Der Tor von Gor
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Ich rate Ihnen, brechen Sie schnell jede Beschäftigung mit Esoterik ab! Fast alle Gurus, Rückführungsgruppenleiter, Heiler, Seher, Rutengänger und Feuerspringer sind die Hedgefondsmanager 2.0. Hören Sie bloß auf, sich ständig nur mit sich selbst zu beschäftigen.
Ist Ihnen noch nie aufgefallen, dass Esoteriker, Sichfinder, Erleuchtete eine wirklich unsympathische Menschengruppe sind? Das Bild, das mich in meinen Vorurteilen komplett bestätigte, fand ich in Sri Lanka. Ein Jahr nach dem Tsunami, die Einwohner hockten vor vergammelten Massenlagern, die Ruinen ihrer Häuser standen traurig da, vermutlich lagen auch noch Überreste von Tieren, Menschen, Radios herum. Am Strand jedoch war alles schon wieder geputzt.
Eine Gruppe deutscher Sinnsucher war angereist, um Yoga zu machen. Ich hörte ihr Feilschen um Centbeträge im schnell wieder errichteten Spaghetti-Restaurant. Da wollen Sie doch nicht dazugehören, zu diesen Leuten, die fast immer verspannte Mundwinkel haben und jeden Satz mit ICH beginnen.
Die ausufernde Beschäftigung mit sich selber ist der Garant dafür, eine abstoßende, unsoziale Person zu werden. Vielleicht tue ich ein paar lammgleichen Tantrikern Unrecht, doch es kommt der menschlichen Natur leider sehr entgegen, sich anderen überlegen zu fühlen. Und was wäre mehr dazu gemacht, sein Ego in Stadiongröße auszuwalzen, als die ausufernde Beschäftigung mit Körper und Geist. Lasst das Zeug doch mal in Ruhe!
Hören Sie auf, sich mit sich selber zu beschäftigen
Dieses Gebrabbel mit schiefgelegtem Kopf: Erst, wenn man sich selber liebt, kann man andere lieben. Ja, rufe ich, da genau ist das Problem! Ihr könnt Euch nicht ausstehen, darum folgt Ihr den Lehren irgendwelcher als Jesus getarnter Halsabschneider. Ihr findet Euch furchtbar, und das zu Recht. Ihr predigt den Verzicht auf Materielles und setzt Euch in Flugzeuge, um nach Indien zu reisen und von der irren Spiritualität in diesem Land zu phantasieren.
Die Obdachlosen am Straßenrand nehmen ihr Schicksal toll an, nicht wahr? Sie vertrauen auf die Inkarnation. Ach, Sie waren noch nie in Indien? Die anderen sind die Idioten? Ja, so einfach ist es: Die Blöden sind immer die anderen, der milde lächelnde Esoteriker schwebt über dem realen, von Menschen gemachten Elend, und die einzige Einmischung in die irdische Welt unternimmt er, wenn er gegen irgendein Gebäude demonstriert, dass seine Schwingungen stört.
Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass es vielleicht kein Ego gibt, das es zu überwinden gilt, sondern dass Sie einfach kein ********* mehr sein wollen? Gute Idee. Dann hören Sie auf, sich mit sich selber zu beschäftigen. Gehen Sie in Kontakt mit dem Astralleib. Der wohnt neben Ihnen, verkehrt in Ihrer Familie, Sie arbeiten mit ihm zusammen. Nehmen Sie jemanden wahr, der nicht Sie selber sind. Und der vielleicht nicht an sich arbeitet, weil er ein Problem hat. Vielleicht Krebs, oder Angst. Hören Sie ihm zu, versetzen Sie sich in ihn. Man muss sich selber annehmen? Um Himmels Willen, warum denn!? Es geht doch auch ohne diesen ganzen Quatsch ganz hervorragend vorbei, das Leben.
von Spiegel .de kopiert .
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,758594,00.html
Ist Ihnen noch nie aufgefallen, dass Esoteriker, Sichfinder, Erleuchtete eine wirklich unsympathische Menschengruppe sind? Das Bild, das mich in meinen Vorurteilen komplett bestätigte, fand ich in Sri Lanka. Ein Jahr nach dem Tsunami, die Einwohner hockten vor vergammelten Massenlagern, die Ruinen ihrer Häuser standen traurig da, vermutlich lagen auch noch Überreste von Tieren, Menschen, Radios herum. Am Strand jedoch war alles schon wieder geputzt.
Eine Gruppe deutscher Sinnsucher war angereist, um Yoga zu machen. Ich hörte ihr Feilschen um Centbeträge im schnell wieder errichteten Spaghetti-Restaurant. Da wollen Sie doch nicht dazugehören, zu diesen Leuten, die fast immer verspannte Mundwinkel haben und jeden Satz mit ICH beginnen.
Die ausufernde Beschäftigung mit sich selber ist der Garant dafür, eine abstoßende, unsoziale Person zu werden. Vielleicht tue ich ein paar lammgleichen Tantrikern Unrecht, doch es kommt der menschlichen Natur leider sehr entgegen, sich anderen überlegen zu fühlen. Und was wäre mehr dazu gemacht, sein Ego in Stadiongröße auszuwalzen, als die ausufernde Beschäftigung mit Körper und Geist. Lasst das Zeug doch mal in Ruhe!
Hören Sie auf, sich mit sich selber zu beschäftigen
Dieses Gebrabbel mit schiefgelegtem Kopf: Erst, wenn man sich selber liebt, kann man andere lieben. Ja, rufe ich, da genau ist das Problem! Ihr könnt Euch nicht ausstehen, darum folgt Ihr den Lehren irgendwelcher als Jesus getarnter Halsabschneider. Ihr findet Euch furchtbar, und das zu Recht. Ihr predigt den Verzicht auf Materielles und setzt Euch in Flugzeuge, um nach Indien zu reisen und von der irren Spiritualität in diesem Land zu phantasieren.
Die Obdachlosen am Straßenrand nehmen ihr Schicksal toll an, nicht wahr? Sie vertrauen auf die Inkarnation. Ach, Sie waren noch nie in Indien? Die anderen sind die Idioten? Ja, so einfach ist es: Die Blöden sind immer die anderen, der milde lächelnde Esoteriker schwebt über dem realen, von Menschen gemachten Elend, und die einzige Einmischung in die irdische Welt unternimmt er, wenn er gegen irgendein Gebäude demonstriert, dass seine Schwingungen stört.
Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass es vielleicht kein Ego gibt, das es zu überwinden gilt, sondern dass Sie einfach kein ********* mehr sein wollen? Gute Idee. Dann hören Sie auf, sich mit sich selber zu beschäftigen. Gehen Sie in Kontakt mit dem Astralleib. Der wohnt neben Ihnen, verkehrt in Ihrer Familie, Sie arbeiten mit ihm zusammen. Nehmen Sie jemanden wahr, der nicht Sie selber sind. Und der vielleicht nicht an sich arbeitet, weil er ein Problem hat. Vielleicht Krebs, oder Angst. Hören Sie ihm zu, versetzen Sie sich in ihn. Man muss sich selber annehmen? Um Himmels Willen, warum denn!? Es geht doch auch ohne diesen ganzen Quatsch ganz hervorragend vorbei, das Leben.
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