Hm,..könnte man so sehen,..aber unter
Erwartung fallen für mich , deine Beispiele gar nicht, denn dass sind Dinge , die als selbstverständlich betrachtet werden , ausser ich bin krank und ich erwarte mir eines Tages wieder aufstehen zu können, wobei auch da
erwarten net passt, sondern ich
hoffe.
Und wenn mein pyshischer Körper nicht mehr kann, und ich es nimmer ändern kann, erwarte ich nicht den Tod, sondern es wird mir klar , dass der Tod kommen wird, unweigerlich und dies OHNE Illusion .
Aber da man die Erfahrung macht, dass nach dem Entschluss vom Stuhl aufzustehen, entsprechende Muskeln so zu bewegen (= Energieeinsatz), dass das Ergebnis "Aufstehen" ist entwickelt sich sehr wohl eine Erwartungshaltung.
Das Aufstehen hat man gelernt, x-mal praktiziert und es soll auch bei dem x+1ten Versuch funktionieren.
Würdest Du nicht erwarten vom Stuhl aufzustehen, Dich aber vom Stuhl wegbewegen wollen, könntest Du auf die Idee kommen dich zur Seite fallen zu lassen und dich mittels kriechen vom Stuhl weg zu bewegen.
Ist der Zweck deiner Handlung die Überwindung eines Stück im Raum, spielt als die Bewegung vom Stuhl weg keine Rollen, und erwartest Du nicht das Du aufstehen kannst, könntest Du versuchen mit dem Stuhl den Raum zu durchqueren.
Komfortabel wäre dies wenn Räder an dem Stuhl wären. Hättest Du einen solchen Stuhl und würdest Du den Raum durchqueren wollen, würdest Du Erwarten zu rollen.
Ich halte es für absolut natürlich Erwartungen zu haben.
Diese praktischen Erfahrungen überträgt man auch auf abstrakte Gegebenheiten.
Man setzt Energie ein und erwartet ein Ergebnis.
Ob die Energie immer sinnvoll eingesetzt wird, die Erwartungshaltung realistisch ist, ist eine ganz andere Frage.
Erwartungen haben auch eine passive Komponente.
Nämlich dann wenn daraus eine (zT fatalistische) Erwartungshaltung wird, man die Hände in den Schoss legt und nur wartet.
Wenn ich säe, erwarte ich ein Ergebnis.
Säe ich auf trockenem Fels, kann ich im Grunde wenig erwarten, wenn überhaupt etwas.
Säe ich auf fruchtbarem Boden sind meine Erwartungen entsprechend groß.
Natürlich muss ich die Energie richtig einsetzen.
Ich muss zur rechten Zeit säen, ich muss mich darum kümmern das die Saat nicht vertrocknet, nicht komplett aufgefressen wird usw.
Wenn man aber alles menschenmögliche richtig gemacht hat wird man einem der Menschen innewohnende Erwartung haben.
Das kann ich nicht als passiv oder negativ erkennen.
Ich kann etwas, ich mach etwas und erfahrungsgemäß erhalte ich ein Ergebnis von X +y-z wobei es eine Ungewissheit bezüglich der Variablen gibt und daher das Ergebnis nicht exakt zu bestimmen ist.
Da ich es nicht exakt bestimmen kann, schätze ich den nicht bestimmbaren Teil und erwarte ein (Gesamt-) Ergebnis.
Wenn ich keinerlei Erwartungen habe, sehe ich dann ob ein Prozess gut ist oder ob er besser sein könnte?
Werde ich ohne Erwartungen, ohne Ziele, nicht sogar zum Spielball derer die ganz genaue Erwartungen, Ziele, haben und diese umsetzen?
Wenn man sich in komplexere soziale Strukturen behaupten will muss man schon wissen was man will, welche Energien wofür eingesetzt sein sollen usw.
Dafür braucht es eine gesunde Erwartungshaltung bzgl. der realistisch zu erreichenden Ziele.
Man muss auch selbstkritisch sein und Strategieänderungen berücksichtigen usw usf.
Enttäuschungen und auch Konflikte sind aufgrund der Komplexität mancher Strukturen/Situationen möglich und zT auch wahrscheinlich.
Wer davor Angst hat mag sich in sein Schneckenhaus zurückziehen, Aussteigen, was auch immer.
Ich spiel derweil mit den anderen.
Ach ja... ein Konflikt an sich ist nicht negativ.
Er ist.
Die Art wie er gelöst wird oder auch nicht gelöst wird kann positiv oder negativ sein.
Aber das ist ein anderes Thema.