Esoterik: "Der Wahn von Sinn und Selbst " ???

Bijoux schrieb:
ich stehe in Ehrfurcht und Staunen vor allem, was du erlebt und erkundet hast.Ich habe dich also voellig falsch eingeschaetzt, aber ich wusste das alles ja nicht...
Sehr interessant!
Ich habe nicht im entferntesten etwas Aehnliches zu bieten, da das Interesse zwar gross, die Umsetzungsmoeglichkeiten aber umso geringer waren und sind. Das soll aber keine Rechtfertigung sein - ich bin dazu eine Stierfrau, dem Irdischen verhaftet und gehe meinen Weg sozusagen im Schneckentempo...
Mit Urteilen, Vorurteilen, Vorverurteilungen und Einschätzungen muss man immer ein wenig vorsichtig sein - irgendwie liegt das "schubladisieren" aber in der Natur unserer Psyche und gerade hier im Esoterikforum tummeln sich, auch logisch, sehr verschiedene "Gestalten". Auch das ist für mich schlüssig, jeder irgendwie auf der Suche oder, im weniger günstigen Falle auf "Mission" - auf der Suche empfinde ich als sehr wichtig für JEDEN, welcher offen geblieben ist und das ein Leben lang. Die sendungsbewussten (Missionierer) Schreiber aber haben hier wenigstens die Chance, etwas angeregt zu werden und aus den Ketten Ihres Denkens vielleicht sich irgendwann zu befreien. Ich weiss schon, dass ich hier das eine oder andere Mal ein wenig anecke, mit meinen Hinterfragungen, Fragen, "Denkübungen" und dem Dauerversuch etwas nicht nur einfach so stehen zu lassen, sondern analytisch zu hinterfragen. "Mehrdimensionales und freies Denken" wird aber von vor allem jenen, welche ihre Gedankenwelt innert Systemen gefangen haben, nicht begriffen - da eben jeder Gedanke innert dieser Vorgaben abläuf meist nicht einmal als Denkmodell.
Das ist allgemein gemeint und soll nicht persönlich zielen.
Nun, mit beiden Beinen auf dem Boden seiner Realität zu stehen, sollte nicht negativ empfunden werden, das ist hilfreich in diesem Leben.
Viel erlebt und getan zu haben ist aber nur quantitativ zu sehen und sagt noch nichts über die Qualität aus, welche in der Folge von einem selbst abhängt.

Bijoux schrieb:
Das Goettliche, das Absolute, die Quelle des Seins, unser Ursprung, von dem wir uns als inkarnierter Mensch entfernt haben, um hier jeder fuer sich und alle zusammen etwas zu lernen?
Ich war viele Jahre meines Lebens weit davon entfernt und erlitt die ueblichen Symptome, als da sind: Depressionen, Gefuehle der Sinnlosigkeit, suizide Gefaehrdung (lange Zeit, nur meine Kinder hielten mich hier), Leere, Freudlosigkeit, Fremdsein in der Welt.
Das ist vielen hier bekannt...
Ich behaupte nicht, dass ich das alles voellig abgeschuettelt habe, aber zu einem grossen Teil schon!
Die Entwicklung schreitet voran, und auch ich sehe den Weg als Ziel.

So wie Du das "Göttliche" definierst, kann ich es immer noch nicht zuordnen ? Lass mich die Frage etwas genauer definieren. Die Verwendung des Wortes Gott kann und wird meist als ein höher eingeordnetes Wesen oder Wesenheit verstanden, mit religiösen Anstrich und Schöpfergedanken. Persönlich, also rein für mich, existiert so ein Wesen nicht, schliesst sich diese Existenz aufgrund vieler Faktoren völlig aus. Eine "Beweisführung" hier im Forum halte ich aber für kritisch, da, wenn ich über Gott und Kirchen meine Meinung in meinem Leben verbreitet habe teils Menschen auch davon überzeugt habe und diese Verantwortung nicht gerne auf mich nehme. Für viele ist es Halt und Lebensinhalt und wenn diese dem verlustig gehen, fallen die in ein tiefes Loch, aus dem sie unter Umständen nicht mehr heraus kommen. Das steht mir weder zu, noch ist es meine Intention und da ist es besser es bleibt wie es ist, wie wenn ein kleines Kind ans Christkind, den Weihnachtsmann und Osterhasen glaubt - es ist doch so wunderschön, in diesen Illusionen zu leben und in gewissen Entwicklungsphasen ist das auch gut so, denke ich. Sozusagen als Krücke zum Weiterlaufen.
Zum Entwickeln unseres Bewusstseins, eben.
Eine derartige "Identitätskrise" wie die von Dir erwähnte, ist meiner Meinung nach ein erster grosser Schritt weiter, wenn es einem gelingt, diese als das zu verstehen, was sie wohl sein soll: Ein Fusstritt zum Weiterentwickeln. :brav:
Ich habe häufig in meinem Leben erlebt, dass gerade Pannen, Schicksalsschläge, Geschehnisse die im Moment als furchtbar und schrecklich und sinnlos, Pech oder was auch immer empfunden wurden, im Rückblick, später, als grosse Chance gesehen werden konnten. Wenn man die dann sehen will. Ich kanns nicht lassen, hier mit einem banalen Beispiel zu reagieren: Schwerer Autounfall, Auto Schrott. Der eine jammert monatelang dem Verlust seines Wagen nach, der andere erkennt: "Es ist mir nichts passiert, was habe ich für ein Glück gehabt"! Das gleiche Geschehnis und zwei Einstellungen - der Eine sieht es als unglaubliches Pech und harten Schicksalsschlag, der andere als ebenso unglaubliches Glück an. (ein dritte Version wäre derjenige, welcher sein Glück beklagt, weil er lieber gestorben wäre)
Was ich damit sagen will, es kommt eigentlich immer auf die Sichtweise, auf die Perspektive an, wie man etwas erlebt. Und tragische Ereignisse im persönlichen Innen oder Aussen (ohne das jetzt genauer zu definieren) sind meistens (immer?) eine Riesenchance für die eigene Entwicklung. Mir ist klar, dass viele das hier nicht gerne hören, unsere irdische Welt inklusive seiner Bewohner ist noch viel schlimmner, als den meisten bewusst wird und in jener Welt ist jemand, welcher nicht darunter leidet wohl als weltfremd zu bezeichnen, oder naiv oder eben einfach in Relation zum irdischen Sein unbewusst. Hier durch eine Krise gehen zu müssen und diese auch im Bewusstsein zu behalten ist also eher ein Zeichen von höherer Entwicklung als irgend etwas anders.

Bijoux schrieb:
Ueber Religion und Wahn ist auch schon viel gesagt worden, und es gibt immer user hier, die die gesamte Spiritualitaet infrage stellen und dabei mehr oder weniger subtil, intellektuell oder grob primitiv argumentieren !
Infrage stellen, jeden Tag wieder hinterfragen, halte ich für gut - daraus eine Art System zu basteln und einfach alles abzulehnen, lächerlich zu machen oder gar agressiv dagegen vorzugehen zeugt nur vom Niveau des in diesem Falle Schreibers und ist sonst unwesentlich. (Ich gebe hier allerdings meine Schwäche zu, auf manche völlig abstruse Theorien auch mit Ironie oder/und Sarkasmus zu reagieren, so etwa auf dieses intergalaktische Sonnensaatgefasel - macht mich aber eigentlich traurig, mit welchem Schwachsinn tausende im Grunde Suchende in ihrer möglichen Entwicklung durch solchen psychiatriereifen Quatsch behindert werden)
Will man aber in seinen Gedanken und Überzeugungen offen und frei bleiben, ist die Unterordnung und ein Hinterfragungsstopp gleichzeitig auch das Ende der diesbezüglichen Entwicklung - sozusagen der Glaube, (scheinbar) an ein Ziel gelangt zu sein und damit nicht mehr weiter zu gehen, gehen zu wollen oder eher können. Ich denke, es ist sehr wichtig in dieser Entwicklung, sich selbst und alle seine Überzeugungen immer wieder in Frage zu stellen, um wirklich sich weiterentwickeln zu können. Ob man sich dann wirklich auch weiterentwickelt oder in welcher "Geschwindigkeit" und wohin ist eine andere Frage, aber sicher nicht, wenn schon von Vornherein jegliche Entwicklung ausgeschlossen oder extrem behindert wurde.
Interessant und beinahe lustig empfinde ich jene, welche das Nicht-Glauben an was auch immer den anderen mit der gleichen sendungsbewussten Intensität auf's Auge drücken wollen, wie Andere ihren Glauben and irgendwelche Systeme. Alles wohl nur Gefangene in sich selbst.....[/QUOTE]

Bijoux schrieb:
Als persoenlichen Wahn koennte ich die Einschaetzung meiner Eltern (negativ natuerlich ) nennen, die mich dazu verurteilte, lange Zeit auch einen negativen Outlook auf alles und alle zu haben.
Komisch, dass der Mensch so lange dazu braucht, den schwarzen Peter dem zurueckzugeben, der ihn ihm mal gab.
Aber es waren andere Zeiten, wenn du zu den Aelteren gehoerst (was ich annehme), dann kennst du ja den Zeitgeist vor 68 und auch noch laenger danach, denn damals kam ja erst alles ganz langsam in Bewegung...
Ja, die 68iger Bewegung habe ich gerade noch mitbekommen und gerade noch Jimmy Hendrix und Janis Joplin live sehen können.:tongue2: (mir schon klar dass diese beiden Namen Manchen oder Vielen hier nichts mehr sagen)
Kannst Du mir etwas mehr über diesen "Wahn" und den "Schwarzen Peter" erklären ?
Sehr grob gesagt kenne ich diese Bewegung nur so, dass alle laut von Liebe und Frieden gepredigt haben und das einzige was nachhaltig übrigblieb, war die sogenannte sexuelle Revolution (Beate Use) und dass die ersten Kommunen entstanden (Langhans/Uschi Obermayer) und genau jene, welche vollgedröhnt mit LSD, langen Haaren und barfuss das Piecezeichen vor sich hertrugen, sind jene, welche heute in den Ämtern und politischen Positionen sitzen, ärger als ihre einst bekämpften Eltern agieren und das verbrochen haben unter welchem wir alle derzeit leiden müssen (gesellschaftlich zumindest)
Ja und sonst blieb noch der bittere Nachgeschmack der Baader/Meinhof Terroristen, wobei hier, ohne dass ich das irgendwie gut heisse, was da geschah, gerne darauf vergessen wird, dass dieses Extrem entstand, da die "Staatsgewalt" zuerst einmal auf friedlich demonstrierende Studenten scharf schoss und auch einen erschoss.....

Bijoux schrieb:
Denn wer kann denn jemals von sich sagen, am Ziel zu sein?
Genau, das wäre eben (siehe oben) reine Stagnation.
Bijoux schrieb:
Ausserdem bin ich fuer beides:
Die ganz individuelle Nabelschau zur persoenlichen Entwicklung und den Blick nach draussen bzw. auf Misstaende und den Mitmenschen oder darauf, wo man helfen und taetig werden kann.
Das eine schliesst fuer mich das andere nicht aus bzw. meine Persoenlichkeitsstruktur erlaubt es mir nicht, einseitig zu sein, ich brauche beides!
Ebenso wie ich die Verbindung zum Goettlichen suche und brauche, aber ebenso ganz im Hier und Jetzt und in meinem irdischen konkreten Dasein lebe und handele.
Beides ist wichtig, befluegelt und bedingt einander.
Das Prinzip von Yin und Yang.
Bijoux
Unterschreibe ich Dir so.


L. G.

Ramar
 
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Ja, die Kernaussage verstehe ich auch so - dass alles okay sei, wie es ist und für den Einzelnen alles GUT ist so und wenn er sich "egoistisch" nur um sich selbst kümmert, nach innen schaut, ist das Aussen auch gut, weil jeder sich ja nur seine eigene Realität schafft. (Dieses sich die gesamte Realität nur selbst schaffen zieht sich wie ein roter Faden durchs Forum und ist in dieser generellen Aussage meiner Meinung nach nur als Form des Wahns zu verstehen , sofern sich das auch noch ausschliesslich auf ein einzelnes Individuum beschränkt!)
Ich kann das nicht nachempfinden, diese Sicht, das alles gut ist, bestenfalls in Form einer Art buddistischen "Gleichgültigkeit", welche aber wohl auch nur als Ausgewogensein in sich selbst aber nicht als alles für GUT empfinden gemeint ist. Dieses alles ist gut und ich kümmere mich um mich und sonst nichts, führt eben zu jener Welt, in welcher wir leben - erschafft jene brutalen Realitäten, welche wir gar nicht ertragen würden, würden wir diese nicht laufend verdrängen.
Das kann ich nicht akzeptieren, dieses "Alles ist GUT" und das Innen Reinigen ist auch sehr schwierig, da wir ja auf dem "Misthaufen", in der "Jauchegrube" sitzen und dann reinige mal fest....da kommt nur noch mehr Mist/Jauche in Dein Innen. (Muss ich jetzt hier die Tafel "Achtung Ironie" anbringen ?)
Ich denke, dass unsere spirituelle Entwicklung ein wichtiges Ziel sein kann, ein fliessen, fortschreiten.....aber nicht Negieren der Realität. (wer die nun geschaffen hat ist sekundär und wie sehr diese Illusion ist soll mir einer erst dann beantworten, wenn er seine Hand fünf Minuten in eine Glut gehalten hat)
Als Trost die Augen zu schliessen vor dem was da überall geschieht oder die Augen schliessen zu müssen, weil man es nicht erträgt kann ich akzeptieren, es bleibt aber dennoch vorhanden. Irgendwie kommen mir hier im Forum manche so vor, wie Kleinkinder, welche ihre eigenen Augen abdecken und dann glauben, nicht mehr gesehen zu werden.

Alles ist GUT ist mE auch stark übertrieben - alles hat einen Grund, warum es so ist, das finde ich angemessener formuliert. Wie egoistische Nabelschau allerdings zum Weltfrieden führen soll, das bleibt das Geheimnis derer, die sie betreiben. Wie wir sehen, bleibt es so geheim, dass der näherkommende Weltfrieden Außenstehen vollkommen verborgen bleibt {/sarkasmusmodus off}.

Ich versteh das Ganze so: Die Annahme dahinter ist, dass wir alle mit dem Göttlichen verbunden sind und deshalb Teil eines Großen, Ganzen sind, das außerhalb von Zeit und Raum existiert. Eine persönliche Seele, Reinkarnationen, Engel etc. pp. sind dazu erdachte, hübsche Folklore, aber liegen außerhalb meines Erfahrungsbereiches.

Es gibt Momente, da spüre ich etwas Göttliches. Das ist alles. Das reicht mir, um überhaupt Sinn in der Existenz zu erkennen. Das geht mir erst seit kurzem so, und vorher war ich regelmäßig verzweifelt.

Natürlich kann man das als eine Art milden Wahn interpretieren, ich empfinde es nicht als Weltflucht, sondern als Anker/Kraftquelle. Und ich vermute, der größte Teil aller Menschen empfindet eher die strenge Wissenschaftsgläubigkeit und die reine Vernunft als Wahn. Reine Vernunft darf niemals siegen, singen doch sogar Tocotronic. Denn wenn wir die reine Vernunft siegen lassen, dann wird vielleicht nach außen alles gut, aber wir leben nicht mehr.

Und deshalb wird nicht einfach alles gut, wenn wir nur ein bisschen besser werden. Spirituelle Entwicklung und psychische Reinigung (bei vielen erstmal Gesundung) gehören dazu, das ist kein Luxus. Die Gier mit der Vernunft unterdrücken - ich glaub, das klappt einfach nicht.

LG von Sansara
 
Wir sind als Menschen Wesen mit selbstreflexiven Bewußtsein, noch besser, wir sind dieses Bewußstsein. Ohne dieses Bewußstsein wären wir höhere Säugetiere , wären uns unserer Existenz nicht bewußt, wüßten nichts von Leben und Sterben, würden nach keinem Gott fragen und trügen für nichts Verantwortung. Und diese Bewußtsein nun hinterfragt den Sinn der eigenen Existenz. Sollte sich zweifelsfrei herausstellen, daß es diesen Sinn nicht gibt,
daß dieses Bewußtsein, das unser ganzes menschliche Sein ausmacht, lediglich eine Funktion höherer Nervenzellen ist, sollte sich dies unwiederlegbar herausstellen, führt diese ohne Umwege in den Niehilismus, und damit zum Ende eines lebenswerten Lebens.
Materialistische Weltsicht hat viel Logik, aber keinen Sinn.

Idealistische Weltsicht, die von der Präexistenz des Bewußtseins ausgeht, ist unendlich Sinnerfüllt, für unsere Logik aber nicht fassbar.

Das, glaube ich, ist unser Dilema, obwohl ich eigentlich an nichts glaube.

Die Frage an Dich, Ramar, hast Du in Deiner ungewöhnlichen Tätigkeit Erfahrungen machen können, die etwas Licht in die Sache bringen?
 
Reisender schrieb:
Wir sind als Menschen Wesen mit selbstreflexiven Bewußtsein, noch besser, wir sind dieses Bewußstsein. Ohne dieses Bewußstsein wären wir höhere Säugetiere , wären uns unserer Existenz nicht bewußt, wüßten nichts von Leben und Sterben, würden nach keinem Gott fragen und trügen für nichts Verantwortung. Und diese Bewußtsein nun hinterfragt den Sinn der eigenen Existenz. Sollte sich zweifelsfrei herausstellen, daß es diesen Sinn nicht gibt,
daß dieses Bewußtsein, das unser ganzes menschliche Sein ausmacht, lediglich eine Funktion höherer Nervenzellen ist, sollte sich dies unwiederlegbar herausstellen, führt diese ohne Umwege in den Niehilismus, und damit zum Ende eines lebenswerten Lebens.
Materialistische Weltsicht hat viel Logik, aber keinen Sinn.
Hier gebe ich Dir grundsätzlich völlig recht, mit der Einschränkung, dass für mich das Lebewesen Mensch biologisch zu den Säugetieren zählt und ich bisher nichts gefunden habe, was uns wirklich von den Tieren unterscheiden soll. Die jeweiligen wissenschafltich überprüfbaren Unterschiede (wie etwa einst der Gebrauch von Werkzeugen) hat sich ja regelmässig als unwahr und falsch herausgestellt. Inwieweit sich nun ein Tier bewusst ist oder nicht entzieht sich zumindest bisher unserer Beurteilungsmöglichkeit und kann höchstens in Bereiche des Glaubens reichen. Insbesondere verweise ich auf die Arbeiten mit den Delphinen (ich weigere mich "Delfine" zu schreiben), wobei es dem "Übermenschen" bis heute noch nicht gelungen ist, einen vernünftigen Teil der Delphinsprache zu entschlüsseln - fest steht nur, dass ein Delphin mehr "Worte" gebraucht, als ein Durchschnittsmensch. Wieso wir ihm aber nun ein Bewusstsein absprechen wollen, ist nicht schlüssig und nichts als menschlich überheblich. Alleine schon ein Hund versteht mehr von der menschlichen Sprache, als wir von seiner. Gehen wir experimentell einmal davon aus dass wir "hündische" Kriterien zum Test ansetzen, schneidet der Mensch schlecht ab, nicht mehr der Hund. Dieser Denkansatz wäre aber ein eigenes, sehr weitreichendes, Thema.
Nihilismus ist für mich auch gleichbedeutend mit dem Ende eines lebenswerten Lebens, nämlich eben die Verneinung aller Werte, Ziele, Glaubensinhalte, Erkenntnismöglichkeiten, und aller bestehenden Ordnungen und Einrichtungen. Wobei es mir hier nur um die Verneinung von Werten, Zielen und Erkenntnismöglichkeiten geht, den Rest (Anarchist) brauche ich nicht.
Reisender schrieb:
Idealistische Weltsicht, die von der Präexistenz des Bewußtseins ausgeht, ist unendlich Sinnerfüllt, für unsere Logik aber nicht fassbar.
Das, glaube ich, ist unser Dilema, obwohl ich eigentlich an nichts glaube.
Die Frage an Dich, Ramar, hast Du in Deiner ungewöhnlichen Tätigkeit Erfahrungen machen können, die etwas Licht in die Sache bringen?
Da habe ich es auch mit Dir, Glauben ist mir zu wenig, heisst ja in der Regel, sich irgendwelchen von Irgendjemandem aus meist fragwürdigen Motiven vorgegebenen nicht beleg- oder beweisbaren meist systematischen Ordnungen unterzuordnen - nein Danke, ein bisschen mehr darf es schon sein.
Bei den Reinkarnationshypnosen ist, in der Essenz, eigentlich recht klar zu Tage getreten, dass da mehr ist, als der begrenzte Zeitraum eines "bewussten" Lebens. Teils auch mit verifizierbaren Fakten, hunderte Jahre zurück.
Ergo etwas, was ich daher als mit an Wahrscheinlichkeit annähernder Sicherheit als gegeben annehmen kann.

Sansara schrieb:
Alles ist GUT ist mE auch stark übertrieben - alles hat einen Grund, warum es so ist, das finde ich angemessener formuliert. Wie egoistische Nabelschau allerdings zum Weltfrieden führen soll, das bleibt das Geheimnis derer, die sie betreiben. Wie wir sehen, bleibt es so geheim, dass der näherkommende Weltfrieden Außenstehen vollkommen verborgen bleibt {/sarkasmusmodus off}.
Das alles einen Grund hat, ist natürlich leicht zu akzeptieren. Interessant finde ich, dass jene Sich-Nur-Nach-Innen-Kehrer in ihrer Realität so konsequent agieren, dass es neben dem "geheimen" Weltfrieden auch sonst keinerlei Problematik auf der Welt mehr gibt - einfach Kopf in den Sand (nach innen) und die Welt ist nur noch schön. :4puke:

Sansara schrieb:
Ich versteh das Ganze so: Die Annahme dahinter ist, dass wir alle mit dem Göttlichen verbunden sind und deshalb Teil eines Großen, Ganzen sind, das außerhalb von Zeit und Raum existiert. Eine persönliche Seele, Reinkarnationen, Engel etc. pp. sind dazu erdachte, hübsche Folklore, aber liegen außerhalb meines Erfahrungsbereiches.
Es gibt Momente, da spüre ich etwas Göttliches. Das ist alles. Das reicht mir, um überhaupt Sinn in der Existenz zu erkennen. Das geht mir erst seit kurzem so, und vorher war ich regelmäßig verzweifelt.
Natürlich kann man das als eine Art milden Wahn interpretieren, ich empfinde es nicht als Weltflucht, sondern als Anker/Kraftquelle. Und ich vermute, der größte Teil aller Menschen empfindet eher die strenge Wissenschaftsgläubigkeit und die reine Vernunft als Wahn. Reine Vernunft darf niemals siegen, singen doch sogar Tocotronic. Denn wenn wir die reine Vernunft siegen lassen, dann wird vielleicht nach außen alles gut, aber wir leben nicht mehr.
Und deshalb wird nicht einfach alles gut, wenn wir nur ein bisschen besser werden. Spirituelle Entwicklung und psychische Reinigung (bei vielen erstmal Gesundung) gehören dazu, das ist kein Luxus. Die Gier mit der Vernunft unterdrücken - ich glaub, das klappt einfach nicht.
Kommt darauf an, was man unter Seele versteht oder verstehen will, oder unter Engel - die Reinkarnation halte ich für wahrscheinlich und kann da auch zumindest mit einer Reihe von Indizien dienen. Als Sinn der Existenz sehe ich rein die Entwicklung des Bewusstseins - wohin auch immer - und das passt auch irgendwie in das Bild der Natur, natürliche Abläufe, Evolution - sozusagen eine Evolution des Geistes, der Seele, wer will. Dabei vermisse (im Sinne von nicht erleben, nicht im Sinne von missen) ich aber bisher das, was Du da erlebst, dass ich irgendetwas göttliches verspüre. Ich wüsste auch nicht, woher das kommen sollte.
Wenn es Dir aber hilft, ist das schon gut, solange nicht auch Du den Kopf in den Sand steckst.
Warum viele Vernunft als negativ empfinden, habe ich eigentlich nie verstanden. Ich denke, die verwechseln Vernunft mit in einfache Systeme gepresstes "Realistendenken", das heisst, gefangen sein in einem System, in welchem nichts , auch nicht im Ansatz oder Denkmodell, zugelassen wird, was nicht selbst erlebt, gesehen, erwiesen werden kann. Das ist aber eigentlich nicht Vernunft, sondern schlichtweg borniert blöd. Wenn das Denken eingegrenzt wird, wodurch auch immer, wird ja jedwede geistige/seelische Entwicklung verhindert.

L.G.

Ramar
 
Erstmal was zu Säugetieren und Spiritualität: Wie war das nochmal mit den Elefanten und ihren Friedhöfen? Ich meine mich zu erinnern, dass selbst Wissenschaftler das als eine Art der Religionsausübung erkannt haben - kann aber auch völlig schief liegen. Auf jeden Fall besuchen Elefanten die Knochen ihrer Toten, die gesammelt an bestimmten Plätzen liegen.

Ramar schrieb:
Nihilismus ist für mich auch gleichbedeutend mit dem Ende eines lebenswerten Lebens, nämlich eben die Verneinung aller Werte, Ziele, Glaubensinhalte, Erkenntnismöglichkeiten, und aller bestehenden Ordnungen und Einrichtungen. Wobei es mir hier nur um die Verneinung von Werten, Zielen und Erkenntnismöglichkeiten geht, den Rest (Anarchist) brauche ich nicht.
Ich unterschreib das auch mit.



Das alles einen Grund hat, ist natürlich leicht zu akzeptieren. Interessant finde ich, dass jene Sich-Nur-Nach-Innen-Kehrer in ihrer Realität so konsequent agieren, dass es neben dem "geheimen" Weltfrieden auch sonst keinerlei Problematik auf der Welt mehr gibt - einfach Kopf in den Sand (nach innen) und die Welt ist nur noch schön. :4puke:
Ich fand das sehr schwer zu akzeptieren - da die Welt so ungerecht ist aus wissenschaftlich-unspiritueller Sicht. Ich hab mich regelrecht gewehrt dagegen, dass alles einen Grund hat! Aber nochmal zu diesen In-Sich-Kehrenden Träumern: Ich kenn davon im echten Leben eine und die kommt schon mal mit gewagten Theorien etwa zum 11. September 2001, das ist haarsträubend. Aber ich kenn viele Leute, auch viele spirituell suchende, die sind NICHT so - und diese eine schadet ja niemandem - außer sich selbst mit ihrer fehlgeleiteten Innen-Kehrerei. Deshalb tut sie mir eher leid.


Kommt darauf an, was man unter Seele versteht oder verstehen will, oder unter Engel - die Reinkarnation halte ich für wahrscheinlich und kann da auch zumindest mit einer Reihe von Indizien dienen. Als Sinn der Existenz sehe ich rein die Entwicklung des Bewusstseins - wohin auch immer - und das passt auch irgendwie in das Bild der Natur, natürliche Abläufe, Evolution - sozusagen eine Evolution des Geistes, der Seele, wer will. Dabei vermisse (im Sinne von nicht erleben, nicht im Sinne von missen) ich aber bisher das, was Du da erlebst, dass ich irgendetwas göttliches verspüre. Ich wüsste auch nicht, woher das kommen sollte.
Wenn es Dir aber hilft, ist das schon gut, solange nicht auch Du den Kopf in den Sand steckst.
Warum viele Vernunft als negativ empfinden, habe ich eigentlich nie verstanden. Ich denke, die verwechseln Vernunft mit in einfache Systeme gepresstes "Realistendenken", das heisst, gefangen sein in einem System, in welchem nichts , auch nicht im Ansatz oder Denkmodell, zugelassen wird, was nicht selbst erlebt, gesehen, erwiesen werden kann. Das ist aber eigentlich nicht Vernunft, sondern schlichtweg borniert blöd. Wenn das Denken eingegrenzt wird, wodurch auch immer, wird ja jedwede geistige/seelische Entwicklung verhindert.

L.G.

Ramar
Die Entwicklung des Bewusstseins empfinde ich als das Göttliche. Ich glaube nicht, dass es eine perfekte Wesenheit gibt, ich glaube, wir alle sind das Göttliche, das sich durch uns entwickelt. Das ist schwer in Worte zu fassen. Ich merke, dass mein Ego dieses Göttliche verdeckt und es deswegen für mein Tagesbewusstsein meistens nicht erkennbar ist. Aber ich hab Momente, wo dieses Ego weicht und mich einen Blick auf das Göttlicher erhaschen lässt. (Meine Güte, hört sich das pathetisch an!) Das Göttliche ist unpolare Liebe, also kein Liebe-Hass-Paar. Aber das entwickelt sich noch.

Den Kopf in den Sand stecken, weil ich das so empfinde, wäre ja sehr töricht...

Magst Du was über Deine Reinkarnations-Erfahrungen schreiben? Das interessiert mich.

Vernunft: Interessant, was Du dazu schreibst. Ich glaube, das würde ich eher als Intuition, Herzenswärme bezeichnen, was Du Vernunft nennst. Aber das ist wirklich ein interessanter Aspekt! Du hast nämlich recht damit!

LG von Sansara
 
Hallo Ramar; Sansara, ich möchte kurz meine Sichtweise, Tier-Mensch, verdeutlichen.
Die Biologen sagen uns, daß sich der Mensch vom Schimpansen nur in 2% seiner Gene unterscheidet. Wir sind uns körperlich also sehr eng verwandt.
Wenn wir uns aber die Entwicklung der letzten 10 000 Jahre anschauen, und dabei Mensch und Schimpanse vergleichen, ergiebt sich ein Unterschied, wie er qualitativer kaum sein könnte.
Der Schimpanse ist auf seinem Baum geblieben, als Teil der Natur, der Mensch begann die Natur zu verlassen, und sich ein eigenes Refugium zu erschaffen, die Kultur, und er ist dabei, nach den Sternen zu greifen.
Der Punkt, die Zäsur, an dem sich der Mensch endgültig vom Tierreich und von der Natur trennte, war die Entwicklung(oder Inkarnierung), des selbsreflexifen Bewußtseins, mit seiner Funktion, dem begrifflich mentalen Denken, um dabei das nichtbegriffliche emotional-reaktive Denken des Tierreiches um ein Unermessliches zu übersteigen.
Nur das Mental kann abstrahieren, und damit eine Schriftsprache erschaffen, die die Voraussetzung für die Entwicklung und Bestand einer Hochkultur ist.
Das Tiere bei der emotionalen Kommunikation den Menschen überlegen sind,liegt, so vermute ich, an der Verkümmerung der emotionalen Kommunikation bei vielen Menschen.
So ganz kurz zu meiner Sichtweise, Irrtum natürlich eingeschlossen.

Eigentlich interessant aber Ramar, sind Deine Erfahrungen mit der Reinkarnationsterapie. Wie kommst Du auf die 100 Jahre? Sind die Ergebnisse überprüfbar? Alles, was ich bislang darüber las, war recht wiedersprüchlich und gehörte eher zu Grauzone, als zur klaren Erkenntnis. Du bist die erste authentische Quelle, die mir über den Weg läuft.
Kannst Du eine Schilderung geben, wie dergleichen abläuft?
 
Reisender schrieb:
... ich möchte kurz meine Sichtweise, Tier-Mensch, verdeutlichen.
Die Biologen sagen uns, daß sich der Mensch vom Schimpansen nur in 2% seiner Gene unterscheidet. Wir sind uns körperlich also sehr eng verwandt.
Wenn wir uns aber die Entwicklung der letzten 10 000 Jahre anschauen, und dabei Mensch und Schimpanse vergleichen, ergiebt sich ein Unterschied, wie er qualitativer kaum sein könnte.
Der Schimpanse ist auf seinem Baum geblieben, als Teil der Natur, der Mensch begann die Natur zu verlassen, und sich ein eigenes Refugium zu erschaffen, die Kultur, und er ist dabei, nach den Sternen zu greifen.
Der Punkt, die Zäsur, an dem sich der Mensch endgültig vom Tierreich und von der Natur trennte, war die Entwicklung(oder Inkarnierung), des selbsreflexifen Bewußtseins, mit seiner Funktion, dem begrifflich mentalen Denken, um dabei das nichtbegriffliche emotional-reaktive Denken des Tierreiches um ein Unermessliches zu übersteigen.
Nur das Mental kann abstrahieren, und damit eine Schriftsprache erschaffen, die die Voraussetzung für die Entwicklung und Bestand einer Hochkultur ist.
Das Tiere bei der emotionalen Kommunikation den Menschen überlegen sind,liegt, so vermute ich, an der Verkümmerung der emotionalen Kommunikation bei vielen Menschen.
Natürlich kenne ich Deine Argumente und muss diese insofern im Prinzip anerkennen, da es sich hier um den derzeitigen Wissensstand der "Wissenschaft" handelt. Aber wie in so vielen Themenbereichen begrenzen wir uns ebenfalls hier selbst und damit suchen wir nicht nach der Wahrheit.
Grundsätzlich wird aus meiner Meinung nach grenzenloser Selbstüberschätzung und ignorantestem Vorgehen einfach davon ausgegangen, dass der Mensch einmalig, die Krone der Schöpfung usw. ist - wenn wir aber das Glanzstück des Universums wären, dann ist alles andere logischerweise unter uns angeordnet. Hier schwingt natürlich viel Religöses mit, bis hinein in ansonsten ernstzunehmende Wissenschaft: Da wir ja Gottes Ebenbild sind, ist alles andere nur dazu da, uns zum Gefallen, fressen oder vernichten zu dienen....
Dazu kommt sicher, dass es schon ein bisschen schwer zu verkraften wäre, würde sich etwa herausstellen, dass die von uns so gequälte Tierwelt ein Bewusstsein hat und die Sau auf dem Weg zur Schlachtbank etwa gar weiss, was ihr da blüht. (Eines der grössten Probleme beim Schweineschlachten ist, dass die Schweine vor dem gemetzelt werden, am Herzinfarkt sterben. (Stress, Angst....????!!!!) Na, ja, jedem zu empfehlen, sich mal ein Schlachthaus und die Reaktion der Tiere anzusehen, auch wenn dann zumindest eine Zeitlang der Fleischbrocken im Halse stecken bleiben mag.

Wir sehen, testen, beurteilen sämtliche Tiere aus der abgehobenen Welt des in jeder Beziehung überlegenen Gottwesens und damit aus einer beinahe dümmlich unendlich subjektiven Perspektive und basteln darüberhinaus Testsysteme für Tiere, welche wieder nur innert der Grenzen unseres beschränkten Seins sich bewegen.
Nehmen wir die Sprache, welche sich beim Menschen auf Laute, Gesten, körperliche Reaktionen wie Augenreaktionen und noch ein wenig Geruch und vielleicht auch noch ein bisschen Telepathie beschränkt, wobei wir normalerweise bewusst ja nur die Laute aufnehmen, welche sich wiederum innert eines sehr beschränkten Hörspektrums bewegen.
Über die Sprache der Tiere wissen wir nur, dass teils noch weit mehr Kriterien dazu kommen, wie Erschütterung, andere oder weit grössere Lautspektren bis hin zu Ultraschall, Gerüche, Tänze........und vieles mehr. Das ist, was wir wissen und heisst deshalb noch nicht, dass die Sprache der Tiere darauf beschränkt ist. Am Beispiel der Biene wissen wir etwa, dass ein Kundschafter zurück in den Bienenstock kommt und mit Geruch und einem Tanz den anderen Bienen mitteilt, wohin diese fliegen müssen, um eine genau definierte Ernte einzubringen !!!! Das heisst aber, dass dieses "primitive" Insekt imstande ist, seinen Artkollegen klare und verständliche Landkarten und Produktpaletten mitzuteilen, welches die anderen dazu befähigt, auf kürzestem Weg zu einem viele Kilometer entfernten Rapsfeld zu fliegen und eben zu ernten. Wieso wir jetzt behaupten, dass dies unbewusst geschieht und uns eigentlich nur wundern, dass es überhaupt so ist, ist mir nicht schlüssig. Natürlich kann ich auch nicht beweisen, dass eine Biene ein Bewusstsein hat und habe selbst Probleme, dies zu glauben, aber eiunfach ignorant auszuschliessen ist das nicht. Und wir wissen einfach gar nicht, wie weit die Sprache dieser Insekten überhaupt geht, wir haben nur einige Fragmente übersetzt.
Ein anderes Beispiel aus eigener Erfahrung mit den gefürcheten Wanderameisen in Afrika: Ich laufe in der Dämmerung auf einem Dschungelpfad und wuderne mich über einen Schlauch, welcher über den Pfad führt. (Mitten in der Wildnis) Ich stehe so einen Meter davor und erkanne dann, dass es sich um Ameisen handelt, welche hier unterwegs sind und aufgrund der Menge, drunter und drüber, sich das Ganze wie ein Schlauch darstellt.
Ich stehe da und beobachte. Plötzlich, wie auf einen Startbefehl, beginnen die Ameisen zu fressen - an mir - die waren nämlich unsichtbar für mich seitlich im Dickicht von hinten an mich herangepirscht und hunderte hatten sich unter meine Kleidung begeben und waren bis zum Hals vorgestossen - ohne dass ich trotz meiner empfindlichen Haut irgendetwas bemerkt hätte. Irgendwoher kam dann das Startsignal und die begannen alle zu fressen. Was es heisst, am ganzen Körper die starken Zangen dieser Tiere zu spüren, welche sich in Haut bohren, kann sich nur vorstellen, wer es schon erlebt hat. (Ich musste wegrennen, mich komplett ausziehen und jede einzeln "aus der Haut" ziehen. Einfach so "abwischen" nützt da nichts und ich war blutüberströmt. Meine Reaktion ist hier nicht wichtig: Die Ameisen hatten mich 1: als Beute oder Feind erkannt, 2. haben mich unbemerkt strategisch elegant umzingelt, 3. von hinten an beiden Beinen unbemerkt "besetzt" und 4. auf ein Zeichen gleichzeitig angegriffen. Wenn ich mich nun auf den Boden geworfen hätte und gewalzt, um dem Angriff und Schmerz zu entkommen (eine Normalreaktion), wären weitere tausende Ameisen über mich hergefallen und es sind schon Erwachsene so umgekommen - für Kinder, Kleinkinder und kleine bis mittlere Säugetiere der unabwendbare Tod - da bleiben dann nur noch Knochen übrig. Auch dieser Angriff ist ohne subtile Kommunikation nicht denkbar, ob mit Bewusstsein????

Zum Unterschied zwischen Schimpansen und Mensch gibt es neuere Untersuchungen, welche von einer geringeren Übereinstimmung ausgehen als der bisherigen (98,6%) Hier ein Link dazu (Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.) http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2004/pressemitteilung20040527/

Von den Insekten kurz zum Delphin: Delphine erfassen ihre Umwelt in hohem Maße sonar, das heißt über Töne - über Ultraschallechos - ähnlich wie die Fledermäuse. Ist ein Mitglied ihrer Familie krank, tasten sie seinen Körper mit ihrem „Ultraschallgerät" ab und erfahren so, welches Organ oder Gelenk zum Beispiel Schmerzen bereitet. Informationen über Liebesbereitschaft oder Trächtigkeit werden auf die gleiche Weise eingeholt. Ob dabei auch noch eine Unterhaltung stattfindet, wissen wir nicht.

Delphine kommunizieren mit Ultraschall- Signalen und auch über eine ganze Reihe von Klicklauten und Pfeifftönen. Jeder Delphin hat einen individuellen Pfeifflaut (Namen), der ihn selbst bezeichnet, und er benutzt die individuellen Pfeifflaute anderer Delphine, um deren Aufmerksamkeit zu gewinnen. Die Forscher meinen, dass ein junger Delphin seinen persönlichen Pfeifflaut selbst kreiert, indem er einzelne Elemente aus demjenigen seiner Mutter dazu verwendet. Also haben Delphine einen Namen und einen Familiennamen, nämlich den ihrer Mutter, denn so kann man aus menschlicher Sicht die Pfeiffelemente bezeichnen, die sie jeweils vom Namen ihrer Mutter übernehmen. Biologen und Tontechniker versuchen schon lange, die Lautsprache der Delphine zu entschlüsseln, aber es gelang noch nicht. Die Wissenschaft begündet: "Das mag unter anderem auch daran liegen, daß Delphine sich sehr wahrscheinlich ganz andere Informationen mitteilen, als wir es untereinander mit unserer Sprache tun. Denn Befindlichkeiten und Erfahrungen eines Wesens, das die Welt in hohem Maße sonar erfaßt, werden sicherlich ganz anders sein als unsere mehr visuell geprägten Gedanken- und Gefühlselemente - und damit Informationen. Die Sprache der Delphine zu übersetzen, das dürfte so schwierig sein wie Musik in Worte einzufangen."

Der Psychologe und Kommunikationsforscher Paul Watzlawick weist in seinem Buch „Wie wirklich ist die Wirklichkeit" auf diese besonderen, inhaltlichen Kommunikationsprobleme mit Wesen aus einer ganz anderes strukturierten und ausgestalteten Wirklichkeit hin: „Im Falle außerirdischer (und außermenschlicher) Kommunikation muß sowohl das Wie und auch das Was gefunden und vereinbart werden." „Der Delphin ist ein solcher (außermenschlicher) Partner par excellence, denn.... seine Intelligenz ist der unseren quantitativ wahrscheinlich ebenbürtig (oder sogar überlegen), er lebt in einer völlig anders gearteten Umwelt und ist anscheinend ebenso an uns interessiert wie wir an ihm." „Die Vokalisierungen der Delphine gehen weit über die vom Menschen wahrnehmbaren Frequenzen. Erstaunlicherweise erkennen sie dies sehr rasch und bringen ihre an uns gerichteten Signale auf menschliche Frequenzen herunter. Auch scheinen sie zu wissen, daß wir sie unter Wasser nicht hören können... All dies... setzt bei ihnen ein weitgehendes Verständnis einer für sie zunächst gänzlich fremden Wirklichkeit, nämlich die Welt in menschlicher Sicht, voraus."
Watzlawick empfiehlt, bevor wir uns den Problemen einer möglichen Kommunikation mit außerirdischen Partnern zuwenden, sollten wir uns doch erst einmal auf die Kommunikation mit den außermenschlichen Partnern Delphinen konzentrieren - denn die stünden uns ja schließlich zur Verfügung.

Nebenbei bemerkt, ist das Gehirn des Delphins nicht nur wie das des Wals und des Elefanten abolut gesehen größer als das des Menschen, sondern auch relativ: das Verhältnis von Gehirngewicht zu Körpergewicht ist beim Delphin größer als beim Menschen. Dies läßt beim Delphin eine entwickeltere, wenn auch wahrscheinlich anders geartete Intelligenz vermuten, als es die menschliche ist.


Natürlich ist es in diesem Rahmen hier im Forum nicht möglich, die tausenden Indizien anzuführen, wenn man diese überhaupt "erkannt" hat, welche eigentlich unsere Sicht der Tierwelt ad absurdum führen.

Es ist offensichtlich nur die ignorante und perspektivisch eingeschränkte Sichtweise des Menschen was dazu führt(e) dass wir uns so primitiv überheblich über die Tierwelt stellen und uns einbilden, eine besondere Art Säugetier zu sein.

Was also ist der Unterschied, sehen wir einmal von den offensichtlich optischen Merkmalen ab? Unsere Kultur ? Unsere Einbildung, ein besonderes Bewusstsein mit besonderen Fähigkeiten zu haben ? Unsere nicht wirklich überprüfbare Annahme, Tiere hätten das generell nicht ? Unsere Annahme, Tiere hätten keine Schrift entwickelt ? (Wenn wir davon ausgehen, dass Schrift die Übermittlung von Nachrichten mittels allgemein verständlicher Zeichen ist, findet sich auch das in der Tierwelt - zumindest in einfachster Form etwa durch das Kennzeichnen von Territorien......)
Wie überheblich und völlig daneben der Mensch diesbezüglich reagiert, zeigt die jüngere Geschichte im Hinblick auf Andersfarbige (andere Rassen der gleichen Art), wie sonst käme es, dass (teils bis heute) etwa Schwarzen das Bewusstsein und diverse intellektuelle Fähigkeiten abgesprochen wurden(werden). Es gibt da zwischen schwarz, weiss, gelb, rot... auch genetische Unterschiede, wenngleich man heutzutage nicht gerne darüber spricht und eine Art naiv-primitive Gleichmacherei publiziert wird, vielfach aus religiösen Gründen, aber auch um der Geissel des Rassismus entgegen zu wirken. Gefährlich und abzulehnen ist Rassismus aber nur dann, wenn eine Wertung erfolgt. Wenn wir aus einem genetischen Unterschied zu Schwarz, Braun, Gelb, Rot.... uns wieder einmal darüberhinaus heben wollen und meinen, die weisse Rasse sei besser, da anders. So wie wir das ja immer gemacht haben und heute noch machen und insbesonders mit der gesamten Tierwelt betreiben.
(Fortsetzung im Teil 2)
 
Fortsetzung:

Der namhafte Psychologe J. Philippe Rushton, der sich mehr als zwanzig Jahre lang mit den Unterschieden zwischen den Menschenrassen befaßt hat, zeigt den Trugschluß der "keine menschlichen Rassen"- Argumentation mit aller Deutlichkeit auf:

»Gelegentlich behaupten jene, für welche die Rasse bloß ein soziales Konstrukt ist, es gebe keine Rassen, weil die Menschen rund 99% aller Gene gemeinsam haben. Dies ist schlicht und einfach töricht. Die menschlichen Gene sind zu 98% mit jenen der Schimpanse und zu 90% mit denen der Mäuse identisch, was nebenbei auch der Grund dafür ist, daß sich diese so gut als Versuchstiere eignen. Doch niemand wird sich zur Behauptung versteigen, Mäuse, Schimpansen und Menschen seien annähernd gleich! Dies wäre ja wirklich lachhaft. Es wäre auch unsinnig anzunehmen, das Geschlecht sei nur ein soziales Konstrukt, weil Männer und Frauen genetisch gesehen zu etwa 99% identisch sind.

Viel Konfusion entsteht dadurch, daß es mehrere Methoden der genetischen Messung gibt. Ein viel realistischerer Ansatz besteht in einer Untersuchung der 3,1 Milliarden Basenpaare, welche die 300.000 Gene bilden. Etwa jedes tausendste dieser Basenpaare ist bei den Menschen unterschiedlich. Jede Veränderung eines Basenpaares kann eine Veränderung des betreffenden Gens nach sich ziehen. Technisch nennt man Unterschiede in den Basenpaaren SNPs (Single nucleotide polymorphisms). Die Zahl von 99% beruht auf DNS-Sequenzen, bei denen nicht einmal zwischen dem Menschen und den meisten Säugetiere Unterschiede vorliegen. Sie können den Eindruck erwecken, daß Menschen und Schimpansen annähernd identisch sind, weil diese Gene den Kodex für ähnliche innere Organe, die Augen, die Hände usw. bilden. Obgleich Menschen und Mäuse sehr unterschiedlich aussehen, kann jeder Anatomiestudent bestätigen, daß sogar ihre innere Knochenstruktur sehr ähnlich ist.

In ihrer Ausgabe vom 23. Februar 2001 berichtete die Zeitschrift Science, daß Celera Genomics bereits 2,8 Millionen SNPs an Wissenschaftler verkauft hat, die den Code des menschlichen Verhaltens knacken wollen. Die Unterschiede zwischen Basenpaaren sind wichtig, und bei den verschiedenen Rassen hängen die SNPs zusammen. Eine einzige Veränderung in einem Basenpaar für Hämoglobin verursacht beispielsweise Sichelzellenanämie, an der zahlreiche Schwarze leiden. Andere Basenpaarunterschiede beeinflussen den IQ oder führen zu aggressivem Verhalten und zu Geisteskrankheit. Die 3,1 Milliarden Basenpaare lassen breiten Raum für rassische Unterschiede.«
Uni Kassel, Abt. Genetik:
Das menschliche Genom unterscheidet sich quantitativ kaum (ca. 13%) von dem der Maus. Das menschliche Genom ist zu 40% identisch mit dem einer Banane. Genetisch sind wir zu 98% identisch mit einem Bonobo, aber nur zu 50% mit unserer Mutter. 1 Stück Mensch besteht aus 10hoch13 menschlichen und 10hoch15 anderen Zellen (zum größten Teil Bakterien)
Eine menschliche Zelle enthält mehr als 95% DNA nicht-menschlichen Ursprungs (meist viral).
Was wir als Mensch sehen, besteht zu 1/100 aus menschlichen Zell und diese enthalten zu max. 5% menschliche DNA.

Die Genome zweier Menschen unterscheiden sich statistisch um 0.1% (ca. 3 Mio. Basenpaare)
Die Individualität eines Menschen wird durch 50% Gene, 50% Umwelt bestimmt.
Die Individualität eines Menschen wird ausschliesslich durch seine Gene bestimmt.
(diese Zahlen haben jedoch keinerlei verlässliche wissenschaftliche Grundlage, stellen sozusagen einen "Zwischenforschungsstand" dar !)



Einen generellen und qualitativen Unterschied sehe ich nur darin, dass der Mensch seine Fähigkeiten im Einklang mit der Natur zu leben verloren hat und körperlich (vielfach auch geistig) so degeneriert ist, dass er nicht mehr in der Natur (über)leben kann, ohne sich diverser Hilfsmittel zu bedienen.
Ob das nun tatsächlich ein positiver Fortschritt ist, mag dahingestellt bleiben. Im Vergleich etwa zum Delphin, welcher ein äusserst komplexes Sozialverhalten ebenso sein Eigen nennt, wie höchste Intelligenz, Sprache, Namensgebung usw. usf. lebt dieser offensichtlich im EINKLANG mit der Natur und benötigt keinerlei (mechanische) Hilfsmittel hiezu. Warum also soll er diese produzieren ? Ob in Delphinschulen (ja die gibt es) nunmehr höhere Philosophie und Bewusstseinslehre gelehrt wird oder nicht, entzieht sich schlichtweg unserer Kenntnis, mehr nicht. Ebenso wie es sich unserer Kenntnis und Beurteilungsmöglichkeit entzieht, ob der Delphin oder irgendein anderes Tier Bewusstsein hat und "welches" usw.

Eine Aussage, wir wissen es nicht (es gibt aber starke Indizien dafür) kann ich akzeptieren, die Aussage, wir unterscheiden uns durch Bewusstsein von den Tieren, halte ich aber für nicht legitim.


(Zu den anderen Themen später )


L.G.

Ramar
 
Hallo Ramar, ich muß Dir in vielem Zustimmen, was Intelligenz und Gefühlsreichtum der Tiere angeht, ohne Ausnahme.
Was die Frage des Bewußtseins angeht, vertreten wir unterschiedliche Sichtweisen. Der Mensch ist der Einzige, der eine Verantwortung für diesen Planeten trägt, und keine andere Lebensform wird uns das abnehmen.
Er kann die Erde zerstören, oder in einen blühenden Garten verwandeln.
Der Mensch hat alle Voraussetzung, Dieses zu tun, oder Jenes.
Ich respektiere Deine Sichtweise, teile sie aber Nicht.
R.
 
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Reisender schrieb:
Was die Frage des Bewußtseins angeht, vertreten wir unterschiedliche Sichtweisen. Der Mensch ist der Einzige, der eine Verantwortung für diesen Planeten trägt, und keine andere Lebensform wird uns das abnehmen.
Er kann die Erde zerstören, oder in einen blühenden Garten verwandeln.
Der Mensch hat alle Voraussetzung, Dieses zu tun, oder Jenes.
Mir ist schon klar, dass meine, wie Du es nennst, "Sichtweise", auf sehr viel Widerstand stösst, da es das geliebte "Krone der Schöpfung" Bild zerstört oder zumindest erheblich ankratzt.
Wenn ich Dich jetzt aber richtig verstehe, ist nunmehr der Unterschied zwischen Tier und Mensch, dass wir die Fähigkeit haben sollen, die Erde zu zerstören oder diese in einen blühenden Garten zu verwandeln?
Dem muss ich vehement widersprechen. Wir können auch "nur" in dem uns vorgegebenen Rahmen agieren, keineswegs können wir "Dieses oder Jenes" tun, wenn es nicht innert unseres Rahmens sich befindet!!!!! Ich glaube, das braucht keine weitere Begründung ???!!!
Einer Meinung bin ich damit, dass wir, der Mensch, Verantwortung dafür tragen, was wir tun - ob eine gleichartige Verantwortung bei Tieren auch gegeben ist, wissen wir nicht. Wenn diese auch vorhanden wäre, schnitten wir schon wieder schlecht ab, da diese innert dieser Verantwortung verantwortungsbewusster handeln (würden) als der Mensch.
Ob Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen als Kriterium für übergeordnetes Bewusstsein gelten kann ??? Ich denke kaum, eher im Gegenteil.
Und das mit dem blühenden Garten ist nur Illusion - wo soll der Mensch das gemacht haben - einen blühenden Garten, einmal abgesehen, verzeih` die Ironie, von ein paar läppischen Schrebergärten ? Belegen nicht letztlich auch die Naturkatastrophen der vergangenen Wochen/Jahre die Grenzen unseres Gärtnertalents recht eindrücklich.

Gleichwohl danke ich Dir, für das Respektieren meiner Sichtweise.

L.G.

Ramar
 
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