Erleuchtung

Hallo Wyrm

heilung kann gar nicht auf der ebene der materie ansetzen, das geht nur im geist, nachdem man seinen zugang zum göttlichen wieder gefunden hat.

Das sehe ich anders. Man ist bei der Meditation sogar bemüht, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Aber durch die Meditation, speziell durch die Konzentration auf die Atmung, geschieht körperlich eine ganze Menge. Und dieses Geschehen auf der körperlichen Ebene bewirkt die Heilung. Dazu ist nur unser Zutun erforderlich. Nur wer keinen Mut hat, klammert sich an Gott.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Und noch einmal ein Denkanstoss:

Die Kundalini-Theorie besagt, dass die kosmische Energie (Prana) im Basischakra gespeichert wird. Die kosmische Energie wird einer göttlichen Energie gleichgesetzt. Weiter wird gesagt, dass diese göttliche Energie, also die Kundalini, durch kontemplative Techniken wie Meditation, Yoga, Atemtechniken oder andere spirituelle Techniken, von Chakra zu Chakra aufwärts geleitet werden kann, bis sie im obersten Chakra, dem Scheitelchakra, angekommen ist. Dieses stellt gewissermassen die Erleuchtung dar.

Das siebenstufige Chakramodell hat ihren Ursprung in der tantrischen Philosophie, die als Ursache für spirituelle Bewusstseinsveränderungen etwas Göttliches ansieht, nämlich eben jene göttliche Energie, die wie eine aufgerollte Schlange im Basischakra ruht und durch spirituelle Techniken zum Leben erweckt werden kann. Diese Theorie wird seit Tausenden von Jahren vollkommen kritiklos von einer Generation an die nächste weitergegeben. Wie berechtigt ist diese Theorie aber?

Wenn wir den Gottesbegriff einmal kritisch hinterfragen, so müssen wir erkennen, dass alle unsere Vorstellungen von einer höheren Intelligenz, von einer Gottheit, nur Ansätze sind, um das, was wir nicht verstehen, in Worte zu fassen. So sehr wir uns auch bemühen, dieses Göttliche zu verstehen, müssen wir doch erkennen, dass wir als Menschen nicht in der Lage sind, solche Fragen befriedigend zu beantworten. Nicht umsonst sagte einst der Philosoph Imanuel Kant: Jeder Versuch, die Existenz Gottes theoretisch zu begründen, wird als unmöglich widerlegt.

Wenn es aber wirklich so etwas wie eine Gottheit gibt, muss sie dann wirklich menschliche Eigenschaften besitzen? Oder sollten wir uns nicht lieber vollkommen von jeglicher Gottesvorstellung lösen? Auf alle Fälle sollten wir nicht versuchen, in diese Gottesvorstellung irgendetwas hinein zu interpretieren. Das aber machen die Religionen seit Tausenden von Jahren, indem sie das Göttliche durch menschliche Eigenschaften zu beschreiben versuchen. Und das halte ich für unzulässig.

Darum stellt sich für mich die Frage, wie berechtigt ist die Annahme eines Basischakras überhaupt, in der die göttliche Kundalini ruht? Meiner Ansicht nach, gibt es dieses Basischakra überhaupt nicht. Wenn es so etwas wie Kundalini gibt, dass ist sie meiner Meinung nach mit der sexuellen Energie gleichzusetzen, die im Sakralchakra ruht. Und darum stelle ich die Frage, ob es bei bewusstseinserweiternden Zuständen nicht in Wirklichkeit darum geht, sexuelle Energie in spirituelle (Lebensenergie) umzuwandeln?

Damit stelle ich der religiös orientierten Kundalini-Theorie, ein naturwissenschaftliches Modell entgegen, welches frei von religiösen Einflüssen ist. Ich konzentriere mich also nicht mehr auf göttliche Energien, sondern stelle mir die Frage, wie laufen bewusstseinsverändernde Prozesse eigentlich ab?Sämtliche Erfahrungen, die der Mensch in seinem Leben macht, sind in seinem Langzeitgedächtnis gespeichert. Sie bestehen aus einer Verbindung von chemischen Molekülen. Die Informationsspeicherung und Informationsübertragung in bzw. zwischen den Nervenzellen geschieht aus neurophysiologischer Sicht durch spezifische synaptische Aktivitäten. Synaptische Aktivitäten bestehen aus einem Austausch von Botenstoffen (Transmittern) zwischen und in den Nervenzellen. Ein ankommender elektrischer Nervenimpuls setzt dabei Botenstoffe frei. Diese durchwandern den synaptischen Spalt, also den Spalt zwischen den beiden Nervenzellen, und koppeln an den Rezeptoren der anderen Nervenzelle an.

Botenstoff und Rezeptor vereinigen sich dabei nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, wenn beide exakt zueinander passen. Bei der Vereinigung von Botenstoff und Rezeptor werden Porenöffnungen an der Zellmembran geöffnet. Dadurch können Natrium-, Kalium-, Calcium-, Clorid- und andere Ionen durch die Zellmembran in die Zelle eindringen, was den Spannungsunterschied zwischen dem Innern der Zelle und der Zellumgebung ausgleicht.

Nachdem der Botenstoff seine Nachricht übermittelt hat, wird er entfernt. Nimmt der Rezeptor die Nachricht entgegen, aktiviert er im Innern der Zelle einen weiteren Botenstoff, der die Nachricht weiterleitet. Durch das Eindringen der Ionen in die Zelle verändert sich die biochemische Struktur der Moleküle der Nervenzelle. Dadurch baut sich ein Nervenimpuls auf, der eine Zellfunktion, wie z.B. die Kontraktion kleinster Muskelfasern (Myofibrillen) auslöst.

Faszinierend ist dabei die kaum bekannte Tatsache, dass der Mensch durch bestimmte Vorgehensweisen (z.B. durch spirituelle Praktiken wie Meditation, Autogenes Training, Yoga, Atemübungen, Zen, Trance, Tanzen, Sexualität, Schlafentzug, Reizentzug, Autosuggestion, Reizüberflutung, Orthomolekulare Medizin, Monotonisierung, mechanische Reize, Massage, Lernen, Klinische Ökologie, katathymes Bilderleben, Hyperventilation, Extrembelastungen, Brainstorming, Drogen, Imaginieren, Sport, Placeboeffekte und andere Verfahren) in der Lage ist, körpereigene Botenstoffe zu mobilisieren, deren Zusammensetzung und Konzentrationen zu verändern und Einfluss auf sein synaptisches Geschehen zu nehmen.
Ausserdem möchte ich darauf hinweisen, dass spirituelle Fortschritte nur mittels sexueller Enthaltsamkeit möglich sind. Die Sexualität liefert die Energie, die alle neurophysiologischen Prozesse ermöglicht. Ohne Enthaltsamkeit tut sich nicht viel.

Die Veränderungen bei bewusstseinserweiternden Prozessen (Heilungsprozessen) finden also zunächst einmal auf der Ebene der Nervenzellen statt. Verändert sich die chemische Zusammensetzung der Moleküle der Nervenzellen, so wirkt sich dieses auf den gesamten Körper aus, was letzten Endes zur Heilung führt. Dahinter nun aber irgendwelche transzendentalen (religiösen) Ursachen zu vermuten, unterliegt der Sichtweise des Betrachters. Sie sind allerdings in keiner Weise beweisbar.Damit reduziere sich für mich das siebenstufige Chakramodell, durch das Entfallen des ersten (Basischakra) und siebten Chakra (Scheitelchakra), die beide rein religiös begründet sind, auf ein fünfstufiges Chakramodell. Darum sehe ich die Ursache für spirituelle Veränderungen nicht in göttlichen Energien, sondern in neurophysiologischen Veränderungen auf der Zellebene.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, worauf spirituelle Fortschritte, also bewusstseinsverändernde Fortschritte oder kurz gesagt Heilungsprozesse, wirklich beruhen. Beruhen sie darauf, dass man eine gesunde Atmung entwickelt, was dazu führt, dass die Lungen mehr Sauerstoff aufnehmen, damit mehr Sauerstoff ins Blut gelangt und somit auch die Zellen besser mit Sauerstoff versorgt werden?

Oder beruhen spirituelle Fortschritte darauf, dass sexuelle Energie in spirituelle Energie (Lebensenergie) umgewandelt wird? Da aber kein Heiliger, kein Weiser, kein Erleuchteter auch nur das geringste Interesse an Sexualität hat, sehe ich in dem allgemeinen Interesse an der Sexualität eher einen suchtähnlichen Zustand. Das kuriose an der sexuellen Enthaltsamkeit aber ist, dass sie durch äusserst befriedigende Orgasmen dazu führt, dass das Interesse an der Sexualität allmählich vollkommen verschwindet. Nun kann die sexuelle Energie aufwärts in Richtung des Scheitelchakras fliessen und auf dem Weg dorthin auch die übrigen Chakren heilen.

Vielleicht sind auch beide Aspekte für Heilungsprozesse gleich wichtig. Auf der einen Seite, die sexuelle Enthaltsamkeit, auf der anderen Seite irgendeine Form der Kontemplation. Um diesen Heilungsprozess in verantwortungsvolle Bahnen zu lenken, ist ebenfalls eine Auseinandersetzung mit ethischen und moralischen Fragen erforderlich.

aus: [http://members.fortunecity.de/pinsel1/index.html]Körpereigene Drogen[/URL] (Seite 28)

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo Wyrm



Das sehe ich anders. Man ist bei der Meditation sogar bemüht, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Aber durch die Meditation, speziell durch die Konzentration auf die Atmung, geschieht körperlich eine ganze Menge. Und dieses Geschehen auf der körperlichen Ebene bewirkt die Heilung. Dazu ist nur unser Zutun erforderlich. Nur wer keinen Mut hat, klammert sich an Gott.

Alles Liebe. Gerrit
an ebbe und flut siehst du die atmung des mondes.
alles leben ist zusammenziehen und audehnung.
 
Hallo Alfred

no problem. Nur, wie kommst Du ausgerechnet auf Anthroposophen? Ich kann mich weder daran erinnern, sie erwähnt zu haben, noch sehe ich bei ihnen einen engeren Bezug zum Thema Erleuchtung.

Du hast recht, ich habe da wohl etwas verwechselt. Der Vorturner der Anthroposophen war Jiddu Krishnamurti, bis er sich von den Anthroposophen trennte.

Aber ich habe "Die Mystique der Erleuchtung" von U.G. Krishnamurti gelesen, bin aber nicht seiner Meinung, wenn er sagt, dass Erleuchtung nicht erlangt werden kann, sondern dass sie einer Gnade entspricht, wenn man sie erlangt.

Was mir allerdings gefällt ist seine Aussage: "Der Mensch hat Gott aus Angst geschaffen. Also ist die Angst das Problem und nicht Gott."

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo Alfred



Du hast recht, ich habe da wohl etwas verwechselt. Der Vorturner der Anthroposophen war Jiddu Krishnamurti, bis er sich von den Anthroposophen trennte.


Bevor man sich über Vorturner auslässt, auch wenn es so schön lässig und souverän klingt, sollte man wenigstens wissen, an welchem Gerät sie vorturnen.
Jiddu Krishnamurti hatte jedenfalls nicht das geringste mit der Anthroposophie zu tun.
 
Hallo Route666

Jiddu krishnamurti war natürlich Vorsitzender der Theosophischen Gesellschaft. Ich habe aber gerade festgestellt, dass ich gar nicht so falsch lag. hochschulstellen.de schreibt nämlich:

Das deutsche Zentrum der Theosophen befand sich in Leipzig. Durch Rudolf Steiner mutierte die Theosophie zu einer Weltanschauung mit naturphilosophischer Goethe-Rezeption, deutschem Idealismus sowie Ernst Haeckels religiösem Biologismus zur Anthroposophie.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo Wyrm



Das sehe ich anders. Man ist bei der Meditation sogar bemüht, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Aber durch die Meditation, speziell durch die Konzentration auf die Atmung, geschieht körperlich eine ganze Menge. Und dieses Geschehen auf der körperlichen Ebene bewirkt die Heilung. Dazu ist nur unser Zutun erforderlich. Nur wer keinen Mut hat, klammert sich an Gott.

Alles Liebe. Gerrit

Den Geist zur Ruhe zu bringen ist die Hauptsache der Meditation. Die Konzentration auf den Atem dient dazu, den Geist im Hier und Jetzt zu zentrieren... mit Bemühen wird's aber nicht klappen, sondern in der Mühelosigkeit und Absichtslosigkeit liegt der Schlüssel.

Also wirklich. Manchmal geht der verdrehte und schwammige Quatsch den Du hier erzählst an die Grenze des Erträglichen. :rolleyes:
 
moin lotusz,
ich denke mit deinem gott-freien gedankenmodell kommst du dann auf dauer auch nich wirklich weiter. vielleicht solltest du mal über den heiligen geist (hagion pneuma) nachsinnen. hab mal gelesen, daß wenn du dich nicht nach dem höchsten ausrichtest, jeder fortschritt fälschlich und unbrauchbar sei.
naja. ich hab wohl nich die weiseit mit löffeln gefressen, aber wenn sich dann denn jemand gott "ausgedacht" haben soll, wirds wohl nen grund gehabt haben.

mfg groby

:party02:
 
groby schrieb:
moin lotusz,
ich denke mit deinem gott-freien gedankenmodell kommst du dann auf dauer auch nich wirklich weiter. vielleicht solltest du mal über den heiligen geist (hagion pneuma) nachsinnen. hab mal gelesen, daß wenn du dich nicht nach dem höchsten ausrichtest, jeder fortschritt fälschlich und unbrauchbar sei.
naja. ich hab wohl nich die weiseit mit löffeln gefressen, aber wenn sich dann denn jemand gott "ausgedacht" haben soll, wirds wohl nen grund gehabt haben.

mfg groby

:party02:

Hmmm.. es geht wohl eher darum im Heiligen Geist jedes gedankliche Gottesbild zu eliminieren :D
 
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