Hallo!
Ich hätte da mal eine Frage....Kann man sich auch esoterisch bewandern, wenn man zu Psychosen neigt?
Da sollte man doch sicherlich doppelt vorsichtig sein,oder?
LG, die Frau Doktor
Hallo..
Ich denke, es ist die Frage mit welcher Art Esoterik und mit welcher Intention. Eigentlich bedeutet Esoterik so etwas wie "Innenschau", das Beobachten der Psyche, des Bewusstseins, um Erkenntnisse zu gewinnen... hinterfragen was man glaubt, schauen wie was auf einen wirkt usw. Das ist eine Form der Esoterik die rein theoretisch ohne jeden äußeren Einfluss auskommt. Wenn äußere Einflüsse gegeben sind, dann als Informationen. Diese Art halte ich sogar für hilfreich, auch für Menschen mit psychischen Problemen.
Wozu aber gerade viele Menschen mit Problemen neigen ist, dass sie eine Form der Rettung suchen. Irgendetwas das sie bisher nicht kennen aber finden können. Ein Mittel das ihr Leben positiv verändern wird. Und dann wird von Anruf beim Hellseher bis zum Steine anbeten oder was auch immer, alles ausprobiert. Ich kenne eine Frau die Schizophrenie hat und sie ist extrem empfänglich für alles was mit Esoterik zu tun hat, aber eben dieser "Übersinnlich-Mittel-Esoterik", und bei ihr bin ich der Meinung das es nicht wirklich hilfreich für sie ist. Sie springt von diesem zum nächsten und wird immer wieder enttäuscht. Und v.a. ist sie eben wirklich sehr beeinflussbar von aussen. Wenn es jemand schafft, was leicht ist, ihre Hoffnung zu wecken, dann verschreibt sie sich dem. Sie hat auch schon mal wichtige Medikamente abgesetzt, weil irgendso ein Eso-Heiler ihr das sagte.
Ich glaube, jemand mit einer solchen Erkrankung muss noch mehr darauf achten eine gewisse Distanz zu halten, um sich nicht von so einigen Ideen die in diesem Bereich herumgeistern wegtragen zu lassen. Aber es kann sicher auch positiv wirken, einfach weil man mit der Zeit viel besser versteht wie der Geist funktioniert, wie man selbst "gebaut ist"... vieles im Bewusstsein scheint automatisch abzulaufen und während man gleichzeitig sagt: "Ja, das bin ich... ich habe diese Wünsche und diese Ängste." wissen die meisten nicht was dahintersteht, warum sie etwas wünschen und was genau ihnen Angst macht. Sich selbst kennenlernen kann nicht schlecht sein. Aber man darf sich nicht mit dem verwechseln was man denkt... Abstand zu den eigenen Gedanken ist wichtig.
VG,
C.