Guten Abend
Ich habe bisher interessiert mitgelesen. In mir kommt die Frage hoch, kann der Mensch wirklich über sein Leben bestimmen oder ist alles vorher bestimmt?
Aus eigener Erfahrung würde ich die Aussage bestätigen, die man mir einmal unter die Nase strich. Die Aussage besagte:
Das Leben des Menschen ist vorgezeichnet. Allerdings hat er die Freiheit, diesen Weg zu gehen oder aber einen andern Weg zu wählen.
Wählt er einen andern Weg, als den Vorgezeichneten, so wird er früher oder später wieder über dieselbe Frage, bzw. Richtung, entscheiden müssen. Warum kommt man aber vom Weg ab, doch nur weil wir meinen eine Abkürzung zu kennen oder aber, dass der gegenwärtige Weg zu steinig sei. Es geht also um das Thema Schmerz.
Wenn ich nun auf die Frage zurück komme: "Warum bin ich immer die 2. Frau und nie die 1.?" Dann frage ich mich, ob Fontana nicht in einem Kreislauf steckt, der erst durchbrochen wird, wenn sie ihre Entscheidungen ändert. Das bedeutet, dass sie einen andern Weg wählt als bisher.
Ich könnte mir vorstellen, dass sie nicht gerne allein ist. Dies könnte die Bereitschaft fördern, eine 2. Geige zu spielen, natürlich in der Hoffnung doch eines Tages bei diesem Mann die 1. Geige zu spielen. Vielleicht ist es wirklich so, dass sie das Risiko eingehen müsste, dass sie allein bleibt, wenn sie strickte die 2. Geige ablehnt. Vielleicht ist gerade dies Ihr Karma; allein zu leben.
Eine Sicht der Dinge wäre auch, dass Fontana den Weg des geringsten Widerstandes geht. Klingt aus ihrer Frage: Warum bin ich immer die 2. nicht auch ein bisschen Selbstmitleid. Ein Versuch, der eigenen Verantwortung auszuweichen.
Was empfindet Fontana in dem Moment, wenn Sie ja sagt zur Nummer 2. Prüft sie jedes Mal auch die Frage: Was, wenn ich mich nun nicht mit diesem Mann einlasse? Oder fragt sie gar nicht danach, weil sie viel zu grosse Angst vor den Kensequenzenhat. Wenn das so sein sollte, hört man dann hier die Entschuldigung heraus, ich kann nicht anders, das passiert mir halt einfach.
Dies soll keine Belehrung sein, sondern hat nur das Ziel einen weiteren Aspekt in die Diskussion zu bringen. Ich weiss natürlich, dass es nicht leicht ist den vorgezeichneten Weg zu finden. Ich versuche auch immer noch diesen richtigen Weg zu erkennen. Dass ich oft im Kreis gelaufen bin, weiss ich heute. Heute bin ich in einer ähnlichen Situation wie vor 25 Jahren schon mal. Vieles im Leben von heute ist Wort wörtlich so wie vor 25 Jahren.
Freundliche Grüsse
Sinti