Ethik und Heilung

Verbale Gewalt hat mit Wahrheitsliebe nichts zu tun und umgekehrt - sondern viel mehr mit dem Einfühlungsvermögen des "Heilenden".

Ja, du hast recht.
Doch gibt es in der heutigen Zeit als Bestandteil ganz regulärer Therapien sehr viel verbal erlebte Gewalt und wir haben wohl noch keine besseren Strategien gefunden Wahrheit auch auf sanfte Art zu vermitteln.

Man sagt immer :" Wahrheit tut weh, das ist eben so." und wenn wir unser Einverständnis zu dieser Art von Heilung geben, dann stimmen wir dem Schmerz zu.

Was ich auf spiritueller Ebene als Wahrheit gesehen und gefühlt habe war immer vollkommen schmerzfrei, war immer auf positive Art ermutigend und stärkend.
 
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chocolade schrieb:
Man sagt immer :" Wahrheit tut weh, das ist eben so." und wenn wir unser Einverständnis zu dieser Art von Heilung geben, dann stimmen wir dem Schmerz zu.

Den Spruch kenne ich, aber ich stimme ihm nicht (mehr) zu. Es kommt darauf an, wie man diese vermeintliche Wahrheit transportiert. Und vermeintlich schreibe ich deshalb, weil ich hier einen Unterschied zwischen "Heilendem" und Hilfesuchenden sehe. Was der Heilende klar und deutlich wahrnimmt und dies für ihn die Wahrheit darstellt, ist oft dem Hilfesuchenden nicht bewusst. Und was nicht bewusst ist, kann nicht als Wahrheit angesehen werden. Damit bin ich wieder bei der Verantwortung des Heilenden - die Wahrheit so zu transportieren, damit sie beim Hilfesuchenden ankommen kann bzw. er sie "nehmen" kann. Meine persönliche Erfahrung bzw. Erkenntnis.
 
Wer Hilfe benötigt, will sich wohl fühlen, und geborgen fühlen, vertrauen, Hoffnung bekommen, und vor allem nach einer Gewissen Zeit Erfolgserlebnisse haben.;)
 
@choko
Wer Hilfe braucht, will oder kann sie nicht in jedem Fall annehmen.
das gibt es - und dann muss sich bei diesem Menschen etwas ändern, bevor Hilfe wirken kann - d.h. meine Hilfe bleibt erst mal in ihrem Depot - was ich dann allerhöchstens tun kann (und das könnte man auch als Hilfe bezeichnen) ist, an der Bereitschaft für Hilfe des anderen zu arbeiten, d.h. ihm dabei helfen sich bewusst zu werden darüber dass er entweder Hilfe braucht oder (wenn ihm das schon klar ist) dass er sich bewusst wird darüber, warum er Hilfe jetzt nicht annehmen kann. Und wenn das alles nix bringt, dann bleibt mir nur zu schauen, was passiert.
Trotzdem kann ja die Hilflosigkeit oder der Schmerz einer Person sehr viel Angebote triggern.
ja - und?

Ich verstehe das so den Ruf des Herzens oder der Seele wahrzunehmen un dieser Ruf kann so stark sein, dass es fast unmöglich ist das zu verweigern.
Das widerum ist ein Problem von dir und nicht vom Hilfebedürftigen.
Es spielt dann keine Rolle ob mit Worten nein gesagt oder anders verweigert wird wenn die nonverbalen Hilferufe bestehen bleiben, dann bleibt eine unterschwellige Spannung bestehen.
Das ist wahr - und es kann schon manchmal sehr bedrückend sein, "das Leid der Welt" anzuschauen, ohne helfen zu können (aber auch hier, das ist dein Problem).
Da wäre es schöner davon auszugehen, dass in jedem Hilfeangebot Liebe enthalten ist, nur die Ausführung noch perfektioniert werden muss.
ja das fände ich gut.

Der Egoanteil mit all seinen Mechanismen ist ja in der Hülle und nur die Seele hat die reinere Weisheit.
Grundsätzlich ja, aber nur ein abstrakter Gedanke.
Das bringt mich zur Frage ob es nicht einfacher ist die Seele direkt zu erreichen und die Hülle etwas mehr zu umgehen weil ihr oft nicht bewusst ist was gut für sie ist ?
Das ist Illusion - ich kann versuchen, meine "Hülle" auszuschalten (mich nur im Mitgefühl aufzuhalten) oder runterzuschalten (das geht nur, wenn ich meine Hülle voll durchschaut habe) oder zu umgehen (mit Möglichkeiten wie der Intuition) - aber ich kann mir nie sicher sein, dass alle Aspekte meiner Hülle nun weg sind und ich voll und ganz in meiner reinen Seele agiere - denn wo agiere ich denn? - agieren tu ich in diesem Leben, in dieser Physis, im Umfeld der Hüllen und durch meine Hülle hindurch - deshalb Illusion. Ich kann immer nur versuchen, so rein wie möglich zu agieren.

Zitat Inti:
auch natürliche Selbstheilungskräfte brauchen eine Anregung - i.d.R. ist dies der "Angriff" von außen - der Mensch hat nun leider Fähigkeiten erworben, solche "Angriffe" nicht mehr wahrzunehmen, ihre Wahrnehmung zu unterdrücken und damit eine angemessene Reaktion zu verhindern oder besser zu verschieben. Die Aufgabe des Therapeuten ist, dies wieder bewusst zu machen, so dass die "natürlichen Selbstheilungskräfte" ablaufen können.

Zitat choko: Das verstehe ich grad nicht.

Ich vergleiche das mal mit dem Immunsystem des Körpers, da schlummern überall im Körper Makrophagen, Lymphozyten etc. die nur auf irgendwelche schädlichen Bakterien etc. warten - wenn diese auftauchen müssen sie erkannt werden, dann werden sie bekämpft. D.h. es kommt von außen eine Aktion, die eine Reaktion hervorruft. So ist es nun auch im seelischen Bereich - aber leider haben wir durch gesellschaftliche Normen gelernt, auf bestimmte Reize nicht mehr zu reagieren, wir schlucken viel herunter, dies sammelt sich in einem unbewussten "seelischen Müllbehälter". Die Aufgabe des Therapeuten ist es nun, diesen Müllbehälter und seine Inhalte dem Besitzer bewusst zu machen - erst dann kann sinnvoll interveniert werden.

LGInti
 
@ Inti

Ich kann das so nicht mit dir diskutieren weil ich merke dass ich dir meine Erfahrungsebene nicht klar machen kann.
Es geht mir ganz sicher nicht um die Psychologie der Heilung und wer daran Schuld ist wenn das dann nicht funktioniert.

Die Fragen, die ich bezüglich der Ethik habe geht in andere Bereiche.
Mir wurde gesagt ich könne doch niemandem erzählen er/sie hätte eine ungemütliche Fremdbesetzung, was wir wohl alle irgendwie haben, ungünstige Energien aus früheren Leben, jetzigen Leben, teilweise genetisch erworben, hat also nichts mit Eigenschuld zu tun wie kollektive Muster der Vergangenheit.

Wird es nicht angesprochen, dann kann das nicht geändert werden.
Wird das angesprochen, dann hat man vielleicht trotzdem kein Tool dieses zu bereinigen, was und wieder zum Wert/Unwert von Wahrheit/Wahrnehmung bringt.

Dann einfach zu sagen man solle doch versuchen sich vom Leid anderer abzuschotten scheint mir wiederum unethisch, unmenschlich, ja klar gibt es da Möglichkeiten, nur wie kommen wir in die Motivation zu helfen wenn wir und vorher gefühllos gemacht haben ?

Etwas anderes was ich ansprechen wollte habe ich neulich in einem Buch gefunden.
Eine Frau war sterbenskrank und eine ägyptische Priesterin hatte nun die Aufgabe praktisch das schlafende ICH der anderen Person anzusprechen und mit ihr verschiedene Dinge zu tun um ihr die Angst vor dem Sterben zu nehmen.
Das Tagesbewusstsein wusste nichts davon und in diesem Fall wäre es vielleicht nicht anders möglich gewesen darüber zu reden weil es eine einfache
Frau war, die nicht Zugang hatte zu den gleichen Realitäten wie eine heilende Priesterin.

Auf die heutige Zeit übertragen, ist das so ethisch machbar anderen eigentlich auf anderer/höherer Ebene hilfreich beizustehen wenn der direkte Weg nicht geht ?
Fast alle würden nein sagen und ich würde das auch nicht gut finden wenn das jemand macht weil eben der durchschnittliche Helfer nicht gut genug ist auch die Risiken von sowas abzuschätzen.
Ist das dann eine Frage der Kompetenz das zu dürfen oder steht der freie Wille über allem, selbst wenn man daran stirbt ?

Und ja, manchmal weiss man auf instinktiver/intuitiver/seelischer Ebene was jemand braucht weil man dafür sowas wie Seelenbilder/Seeleninformationen erhält.
Du dagegen möchtest alles nur mit dem Verstand auskaspern und Ethik findet eben nicht nur im Verstand statt.
 
Etwas anderes was ich ansprechen wollte habe ich neulich in einem Buch gefunden.
Eine Frau war sterbenskrank und eine ägyptische Priesterin hatte nun die Aufgabe praktisch das schlafende ICH der anderen Person anzusprechen und mit ihr verschiedene Dinge zu tun um ihr die Angst vor dem Sterben zu nehmen.
Das Tagesbewusstsein wusste nichts davon und in diesem Fall wäre es vielleicht nicht anders möglich gewesen darüber zu reden weil es eine einfache
Frau war, die nicht Zugang hatte zu den gleichen Realitäten wie eine heilende Priesterin.

Auf die heutige Zeit übertragen, ist das so ethisch machbar anderen eigentlich auf anderer/höherer Ebene hilfreich beizustehen wenn der direkte Weg nicht geht ?
Fast alle würden nein sagen und ich würde das auch nicht gut finden wenn das jemand macht weil eben der durchschnittliche Helfer nicht gut genug ist auch die Risiken von sowas abzuschätzen.
Ist das dann eine Frage der Kompetenz das zu dürfen oder steht der freie Wille über allem, selbst wenn man daran stirbt ?
das ist eigentlich ein typisches Vorgehen in der modernen Hypnotherapie, allerdings leicht modifiziert, weil man sich vorher die Einwilligung des Bewussten und des Unbewussten des Patienten einholt. Bei komatösen Patienten kann man natürlich nur mit der Einwilligung des Unbewussten arbeiten, da das Bewusstsein grad ausgeschaltet ist.

Und ja, natürlich bedarf das einer fundierten Ausbildung.
 
Das ist nun genau eines dieser Beispiele, die ich meine.
Der Heiler meint ein Machtgefälle wäre dringend notwendig, Machtgefälle kann aber immer zu Machtmissbrauch führen.
Und wer kontrolliert das ? Niemand !
Jeder bastelt sich die Ethik, die er gerade braucht und wenn das bedeutet: "The boss, that's me." dann ist das eben so.
Selbst gute ausgebildete Ärzte und Diplompsychologen können diesem "Spiel" oft nicht widerstehen.

Und dann behauptet man die Leute wollen das so, ohne dass sie gefragt werden. Es mag tatsächlich (ältere) Leute geben, die ihr ganzes Leben in autoritären Strukturen verbracht haben und nun nicht anders können.

Und es mag wiederum intelligente Menschen geben, die doch lieber ein gewisses Mitspracherecht nicht nur wollen, sondern brauchen um sich einfach geborgen genug zu fühlen, um Vertrauen aufbauen zu können.



Und gerade für die Hypnose braucht es ein spezielles Vertrauensverhältnis und nicht ein " Ich bin hier der Fachmann und weiss schon was ich tue."
Demzufolge hast du noch nie Behandlungsfehler gemacht oder einfach nur kein Feedback erlaubt ?


Von Selbstbestimmung über den eigenen Körper und Geist scheinst du nicht viel zu halten, warum ist mir schleierhaft.



Warum zum Teufel willst du um jeden Preis Macht über andere haben ?
Davor kann man nur öffentlich warnen.
Es gab doch gerade im Esosektor schon genug Missbrauch.

OH! Da hat ja jemand brav und tüchtig meine Meldungen zusammengetragen, aus den Zusammenhängen gerissen und neu zusammengestellt!
Ergibt so ein noch genaueres Bild der tatsächlichen Funktionsweise, welche vordergründig leicht mal nachvollziehbar ist.
Gut gemacht, liebe chocolade!
Nur deine Komentare dazu stören leider etwas. (steht dir natürlich frei, in einem öffentlichen Forum deinen Senf dazuzugeben).
Der GLAUBE des Menschen (Patienten/Klienten) ist hier das Ausschlaggebende!
Und meist ist es ein Wachstum, kein Verkümmern, eine Bewusstseinserweiterung, nicht eine Bewusstseinseinschränkung, die zum Heilwerden verhilft. Wie anders ist dies leichter zu bewerkstelligen, als jemand zu sich heraufzuziehen, als jemanden von unten irgendwie hinaufzudrücken. Die Perspektive ist doch eine gänzlich andere! Wer würde wohl von einem armen Schlucker einen Rat annehmen für einen lukrativen Börsehandel? Kranke Ärzte sind bei weitem nicht so erfolgreich wie gesunde! Glückliche Menschen richten ihren Focus auf das Glück, das NOCH glücklicher werden, sie schauen nicht nach hinten, auf die, die unglücklich sind! Das würde doch ihre Perspektive verändern! Ich habe noch nie erlebt, dass jemand heiler(gesünder) wurde, indem er das Unheil betrachtet! Da funktioniert nicht mal das abschreckende Beispiel! (Sonst gäbe es doch nur gesunde Menschen)

Übrigens: Hypnose funktioniert auch ohne Vertrauen, ohne die Einwilligung eines Probanden! Man kann nur nix positives damit bewirken!
 
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OH! Da hat ja jemand brav und tüchtig meine Meldungen zusammengetragen, aus den Zusammenhängen gerissen und neu zusammengestellt!
Ergibt so ein noch genaueres Bild der tatsächlichen Funktionsweise, welche vordergründig leicht mal nachvollziehbar ist.
Gut gemacht, liebe chocolade!
Nur deine Komentare dazu stören leider etwas. (steht dir natürlich frei, in einem öffentlichen Forum deinen Senf dazuzugeben).
Der GLAUBE des Menschen (Patienten/Klienten) ist hier das Ausschlaggebende!
Und meist ist es ein Wachstum, kein Verkümmern, eine Bewusstseinserweiterung, nicht eine Bewusstseinseinschränkung, die zum Heilwerden verhilft. Wie anders ist dies leichter zu bewerkstelligen, als jemand zu sich heraufzuziehen, als jemanden von unten irgendwie hinaufzudrücken. Die Perspektive ist doch eine gänzlich andere! Wer würde wohl von einem armen Schlucker einen Rat annehmen für einen lukrativen Börsehandel? Kranke Ärzte sind bei weitem nicht so erfolgreich wie gesunde! Glückliche Menschen richten ihren Focus auf das Glück, das NOCH glücklicher werden, sie schauen nicht nach hinten, auf die, die unglücklich sind! Das würde doch ihre Perspektive verändern! Ich habe noch nie erlebt, dass jemand heiler(gesünder) wurde, indem er das Unheil betrachtet! Da funktioniert nicht mal das abschreckende Beispiel! (Sonst gäbe es doch nur gesunde Menschen)

Übrigens: Hypnose funktioniert auch ohne Vertrauen, ohne die Einwilligung eines Probanden! Man kann nur nix positives damit bewirken!

Gut, ich entschuldige mich dafür dass ich das hier reingestellt habe, es bleiben trotzdem unverfälschte Zitate, die nicht aus dem Zusammenhang gerissen wurden.

Es ist ein fragiles Thema irgendwie.

Und das hat nichts mit dir zu tun sondern der allgemeinen Realität bei manchen Helfern.
Ich beschuldige dich in keinster Weise unethisch zu arbeiten.
 
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