Es klappt nicht mit der Schamanischen Reise

larimartin

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7. November 2007
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Berlin
Hallo Ihr Lieben,

ich bin etwas frustriert mit meinen versuchen auf schamanische reise zu gehen, und hoffe, ihr könnt mich ein wenig unterstützen.

Im Sommer fiel mir das buch 'Der Schamane in uns' von Paul Uccusic zu, in einem Stapel gebrauchter Bücher, die ich für meinen Flohmarktstand angekauft hatte. ich hab das buch verschlungen, nach der hälfte wusste ich, das ist was für mich, genau was ich brauche.... also mal gegoogelt, fss gefunden, zum Basis-seminar angemeldet. Gleichzeitig - ich bin ja neugierig - mal die ersten Versuche gestartet, hab mir ein mp3 mit Trommeln zusammengesampelt, Kopfhörer auf und los gehts: nachmittags erster Versuch: tiefe Schwärze vor den Augen, nix passiert, abends dito, nachts vor dem Einschlafen dritter Versuch .... und es war unglaublich, ich habe eine Reise gemacht, die ich mein Leben lang wohl nicht vergessen werde: wenn ich jetzt kurz schildere hört sich das vielleicht sehr brutal an, aber für mich war alles ein sehr lustvolles Erlebnis und ich hatte keine Sekunde Angst.

Also: Ich stellte mir meinen Startplatz vor, eine alte Linde, ein Ort aus meiner Jugend, ich wollte eigentlich in die untere welt reisen, da kam ich allerdings nicht hin... irgendwann war es als würde ein Schalter umgelegt, ein Sog zieht mich nach oben, Ich wurde von Geistern durch die Lüfte gewirbelt, meist mit dem kopf voraus durch die Äste der riesigen Linde geschleudert, dann an den Füßen gepackt, mit dem Kopf gegen einen Fels geschleudert, relativ lange zeit ging es darum, meinen Kopf auf die verschiedensten Arten zu zerschmettern, dann sprang ich in ein Riesen-Feuer, aus dem ich wie eine rakete hochschoß, schließlich wurde mein Körper wie ein nasses Stück Leder über den Baum und letztendlich über die gesamte erde gezogen. Zum Schluß stand ich unter der Linde, ein Mann (Indianer? hmmm ich konnte es nicht wirklich erkennen) kam auf mich zu und legte mir die Hand auf die Schulter. Ich wußte, die reise ist jetzt zuende und kehrte wieder zurück.

Es war wie ein ganz ganz klarer Traum, für mich war es eine Initiationserfahrung, das war Anfang September, seitdem habe ich es nicht mehr geschafft, auch nur annähernd in einen solchen Trancezustand zu kommen. Wenn ich jetzt versuche zu reisen kommt mir alles vor wie eine Visualisierungsübung, ich visualisiere meinen Startplatz, viualisiere, dass ich durch einen Tunnel gehe, dann irgendwann denke ich, so, jetzt biste genug gegangen, jezt biste unten, dann visualisiere ich mein Krafttier usw. aber ich spüre nicht, dass ich unten bin oder dass da mein krafttier ist, ich könnte mir auch statt meinem Krafttier ein reh vorstellen oder einen Elefanten oder was weiß ich, versteht ihr? ich manipuliere das alles von vorne bis hinten, aber wenn ich aufhöre zu manipulieren dann passiert nichts mehr.

Auf dem Seminar (Ende September) war es ähnlich, wir sollten in die untere welt, unser Krafttier finden, Fehlanzeige, eine andere Teilnehmerin ging dann für mich auf die Reise und hat mir ein Krafttier gebracht, ich fands ganz passend, bin sehr spielerisch an die Sache ran, hab mein Krafttier besucht, das war schön und kam mir nicht ganz so manipuliert vor, aber so wirklich das gefühl 'Ja, da ist jetzt was, da ist ein Krafttier in meinem Leben' hat sich nicht eingestellt. Und meine reiseversuche werden von Mal zu Mal schwärzer und frustrierender. Es gab immer mal wieder ganz kurze Momente, wo ich was gesehen oder vor allem gespürt habe, aber das wird auch immer seltener.

Ich spüre schon Veränderungen in meinem Leben, seit ich damit begonnen habe: ich träume klarer, kann mich besser an Träume erinnern, spüre Schwingungen, die von Bäumen ausgehen, einmal bin ich sogar eingeschlafen und mein Bewusstsein blieb noch ein paar Minuten wach, obwohl ich das überhaupt nicht vorhatte, wusste nicht mal, dass so was geht. Solche Sachen freuen mich und das macht Mut, aber mit dem Reisen klappts irgendwie gar nicht.

So, wer bis hier durchgehalten hat, vielen Dank, dass ihr meine Geschichte gelesen habt, Vielleicht hat die eine oder der andere ja einen Rat für mich

Alles Liebe

Martin
 
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Lieber Martin

Auf das Ergebnis deiner Reise brauchst du nicht Stolz zu sein, du brauchst es auch nicht zu wiederholen. Unter schamanischen Reisen stelle ich mir etwas anderes vor.

Dein Ergebnis sagt mir klar und deutlich, STOP, es ist nicht erwünscht.

lg Pia
 
Lieber Martin
es ist oft so das auf der ersten Schamanischen Reise nicht viel passiert und das ist auch gut so. Denn die Eindrücke sind oft überwältigend. Versuche noch eine Reise zu machen und dann wird es schon werden.
Gib den Mut nicht auf. Wenn sich dein Krafttier noch nicht bei dir so richtig gemeldet hat, vielleicht brauchst du nicht ein bestimmtes, sondern es sind viel für dich da, wenn du sie brauchst.
Ich selber habe eine Schamanische Reise gemacht in der viele nicht gereist sind. Auf der nächsten waren sie ständig unterwegs und haben den Geistführer und ihre Kraftiere gefunden.
Laß dich nicht aus der Ruhe bringen. Denn wenn es "nicht erwünscht" gewesen wäre, hättest du dieses Buch nicht bekommen.
Ich wünsche dir das du deine Reise noch machen kannst.
Alles liebe
Sternenfee
 
es gibt so unendlich viele arten, zu reisen.
versuche es mal im sitzen, im stehen, im liegen, an einem fluss mit flussrauschen, mit trommel, mit rassel, bei absoluter stille, mit meditationsmusik, usw...
aus erfahrung kann ich sagen, daß nicht alle reisen gleich-intensiv sind. es gibt sehr intensive reisen, und es gibt welche, die "sehe" ich einfach nur so, während ich den abwasch mache. da ist ein ganzes spektrum an intensität vertreten.
sei nicht ungeduldig und versteif dich nicht drauf, daß es klappen MUSS- je verkrampfter du an die sache rangehst, desto weniger klappt es.
bitte deine krafttiere, dir zu helfen.

ich wünsch dir alles gute,

wolkenflug
 
@zadorra: Auch ich kann deine Äußerung so nicht verstehen. Auf schamanischen Reisen geht es nicht immer "nett" zu. Das, was da geschildert wurde, hört sich für mich fast wie eine Art Zerstückelungsreise an, da würde auch keiner auf die Idee kommen zu sagen "es ist was schief gelaufen, du darfst nicht mehr reisen".

Entscheidend finde ich die Wahrnehmungen. Und wenn der Betreffende solche Dinge nicht als unangenehm, erschreckend wahrnimmt, sehe ich überhaupt keinen Grund da was Negatives drin zu sehen.
 
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten,

@zadorra: Danke für deine Meinung... vielleicht ist meine schilderung bei dir etwas prahlerisch angekommen, so a la 'kuckt mal, was ich geschafft habe' . das war nicht meine Absicht, ich wollte die Intensität des Erlebten im Vergleich zu dem, was danach kam, schildern.

Meine Interpretation ist eine ganz andere, Für mich war es eher: 'du bist willkommen (die Geste des Mannes, der am Ende vor mir stand, war eindeutig), aber mit deinem ausgeprägten rationalen Verstand kommst du hier nicht weiter, hör mehr auf deine Gefühle'

@sternenfee und wolkenflug: Danke für eure Anregungen. Ja, ich glaube, ich gehe etwas zu verkrampft und mit zu starren Vorstellungen an die Sache ran, so nach dem Motto ' So habe ich es in den Büchern gelesen, so muss es jetzt auch ablaufen' Ich werde mal versuchen, die Präsenz der Anderswelt im alltäglichen Leben mehr wahrzunehmen, dein Beispiel mit dem Abwasch fand ich so schön

Alles Liebe
bin für weitere Anregungen offen
Martin (geht jetzt Abwaschen)
 
@ adlerfrau:
ja, ich hatte auch sofort den Gedanken an eine Zerstückelungsreise, obwohl ich denke, das geht nochmal anders ab und betrifft den ganzen Körper / die ganze Persönlichkeit, bei mir war ja hauptsächlich der Kopf betroffen.

Das ganze passt sehr gut in den Kontext meines derzeitigen Lebens... bevor ich mich dem Thema Schamanismus zugewandt hab, hab ich einige Bücher gelesen über Quantenphysik, Synchronizität usw., die sich kritisch mit dem allgemein verbreiteten Newton'schen-kartesianischen Weltbild auseinandersetzen, also dass alles nur Materie sei und auf Ursache-Wirkung beruhe usw. btw: 'Fritjof Capra - Wendezeit -Bausteine für ein neues Weltbild' kann ich wärmstens empfehlen. Bei der Lektüre von Uccusic dachte ich mir dann: 'ok, du hast dir einen gedanklichen Hintergrund geschaffen, jetzt ist es an der Zeit, die Bücher wegzulegen, den Kopf auszuschalten und mit dem Herzen zu denken' . deshalb hat das alles voll gepasst

Aber ich glaube, ich bin immer noch viel zu verkopft (hab mir schon wieder ein Buch bestellt heute) :nudelwalk
 
Aber ich glaube, ich bin immer noch viel zu verkopft (hab mir schon wieder ein Buch bestellt heute) :nudelwalk
Lieber Larimartin,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Energie, wenn man in einer Gruppe reist, stärker sein kann.. Vorteil ist dort auch, dass es Hilfestellung gibt! Auch ich gehe sogar während meiner Arbeitszeit manchmal kurz rüber - natürlich bin ich dann mehr hier als drüben. Anders ist es, wenn ich mir zuhause die Zeit nehme, um rüberzugehen! Das ändert aber nichts am drüben sein... In beiden Fällen, bin ich dort - und kann auch etwas bewirken.

LG
Ahorn
 
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Wie auch hier es sich zeigt, sind schamanische Reisen nicht ganz ungefährlich. Ich habe solche Reisen nicht gemacht, wurde auch bis jetzt nicht von Dämonen besucht. Aber trotzalledem habe ich Ergebnisse gehabt, die ich mit einem Schamanen besprochen habe. Genau das, und nichts anderes wollte ich mit meinen Worten sagen, hole dir einen Schamanen und reise zusammen, bespreche das Erlebte.

lg Pia
 
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