Tja, ich komme ja ursprünglich aus der Wissenschaft und habe "trotzdem" zum Schamanismus gefunden. Das ist kein Widerspruch, die beiden Welten ergänzen sich durchaus. Mein rein wissenschaftliches Weltbild, das nur "Logik", Zahlen, Tabellen, Meßwerte, Spektren etc. kannte, ist jedenfalls unter dem Ansturm einiger Erlebnisse und Erkenntnisse wie ein Kartenhaus zusammengebröselt.
Und damit hast Du die Erfahrung gemacht, die die zivilisierte Menschheit eigentlich längst gelernt hat: Fortschritts- und Technikglauben allein führt nicht zur Sicherheit für Menschen und Lebensqualität auf diesem Planeten. Naturwissenschaftliches Wissen allein reicht nicht aus. Denn es hat eben Anwender, die fehlgehen in der Verwendung. Teil dieses Fehlgehens ist, naturwissenschaftliches Wissen als einziges Wissen zu haben und es ohne Rücksicht auf den Mensch oder die Natur zu gebrauchen. Heute blickt man auf die Industrialisierung zurück und weiß: es war möglich, aber schädlich für die Menschheit insgesamt, denn die Lebensgrundlage Natur und Klima wird in Frage gestellt. Man wird auch das Internet und das Smartphone etc. eines Tages rückblickend bewerten und wird feststellen, daß es genauso viele Vorteile wie Nachteile hatte, nicht kontrolliert werden konnte und die Basis für vielerlei Leid wurde. Genauso wird man eines Tages auf Windenergie blicken, weil sie Landschaft und Luftraum für Tiere zerstören und auf Solarstrom, weil man dafür in Wüstengebieten die Erdoberfläche mit Metallgestellen und Platten vollstellen muß. Die Werte und Bewertungen der Menschen ändern sich, sie sind nicht konstant. Und gerade deshalb ist der Mensch gefährdet, ein Spielball der Gewalten zu werden, zum Beispiel der eigenen Natur. Der Mensch entwickelt sich, ohne daß es jemand in rechte Bahnen lenkt. Er lenkt das selbst. Und das ist das grundsätzliche Problem. Er scheitert halt recht oft.
Aber es gibt Weckrufe, die einen kurz wachmachen. Titanic. Gaskrieg. Börsencrash. Hiroshima. Kalter Krieg. Terrorkrieg. Man wird manchmal wach und bemerkt: so richtig gut, regelt der Mensch es nicht. Es fehlt ihm offensichtlich etwas.
Was fehlt dem Menschen? Aufklärung? Religion? Bewusstsein oder -heit? Oder vielleicht doch noch bisher vor allem: Wasser, Nahrung, Kleidung, Gesundheitsversorgung, ein Dach über dem Kopf?
Ich plädiere dafür, daß das wirklich Wichtige die Ernährung der vielen Menschen ist, die an Hunger leiden. Die Naturwissenschaft wird das nicht richten, weder heute noch in der Zukunft. Denn dafür braucht es einfach nur Erbarmen.
(kleiner Redeschwall, keine Ahnung wo der jetzt herkam. Hallo, Klaus, bist Du's? Raus aus meinem Kopf bitte.)