etwas Zeit für Poesie

wutiger

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19. Dezember 2008
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keine Ahnung
Schwarze, zähflüssige Abscheu verklebt meine Achselbehaarung verteilt sich über den Rippenbogen und fließt meiner Scham zu. Der Versuch ist gescheitert. Ich bekam körnigen Ausschlag und kratze nun seit einer Stunde meinen Kopf blutig. Saurer Gummi drückt in meinem Mund. Die Kiefermuskel spannen sich, bis zu einen hauchdünnen Moment vor der Unerträglichkeit. Alles ist beschleunigt. Eine Kaffeegalerte durchdringt den halbstillen Ozean. Halblaut braut sich ein Viertelorkan zu einem Doppelsturm. 120 km/h in drei Richtungen. Billiger schonungsloser Abfall verstopft jeden Ausweg. Die Gassen sind nicht zu durchdringen. Ich habe das Gefühl ich Exzesstiere. Heule Cellophan, der Wald ist abgebrannt. Heule. Freude Lorbeerblatt und am Himmel steht ein Panzer und dazwischen tanzt ein Wolf. Alle Ziegel sind beschleunigt, weil der Metzgermeister lacht und alle Flügel sind beschleunigt. Nur die Kinder und der Sarg. Sprache ist so aussonderungsmäßig. Das Geräusch graust sich noch viel schneller aus den Mündern, als alles sonst. Vollgegraust vom Geräuschedurchfall. Überfallsartige Trommelfellerschütterungen. Wirkungslose Allmächtigkeit. Gelbe Fratzengesichter. Zarte Liebsbezeugungen. Ein Eiter der dich bindet. Die ständige Erneuerung alter Wunden. Erst wenn die Milch brökelt, soll sie getrunken sein. Kleben wir erstmal aneinander, muss die Zukunft schmerzhaft sein. Schrecken ohne Ende. Das Leben der Totalbetrug. Liebewesen flattern durch das runde Fenster, tanzen vor der Nase rum und zaubern mir die Wirklichkeit. Heimate. Schwefelsäure streichelt mich. Feuer kitzelt meine Sohlen und immer einer, der da lacht. Alle grinsen sie mir zu, wenn sie mich auf die spitze Nase fallen sehen, dass sie hinbricht. Liebe saugt sich aus meinen Augen in den geküssten Boden rein. Schwarz gesprenkelter Asphalt. Es riecht, wie aus einem vollen Aschenbecher. In sanften Wellen strömt feuchtes Rot aus meinem Mund. Von einem Gefühl, wie beim ersten Mal, begleitet, als ob ich mich übergeben sollte. Lückenhafte Freude erhellt mein Antlitz und die Ordnung nickt bestimmt.
Territoriale Bevollmächtigung. Umfangreiche Totalverfügung. Alles ausgelöscht. Das Feuer ausgelöscht, das Wasser ausgelöscht. Hinfällig ausfällig. Zerriebene Knochen, staubige Wüste, Autos krachen gegen plötzlich immer aus den Boden ragende Felsen, Friedhofslandschaft. Ein Geier kaut alte Reifen. Blut drückt sich aus den Wracks - verklumpt am staubigen Boden. Nichts ist hier genießbar, selbst der Tod. Wer liegen bleibt, kratzt ab. Panisch rast die dumpe Meute in ihren Särgen. Staub wirbelt. Kein Meter Sicht. Alles zerschellt, alles zerbricht. Tote Wagenburgen bilden undurchdringliche Barrieren, alles ist verloren. Niemand kann entkommen. Ein letzter Schrei - ein Tropfen Benzin entzündet sich. Die Sonne brennt, alles brennt. Eis zerkliert die letzten Reste. Und dann nur Staub, Felsen und eine rasende panische Meute, dem Tod entgegen strebend. Alles ist beschleunigt, die Wüste leuchtet. Suchtgiftspritzen versteckt zwischen Zehenspitzen, ragen halb aus ihren Schuhen. Kinderwägen gefüllt mit totem Fleisch, dazwischen blitzt Gold und Silber. Füße treten auf die Leichen. Spritzen entladen sich. Die Welt tanzt ihren Untergang, die Welt zelebriert ihren Untergang. Die Welt ist der Untergang. Neulich Untergang, letzthin Gartenzwerg, grinst mit seiner grünfauligen Gosche. Die Augen blitzen, messerscharf. Der Spaten ist geschliffen. Rote Zipfelmütze, Roter Zipfel. Das Grauen hat kein Geschlecht. Das Grauen hat einen Namen. Schwerelos treibt der Körper Richtung Sehnsucht. Endstation.
Herzschmerz. Zuckersüße Orangenknospen. Gequetschte Zwetschke. Halbwarm. Feistes Staunen. Schmatzen im Sumpf im feuchtwarmen Tropengatsch.
 
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