Erzählt eure Geschichte: Deswegen esse ich kein Fleisch...

Nö das dumme ist das ich auf einem Bergbauernhof aufgewachsen bin und meine beschäftigung darin bestand dem Bauern zur Hand zu gehen .
Na dann ist ja alles klar.

Ich habe lange auf einem kleinen Hof in Nordhessen gelebt und gearbeitet. Der Bauer hatte kühe, Rinder, Schweine und Hühner, ferner ein bisschen Ackerbau, ich weiss sehr gut, was das zeitmässig bedeutet.
Das ist aber lange her und worauf ich hinauswollte ist, dass Landwirtschaft sehr wohl ohne "Nutztierhaltung" geht.
 
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Na dann ist ja alles klar.

Ich habe lange auf einem kleinen Hof in Nordhessen gelebt und gearbeitet. Der Bauer hatte kühe, Rinder, Schweine und Hühner, ferner ein bisschen Ackerbau, ich weiss sehr gut, was das zeitmässig bedeutet.
Das ist aber lange her und worauf ich hinauswollte ist, dass Landwirtschaft sehr wohl ohne "Nutztierhaltung" geht.

Niemand hat bestritten das es nicht auch ohne Nutztier haltung geht .
Es ist allerdings alleine dem Bauern überlassen wie und als was er seinen Hof führt . (Wirtschaftlichkeit usw)

Wie kommt also jemand dann dazu nur weil er ein angeblicher Tierschützer sein will einer ganzen Bevölkerungsgruppe vorschreiben zu wollen wie diese zu Leben zu arbeiten und zu existieren hat . Das ist anmaßend .

Und nicht nur das jemanden der tatsächlich mit seinen Händen ( heute mit maschinen aber dennoch händisch) sein Land bestellt als rückständig und einfach gestrickt hinzustellen ist eine Sauerrei .

Meine Oma hatte eine kleine Landwirtschaft . Ihr Mann war Waldarbeiter .
D.h um 4 uhr auf dann kommt um 5 der Buss und dann bist mal den ganzen Tag bis 16 uhr im Wald Bäume schlägern für die dortige Typische Industrie .
Danach kurz ausruhen und weiter machen mit Stall / Garten .
In meiner gesamten Kindheit kann ich die Tage wo sich die Großmutter mal ne Pause gönnte und herum gammelte an einer Hand abzählen .
Während ihr Mann arbeiten war ware sie mit Stall, Heugnen ( Gras arbeit) Garten kochen usw beschäftigt .
Alleine die Gras arbeit ist eine Arbeit die aus mehreren Arbeitsschritten besteht . Weil einfach nur mähen damit ist es noch lange nicht getan .
Das muss zerstreut werden dann trocknen dann umdrehen nochmal trocknen zusamenrechen und eingebracht werden .
Und das bei jedem ! Wetter .


Ich muss dazu sagen ich wuchs in einer Gegend auf wo im Sommer der Rauhreif cm hoch lag . Da gibt es Bauern die 1x im jahr ins Dorf hinunter ! fahren .
Und wenn dann so a Würstel daherkommt und meint die wären ja *einfach* gestrickt rückständig und was weiß ich was alles so ist das an lächerlichkeit kaum mehr zu überbieten . Milde gesagt .
 
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Niemand hat bestritten das es nicht auch ohne Nutztier haltung geht .
Es ist allerdings alleine dem Bauern überlassen wie und als was er seinen Hof führt . (Wirtschaftlichkeit usw)

Wie kommt also jemand dann dazu nur weil er ein angeblicher Tierschützer sein will einer ganzen Bevölkerungsgruppe vorschreiben zu wollen wie diese zu Leben zu arbeiten und zu existieren hat . Das ist anmaßend .

Und nicht nur das jemanden der tatsächlich mit seinen Händen ( heute mit maschinen aber dennoch händisch) sein Land bestellt als rückständig und einfach gestrickt hinzustellen ist eine Sauerrei .

Meine Oma hatte eine kleine Landwirtschaft . Ihr Mann war Waldarbeiter .
D.h um 4 uhr auf dann kommt um 5 der Buss und dann bist mal den ganzen Tag bis 16 uhr im Wald Bäume schlägern für die dortige Typische Industrie .
Danach kurz ausruhen und weiter machen mit Stall / Garten .
In meiner gesamten Kindheit kann ich die Tage wo sich die Großmutter mal ne Pause gönnte und herum gammelte an einer Hand abzählen .
Während ihr Mann arbeiten war ware sie mit Stall, Heugnen ( Gras arbeit) Garten kochen usw beschäftigt .
Alleine die Gras arbeit ist eine Arbeit die aus mehreren Arbeitsschritten besteht . Weil einfach nur mähen damit ist es noch lange nicht getan .
Das muss zerstreut werden dann trocknen dann umdrehen nochmal trocknen zusamenrechen und eingebracht werden .
Und das bei jedem ! Wetter .


Ich muss dazu sagen ich wuchs in einer Gegend auf wo im Sommer der Rauhreif cm hoch lag . Da gibt es Bauern die 1x im jahr ins Dorf hinunter ! fahren .
Und wenn dann so a Würstel daherkommt und meint die wären ja *einfach* gestrickt rückständig und was weiß ich was alles so ist das an lächerlichkeit kaum mehr zu überbieten . Milde gesagt .

Tor, ich habe Hochachtung vor Menschen, wie Deine Grossmutter und Dein Grossvater. Es ist ein hartes Leben so weit oben auf dem Berg.
Waren sie glücklich dabei?
Und hast Du gute Erinnerungen an das dortige Leben?
Zu dem anderen Inhalt antworte ich später noch was, ist mir jetzt auf dem iPhone zu mühsam.
 
Tor, ich habe Hochachtung vor Menschen, wie Deine Grossmutter und Dein Grossvater. Es ist ein hartes Leben so weit oben auf dem Berg.
Waren sie glücklich dabei?

Wenn ich jetzt so zurück denke war die Zeit bei meiner Großmutter die glücklichste Zeit und sie machte im nachhinein betrachtet einen sehr ausgeglichenen Eindruck . Ich habe vllt 1 oder 2x erlebt das es Streit untereinander gab .
Sie waren soweit ich weiß nie auf Urlaub und gingen auch so nie fort oder aus dennoch denke ich sie sind zufrieden .

Und hast Du gute Erinnerungen an das dortige Leben?

Ja als ich dort lebte habe ich die Zeit die ich dort verbrachte gehasst !
Abgrundtief .
Erst später wurde mir bewusst was für eine geile Zeit ich dort hatte .
Du wirst munter durch einen Rausch an Vogelgezwitscher schaust aus dem Fenster auf einen Schnee gipfel rings um dich nur Anhöhen und Berge .
Du trinkst unaufbereitetes Wasser das direkt von der Quelle aus dem Wald stammt die wenige Meter weg ist im Winter -20grad bis -25 Grad :D
Im Sommer kamen wenn man bei der Heuarbeit leise war am Abend die Rehe aus dem Wald . Ich sah Adler hoch oben fliegen Und das beste waren die Sterne . Soviele wie damals sah ich danach in der Stadt nie wieder !
Mit freiem Auge ohne irgendwelchen Hilfsmittel .

Und natürlich habe ich auch bei den ekelhaften Arbeiten wie schlachten rupfen usw geholfen . Das Bild hat sich selbstverständlich eingeprägt es wurde auch nichts vor mir verheimlicht .

Ich verschwende heute nichts ich achte das was ich esse bei mir wandern keine Essens Reste einfach so in den Müll mit ein Grund weshalb ich mir einen Hund angeschafft habe . Ich hasse es in einer Wegwerf gesellschaft zu leben.


Je älter ich werde kommen immer mehr Erinnerungen an das damalige Leben dort und ich vermisse es immer mehr ich bin ein Landei ..obwohl ich mich auch hier zu Hause fühle aber es ist definitiv nicht das selbe .

Ich werde nir vergessen wie wir im Sommer im kurzen Gewand auf die Koschuta geklettert sind nur um dann mit der kurzen Hose im Schnee zu stecken :D

Oder der Raureif für mich war das im Sommer unbegreiflich wie das sein kann
das da Schnee im Sommer ! liegt . Wenn Obst Zeit war verbrachte ich den ganzen Tag auf den Obstbäumen und schlug mir den Bauch voll ...


Zu dem anderen Inhalt antworte ich später noch was, ist mir jetzt auf dem iPhone zu mühsam.

Ich hasse es auch am Tablet zu tippen .

mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, da würd ich dich doch gerne mal einladen bei verschiedenen Bauern vorbeizuschauen, wo ich meine Lebensmittel beziehe.

Ich bewundere diese jungen Menschen, die so engagiert ihr Ding machen. Die sich nicht unterkriegen lassen und auch wenn es ihnen nicht leicht gemacht wird, ihren Weg gehen.

Grad letztes Wochenende wieder, wo wir dort waren, steht die junge Frau auf der Weide und bürstet ihren Zebestier, weil er das - wie sie mir sagte - so gerne mag und da nimmt sie sich ein bissl Zeit dafür.

Da wird man dann gleich mal zum Mittagessen eingeladen, weil die Zwetschkenknödel grad Saison haben und dann diskutiert man bis in den Nachmittag hinein z.B. über die Herstellung und Möglichkeiten der Terra Preta.
Da werden politische und wirtschaftliche Informationen, Möglichkeiten und Gedanken ausgetauscht - wäre gespannt, ob du da mithalten könntest.

Mit deiner Aussage von wegen Rückständigkeit zeigst du nur, dass du vermutlich Bauern und Landwirte nicht persönlich kennst, sondern dir einfach deine Meinung zusammenschusterst - ohne das geringste Hintergrundwissen.

Arm kann ich da nur sagen - arm und voreingenommen.

:(
Zippe
:thumbup::)
 
Wenn ich jetzt so zurück denke war die Zeit bei meiner Großmutter die glücklichste Zeit und sie machte im nachhinein betrachtet einen sehr ausgeglichenen Eindruck . Ich habe vllt 1 oder 2x erlebt das es Streit untereinander gab .
Sie waren soweit ich weiß nie auf Urlaub und gingen auch so nie fort oder aus dennoch denke ich sie sind zufrieden .



Ja als ich dort lebte habe ich die Zeit die ich dort verbrachte gehasst !
Abgrundtief .
Erst später wurde mir bewusst was für eine geile Zeit ich dort hatte .
Du wirst munter durch einen Rausch an Vogelgezwitscher schaust aus dem Fenster auf einen Schnee gipfel rings um dich nur Anhöhen und Berge .
Du trinkst unaufbereitetes Wasser das direkt von der Quelle aus dem Wald stammt die wenige Meter weg ist im Winter -20grad bis -25 Grad :D
Im Sommer kamen wenn man bei der Heuarbeit leise war am Abend die Rehe aus dem Wald . Ich sah Adler hoch oben fliegen Und das beste waren die Sterne . Soviele wie damals sah ich danach in der Stadt nie wieder !
Mit freiem Auge ohne irgendwelchen Hilfsmittel .

Und natürlich habe ich auch bei den ekelhaften Arbeiten wie schlachten rupfen usw geholfen . Das Bild hat sich selbstverständlich eingeprägt es wurde auch nichts vor mir verheimlicht .

Ich verschwende heute nichts ich achte das was ich esse bei mir wandern keine Essens Reste einfach so in den Müll mit ein Grund weshalb ich mir einen Hund angeschafft habe . Ich hasse es in einer Wegwerf gesellschaft zu leben.


Je älter ich werde kommen immer mehr Erinnerungen an das damalige Leben dort und ich vermisse es immer mehr ich bin ein Landei ..obwohl ich mich auch hier zu Hause fühle aber es ist definitiv nicht das selbe .

Ich werde nir vergessen wie wir im Sommer im kurzen Gewand auf die Koschuta geklettert sind nur um dann mit der kurzen Hose im Schnee zu stecken :D

Oder der Raureif für mich war das im Sommer unbegreiflich wie das sein kann
das da Schnee im Sommer ! liegt . Wenn Obst Zeit war verbrachte ich den ganzen Tag auf den Obstbäumen und schlug mir den Bauch voll ...




Ich hasse es auch am Tablet zu tippen .

mfg

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
Bei mir war ein Hinweis auf eine Internetseite wohl der Auslöser. Ich habe mir dort verschiedene Berichte "rein gezogen" und auch den Praktikantenbericht einer angehenden Tierärztin. Da "kippte" irgendetwas in mir. Ich esse seitdem, Dezember 2012, kein Fleisch und keine Wurst mehr.
Zuerst waren es die inneren "Bilder", die ich zu dem Geschriebenen sah, später eine veränderte Einstellung. Es fällt mir seitdem leicht, auf Fleisch zu verzichten.
 
Wenn ich jetzt so zurück denke....
Hallo Tor, vielen Dank für das Teilen Deiner Erinnerungen.

Einiges davon erinnert mich auch an meine Zeit auf dem kleinen Hof, er liegt einsam in einem Tal zwischen zwei Dörfern. Ich hab in einem uralten Holzhaus am Berg am Waldrand oberhalb des Hofes gewohnt. Die Rehe und Füchse kamen bis zur Tür und durch das Tal hallte das Röhren der Hirsche in der Brunftzeit.
Für den Winter gab es einen Holzofen und gekocht wurde auf einer alten Küchenhexe.
Die Arbeit hat mir richtig Spaß gemacht, die Kühe wurden jeden Morgen auf die Wiese getrieben und abends wieder in den Stall, der "Hofopa" vorneweg immer wieder "kommte alle kommt" rufend und die "Hofkinder" und ich hinterher. Die Schweine und Hühner hatten einen großen Freilauf mit Wiese, nicht alles verschlammt.
Das geilste fand ich Trekkerfahren (ein uralter Deutz), Pflügen, Eggen, Heuschneiden und -wenden, Ballenpressen, Heu und Stroheinfahren, selbst das langweilig erscheinende Silofestfahren mit dem Trekker fand ich klasse. Das alles mit alten Maschienen, die es heute nicht mehr gibt und mit einem hölzernen Leiterwagen zum Einfahren.

Die Einsamkeit und das wohldosierte Kennenlernen meiner "Landsleute" hat mir beim Einleben in Deutschland sehr geholfen.
Aufgewachsen bin ich in Asien am Südchinesischen Meer in einem Fischerdorf.
Dort ist mir zuerst das töten von Tieren "auf den Magen geschlagen". Ich erinnere mich an zwei Ereignisse als ob sie gestern geschehen wären. Ich war 6 Jahre alt und bin mit einem Freund ins Dorf gekundschaftet, wir kamen auf den Fischmarkt, wo in der Mitte auf steinernen Tischen die besten Fänge ausgestellt waren. Auf einem lag ein Fisch, der Länge nach aufgeschlitzt, und man konnte die freigelegten Schwimmblasen pumpen sehen. Er war aufgeschlitzt und lebte noch. Zufällig kam unser Koch vorbei und kaufte genau diesen Fisch, den gab es dann zu mittag, ich konnte nichts davon essen. Das andere Erlebnis war das Schlachten von Hühnern auf einem kleinen Platz, ihnen wurde einfach der Kopf mit einem großen Messer im stehen abgeschlagen, worauf sie noch eine Weile blutspritzend unter dem Gelächter der einheimischen Dorfkinder umherliefen. Da war für mich das essen von Geflügel auch vorbei und nicht viel später der Verzehr von anderen Tieren auch.
Trotzdem, es war eine geile Zeit (auch damals so empfunden) und dort ist eigentlich immer noch meine "Heimat".
Je älter ich werde kommen immer mehr Erinnerungen an das damalige Leben dort und ich vermisse es immer mehr ich bin ein Landei ..
Das geht mir auch so.

Aber zurück zu dem Beitrag auf dessen Komentar Deinerseits ich reagiert habe.
Dieser hier:
Ich lebe wie gesagt vegan,aber natürlich gibt es kein 100%vegan auch wenn man sich noch so bemüht. Also bei den Leuten die ich kennengelernt habe die selbst Tiere halten und schlachten ist mir aufgefallen dass sie meist sehr einfach gestrickt sind,nichts groß hinterfragen und halt einfach Altes übernehmen. Ich frag mich allerdings schon wie roh ein Mensch sein muss der Tiere groß zieht und sie dann über den Jordan schickt und das alles nur des Genusses wegen.
Ich finde da nichts großartig Anstößiges daran.
Es ist die Rede von "meist" und nicht von "alle", also es wird keineswegs die ganze Bauernschaft verunglimpft. Auserdem ist es der Bericht einer Erfahrung und ich denke, diese Erfahrung kann man in Deutschland durchaus machen. Ich hab sehr viele "Bauern" damals kennengelernt und ich muss sagen, sehr viele von denen waren wirklich roh, einfach gestrickt und ungebildet. Was nicht heißt, das sie nicht Empathie in ihrer eigenen Familie gezeigt haben, aber einigen würde ich selbst das absprechen.
Natürlich gibt es da Ausnahmen, gerade in der heutigen Zeit mehr als damals, aber das ist immer noch die Minderheit.
Und dass ein Veganer es roh findet, Tiere aufzuziehen, um sie dann zu schlachten und verspeisen, ist doch kein Wunder, Oder?

Da empfinde ich Statements wie diese völlig daneben.
Mit dem verzicht auf Fleisch ist dir offenbar die Fähigkeit zur Intelligenz abhanden gekommen .
Arm kann ich da nur sagen - arm und voreingenommen.
 
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