Esoterik kritisch Anfang des 20ten Jahrhunderts

MariaMarmelade

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Berlin
Gesellschaftskritische Gedanken Gustav Meyrinks zu den Phänomenen Spiritismus, Yoga, Mediumismus, Religion und den Zeitgeist Anfang des 20ten Jahrhunderts enthalten in diesen Essays. Interessante Parallelen zur gegenwärtigen Sinnsuche der Menschen in Religion und Esoterik, lassen die beiden Essays, die erst nach dem Tod des Autors (gest. 1932) veröffentlicht wurden, sehr aktuell erscheinen. Meyrink ist entschieden gegen den Unsinn des 'Körper verlassens', des Austretens aus dem Körper, als Ziel esoterischer Übungen. Er plädiert genau für das Gegenteil, für die richtige Vereinigung von Körper und Geist, die er bei den meisten Menschen als erheblich gestört ansieht.
 
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Meyrink hab ich gern gelesen. "Das grüne Gesicht" war phänomenal, "Walpurgisnacht" intersentiv. Interessant ist jedoch, dass der "umjubelte" Golem mich weniger beeindruckt hat, wohl deshalb, weil er ihn so realistisch beschrieb, als wäre er das Älltäglichste, was normal einfach so geschieht. Obwohl er im 20. Jahrhundert schrieb, brachte er es hin, dass ich vom Gefühl her seine Werke in einer mittelalterlichen Burg zu lesen verspürte.
Er plädiert genau für das Gegenteil, für die richtige Vereinigung von Körper und Geist, die er bei den meisten Menschen als erheblich gestört ansieht.

Das ist auch kein Wunder. Ich behaupte, dass unsere "vermaledaite Erziehung" dieses Halbaustreten in unbewusstem Zustand zu Wege fördert.
 
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Vorab, ich hab nichts vom Autor gelesen, aber das Thema ist ja aktuell genug.

Das ist auch kein Wunder. Ich behaupte, dass unsere "vermaledaite Erziehung" dieses Halbaustreten in unbewusstem Zustand zu Wege fördert.
Dem stimme ich zu, an welchen Stellen siehst du es besonders? Für mich hat es mit der Schule am intensivsten begonnen.

Gestern war ich einfach zu faul um mehr zu schreiben, dann hol ich das mal nach. Ich sehe den Sinn in beiden Richtungen sowohl der Richtung, die eher Richtung Erleuchtung, Erwachen geht, also auch die ... nennen wir es mal naturspirituelle Richtung.

Ich sehe diese Welt, wie sie aktuell erscheint als Traumszenerie an, was wir wirklich sind, das träumt diesen Traum. Üblicherweise wird daraus geschlussfolgert, dass man dem irgendwie entkommen muss und dafür gibt es viele Übungen, die dann nur allzuleicht so verstanden werden, dass es zu Dissoziation führt. Der Körper und die Physis wird dabei eher als hinderlich verstanden, als Gefängnis des Geistes. Für mich ist inzwischen klar, dass das zwar nicht ganz falsch ist, dass es aber nicht am Körper und der Physis selbst liegt, sondern an der Deutung der beiden.

Soweit erstmal.
 
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