Eure Meinung zum BEICHTEN

J

Jarmin

Guest
Ich werde noch als katholisch geführt, habe aber schon sehr lange keine Verbindung mehr zur Kirche.
Seit der Hl Kommunion bis ins jugendliche Alter war das Beichten Bestandteil meiner religiösen Erziehung.
Anfangs war es mit sehr viel Angst, später mit Widerwillen und Unverständnis verbunden, bis ich es nicht mehr wollte.
Schon Tage vorher hatte ich Bauchschmerzen, weil ich auf dem Nachhauseweg von der Schule an einem Kino vorbei mußte, an dem Schaukästen mit Fotos der gerade laufenden Filme hingen. Ich konnte damals nicht anders als mir fasziniert die halbbekleideten Schauspilerinnen anzusehen.
Ich mußte deswegen nach vorgegebenen Formulierungen etwa folgendes beichten:

1. Ich habe Unkeusches gesehen
2. Ich habe Unkeusches getan
3. Ich habe Unkeusches nicht mit anderen getan
4. Ich habe Unkeusches alleine getan.
usw.
Dazu noch eine Liste mit anderen Sünden, die Eltern betrffend etc.etc.

Dies zu sagen war schlimm genug, aber danach kam die Zurechtweisung des Pfarrers und das Ausgefrage, was noch schlimmer war.
Zitternd aber erleichternd konnte ich den Beichtstuhl schließlich verlassen und Buße tun.

Wie es heute gehandhabt wird weiß ich nicht, es gibt ja bereits die anonyme Internetbeichte.:rolleyes:

Vielleicht möchte der ein oder andere etwas dazu schreiben. Ich frage mich ob man das Beichten nicht als ein längst überholtes Ritual bezeichnen kann ?

Jarmin
 
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Hallo Jarmin,

danke dass Du hier so ehrlich und offen schreibst!

Also ich sehe das so... an sich find ich das mit dem beichten eine gute Sache, ich finde an sich es auch gut 'Gottesdienste' zu feiern...
Doch oft sind meines Empfndens nach Priester nicht unbedingt 'vertrauenswürdige Personen'
Viele Priester sollten z.b. sich über folgenden Satz gedanken machen:
Dogmen vergehen, Herzen bestehen

Desweiteren kann allerdings auch jeder selbst 'beichten'... beichten ist eine Sache, noch besser als beichten, ist das gebeichtete nicht mehr wieder zu tun...

Es wär natürlich schön wenn man soetwas mit einer Person tun könnte, dann wären wir wieder bei einer Guru/Jünger-Beziehung...

Ich beglückwünsche jeden der für sich da den richtigen Menschen getroffen hat!
 
War als Kind nur in Freikirchen verschiedener Form (meine Mutter ist nie lange irgendwo geblieben), und da war das nicht wirklich üblich. Ich denke ja, dass das Beichten vor allem dazu gedient hat, dass die Kirche immer über alles informiert ist;) Schuldgefühle einreden, das macht sich natürlich auch gut, derjenige spendet dann wahrscheinlich mehr.:tomate:
 
hab immer gedacht daß nur diejenigen freiwillig beichten gehen, die wirklich etwas auf dem Kerbholz haben oder extremen Kummen, daß die Beichte eine Hilfe ist. und nicht eine unnötige Maßregelung oder eingriff ins Privatleben oder sowas.
hab selber GsD keine schlechten Erfahrungen gemacht in der Kirche früher, eher das Gegenteil, wir haben zur Konfirmandenzeit den Pastor "gequält". wenn ich da jetzt so drüber nachdenke, auweia, aber das hat er uns sicherlich alles vergeben;)
 
War als Kind nur in Freikirchen verschiedener Form (meine Mutter ist nie lange irgendwo geblieben), und da war das nicht wirklich üblich. Ich denke ja, dass das Beichten vor allem dazu gedient hat, dass die Kirche immer über alles informiert ist;) Schuldgefühle einreden, das macht sich natürlich auch gut, derjenige spendet dann wahrscheinlich mehr.:tomate:


Ja stimmt, früher hat man der Kirche ja, je nach Schwere des Vergehens, eine gewisse Summe Geld gezahlt, damit man die Sünde loswird...
Das sagt über den Verein Kirche schon genügend aus..
 
Ich denke ja, dass das Beichten vor allem dazu gedient hat, dass die Kirche immer über alles informiert ist;) Schuldgefühle einreden, das macht sich natürlich auch gut, derjenige spendet dann wahrscheinlich mehr.:tomate:

Genau! Schuldgefühle einreden und dann so tun, als ob die einem die "Sünden" abnehmen können. Kann mich erinnern, daß unser Pfarrer jede(n) gefragt hat, ob sie sich selbstbefriedigt haben. Er hat sich nur daran aufgegeilt, nachher ist er dann aufs WC verschwunden....
 
Genau! Schuldgefühle einreden und dann so tun, als ob die einem die "Sünden" abnehmen können. Kann mich erinnern, daß unser Pfarrer jede(n) gefragt hat, ob sie sich selbstbefriedigt haben. Er hat sich nur daran aufgegeilt, nachher ist er dann aufs WC verschwunden....

Pfui die Sau!
 
Ich werde noch als katholisch geführt, habe aber schon sehr lange keine Verbindung mehr zur Kirche.
Seit der Hl Kommunion bis ins jugendliche Alter war das Beichten Bestandteil meiner religiösen Erziehung.
Anfangs war es mit sehr viel Angst, später mit Widerwillen und Unverständnis verbunden, bis ich es nicht mehr wollte.
Schon Tage vorher hatte ich Bauchschmerzen, weil ich auf dem Nachhauseweg von der Schule an einem Kino vorbei mußte, an dem Schaukästen mit Fotos der gerade laufenden Filme hingen. Ich konnte damals nicht anders als mir fasziniert die halbbekleideten Schauspilerinnen anzusehen.
Ich mußte deswegen nach vorgegebenen Formulierungen etwa folgendes beichten:

1. Ich habe Unkeusches gesehen
2. Ich habe Unkeusches getan
3. Ich habe Unkeusches nicht mit anderen getan
4. Ich habe Unkeusches alleine getan.
usw.
Dazu noch eine Liste mit anderen Sünden, die Eltern betrffend etc.etc.

Dies zu sagen war schlimm genug, aber danach kam die Zurechtweisung des Pfarrers und das Ausgefrage, was noch schlimmer war.
Zitternd aber erleichternd konnte ich den Beichtstuhl schließlich verlassen und Buße tun.

Wie es heute gehandhabt wird weiß ich nicht, es gibt ja bereits die anonyme Internetbeichte.:rolleyes:

Vielleicht möchte der ein oder andere etwas dazu schreiben. Ich frage mich ob man das Beichten nicht als ein längst überholtes Ritual bezeichnen kann ?

Jarmin

ich würde mal mit der überlegung anfangen -

wann tue ich einem anderen, was ich selbst nicht will, dass mir getan wird.

soll ein christlicher - oder vielleicht doch ganz einfach - menschlicher grundatz sein -

oder?

also, mal so als einstieg...

al
magdalena
 
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ich würde mal mit der überlegung anfangen -

wann tue ich einem anderen, was ich selbst nicht will, dass mir getan wird.

soll ein christlicher - oder vielleicht doch ganz einfach - menschlicher grundatz sein -

oder?

also, mal so als einstieg...

al
magdalena

So ganz verstehe ich nicht was Du damit aussagen willst ?:rolleyes:

Meinst Du den Spruch: was Du nicht willst das man Dir tu, das füg auch keinem ander'n zu ?

Aber was hat das mit meiner Frage zu tun, ob dieses Sakrament heute noch zeitgemäß ist ?
Jarmin
 
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