Erleuchtung

ich weiss: die Story vom Knasti mit den Formeln :rolleyes: aber ich hab derzeit echte wenich Zeit, sodass die Tipporgie mal wieder flachgefallen ist :-O ..


Damit keiner umsonst auf diese Seite gesurft ist, hab ich aus meinen Lieblingsschwarten mal die Unterredung eines erfolgreichen Geschäftmannes mit einem Yogie rausgesucht. Viel Spass ! :)


"Ich habe viel gearbeitet und halte mich selbst nun für einen sehr erfolgreichen Mann. Ich muß zugeben, daß mich das, was ich erreicht habe, mit Befriedigung und auch mit einem gewissen Stolz erfüllt. Ist daran etwas falsch?"

Mit diesen Worten wandte sich eines Abends ein ausländischer Besucher an Sri Nisargadatta Maharaj. Er war Mitte vierzig und wirkte selbstgefällig, selbstbewußt und auch ein wenig aggressiv.

Maharaj: Bevor wir darüber nachdenken, was 'richtig' und was 'falsch' ist, sagen Sie mir bitte, wer diese Frage stellt.

Frage (ein wenig überrascht): Warum? 'Ich' natürlich.

Maharaj: Und wer ist das?

Frage: Ich. Dieses 'Ich', das hier vor Ihnen sitzt.

Maharaj: Und Sie denken, daß Sie das sind?

Frage: Sie sehen mich. Ich sehe mich. Wo liegt der Zweifel?

Maharaj: Sie meinen dieses Objekt vor mir? Was ist Ihre früheste Erinnerung an dieses Objekt, von dem Sie denken, daß Sie es sind? Denken Sie so weit wie möglich zurück!

Frage: (nach ein bis zwei Minuten): Meine früheste Erinnerung ist wohl die, von meiner Mutter gestreichelt und gehätschelt zu werden.

Maharaj: Sie meinen als kleines Kind. Würden Sie sagen, daß der erfolgreiche Mann von heute das gleiche hilflose Kind ist, oder ist er jemand anders?

Frage: Zweifellos ist er der gleiche.

Maharaj: Gut. Wenn Sie nun weiter zurückdenken - würden Sie zustimmen, daß dieses Kind, an das Sie sich erinnern, das gleiche Baby ist, welches Ihre Mutter zur Welt gebracht hat und das damals sogar zu hilflos war um wahrzunehmen, was denn da passierte, als sein kleiner Körper seine natürlichen Funktionen erfüllte, und das nur schreien konnte, wenn es hungrig war oder Schmerz fühlte?

Frage: Ja, ich war dieses Baby.

Maharaj: Und ehe das Baby seinen Körper erhielt und geboren wurde, was waren Sie da?

Frage: Ich verstehe nicht.

Maharaj: Sie verstehen. Denken Sie! Was passierte im Leib Ihrer Mutter? Was entwickelte sich in einem Zeitraum von neun Monaten in einen Körper mit Knochen, Blut, Mark, Muskeln etc.? War es nicht eine männliche Samenzelle, die mit einer weiblichen Eizelle verschmolz, so daß ein neues Leben begann, das in seinem weiteren Fortgang unzähligen Gefahren ausgesetzt war? Wer schützte dieses neue Leben in dieser gefährlichen Zeit? Ist es nicht diese winzig kleine Samenzelle, die jetzt so stolz ist auf ihre Errungenschaften? Und wer hat speziell nach Ihnen verlangt? Ihre Mutter? Ihr Vater? Wollten Ihre Eltern gerade Sie als Sohn? Und hatten Sie irgendetwas damit zu tun, genau bei diesen Eltern geboren zu werden?

Frage: Ich fürchte, auf diese Weise habe ich es noch nie betrachtet.

Maharaj: Richtig. Betrachten Sie es auf diese Weise. Dann werden Sie viell eicht eine Idee Ihrer wahren Identität bekommen. Später überlegen Sie dann, ob Sie stolz sein können auf das, was Sie 'erreicht' haben.

Frage: Ich glaube, ich fange an zu verstehen, auf was Sie hinauswollen.

Maharaj: Wenn Sie diese Sache noch weiter bedenken, werden Sie feststellen, daß die Quelle des Körpers - der männliche Samen und die weibliche Eizelle - letztendlich aus der Nahrung besteht, welche die Eltern verzehrt haben. Sie werden feststellen, daß die physische Form durch die fünf Elemente, aus denen die Nahrung besteht, gebildet und
aufrechterhalten wird, wie auch der Körper eines Lebewesens oft zur Nahrung eines anderen wird.

Frage: Aber ich als solches muß doch sicherlich etwas anderes sein als ein aus Nahrung aufgebauter Körper?

Maharaj: Das sind Sie in der Tat, aber Sie sind kein 'Etwas'. Finden Sie heraus, was es ist, das einem fühlenden Wesen Empfindungsfähigkeit verleiht, ohne die Sie nicht einmal wissen würden, daß Sie oder gar die äußere Welt existieren. Gehen Sie schließlich noch weiter und prüfen Sie, ob dieses Sein, dieses Bewußtsein selbst dann nicht zeitgebunden ist.

Frage: Sicherlich muß ich diese verschiedenen Fragen, die Sie aufgeworfen haben, erforschen. Ich bin zugegebenermaßen niemals zuvor in diese Gebiete vorgedrungen, und mir wird fast schwindlig angesichts meiner Ignoranz in Bezug auf diese neuen Horizonte, die Sie vor mir aufgetan haben. Ich werde Sie wieder besuchen!

Maharaj: Sie sind stets willkommen.


Machts ma jut ;)
 
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Schöne Geschichte Kvatar, gefällt mir sehr gut.

Wenn ich richtig verstanden habe geht es hier um die Oberflächlichkeit des scheinbar erfolgreichen Mannes.
Der mann sieht nur die Materielle Welt, der Yogi will ihn aber auf die andere Welt hinweißen, die im Hintergrund steckt. Die Erläuterung der Biologischen abläufe ist die matterielle Welt und die seines Charakters die Geistige.

Geboldar:D
 
Hallo Geboldar,

ich denke, drei Aussagen des Weisen sind besonders betrachtenswert:

 Was ist Ihre früheste Erinnerung an dieses Objekt, von dem Sie denken, daß Sie es sind?

 Und ehe das Baby seinen Körper erhielt und geboren wurde, was waren Sie da?

 Betrachten Sie es auf diese Weise. Dann werden Sie viell eicht eine Idee Ihrer wahren Identität bekommen.



Es läuft mal wieder auf das selbe hinaus:

dieses „ICH“ des Mannes, dass mit dem Weisen spricht fragt sich selbst nach seiner Identität und Herkunft – aber auch nach seinem Wert (Ich habe viel gearbeitet und halte mich selbst nun für einen sehr erfolgreichen Mann. Ist daran etwas falsch?) . Der Weise hingegen befasst sich nicht mit der Wertfrage, sondern versucht zunächst die Identität der fragenden ICH-Person zu klären (...sagen Sie mir bitte, wer diese Frage stellt!)

Die Frage ist ungewöhnlich und für den Befragten unverständlich, er geht davon aus, dass sein denkendes Bewusstsein seine Person ist, und er sagt über sich selbst: „Ich. Dieses 'Ich', das hier vor Ihnen sitzt. Wo liegt der Zweifel?“.
Der Weise gibt sich damit jedoch nicht zufrieden, denn diese Person (dieses ICH) ist ja erst im Laufe der Zeit durch Erziehung und Prägung entstanden. Da diese Identität eine Identität ist, die sich das „Wesen“ erst im Laufe der Zeit angeeignet hat kann es nicht die wahre Identität sein (Sie meinen dieses „Objekt“ vor mir? Was ist Ihre früheste Erinnerung an dieses Objekt, von dem Sie denken, daß Sie es sind? ) Die Frage katalysiert einen Gedankensprung, indem der Mann erkennt dass „er“ vor allem eine Ansammlung von Meinungen, Ansichten und Erfahrungen ist, nach seinem wirklichen Ursprung aber bisher nicht gefragt hat (Ich fürchte, auf diese Weise habe ich es noch nie betrachtet).

Nachdem die anfänglich beantwortete Frage nach der wirklichen Identität (Ich bin ICH) durch die neue Erkenntnis damit wieder ungeklärt im Raum steht, stellt der Weise dem Mann eine Aufgabe, mit der er die Lösung in sich selbst finden soll . „Finden Sie heraus, was es ist, das einem fühlenden Wesen Empfindungsfähigkeit verleiht, ohne die Sie nicht einmal wissen würden, daß Sie oder gar die äußere Welt existieren. Gehen Sie schließlich noch weiter und prüfen Sie, ob dieses Sein, dieses Bewußtsein selbst dann nicht zeitgebunden ist. “


+snip+

Existiert eine biologische Welt neben einer geistigen und einer „universellen“ Welt?
Nein, denn es ist alles das gleiche. Es ist eher wie ein Prisma, in welchem sich weisses Licht in viele Farbspektren bricht und die Erscheinungsformen hervorbringt. Es steckt keine Welt hinter einer anderen Welt, sie alle sind nur unterschiedliche Ausdrucksformen derselben Sache.
Der Meister schickt den Mann auf die Suche nach dem Ursprung; also nach dem, was sich VOR dem Prisma befindet.


Frage an alle: Was wird der Mann finden ?
 
Tut mir leid, John, die antwort "nichts" ist leider nich ganz korrekt.
;)

Weitere Vorschläge ? :)
 
Lieber Kvatar,

so etwas beruhigt mich. Jetzt bin ich wieder bloß ein bescheidene Menschenskind. Ich vermute aber das es Dir gut tun würde uns dein Vorschlag mitzuteilen. Warum bis Du plötzlich so schüchtern? So kenne ich Dich nicht!

Liebe Grüße, John
;)
 
Hi John,

80% des Threads stammen von mir. Meinst Du Deine Aufforderung uns dein Vorschlag mitzuteilen ernst ? Was tue ich denn die ganze Zeit ? ;)

P.S.: Spezialgruss an Isis - ich hoffe DU hast ein paar schöne Tage ! :)
 
Lieber Kvatar,

ich habe wieder die Threads noch die Beiträge von mir gezählt und ich habe dieses Forum auch nicht als ein Wettbewerb betrachtet. Ganz ehrlich zu sein mag ich es auch nicht als „Guru“ genant zu sein. Aber die Software ist neutral und tut es Jeder an die genügend Beitrage spendiert. Ich glaube ich bin nicht der Einzige die deine viele Beiträge gelesen hat. Aber ich frage mich immer wie viel davon ist wirklich von Dir? Bei mehr als 90% der Inhalt scheint es um „ausschneiden und kopieren“ zu handeln. Wenn Du dich nicht mehr hinter alle diesem Zen Zitaten und schöne Sprüche verstecken kannst, wer bist Du eigentlich und was ist dein eigene Meinung? Ich finde deine Beiträge sehr lehrreich aber was hast Du selber im Herzen und warum traust Du dich nicht es uns zu zeigen? Übrigens, ich vermute es ist etwas Schönes.

Mit ganz viele Liebe, John
:)
 
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Hi John,

in diesem Thread geht es um Erleuchtung. Meine Person steht nicht zur Disposition, meine Erfahrungen gehören nicht in die Diskussion. Im Erstposting von Isis ist die Frage gestellt, was Erleuchtung ist. Meine Antwort war, dass diese Frage nicht zu lösen sei, ich aber gerne Beispiele gäbe. Und sofern es mir sinnvoll erscheint bringe ich eigene Beispiele aus dem Alltag, so wie ich es jetzt im ZEN-Thread für Dich getan habe.


Die Texte hier sind lehrreich, aber das ist ein Zeitungsartikel im Zweifelsfalle auch. Dennoch haben sie einen Vorteil: Jeder kann (und soll!) sich davon überzeugen, ob das Geschriebene richtig oder falsch ist, indem er die Richtigkeit der Aussagen an sich selbst kritisch überprüft. Niemand muss hier etwas glauben, jeder ist zu ketzerischen Fragen aufgefordert.


Ich erzähle nicht von mir. Ich erzähle von EUCH.


;)
 
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