auch immer menschliche instanzen geben, die lenken - führen - bestrafen - belohnen...

mensch schafft die macht selbst, der er sich unterordnet -
und damit die überordnung der macht.

al
magdalena

Wieso soll sich der Mensch deswegen für ein Kind halten, das gelenkt und geführt wird? und somit ohne Eigenverantwortung?

Diese Schlussfolgerung ist nicht ganz richtig. Auch die irdischen Gesetze verbieten das Morden - trotzdem wird es oft in vollem Bewusstsein getan und die Täter werden bestraft. Deswegen sind diese jedoch keine Marionetten.

Was die jenseitigen Bedingungen betrifft, so ist es eher vergleichbar mit dem Wiener Opernball: Wer ohne Smoking resp passendem Abendkleid daherkommt, wird nicht eingelassen.

Jeder kann sich um ein passendes Kleid bemühen, so er das Ziel erreichen will - behindert jedoch einer / eine den andern bei solchen Bemühungen - bleiben die Folgen nicht aus.

lg
Syrius
 
- ich denke das man sich selbst damit was gutes tut aber die beichte muss einem meiner meinung nach nicht der pfarrer abnehmen .... er kann helfen aber allgemein betrachtet kann man es auch mit sich allein ausmachen - weil am ende gehts ja darum das wir uns selbst vergeben sollen

Wie stellst Du Dir das vor? Wenn jemand einen Mord begeht, dann muss doch der Ermordete, der ja weiterlebt, dem Mörder vergeben? Diese Tat bringt ein geistiges Band zwischen den beiden hervor, das nur durch die Vergebung des Geschäditen wieder gelöst werden kann. Nicht so gut ist es, wenn ein solches Band dann über mehrere Leben hinweg Bestand hat.

lg
Syrius
 
Wie stellst Du Dir das vor? Wenn jemand einen Mord begeht, dann muss doch der Ermordete, der ja weiterlebt, dem Mörder vergeben? Diese Tat bringt ein geistiges Band zwischen den beiden hervor, das nur durch die Vergebung des Geschäditen wieder gelöst werden kann. Nicht so gut ist es, wenn ein solches Band dann über mehrere Leben hinweg Bestand hat.

lg
Syrius

ich stell mir gar nichts vor ... ich denke nur das der sinn der beichte das sein soll - wie es nach dem tot weitergeht weiß keiner auch nicht das ma wieder geboren wird ...
 
Wie stellst Du Dir das vor? Wenn jemand einen Mord begeht, dann muss doch der Ermordete, der ja weiterlebt, dem Mörder vergeben? Diese Tat bringt ein geistiges Band zwischen den beiden hervor, das nur durch die Vergebung des Geschäditen wieder gelöst werden kann. Nicht so gut ist es, wenn ein solches Band dann über mehrere Leben hinweg Bestand hat.

lg
Syrius


Entschuldige, wie soll ein Ermordeter weiterleben und vergeben können??:confused:

lg Siriuskind
 
Werbung:
Zurück
Oben