Da ich das Thema vorgegeben habe, will ich mich nun wieder dazu äußern, denn ich nehme an, dass diejenigen, welche dazu geschrieben haben, eine Resonanz von mir erwarten.
Zunächst vielen Dank für die Beiträge.
Zitat Alia: Und ich sage dazu: Es lebe der SIEG über das Laster".
Jawohl, wenn dies die Botschaft des Songs sein sollte, dann ist er auf jeden Fall positiv zu beurteilen.
Weiter schreibst Du: Mein einziges Laster, welches aber geblieben ist, ist der Dienst am Nächsten. Und ich hoffe, dass mir dieses Laster erhalten bleibt.
Liebe Alia, da es sich hier um kein Laster handelt, sondern um eine Tugend, ist Dir zu wünschen, dass Dir diese für immer erhalten bleibt.
Und damit möchte ich auch zu der Botschaft des Liedertextes, wie ich diese verstehe, kommen.
Tugenden entsprechen nicht dem Zeitgeist und deren Verherrlichung lässt sich nicht verkaufen.
Deshalb ist die Sichtweise von Redhead, dass das Lied mit einem lachenden Auge entstanden sei, zu akzeptieren, denn ein Song soll ein Verkaufsschlager werden und ein möglichst breites Publikum ansprechen, so muß der Text geschickt gemixt werden, damit er ankommt.
Tugend hat vom Wortstamm her mit Tauglichkeit, Kraft und Vortrefflichkeit zu tun, also positive Eigenschaften des Menschen.
Im Gegensatz dazu das Laster, dem die Attribute: Kränkung, Schmähung, Schande aber auch Tadel, Last, Fehler und Makel anhaften und im religiösen Sinne wird die Sünde damit ausgedrückt.
So gesehen wird mit der Botschaft: "Es lebe das Laster, denn wer brav ist wird nirgendwo vermisst gesagt, wer anders lebt ist nicht IN.
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Hallo Isis! Du schreibst:
Wer das Laster nicht kennt, kann auch nicht tugendhaft sein.
Und wer tugendhaft ist, weil er schüchtern ist oder Angst hat, ist scheinheilig.
Wer das Laster nicht kennt, kann auch nicht tugendhaft sein. Dem ist auf jeden Fall zuzustimmen, denn so paradox es auch klingt, dies ist ein Gesetz der Polarität, dem wir, so lange wir im Stoff wandeln, unterworfen sind.
Und wer tugendhaft ist, weil er schüchtern ist oder Angst hat, ist scheinheilig. Dazu sage ich: Aber nur dann, wenn er diese Eigenschaften versucht, als seine persönlichen Tugenden hinzustellen.
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Zitat Sensimilla: jetzt kommt eine weitere frage: muss es ein ziel für uns sein nicht mehr zu essen?
1. das muss jeder für sich selber herausfinden
2. selbst wenn einem bewusst ist, dass man eigentlich nichts braucht, kann man trotzdem alkohol oder essen zu sich nehmen, wenn es einem freude bereitet.
ich stelle alkohol und essen ganz bewusst auf dieselbe stufe..
vom essen ist fast jeder abhängig (wegen dem muster, dass man sonst stirbt) und von alkohol sind auch ziemlich viele abhängig..
Hallo Sensimilla, ohne Nahrung ist unser Körper nicht lebensfähig, wenn auch selbst bei extremen Fasten die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten bleiben, so ist dies das Gegenteil zur Völlerei und der Sauferei und demzufolge genau so als Laster abzulehnen.
Deshalb möchte ich noch einmal feststellen, dass es sich für mein Verständnis, bei dem Lied um die Verherrlichung negativer Eigenschaften des Menschen handelt und zur Aufforderung des Auslebens dieser Wesenszüge ermuntert, solange noch Zeit ist.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Amos
Und was sagt die Bibel zu Laster und Tugend?
Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. (Mt. 26,41)