Ramar
Sehr aktives Mitglied
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Mit Urteilen, Vorurteilen, Vorverurteilungen und Einschätzungen muss man immer ein wenig vorsichtig sein - irgendwie liegt das "schubladisieren" aber in der Natur unserer Psyche und gerade hier im Esoterikforum tummeln sich, auch logisch, sehr verschiedene "Gestalten". Auch das ist für mich schlüssig, jeder irgendwie auf der Suche oder, im weniger günstigen Falle auf "Mission" - auf der Suche empfinde ich als sehr wichtig für JEDEN, welcher offen geblieben ist und das ein Leben lang. Die sendungsbewussten (Missionierer) Schreiber aber haben hier wenigstens die Chance, etwas angeregt zu werden und aus den Ketten Ihres Denkens vielleicht sich irgendwann zu befreien. Ich weiss schon, dass ich hier das eine oder andere Mal ein wenig anecke, mit meinen Hinterfragungen, Fragen, "Denkübungen" und dem Dauerversuch etwas nicht nur einfach so stehen zu lassen, sondern analytisch zu hinterfragen. "Mehrdimensionales und freies Denken" wird aber von vor allem jenen, welche ihre Gedankenwelt innert Systemen gefangen haben, nicht begriffen - da eben jeder Gedanke innert dieser Vorgaben abläuf meist nicht einmal als Denkmodell.Bijoux schrieb:ich stehe in Ehrfurcht und Staunen vor allem, was du erlebt und erkundet hast.Ich habe dich also voellig falsch eingeschaetzt, aber ich wusste das alles ja nicht...
Sehr interessant!
Ich habe nicht im entferntesten etwas Aehnliches zu bieten, da das Interesse zwar gross, die Umsetzungsmoeglichkeiten aber umso geringer waren und sind. Das soll aber keine Rechtfertigung sein - ich bin dazu eine Stierfrau, dem Irdischen verhaftet und gehe meinen Weg sozusagen im Schneckentempo...
Das ist allgemein gemeint und soll nicht persönlich zielen.
Nun, mit beiden Beinen auf dem Boden seiner Realität zu stehen, sollte nicht negativ empfunden werden, das ist hilfreich in diesem Leben.
Viel erlebt und getan zu haben ist aber nur quantitativ zu sehen und sagt noch nichts über die Qualität aus, welche in der Folge von einem selbst abhängt.
Bijoux schrieb:Das Goettliche, das Absolute, die Quelle des Seins, unser Ursprung, von dem wir uns als inkarnierter Mensch entfernt haben, um hier jeder fuer sich und alle zusammen etwas zu lernen?
Ich war viele Jahre meines Lebens weit davon entfernt und erlitt die ueblichen Symptome, als da sind: Depressionen, Gefuehle der Sinnlosigkeit, suizide Gefaehrdung (lange Zeit, nur meine Kinder hielten mich hier), Leere, Freudlosigkeit, Fremdsein in der Welt.
Das ist vielen hier bekannt...
Ich behaupte nicht, dass ich das alles voellig abgeschuettelt habe, aber zu einem grossen Teil schon!
Die Entwicklung schreitet voran, und auch ich sehe den Weg als Ziel.
So wie Du das "Göttliche" definierst, kann ich es immer noch nicht zuordnen ? Lass mich die Frage etwas genauer definieren. Die Verwendung des Wortes Gott kann und wird meist als ein höher eingeordnetes Wesen oder Wesenheit verstanden, mit religiösen Anstrich und Schöpfergedanken. Persönlich, also rein für mich, existiert so ein Wesen nicht, schliesst sich diese Existenz aufgrund vieler Faktoren völlig aus. Eine "Beweisführung" hier im Forum halte ich aber für kritisch, da, wenn ich über Gott und Kirchen meine Meinung in meinem Leben verbreitet habe teils Menschen auch davon überzeugt habe und diese Verantwortung nicht gerne auf mich nehme. Für viele ist es Halt und Lebensinhalt und wenn diese dem verlustig gehen, fallen die in ein tiefes Loch, aus dem sie unter Umständen nicht mehr heraus kommen. Das steht mir weder zu, noch ist es meine Intention und da ist es besser es bleibt wie es ist, wie wenn ein kleines Kind ans Christkind, den Weihnachtsmann und Osterhasen glaubt - es ist doch so wunderschön, in diesen Illusionen zu leben und in gewissen Entwicklungsphasen ist das auch gut so, denke ich. Sozusagen als Krücke zum Weiterlaufen.
Zum Entwickeln unseres Bewusstseins, eben.
Eine derartige "Identitätskrise" wie die von Dir erwähnte, ist meiner Meinung nach ein erster grosser Schritt weiter, wenn es einem gelingt, diese als das zu verstehen, was sie wohl sein soll: Ein Fusstritt zum Weiterentwickeln.
Ich habe häufig in meinem Leben erlebt, dass gerade Pannen, Schicksalsschläge, Geschehnisse die im Moment als furchtbar und schrecklich und sinnlos, Pech oder was auch immer empfunden wurden, im Rückblick, später, als grosse Chance gesehen werden konnten. Wenn man die dann sehen will. Ich kanns nicht lassen, hier mit einem banalen Beispiel zu reagieren: Schwerer Autounfall, Auto Schrott. Der eine jammert monatelang dem Verlust seines Wagen nach, der andere erkennt: "Es ist mir nichts passiert, was habe ich für ein Glück gehabt"! Das gleiche Geschehnis und zwei Einstellungen - der Eine sieht es als unglaubliches Pech und harten Schicksalsschlag, der andere als ebenso unglaubliches Glück an. (ein dritte Version wäre derjenige, welcher sein Glück beklagt, weil er lieber gestorben wäre)
Was ich damit sagen will, es kommt eigentlich immer auf die Sichtweise, auf die Perspektive an, wie man etwas erlebt. Und tragische Ereignisse im persönlichen Innen oder Aussen (ohne das jetzt genauer zu definieren) sind meistens (immer?) eine Riesenchance für die eigene Entwicklung. Mir ist klar, dass viele das hier nicht gerne hören, unsere irdische Welt inklusive seiner Bewohner ist noch viel schlimmner, als den meisten bewusst wird und in jener Welt ist jemand, welcher nicht darunter leidet wohl als weltfremd zu bezeichnen, oder naiv oder eben einfach in Relation zum irdischen Sein unbewusst. Hier durch eine Krise gehen zu müssen und diese auch im Bewusstsein zu behalten ist also eher ein Zeichen von höherer Entwicklung als irgend etwas anders.
Infrage stellen, jeden Tag wieder hinterfragen, halte ich für gut - daraus eine Art System zu basteln und einfach alles abzulehnen, lächerlich zu machen oder gar agressiv dagegen vorzugehen zeugt nur vom Niveau des in diesem Falle Schreibers und ist sonst unwesentlich. (Ich gebe hier allerdings meine Schwäche zu, auf manche völlig abstruse Theorien auch mit Ironie oder/und Sarkasmus zu reagieren, so etwa auf dieses intergalaktische Sonnensaatgefasel - macht mich aber eigentlich traurig, mit welchem Schwachsinn tausende im Grunde Suchende in ihrer möglichen Entwicklung durch solchen psychiatriereifen Quatsch behindert werden)Bijoux schrieb:Ueber Religion und Wahn ist auch schon viel gesagt worden, und es gibt immer user hier, die die gesamte Spiritualitaet infrage stellen und dabei mehr oder weniger subtil, intellektuell oder grob primitiv argumentieren !
Will man aber in seinen Gedanken und Überzeugungen offen und frei bleiben, ist die Unterordnung und ein Hinterfragungsstopp gleichzeitig auch das Ende der diesbezüglichen Entwicklung - sozusagen der Glaube, (scheinbar) an ein Ziel gelangt zu sein und damit nicht mehr weiter zu gehen, gehen zu wollen oder eher können. Ich denke, es ist sehr wichtig in dieser Entwicklung, sich selbst und alle seine Überzeugungen immer wieder in Frage zu stellen, um wirklich sich weiterentwickeln zu können. Ob man sich dann wirklich auch weiterentwickelt oder in welcher "Geschwindigkeit" und wohin ist eine andere Frage, aber sicher nicht, wenn schon von Vornherein jegliche Entwicklung ausgeschlossen oder extrem behindert wurde.
Interessant und beinahe lustig empfinde ich jene, welche das Nicht-Glauben an was auch immer den anderen mit der gleichen sendungsbewussten Intensität auf's Auge drücken wollen, wie Andere ihren Glauben and irgendwelche Systeme. Alles wohl nur Gefangene in sich selbst.....[/QUOTE]
Ja, die 68iger Bewegung habe ich gerade noch mitbekommen und gerade noch Jimmy Hendrix und Janis Joplin live sehen können. (mir schon klar dass diese beiden Namen Manchen oder Vielen hier nichts mehr sagen)Bijoux schrieb:Als persoenlichen Wahn koennte ich die Einschaetzung meiner Eltern (negativ natuerlich ) nennen, die mich dazu verurteilte, lange Zeit auch einen negativen Outlook auf alles und alle zu haben.
Komisch, dass der Mensch so lange dazu braucht, den schwarzen Peter dem zurueckzugeben, der ihn ihm mal gab.
Aber es waren andere Zeiten, wenn du zu den Aelteren gehoerst (was ich annehme), dann kennst du ja den Zeitgeist vor 68 und auch noch laenger danach, denn damals kam ja erst alles ganz langsam in Bewegung...
Kannst Du mir etwas mehr über diesen "Wahn" und den "Schwarzen Peter" erklären ?
Sehr grob gesagt kenne ich diese Bewegung nur so, dass alle laut von Liebe und Frieden gepredigt haben und das einzige was nachhaltig übrigblieb, war die sogenannte sexuelle Revolution (Beate Use) und dass die ersten Kommunen entstanden (Langhans/Uschi Obermayer) und genau jene, welche vollgedröhnt mit LSD, langen Haaren und barfuss das Piecezeichen vor sich hertrugen, sind jene, welche heute in den Ämtern und politischen Positionen sitzen, ärger als ihre einst bekämpften Eltern agieren und das verbrochen haben unter welchem wir alle derzeit leiden müssen (gesellschaftlich zumindest)
Ja und sonst blieb noch der bittere Nachgeschmack der Baader/Meinhof Terroristen, wobei hier, ohne dass ich das irgendwie gut heisse, was da geschah, gerne darauf vergessen wird, dass dieses Extrem entstand, da die "Staatsgewalt" zuerst einmal auf friedlich demonstrierende Studenten scharf schoss und auch einen erschoss.....
Genau, das wäre eben (siehe oben) reine Stagnation.Bijoux schrieb:Denn wer kann denn jemals von sich sagen, am Ziel zu sein?
Unterschreibe ich Dir so.Bijoux schrieb:Ausserdem bin ich fuer beides:
Die ganz individuelle Nabelschau zur persoenlichen Entwicklung und den Blick nach draussen bzw. auf Misstaende und den Mitmenschen oder darauf, wo man helfen und taetig werden kann.
Das eine schliesst fuer mich das andere nicht aus bzw. meine Persoenlichkeitsstruktur erlaubt es mir nicht, einseitig zu sein, ich brauche beides!
Ebenso wie ich die Verbindung zum Goettlichen suche und brauche, aber ebenso ganz im Hier und Jetzt und in meinem irdischen konkreten Dasein lebe und handele.
Beides ist wichtig, befluegelt und bedingt einander.
Das Prinzip von Yin und Yang.
Bijoux
L. G.
Ramar