Auch das ist nur deine Sichtweise. Ich "kämpfe" für eine Veränderung. Das dies Zwangsläufig heißt, alte Verhaltensweisen zu überwinden, ist doch klar oder? Ich sage noch einmal. Veränderungen kann es nur geben, wenn wir uns darüber reflektieren, was wir jetzt und hier momentan machen oder nicht machen. Wenn ich verleugne, das ich etwas "falsch" mache, dann werde ich diesen Fehler auch nie angehen, oder ihn beheben.
Und Gut und Böse sind Bewertungen, die von uns gefällt werden, und die jeder anders sieht. Ich habe keine Angst mehr vor den schlechten Gefühlen oder vor meinen Fehlern. Warum darf man nicht mal wütend sein? Wer sagt, dass dies immer zu einem schlechten Ergebnis führt? Und wer beurteilt, was das schlechte Ergebnis ist?
Doch bei uns hat sich diese Sichtweise durchgesetzt, dass man nur noch das Schöne und Positive sehen möchte, dass es falsch ist wütend und frustriert zu sein, dabei kann dieser Frust auch eine gute Motivation sein. Immer nur gut drauf sein zu wollen oder immer nur das Gute sehen zu wollen, nennt man Jesus-Komplex. Umgekehrt ist es natürlich genauso schlecht.
Ein erwachsener Mensch schaut sich die Kritik an, ob sie gerechtfertigt ist oder nicht und steht dann dazu. Er verändert es. Ein Kind lehnt es erst mal grundsätzlich ab und wehrt sich dagegen. Wir alle haben Fehler, das ist eine Tatsache. Warum schämen wir uns dafür, oder fühlen uns angegriffen? Weil wir irgendwann die Bewertung eingeführt haben, dass Fehler etwas schlechtes sind, für das man sich schämen muss. Deswegen leugnen wir auch unsere Fehler, die für alle anderen offensichtlich sind. Und genau das führt zu geistigem Stillstand.