Die Dynamische Auszählung und der Dynamische Quadrant.
Dieser Beitrag stammt aus dem Astro Glossarium von Bruno Huber.
Dynamische Auszählung, eine in der Astrologischen Psychologie angewendete Methode zur Ermittlung des individuellen Energiehaushaltes, indem die Wirkungsstärke sämtlicher Planeten im Horoskop gemessen wird. Dabei wird nach einer recht komplexen Bewertungsskala das angeborene Energieangebot von der erworbenen Umsetzungsfähigkeit unterschieden womit dann Bereiche von Energie Stauungen und Energie Schwund festgestellt werden können. Dies sind psychologisch bedeutsame Aussagen, denn aus Stauungs- wie Schwunderscheinungen können sowohl Probleme in der Lebensbewältigung und im Zusammenleben wie auch bestimmte Krankheitsbilder entstehen. Grundlage dieser Messungen ist die Entdeckung einer sogenannten Intensitätskurve in den Zeichen und in den Häusern durch den Autor in den frühen Sechziger Jahren.
Durch sie kann die Stärke eines Planeten in seinem bestimmten Zeichenstandort ( welcher Grad im Zeichen ) als Energieangebot der Konstitution quantitativ definiert werden. Desgleichen gibt der genaue Standort des Planeten in seinem Haus die Intensität an, mit welcher der Mensch gelernt hat, diese Planetenfähigkeiten im Leben umzusetzen oder anzuwenden.
Bei der Auswertung der einzelnen Planeten wird in der Dynamischen Auszählung der gemessene Wert je nach Kreuz und Temperament des entsprechenden Zeichens ( und analog des Hauses ) gutgeschrieben. Nach Ermittlung aller Planetenwerte werden die Zahlen bei jedem Kreuz und jedem Temperament addiert. Dies ergibt zwei Zahlenreihen eine für die Zeichen, eine für die Häuser mittels derer in jeder Kolonne die Plus- oder Minus Differenz gezogen wird.
Dies ergibt eine nach den sieben Grundkräften ( drei Kreuze und vier Elemente ) differenzierte Energierechnung, die nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage ( obere und untere Zeile ) geordnet ist.
Der psychologische Wert dieser Darstellung liegt im wesentlichen darin, dass man erkennen kann, wie gut ein bestimmter Mensch durch sein Milieu ausgerüstet wurde, mit seinen Energien umzugehen. Hauptsächlich wird dabei mit den Zahlen der untersten Zeile ( Differenzwerte ) gearbeitet. Um das am obigen Beispiel zu erläutern:
Die drei Ziffern ganz links zum Beispiel sind die Summen sowohl der Kreuze wie der Temperamente in der entsprechenden Zeile und zeigen als solche das Total der verfüg baren Energien an. Die unterste, die Differenzsumme, wird Stresszahl genannt. Sie zeigt nicht nur, ob und in welchem Maße das gesamte Energiesystem dieses Menschen stressanfällig und in welchem Grade es stressfähig ist, sondern lässt auch Rückschlüsse über die Lebensfähigkeit und Leistungsfähigkeit zu und weißt auf gewisse typische Krankheitserscheinungen hin. Dabei soll zwischen folgenden Zahlengruppen unterschieden werden:
Ziffern zwischen +10 und +25 können als Normalwerte ( statistische Mittelwerte ) angesehen werden. Die Formung durch das Milieu macht durchschnittlich lebensfähig. Stressanfälligkeit und fähigkeit zeigen nichts Auffälliges.
Ziffern über +25: Überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit durch Über Formung ist bei Zahlen bis etwa +50 von erhöhter Stressanfälligkeit begleitet; Versagensängste können zu Einbrüchen ( Neurosen, Infarkten etc. ) führen. Bei Werten darüber ( bisher wurden solche bis +85 beobachtet ), hohe Widerstandskraft gegen Stress; im höheren Alter allerdings anfälliger für Senilität, Parkinson, Altzheimer etc.
Ziffern unter +10: Unter Formung kann sich in Schwächung der Lebenstüchtigkeit oder partieller Unsicherheit zeigen ( Minderwertigkeitsgefühle ). Die Stressfähigkeit ist gering, wird aber meistens durch Ausweichen gehandhabt.
Ziffern unter Null: Bei hohen Minus Werten ( über -10/ bisher sind Werte bis -30 bekannt ) hat Vernachlässigung oder Repression in der Kindheit eine Rolle gespielt. Solche Menschen fühlen sich häufig als Außenseiter. Mangelnder Lebens Know-how kann zu großer Verunsicherung und zwanghafter Leistungsflucht, auch zur Flucht in die Krankheit ( vegetative Dystonien ) führen. In den Minus Werten liegt aber gerade durch die zu geringe Milieuformung auch die Chance der Freiheit, die man nutzen kann, um sich eine ganz eigene Form zu geben. Das braucht aber Arbeit an sich selbst und den Mut, sich im Leben seinen eigenen Weg zu bahnen.
Ähnlich kann mit den übrigen Differenzzahlen verfahren werden. Diese betreffen dann besondere Energiebereiche: Zum Beispiel Sicherheits- und Stabilitätsstreben ( Fixes Kreuz ) oder Denkfunktion ( Luft ), Fühlfunktion ( Wasser ) etc. Und die Ziffernbereiche müssen etwas enger gesetzt werden ( Normal liegt zwischen +5 und +15).
Der Dynamische Quadrant.
Dynamischer Quadrant, eine technische Methode der Astrologischen Psychologie zu Ermittlung der Reflexgesteuerten Verhaltensabläufe, vor allem im Bereich der Aufgabenbewältigung im täglichen Leben und in der Arbeitswelt. Sie fußt auf der Unterteilung des Häusersystems in vier Blöcke, welche allerdings nicht der klassischen Manier folgt, die ja die Quadranten durch die vier Kardinalachsen ( AC, IC, DC, MC ) abgrenzt. Hier wird vielmehr bei den vier fixen Talpunkten ( Häuser 11, 2, 5, 8 ) angesetzt. Dies sind die Stellen des geringsten umweltgerichteten Energieumsatzes im Häusersystem sozusagen Punkte der absoluten Ruhe. Solche Unterteilung sieht aus wie ein Andreaskreuz, das mit seinen vier stabilen Armen das Ganze in Form und Gestalt zusammenhält. Bei diesen dynamischen Quadranten stehen dann die Kardinalpunkte als Bereiche nach außen gerichteter Aktivität in der Mitte.
Der Grund, warum die Dynamischen Quadranten bei Talpunkten der Fixen Häuser beginnen, liegt in der Natur und Funktion derselben. Es ist ihre eigentliche Aufgabe, Bestehendes und neu Entstandenes zu ordnen und zu pflegen, um es stets ohne großen Energieaufwand zu nutzen oder genießen zu können. Ein gesicherter, stabilisierter, zur Ruhe gekommener Zustand ist immer die Zielsetzung eventueller Aktivität von Planeten in fixen Häusern. Für solche Betätigung sind Planeten im näheren Umraum der Häuserspitzen besser geeignet, denn solche in der Mitte und gegen Ende des Fixen Hauses ziehen den Genuss vor und neigen also zur Trägheit und Sattheit. An den Talpunkten der Fixen Häuser herrscht Ruhe aber auch Kristallisation.
An solchen Zuständen reibt sich das Leben, das ja Bewegung bedeutet. Und daraus entstehen neue Impulse
Hier folgt der Dynamische Quadrant einem uralten esoterischen Gesetz, dem Gesetz der Schöpfung schlechthin:
GEDANKE
ENERGIE
FORM
Bei der seit langem in der Astrologie üblichen Betonung der Kardinalen Punkte bzw. Häuser liegt die Gewichtung eindeutig auf der typisch westlich extravertierten Aktivität und Leistung als dem Höchsten und Besten ( Die westliche Zivilisation wird ja auch als Leistungsgesellschaft bezeichnet ). Östliche Lebensanschauungen hingegen betonen das Nachdenken, die Praemeditation vor dem Agieren. Und alte esoterische Weisheit sagt schon immer, dass jeder Vorgang oder Prozess im Bewusstsein seinen wirklichen Anfang hat.
Gedanke Energie Form; diese Begriffe sind die Schlüsselwörter für die Aufeinanderfolge der drei Kreuze im Dynamischen Quadranten: Veränderlich - Kardinal Fix. Alle auch die kleinsten Vorgänge des Lebens beginnen in Wirklichkeit mit einer instinktiven Wahrnehmung, einem Wunsch oder einem Gedanken, wie kurz oder flüchtig er auch sei. Diese Definitionen entsprechen denn auch dem veränderlichen Kreuz. Solange wir meinen, alles beginne mit einer Aktion, haben wir die klassische Quadrantenzuordnung Kardinal Fix Veränderlich: Wir TUN - wir HABEN und erst dann DENKEN wir über das Ganze nach. Das dürfte wohl der Grund für die mindere oder gar negative Beurteilung der Veränderlichen Häuser in der Vergangenheit sein, wie sie etwa in der Bezeichnung Fallende Häuser zum Ausdruck kommt. Denn Nachdenken in Nachhinein ist oft nicht ersprießlich.
Die richtige Fragestellung bei der Beurteilung des Dynamischen Quadranten ist also:
- Wie nehme ich im Bewusstsein eine Aufgabe auf? ( Veränderlicher Bereich )
- Wie verwirkliche ich das? ( Kardinal )
- Was gewinne ich daraus? ( Fix )
Diese vier Quadranten werden analog dem bekannten zodiakalen 90°-Kreis mit allen Planetenpositionen übereinander geschoben, sodass ein Sektor entsteht, der 90 Häusergrade umfasst.
Die daraus entstandene, neue Anordnung der Planeten wird als Reflex Abfolge verstanden. Das heißt praktisch: wenn man eine neue Sache, einen Vorgang oder eine Aufgabe an die Hand nimmt, so beginnt man mit dem Planeten, der auf dem für die Praxis begradigten Sektor am weitesten links steht. Darauf folgt automatisch derjenige, welcher sich als nächstes rechts davon befindet, und so fort durch die ganze Reihe, bis man die Angelegenheit schließlich mit dem am weitesten rechts liegenden abschließt. Es zeigt sich in der Beobachtungspraxis, dass jeder Mensch für seine täglich anfallenden kleineren und größeren Aufgaben in gleich bleibender Reihenfolge seine Planeten so in Gang bringt, wie sie in seinem individuellen Dynamischen Quadranten angeordnet sind. Es handelt sich also dabei um ein ganz persönliches Aktions- oder Handlungsschema es ist das in der Kindheit erlernte Verhaltensmuster.
Der Dynamische Quadrant als handliches Formular enthält alles, was man zur Deutung braucht: der Raum in der Mitte zur Aufnahme der individuellen Planeten ist in vier Zeilen unterteilt, welche den vier Dynamischen Quadranten entsprechen ( Siehe die Zahlen der Häuser ); sie sind am Rande mit Namen versehen, die jeweils der Bedeutung des resp. Kardinalpunktes entsprechen: Ich Quadrant Kollektiv Quadrant Du Quadrant Individual Quadrant. Alle Planeten innerhalb eines solchen Quadranten sind immer mit dem entsprechenden Thema beschäftigt. Dies erlaubt Feindeutung, denn es ist schon von Belang, ob ein Planet in der Reihenfolge Nr. X, sich Ichhaft oder Du gebunden, kollektivorientiert oder individualistisch an seine Phasenbestimmte Aufgabe heranmacht. Der eigentliche Handlungsablauf aber erfolgt ungeachtet der Quadrantenzugehörigkeit immer fortlaufend von links nach rechts.
Der Planetenraum ist mit senkrechten Strichen in neun Handlungsphasen unterteilt. Die dickeren Striche sind Häuserspitzen, die dünneren entsprechen Invert- bzw. Talpunkten. Am oberen Rand sind die Phasen mit Stichworten versehen. Ihre Abfolge spricht für sich. Im unteren Teil ist der Verlauf der Intensitätskurve im Quadranten gezeigt, und die drei Hauptphasen sind mit den oben genannten Schlüsselbegriffen versehen ( Gedanke Energie Form ).
Die Praxis zeigt sehr individuelle Verteilungen der Planeten. Es können einzelne Unterphasen oder gar Hauptphasen unterbesetzt bleiben. Das zeigt an, dass diese Persönlichkeit mit der Phase Mühe hat oder sie ganz auslässt. Da man mindestens unterbewusst das Manko spürt, sucht man nach Abhilfe und zieht normalerweise Menschen an, welche in diesem Bereich gut ausstaffiert sind ( Selektiv Mechanismen ).
Dieses Phänomen spielt eine Schlüsselrolle in der Partnerwahl, die ja zu einem guten Teil vom Unbewussten bestimmt wird. Hier spielt das Prinzip der Ergänzung durch das Du herein. Und man kann deshalb auch den Dynamischen Quadranten auch in umgekehrter Form etwas in der Team Auswahl und in der Personalbetreuung einsetzen. So und so oft geraten bekanntlich zwei Mitarbeiter aneinander, weil sie sich durch eine starke Besetzung derselben Phase gegenseitig den Rang streitig machen. Dies sind nur ansatzweise Anregungen für den vielfältigen Gebrauch des Dynamischen Quadranten.
Alles liebe!
Arnold