Ich habe mir mal ein paar Gedanken über dieses Promi/Seelenpartner-Thema gemacht. Also, vorausgesetzt, dass es so etwas wie Seelenpartner gibt, haben natürlich auch Promis Seelenpartner, denn sie sind ja Menschen wie Du und ich. Vielleicht haben sie es sogar schwerer, diesen SP zu finden, da in der Promi-Welt Schönheit das zentrale Thema ist. Wenn also ein Promi jemanden kennenlernt, der/die nicht gerade mit Schönheit gesegnet ist, wird er/sie sich nicht dazu bekennen, auch wenn er sich noch so seelenverwandt zu dieser Person fühlt, denn er kann sich das gar nicht leisten. Also sieht man sich besser in seiner eigenen, wunderhübschen Promiwelt um. Doch da taucht dann das Problem der Eitelkeit, der Konkurrenz und des Neides auf. Promi-Paare sind of auf den anderen eifersüchtig und neidisch, wenn dieser erfolgreicher oder beliebter ist, als man selbst. Das ist vielleicht auch der Grund, warum die Mehrzahl solcher Verbindungen nicht lange halten. Alles in allem ist das eine oberflächliche Welt, und ich bin froh, dass ich nicht in dieser Welt lebe, denn wir "Normalos" haben es da um einiges einfacher.
Was die Seelenpartner-Zugehörigkeit eines "Normalos" zu einem Promi betrifft, so kann das natürlich prinzipiell durchaus sein, dass er ein SP ist. Aber wie ein Vorgänger hier schon geschrieben hat, sind es merkwürdigerweise oft die super-gutaussehenden, zu denen sich einige Menschen seelisch verbunden fühlen. Ich denke, diese Pomis sind einfach der zu Fleisch gewordene, eigene, innere Wunsch, solch einen Menschen an seiner Seite zu haben. Ich arbeite seit über 20 Jahren für eine Band und habe da auch oft "Fanarbeit" geleistet. In den vielen Jahren habe ich immer wieder gemerkt, dass Fans die eigenen Wünsche auf die Künster projezieren. Bei Männern ist es so, dass sie gerne selbst sein würden, wie der Künster, und sich dadurch identifizieren. Bei Frauen ist es mehr so, dass sie sich durch die Liedertexte persönlich angesprochen und "verstanden" fühlen. Fans wissen alles über ihren Star. Sie haben alle Platten oder alle Filme gesehen und alles gelesen, was es zu lesen gab. Sie meinen also, sie "kennen" ihren Star wie niemand anderes sonst. Interessant wird es immer (und ich habe das unzählige Male selbst miterlebt), wenn ein Fan persönlich auf seinen Helden trifft. Er benimmt sich eben, wie jemand, der ihn schon seit Urzeiten gut kennt, jedoch der Künstler sieht diesen Fan zum ersten Mal. Er weiß absolut nichts über diesen Menschen, und das plump-vertrauliche irritiert ihn total, sofern er kein Profi ist. Diese "Nähe" besteht also nur von einer Seite.
Ich habe in den vielen Jaren oft von Fans den Satz gehört "der ist ja gar nicht, wie ich ihn mir vorgestellt habe". Das wiederum sagt doch aus, dass die eigene Wunschvorstellung das eigentlich Wichtige war. Manche Menschen haben dadurch erkannt, dass träumen manchmal schöner als die Realität ist.
Ich denke, genauso verhält es sich in den allermeisten Fällen mit den Menschen, die einen Promi als ihren Seelenpartner auserkoren haben. Wenn sie ihn dann wirklich kennenlernen würden, sähen sie das bestimmt anders. Diese Art von Verehrung hat nämlich mehr mit einem selbst zu tun, als mit dem Promi. Er ist nur Mittel zum Zweck.
Es gibt sicherlich Ausnahmen, denn wie gesagt, auch Promis haben ein Recht auf einen Seelenpartner. Doch in den meisten Fällen sind es nur die eigenen Wünsche und Träume, die projeziert werden.