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@ireland

Darf ich dir vielleicht eine Frage stellen? Glaubst du, das Gehirn ist auch dem Nichts entstanden? Oder hat es da eine evolutionäre Annäherung an ein X gegeben?
 
@ireland

Darf ich dir vielleicht eine Frage stellen? Glaubst du, das Gehirn ist auch dem Nichts entstanden? Oder hat es da eine evolutionäre Annäherung an ein X gegeben?

Ich glaube gar nix, aber ich lass mich durch gute Forschung gern überzeugen.

Es ist ziemlich kontraproduktiv, "herumzuglauben" und "herumzudeuteln", wenn keine Basis (Kenntnis zumindest der basalen Theorien) vorhanden ist.

WELCHEN evolutiontheoretischen Ansatz meinst Du denn jetzt wieder?
 
Ich weiß ja nicht wie viele Evolutionstheorien dir bekannt sind....:)
Ich beziehe mich auf die im Mainstream vertretene Theorie

Da haben wir ein Grundproblem: Du kennst keine Evolutionstheorien und ich weiß nicht, was Du mit "Mainstream" (sagt man ja immer gern in der Not :D) meinst - da gibt es keine Basis für eine sinnvolle Kommunikation.
 
Lebewesen, die mit ihren induktiven Schlüssen immer wieder falsch liegen, neigen - zwar bedauerns-, aber auch dankenswerterweise - dazu zu sterben, bevor sie ihre Art fortpflanzen können. Quine

Helfe ich dir so weiter zu verstehen, was ich meine?
 
Beide Theorien verkörpern die absoluten Gegensätze - da kommen wir nicht zusammen.

Das war keine leichte Geburt.

Verstehst du jetzt, warum der rad. Konstruktivismus Unsinn ist?

Schau dir seine Ontogenese an:
Kant fasste Raum und Zeit phänomenologisch auf. Das wurde von Helmholtz als die Technik interpretiert, ohne welche unsere Vernunft nicht arbeiten kann.

Dann kam Glasersfeld und formulierte Raum und Zeit als Ordnungsprinzipien des Erlebens.

Auch ein Dummie kann da erkennen, gegen welche Ansicht Glasersfeld mit der Theorie der kognitiven Konstruktion anspielte: Die des naiven Realismus.

So weit so gut. Es wird erst jetzt lustig.

Daraus folgert er nämlich, dass diese Konstruktion von unseren Zielen und Wünschen bestimmt seien. Nicht nur die Wahrnehmung unterläge der Konstruktion, sondern auch das Ding an sich, folgern daraus Esoteriker!


Angeblich mal individuell, dann mal im Kollektiv. Woher kommt die Grundlage dieser "Erkenntnis"?

Dem Doppelspaltexperiment?


Damit wir uns besser verstehen: Ander sähe die Sache aus, wenn bestimmte Menschen fliegen könnten. Oder von Licht leben. Oder mit Geistern kommunizieren. Oder Engeln.

Denn dann könnte man darüber nachdenken, dass unsere Gehirnstrukturen die Wirklichkeit nicht nur konstruieren, sonder sie auch die Realität, die es dann aber nicht mehr verbindlich gäbe, tatsächlich verändern könnten, wobei es wohl keine Veränderung wäre, sondern eine Erschaffung.

Aber wenn wir darüber nachdenken, bedienen wir uns auch schon unserer Wirklichkeit, wir könne ja laut den Radikalen nicht anders. Wie soll da das Ergebnis aussagekräftig sein, es gilt doch nur für den Einzelnen?

Wenn du sagst, die Wahrnehmung beeinflusst die Realität, dann ist das deine Auffassung, die du versuchen kannst zu beweisen. Nach der Logik der Radikalen kann ich diesen Beweis aber nicht erkennen, wenn meine Wahrnehmungskonstruktion eine andere ist -trotzdem müsste ich ihrer Gesetzesinhhärenz unterliegen, wenn - ja wenn damit das Ding an sich nicht unverändert bliebe. Außer meine Welt würde sich deiner überlagern? Wo wären da die Kontaktpunkte zwischen den Welten? Denn diese müssten da sein, um überhaupt den Zweifel an einer Ansicht wecken zu können.

Komischerweise gibt es trotzdem Dinge, wie etwa Naturgesetze, die auch für dich gelten. Oder ist das nur meine radikale Konstruktion? Und wenn ja, hast du mit deiner Aussage, dass wir sehr (!) unterschiedlich konstruieren, genauso unrecht, denn für mich könnte sie nicht gelten (und nicht nur nicht plausibel sein), solange ich nicht in deinem Körper bin.

Und dann ist da noch die Evolution. Wie entstanden unsere Sinne? Unterscheiden sich Menschen derart stark untereinander und von anderen Lebewesen? Das jeder Dinge anders wahrnimmt bestreitet ja niemand. Das "anders" schützt aber nicht davor, im Wasser zu ertrinken. Auch Psychos nehmen anders wahr. Irre sind sie trotzdem. ("ich bin Gott")

Ihr Esos müsst daran glauben, denn sonst würde alles zusammenbrechen. Alles, alles.

Das meinte ich damit.
 
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Verstehst du jetzt, warum der rad. Konstruktivismus Unsinn ist?

Nö, ich denke du machst es dir unnötig schwer mit dem Verständnis.

Denn dann könnte man darüber nachdenken, dass unsere Gehirnstrukturen die Wirklichkeit nicht nur konstruieren, sonder sie auch die Realität, die es dann aber nicht mehr verbindlich gäbe, tatsächlich verändern könnten, wobei es wohl keine Veränderung wäre, sondern eine Erschaffung.

Da hast etwas völlig falsch verstanden oder einfach nicht präzise drüber nachgedacht.
Natürlich gibt es eine Realität - aber über die können wir nichts wissen, weil sie durch unseren subjektiven Filter läuft.
Zwar gilt Glaserfeld als Begründer des Konstruktivismus, jedoch entdeckte bereits Anfang des 19.Jahrhunderts der Physiologe Johannes Müller, dass jedes Sinnesorgan auf Reize unterschiedlicher Art stets nur in der ihm eigenen Weise reagieren kann (muss).
So gibt z.b. ein auf den Geschmack "Essig" spezialisierter Geschmacksnerv, der mit verschiedenen Mitteln stimuliert wurde, mal mit einem elektrischen Impuls, mal mit einer Zuckerkonzentration, immer das Signal "Essig" an das Gehirn weiter - und wir schmecken Essig.
Und so kam bereits vor ca. 200 Jahren Johannes Müller zu der Erkenntnis: "Wir können die Welt nicht objektiv wahrnehmen. Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt von unserer Biologie ab. Die Biologie des Menschen macht ihn zum Konstrukteur seiner Wirklichkeit."

Ihr Esos müsst daran glauben, denn sonst würde alles zusammenbrechen. Alles, alles.

Wie gesagt, du hast es einfach nicht verstanden. Die konstruktivistische Denkweise hat nichts mit Esoterik zu tun.
Zitat Heinz von Foerster: "Das, was Konstruktivismus genannt wird, sollte, so meine ich, schlicht eine skeptische Haltung bleiben, die die Selbstverständlichkeit des Realismus in Zweifel zieht."
 
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