Esoterik und Spenden

T

Toffifee

Guest
Hallo zusammen! :)

Sagt mal, spendet ihr gerne? Oder spendet ihr schon aus Prinzip nicht?

Wenn ihr z.B. einen Obdachlosen Mann oder Frau auf der Straße sitzen seht; wenn ihr im Fernsehen von einer Naturkatastrophe erfahrt; wenn ihr in eurer Bank auf Spendenaufraufe von Misereor, Ärzte ohne Grenzen, Unicef, DRK, etc. stoßt.

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Werbung:
Hallo zusammen! :)

Sagt mal, spendet ihr gerne? Oder spendet ihr schon aus Prinzip nicht?

Wenn ihr z.B. einen Obdachlosen Mann oder Frau auf der Straße sitzen seht; wenn ihr im Fernsehen von einer Naturkatastrophe erfahrt; wenn ihr in eurer Bank auf Spendenaufraufe von Misereor, Ärzte ohne Grenzen, Unicef, DRK, etc. stoßt.

Liebe Toffifee,

was hat Spenden mit Esoterik zu tun?

Ich spende nie. Ich gebe einem alten Mann in der Stadt immer was ab und schon mal jemandem der mich direkt anspricht, aber diese ganzen Bettelorganisationen, die einen Großteil der Spendengelder in ihren Verwaltungskanälen verschwinden lassen, würde ich niemals unterstützen.

Dazu habe ich auch mal eine, für mich erschütternde, Erfahrung gemacht:

Vor Jahren hatte ich einen Minijob bei einem Marktforschungsunternehmen. Der Job lief nur über ein einziges Projekt und das war im Auftrag von „Brot für die Welt“.
„Brot für die Welt“, für die jeden Sonntag in Unmengen von Kirchen gesammelt wird, schmeißt seine Spendengelder für großflächige Marktforschungsprojekte raus, um endlich dahinter zu kommen, wie man auch noch an die letzten Groschen der Omis gelangt. Ich darf gar nicht drüber nachdenken, ich krieg nen sonntäglichen Brechreiz.

Nie.... niemals würde ich an irgendeine Organisation spenden, die schon ihre Vorgedruckten Zettel in den Banken stehen hat, und erst Recht nicht auch nur einen einzigen Cent an „Brot für die Welt“.

Es gibt genügend Armut direkt vor mir, wo ich helfen kann, wo von meinen 10€uro auch 10€uro ankommen.

Liebe Grüße
Ruhepol
 
Geldspenden, nein. Wir spielen seit Jahren in der Lotterie "Aktion Mensch" mit, haben aber noch nie etwas gewonnen, allerdings wissen wir dass unser Beitrag gut angelegt ist, da er Menschen mit Behinderungen zugute kommt. Deshalb werden wir auch wenn wir weiterhin nichts gewinnen, dort weiter mitmachen.
Wir haben nur bei der Tsunamikatastrophe noch Geld gespendet.

Ansonsten spende ich nur Sachspenden. Klamotten und Spielzeug bringe ich ins hiesige Frauenhaus. die Frauen dort sind oft mit ihren Kindern nur mit dem was sie am Leib tragen aus dem Haus geflüchtet.
Oder ich gebe sie in der Kleiderkammer der Kirche ab, dort können sozialschwache Menschen diese Dinge für wenig Geld erwerben. Und dieses Geld wiederum wird für die warme Küche vor Ort verwendet.
Somit werden diese Dinge für die Not, die es auch in deutschland genügend gibt, verwendet.Mir ist es lieber die Sachen dort abzugeben, als in einen Container zu schmeißen, denn dort werden die Sachen in dem Sinne nicht gespendet, sondern in der "dritten Welt"weiterverkauft, also geht es hier auch nur um Profite.

In einem anderen Thread hatte ich schon mal geantwortet, dass ich Obdachlosen kein geld mehr spende. da man in Deutschland nicht hungern muß und ich außerdem schlechte Erfahrungen damit hatte.
 
Hallo

Ich spende vorwiegend an Private und kleine Organisationen (z.B. Tierschutz, oder auch einzelne Menschen).

Das mit dem Spenden ist so eine Sache...
Bettler auf der Strasse bekommen nichts, weil da ist die Angst, dass es sich um eine "organisierte Bande" handelt (da nehme ich mich selbst gar nicht aus).
Grosse Organisationen bekommen von mir auch nichts, weil es auch in unseren *reichen* Ländern teilweise bitterste Armut gibt.

Zur Zeit des Jahrhunderthochwassers wollte ich der Caritas eine grosse Sachspendenleistung zukommen lassen. "Wir sind überfüllt, fragen sie woanders nach!", hiess es... Weiters scheint es so zu sein, dass man bei der Caritas dafür bezahlen muss, wenn man grössere Sachen (z.B. Möbel, etc.) spenden möchte.

Eines gibt mir allerdings auch zu denken...

*Mensch* regt sich darüber auf, dass gespendete Beträge nicht 1:1 beim Empfänger ankommen. Je grösser eine Organisation ist, umso grösser ist auch der Verwaltungsaufwand. Da sind viele, viele Menschen damit beschäftigt, Geld- und Sachspenden entsprechend zu organisieren, damit diese Empfänger finden. Das muss halt auch irgendwie finanziert werden. Gäbe es diese Menschen bzw. Organisationen nicht - wie viele Menschen würden z.B. in Eigenregie ein Paket nach Somalia, Sibirien (oder wohin auch immer) schicken?

Liebe Grüsse

lichtbrücke
 
lichtbrücke;989018 schrieb:
Hallo

Zur Zeit des Jahrhunderthochwassers wollte ich der Caritas eine grosse Sachspendenleistung zukommen lassen. "Wir sind überfüllt, fragen sie woanders nach!", hiess es... Weiters scheint es so zu sein, dass man bei der Caritas dafür bezahlen muss, wenn man grössere Sachen (z.B. Möbel, etc.) spenden möchte.

Hallo Lichtbrücke,

bei uns gibt es die Möglichkeit, einer "behindertenwerkstatt" Möbel zu spenden, die diese kostenlos abholt, wieder aufpoliert und günstig an sozialschwache verkauft.

Hatte oben auch noch etwas vergessen: Bei uns ruft "die Tafel" zur Weihnachtszeit um "Weihnachten i´m Schuhkarton" auf. Da packt man einen Schuhkarton mit Lebensmittel und Süssigkeiten und gibt dort ab, dieser wird dann auch an sozialschwache Familien, die in der Tafel einkaufen abgegeben. Zuvor erhalten sie pro Familie dafür nen Gutschein, damit nicht jede Familie mehrere Kartons abholen kann und es so gerechter verteilt werden kann, auch dort mache ich mit.
 
Hallo @all,

das finde ich ein sehr brisantes Thema - allerdings hat meiner Meinung nach das Spenden nichts mit Esoterik zu tun...

Zunächst mal Spenden sind wichtig, sie sind auch (wenn denn seriös) gut. Es ist meiner Meinung auch in Ordnung, wenn Organisatoren sich Anteile nehmen, um selbst auch leben zu können.
Allerdings: viele Organisatoren kriegen den Rachen halt nicht voll genug, stecken immer mehr in die eigene Tasche.

Aber genau das ist doch das Wesen unserer Gesellschaft oder etwa nicht?
Ist es nicht so, dass die großen Bosse, die soviel haben, dass sie locker davon abgeben könnten (und vermutlich auch gar nicht alles verleben können), immer mehr haben wollen, dies aus Gründen, die mit Spiritualität nichts zu tun haben, sondern einzig und allein ego-gesteuert sind!?!
Und ist es nicht auch so, dass diese "mächtigen" Leute, das steuern - die Gesellschaft steuern.
Wie lange wird schon gesammelt und gespendet für die sog. Dritte Welt? Müsste der Standard nicht längst ein anderer sein, wenn WIRKLICH von der Welt gewollt wäre, dass es ALLEN gut geht? Es ist natürlich nicht gewollt, es würde doch jeder Spendenorganisation den Boden unter Füßen genommen. Und das betrifft bei Weitem nicht nur diese Organisationen... Es haben doch die großen Bosse die größte Angst, ihren Standard nicht mehr halten zu können, wenn sie wirkliche Abhilfe schaffen würden - stattdessen wird der Standard der Bedürftigen gehalten...

Ich spreche hier nicht nur über die Spendenorganisation, sondern über unsere Politik und über unser ganzes System. Es ist bei uns so, weil es so funktioniert. Es könnte aber doch auch anders funktionieren, oder? Aber da sind dann die (ohne das bewertend zu meinen) kleinen Leute, die sich nicht trauen und nicht genug Mittel haben, sich zur Wehr zu setzen und anderes zu "bestimmen". Dazu fehlt ihnen die Macht - das Thema unserer Gesellschaft... wer ist schon bereit, wirkliche Verantwortung (=Macht, Eigenmacht) für sein Leben zu übernehmen? Es ist ja auch sehr viel (ego-gesteuert) bequemer, nicht tätig werden zu müssen und es ist mit Sicherheit unangenehm, sich selbst einzugestehen, dass man seinen Beitrag dazu leistet, das es ist, wie es ist. Da spiegelt sich auch wieder Machtlosigkeit des Einzelnen in der Gesellschaft gegenüber denen, die offenbar die Macht haben.
Getreu nach den Universellen Gesetzen: wie innen, so außen, wie im Großen so im Kleinen...
Wenn wir alle wirklich etwas ändern wollen - und die Neue Zeit hat bereits begonnen - dann funktioniert das nicht über Rebellion, sondern im Kleinen, im Innen angefangen bei der Eigenverantwortung, der Übernahme der eigenen Macht über sich selbst. Das ist innere Stärke, die sich dann auch im Außen zeigen kann und die Angstgesellschaft in eine starke Gesellschaft verwandelt, in der es allen gut geht - dass das möglich ist, davon bin ich fest überzeugt.
Ich trage meinen Teil dazu bei - ich bin Lebensberaterin, die sich darauf spezialisiert hat, die Eigenverantwortung des Einzelnen zu stärken und auch den Spiegel der Welt eben als Spiegel zu erkennen... u.v.m. ... :)

Und um nochmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Nein, ich spende nicht - d.h. ich spende kein Geld an Organisationen. Es gibt Ausnahmen, wie bei der Tsunami-Katastrophe, aber grundsätzlich bin ich der Meinung, man sollte nicht unterstützen, damit alles bleibt wie es ist. Persönlichen Beitrag zu leisten, erfüllt mich mehr.

LG
Esofrau
 
lichtbrücke;989018 schrieb:
*Mensch* regt sich darüber auf, dass gespendete Beträge nicht 1:1 beim Empfänger ankommen. Je grösser eine Organisation ist, umso grösser ist auch der Verwaltungsaufwand. Da sind viele, viele Menschen damit beschäftigt, Geld- und Sachspenden entsprechend zu organisieren, damit diese Empfänger finden. Das muss halt auch irgendwie finanziert werden. Gäbe es diese Menschen bzw. Organisationen nicht - wie viele Menschen würden z.B. in Eigenregie ein Paket nach Somalia, Sibirien (oder wohin auch immer) schicken?

Welcher *Mensch* regt sich darüber auf, dass Gelder nicht 1:1 ankommen? Es muss ja nicht entweder schwarz oder weiß sein, es gibt ne Menge Graustufen.
In dem Buch "Spendenmarkt Deutschland" gibt es eine Statistik, nach der die Gelder, die vom Verwaltungsapparat selbst geschluckt werden, bis zu 60 Prozent des Spendenvolumens ausmachen. Nicht zu vergessen die jederzeit offenen Taschen der Regierungsbeamten in den Entwicklungsländern.
Da sind viele, viele Menschen damit beschäftigt sich auch selbst zu bedienen.

LG
Ruhepol
 
Hallo zusammen! :)

Danke, für eure Antworten. :) Ich möchte einfach ein paar Meinungen von euch sammeln...

Ruhepol schrieb:
was hat Spenden mit Esoterik zu tun?
1.) Naja, einerseits weil mich die Antworten von spirituellen Menschen und Esoterikern vornehmlich interessieren.

2.) Andererseits hörte ich mal, dass ein "Esoteriker" sagte, man würde sich eine "negative" Realität erschaffen, wenn man Geld spendet. (Kurz: Man würde durch die Spende zugeben, dass bei prinzipiell unendlicher, "göttlicher" Fülle trotzdem irgendwo ein Mangel herrscht. Was eigentlich nicht sein kann oder darf. ;) )

Und offengestanden, das verstehe ich nicht... Denn wenn ein Mensch keine Kleidung, keine Nahrungsmittel und keine Wohnung hat, dann leidet dieser Mensch nunmal einen Mangel, der ganz real ist. Warum sollte es daher verkehrt sein diesem Menschen zu helfen, indem man etwas von seinem Besitz abgibt?

Ich könnte auch "reißerisch" fragen: Sind Esoteriker ignorante Snobs? :)

Ruhepol schrieb:
Vor Jahren hatte ich einen Minijob bei einem Marktforschungsunternehmen. Der Job lief nur über ein einziges Projekt und das war im Auftrag von „Brot für die Welt“.
„Brot für die Welt“, für die jeden Sonntag in Unmengen von Kirchen gesammelt wird, schmeißt seine Spendengelder für großflächige Marktforschungsprojekte raus, um endlich dahinter zu kommen, wie man auch noch an die letzten Groschen der Omis gelangt. Ich darf gar nicht drüber nachdenken, ich krieg nen sonntäglichen Brechreiz.
Mmmhhh... Jedes "Unternehmen" wird um Marktforschungsanalysen früher oder später nicht herumkommen. Und das dort Psychologen die Tests ausarbeiten und durchführen, ist nunmal Realität.

lichtbrücke schrieb:
*Mensch* regt sich darüber auf, dass gespendete Beträge nicht 1:1 beim Empfänger ankommen. Je grösser eine Organisation ist, umso grösser ist auch der Verwaltungsaufwand. Da sind viele, viele Menschen damit beschäftigt, Geld- und Sachspenden entsprechend zu organisieren, damit diese Empfänger finden. Das muss halt auch irgendwie finanziert werden. Gäbe es diese Menschen bzw. Organisationen nicht - wie viele Menschen würden z.B. in Eigenregie ein Paket nach Somalia, Sibirien (oder wohin auch immer) schicken?
Ja, das sehe ich genauso. :)

papacha schrieb:
bei uns gibt es die Möglichkeit, einer "behindertenwerkstatt" Möbel zu spenden, die diese kostenlos abholt, wieder aufpoliert und günstig an sozialschwache verkauft.
Solche Organisationen finde ich sehr schön... Das erinnert mich an die Emmaus-Bewegung von Abbé Pierre. Unser Wohlstandsmüll wird für bedürftige Menschen wieder aufpoliert!

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Hallo Esofrau! :)

Esofrau schrieb:
Und ist es nicht auch so, dass diese "mächtigen" Leute, das steuern - die Gesellschaft steuern.
Wie lange wird schon gesammelt und gespendet für die sog. Dritte Welt? Müsste der Standard nicht längst ein anderer sein, wenn WIRKLICH von der Welt gewollt wäre, dass es ALLEN gut geht? Es ist natürlich nicht gewollt, es würde doch jeder Spendenorganisation den Boden unter Füßen genommen. Und das betrifft bei Weitem nicht nur diese Organisationen... Es haben doch die großen Bosse die größte Angst, ihren Standard nicht mehr halten zu können, wenn sie wirkliche Abhilfe schaffen würden - stattdessen wird der Standard der Bedürftigen gehalten...
Ich finde, dass das ein gutes Argument ist! :)

Esofrau schrieb:
Und um nochmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Nein, ich spende nicht - d.h. ich spende kein Geld an Organisationen. Es gibt Ausnahmen, wie bei der Tsunami-Katastrophe, aber grundsätzlich bin ich der Meinung, man sollte nicht unterstützen, damit alles bleibt wie es ist. Persönlichen Beitrag zu leisten, erfüllt mich mehr.
D.h. wenn ich dich richtig verstanden habe... Eine Spende erhält den Zustand der Armen, anstatt ihn zu lindern... :)

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Werbung:
D.h. wenn ich dich richtig verstanden habe... Eine Spende erhält den Zustand der Armen, anstatt ihn zu lindern... :)

So seh ich das, ja.
Dennoch finde ich es aber auch falsch, die "Armen" sich selbst zu überlassen... Das ist ja der Konflikt... Natürlich dürfen wir nicht wegsehen, selbstverständlich ist es Nächstenliebe, wenn wir unseren Nächsten helfen, aber nicht, damit alles bleibt, wie es ist.
Es ist so, wie wenn ich jemandem nicht zeige, wie man schwimmen lernt, damit ich ihn immer aus dem Wasser holen kann...

LG
Esofrau
 
Zurück
Oben