«Stimmt es eigentlich, dass Beckham metrosexuell ist?», fragt Fränzi.
«Metrosexuell - was ist denn das?», fragt Fritz. «Ich kenne nur Homos, Heteros und Bis.»
«Metrosexuell sind jene Japaner, die in der vollgepferchten Metro Frauen betatschen», sagt Franz. «Stand kürzlich in der Zeitung.»
«Chabis», sagt Fabia: «Unter metrosexuell versteht man einen heterosexuellen Mann, der jedoch viele Wesensarten eines Homosexuellen an sich hat.»
«Aha», sagt Fritz.
«Also doch Beckham?», fragt Fränzi
«Beckham gilt als berühmtestes Beipiel für dieser Kategorie Mann», erklärt Fabia. «Andere Beispiele sind Brad Pitt, Robbie Williams oder Ian Thorpe. Die Metrosexuellen gelten allgemein als emanzipierte Männer.»
«Beckham soll emanzipiert sein?», fragt Franz
«Er geht immerhin regelmässig zur Maniküre, lässt sich seine Fingernägel lackieren, hat ständig eine neue Frisur und trägt die Unterwäsche seiner Frau», sagt Fabia.
«Typisches Weichei», sagt Fritz.
«Der metrosexuelle Mann rasiert die Brusthaare und pflegt sich mehrmals am Tag mit einer teuren Gesichtscreme», fährt Fabia fort.
«Klarer Fall eines Warmduschers», wiederholt Fritz.
«Dass er kein Weichling ist, beweist er doch regelmässig auf dem Fussballplatz?», wendet Fränzi ein.
«Jetzt haben Hetero-Frauen endlich jemanden, mit dem sie die neusten Schminktipps beraten können», spottet Fritz.
«Und ich dachte, Frauen mögen echte, knackige Kerle», murmelt Franz enttäuscht.
«Der Begriff Metrosexualität ist 1994 vom britischen Journalisten Mark Simpson erfunden worden», doziert Fabia. «Er hat einfach die beiden englischen Wörter 'metropolitan' und 'heterosexual' zusammengesetzt. Simpson sagt, Metrosexualität sei weniger eine sexuelle Ausrichtung als vielmehr ein extravaganter Lebensstil heterosexueller Männer.»
«Aha», meint Fritz. «Was du alles weisst!?»
«Sie studiert eben», sagt Franz. «Auch Männer.»
«Metrosexuelle Männer zeigen nach aussen hin Verhaltensweisen, die bis dato eher dem Lebensstil von Frauen oder den homosexuellen Männern zugeordnet wurden», fährt Fabia fort.
«Soso», sagt Fritz.
«Sie geben viel Geld aus für Mode und Kosmetik, tragen unter Umständen auch Röcke oder andere Kleidungsstücke, die für Männer bisher als unangebracht galten. Sie sind eine wichtige Zielgruppe für die Mode- und Kosmetikindustrie geworden.»
«Beckham mit Rock? Habe ich noch nie gesehen!», sagt Fränzi.
«Was auch auffällt: Der metrosexuelle Mann schaut sich lieber drei Kunstgalerien an als ein Fussball-Spiel», erklärt Fabia.
«Kunstgalerien?», sagt Fritz mit verzogenem Gesicht. «So langweilig!»
«Nur nicht spotten: Der Metrosexuelle lebt eben seine weibliche Seite aus», entgegnet Fabia. «Sein Motto lautet: schwul leben, aber nicht schwul sein.»
«Ich dachte, Metrosexuelle seien mal so, mal so», gibt Fränzi zu bedenken.
«Gruppensex!!!», flüstert Franz.
«Sicher nicht Gruppensex!», lacht Fabia. «Eher 'instant sex'.»
«Trinkt hier jemand Nescafé?», fragt Fritz die Runde.
«Nö», sagt Franz. «Aber Prosecco. Damit stossen wir am Abend auf unser Jubiläum an gell Fritz!?.»
«Und auf Fränzi und Fabia!», ergänzt Fritz.
«Übrigens», sagt Fabia ernst: «Ich finde Beckham auch doof.»