Erstkommunion - am Weißen Sonntag

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Was Wiki über den Termin der Erstkommunion weiß:


Der traditionelle, in vielen Gegenden übliche Tag der Erstkommunionfeier ist der Sonntag nach Ostern (Weißer Sonntag).

In den letzten Jahren gingen manche Gemeinden dazu über, die Erstkommunionfeier auf einen anderen Termin zu legen. So finden Erstkommunionen auch am Ostermontag, Christi Himmelfahrt oder an anderen Sonntagen der Osterzeit im April oder Mai statt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erstkommunion

Was Wiki nicht sagt: Warum es nun mehrere Termine gibt.
 
Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern. An das weisse bestickte kleid, den haarkranz, den weissen beutel, der als täschchen diente, die kerze. Ich war damals in Nürnberg/D zu hause, alle verwandten kamen.
Ich konnte nichts mit all dem anfangen, die beichte zuvor erschien mir beängstigend, ich wusste nicht, was ich hätte beichten sollen und liess mir was einfallen. Ich fühlte mich fremd in dem pomp und habe die botschaft des pfarrers nicht verstanden, später bei der firmung übrigens auch nicht wirklich. Ich fühlte mich fremd.

Es brauchte für mich eine spätere hinwendung zum lebendigen Gott in mir, zur essenz, die auf einer ganz anderen ebene stattfand, unabhängig von einer bestimmten religion oder kirche. Ich löste mich innerlich von dem, was mich störte: Die übertriebene heiligenverehrung, der pomp und luxus, die ver- und gebote. Ich wandte mich der wirklichen freudigen und liebevollen botschaft zu und plötzlich - wie durch ein wunder - begann ich sie zu verstehen, sie erwärmte mein herz und liess tatsächlich ein licht in mir aufgehen.:blume:
 
dann hab ich noch ein Foto zusammen mit meiner Freundin,
und einer der Jungs läuft in dem Moment grad genau hinter uns quer durchs Bild,
seine Kerze voran wie ein Schwert ... :ROFLMAO:
:D

An den kleinen weißen Beutel, das Handtäschchen, erinner ich mich auch nur noch, weil der auf nem Photo am Handgelenk hing. Die Taufkerze, die schwere, hing ebenso wie bei dem jungen Mann auf halb 18.
In dem weißen Beutel war seinerzeit bei uns der Rosenkranz drin, den wir anlässlich der Kommunion bekommen haben. Mir fehlt allerdings jegliche Erinnerung daran, ob der für irgendwas gebraucht wurde an dem Tag.
 
...Es brauchte für mich eine spätere hinwendung zum lebendigen Gott, zur essenz, ..
Ich wandte mich der wirklichen freudigen und liebevollen botschaft zu und plötzlich -
wie durch ein wunder - begann ich sie zu verstehen,
sie erwärmte mein herz und liess tatsächlich ein licht in mir aufgehen.:blume:


vermutlich geht das Vielen so, daß sie erst später im Leben wirklich einen Zugang finden.
und zwar nicht nur bei unserer sondern auch bei anderen Religionen und Volksgruppen.
und doch ist es ja schön, daß man auch zuvor schon in die Gemeinschaft aufgenommen war.
rückblickend kann man dann erkennen, daß all das längst schon für einen bereit gewesen ist,
nur man selber war eben noch so weit, im wahrsten Sinne des Wortes.
 
Wir hatten Erstkommunion in der 2. Klasse, traditionell ist das bei uns immer zu Christi Himmelfahrt. Meine Eltern haben mich taufen lassen nicht aus Überzeugung sondern aus Gewohnheit, mein Zugang zur Religion entstand also fast ausschließlich in der Schule.
Die Beichte war meine erste tiefe spirituelle Erfahrung, da mir eingefallen war, wenn ich als letzte "Sünde" die Lüge beichte, dann ist alles, was ich vielleicht vergessen habe auch inkludiert. Danach fühlte ich mich absolut frei und leicht und glücklich.
In der Erstkommunion selber war es mir absolut nicht angenehm, als einzige unter lauter weiß gekleideten Mädchen ein rosa Kostüm anzuhaben, auch wenn ich dadurch Vorreiterin fürs Jahr danach war, da waren schon viele Mädchen bunt gekleidet. Also es geht auch um die Kleidung!!! Denn Außenseiterin zu sein war furchtbar. Zudem war mein Partner, wir gingen alles päärchenweise an, krank geworden und ich musste dann irgendwo hinten mit einem mir fremden Kind gehen - war auch nicht fein.
Super fand ich meine eingedrehten Haare, selbst wenn ich wegen der Papilotten und der Aufregung eher schlecht geschlafen hatte. Gefallen hat mir auch nicht, dass meine Eltern nicht zur Kirche kamen und nur meinen erwachsenen Bruder schickten, weil sie selbst mit Religion nichts am Hut hatten und zudem meine kleine Schwester hüteten.
Toll habe ich mich gefühlt, weil die Hostie ja was besonderes war, sie wurde damals auch in Wein getaucht - geschmeckt hat sie mir allerdings nicht wirklich, das spielte aber keine Rolle - war es doch der Leib Christi. Wir bemühten uns übrigens auch, ihn nicht mit den Zähnen zu berühren, denn man beißt Jesus nicht! ( das hat jedenfalls eine Schulfreundin erzählt).
Insgesamt kam ich mir an diesem Tag schon sehr besonders vor und dazu zu gehören zu denen die ein Recht auf Jesus haben, das fand ich super!
Ich denke es ist ein Initiationsritus, der dem Kind eine Vorbereitung darauf ist, dass es Verantwortung übernimmt und über gut und böse nachdenkt und außerdem ist diese erste bewusste Aufnahme in die Gemeinschaft damit auch deutlich: Für die Erstkommunion wird ja erwartet, dass man mindestens das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis und das Ave Maria beten kann, das Lied "fest soll mein Taufbund immer sein.."ist Minimum und das alles ist dann die erste Grundlage an Hand derer ich mich dann mit Religion beschäftigt habe.
 
Dir muss auch nicht gefallen, dass ich meine Meinung poste. Ich tu's trotzdem. Es gibt einige Kritikpunkte, die ich an der Kath. Kirche habe. Die Erstkommunion ist einer von ihnen. Aber das musst du auch nicht verstehen.

Alles klar jetzt?
Mein Gott, wie frustriert und bösartig muss jemand sein, der anderen nichtmal Kindheitserinnerungen gönnt und alles in den Dreck treten muss.

R.
 
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R. schrieb:
Mein Gott, wie frustriert und bösartig muss jemand sein, der anderen nichtmal Kindheitserinnerungen gönnt und alles in den Dreck treten muss.

Aber selbstvernatürlich, Engelchen. Niemand ist so klug und einfühlsam wie du. ;)



Ich habe niemandem seine Kindheitserinnerungen genommen. Aber vermutlich hast du die ganze Unterhaltung nicht gelesen, sondern dir nur den letzten Beitrag zu Gemüte geführt. Und schon glaubst du, alles beurteilen zu können.

Weisst was? Lass es einfach, wenn du nicht verstehst. :rolleyes:
 
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