"Erleuchtung"/Gotteserfahrung/Selbsterfahrung/Einweihung/Kommunion/...

Ja erden ist gut
hab ein ganzes Jahr intensiv mit erden verbracht (dannach)

siehe es wie yin und yang wenn ich vom geistigen oder tantrischen Weg spreche
es ist in Wahrheit IMMER beides, nur die Anteile werden unterschiedlich erfahren

das Wesen aller Dinge ist die Leere
die Offenbarung aller Dinge ist die Fülle

der tantrische Weg führt über die Fülle, der geistige Weg über die Leere

(Spielt hier die Analogie von Weisheit als unterscheidendes, männliches und Liebe als zusammenfügendes, weibliches Prinzip?)

Weiheit ist die Verbindung von Liebe und Wissen
Wissen ist nicht zu offenbaren ohne die Unterscheidung
der männliche Weg trennt sich von der Illusion ab (obgleich dies nicht völlig möglich ist, da Fülle und Leere EINER EINHEIT entspringen)
der weibliche Weg folgt der Illusion zu den Wurzeln, NÜTZT sie

ich hoffe es hat geholfen

LG
 
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Regina.Svoboda schrieb:
Ja erden ist gut
hab ein ganzes Jahr intensiv mit erden verbracht (dannach)

siehe es wie yin und yang wenn ich vom geistigen oder tantrischen Weg spreche
es ist in Wahrheit IMMER beides, nur die Anteile werden unterschiedlich erfahren

das Wesen aller Dinge ist die Leere
die Offenbarung aller Dinge ist die Fülle

der tantrische Weg führt über die Fülle, der geistige Weg über die Leere



Weiheit ist die Verbindung von Liebe und Wissen
Wissen ist nicht zu offenbaren ohne die Unterscheidung
der männliche Weg trennt sich von der Illusion ab (obgleich dies nicht völlig möglich ist, da Fülle und Leere EINER EINHEIT entspringen)
der weibliche Weg folgt der Illusion zu den Wurzeln, NÜTZT sie

ich hoffe es hat geholfen

LG
Ach so! Wundervoll, jetzt hab ich wieder was verstanden. Ich lese regelmässig im Tagebuch des Link1-Mannes (Gerd-Lothar Resche, vgl. hier) und ja, er betreibt ziemlich stark den "geistigen Weg", die präzise Durchschneidung aller falschen Vorstellungen durch Wissen. (Mein Begriff Weisheit entspricht deinem Begriff Wissen, aber vielleicht ist deine Definition passender.) Meine Sympathien liegen auch eher auf dieser Betonung, aber der geistige Weg, wie ich jetzt sehe, hat die Gefahr der einseitigen De-Identifikation, was in einer ziemlich schlimmen Leere münden kann (und ich meine nicht die LEERE, sondern eine innere Leere).
Mir ist aufgefallen, dass im tib. Buddhismus zwei Arten von Meditationen durchgeführt werden: Unterscheidende bzw. ent-identifizierende, und identifizierende, die den Meditierenden beispielsweise stärker ins Mitgefühl bringen sollen.
 
es ist, denke ich verwirrend, wenn zB der Buddhismus als "geistiger" Weg vorgestellt wird
"den" Buddhismus gibt es nicht, er ist in Wahrheit sehr vielschichtig in Anwedung, Interpretation und Lehre
das Dzogchen, oder die Lehre des Mitgefühls ist eine Ausformung der Lehre beide Anteile zu integrieren, (siehe tantrischen Buddhismus)

Es gab zu dieser Zeit viele Kritiker des Dzogchen[5], weil diese Belehrungen über die konventionellen Moralvorstellungen hinausgingen, einschließlich des Prinzips von Karma. Die Idee, das Karma nicht ein mechanistisches System von Ursache und Wirkung war, sondern eine illusorische Manifestation von Wahrnehmung und Reaktion, war sehr bedrohlich für die religiöse Hierarchie, - und ist es noch. Die Ansicht, wonach Karma der „Formaspekt“ der Muster war, die in Relation zum „Leerheitsaspekt“ von Chaos wirkten, wurde als nicht förderlich für die Erhaltung der sozialen Ordnung eingeschätzt. Diese Belehrungen wurden geheim gegeben, da sie als zu gefährlich für die allgemeine Bevölkerung angesehen wurden. Ngak’chang Rinpoche sagt zu diesem Thema, dass ". . . es eine fortwährende Politik unter allen sozial repressiven Kulturen zu sein scheint, die Menschen ignorant und an materialistischen Aberglauben der Bestrafung und Vergeltung gebunden zu halten.".
In der gleichen Weise, wie das tantrische Ngöndro der Praxis von Tantra ähnelt, gleicht das Dzogchen Ngöndro der Praxis des Dzogchen. Das vierte Naljor ist Lhundrüp, die Integration der nicht-dualen Erfahrung ins alltägliche Leben. Dies ist natürlich nichts anderes als die Praxis von Dzogchen selbst.

Die heute verfügbaren Dzogchen Belehrungen sind meistens die des Men-ngak-dé, weil dies die Tradition war, welche überlebte und florierte. Es sind nur sehr wenig Belehrungen des Sem-dé Ngöndro und des Ting-ngé-dzin verfügbar und auch nur wenige des Long-dé. Men-ngak-dé ist die Serie der impliziten Anweisungen. Das Wort „implizit“ wird benutzt, weil die Bedeutung der Anweisungen nur für den Praktizierenden zugänglich ist, der sich in einem Zustand befindet, in dem er sie erkennen kann. Mit anderen Worten, es ist nicht verborgen, noch ist es explizit - es ist implizit. Die Übertragung des Verständnisses der Praxis ist in der Anweisung für die Praxis selbst enthalten.



diese Breite kennt das Christentum in seiner angewandten Form nicht, da es tot ist

ohne Meister kein weiterleben(geben) einer Lehre
wenn nur noch Schüler Schüler lehren wird das ganze zu einem Blindflug und einem stillen-Post-Syndrom wo nicht aus dem inneren Wissen geschöpft wird, sondern aus Vermutung und Glaube

das "Geheimnis" des Christentums liegt nicht in seiner weltlichen Ausformung, sondern in der geistigen Energie die es (noch immer) trägt

es gibt ein sehr gutes Buch das gute EInblicke gewährt (tibetischer Buddhismus)
Das tibetische Buch vom Leben und Sterben von Sogyal Rinpoche

er schreibt (im gegensatz zum geposteten Zitaten) noch besser verständlich
 
@Regina:
Kannste noch kurz angeben, von wo die Texte über Dzogchen stammen? Thx.
Das Buch von Sogyal Rinpoche kann ich empfehlen. Einfach verständlich, ohne allzu viel überflüssiges esoterisches Geschwafel gibt es in meinen Augen nebst der Bardo-Thematik einen guten Eindruck über den tib. Buddhismus i.a. - und zeigt auch auf, wie fremd diese Kultur für uns manchmal sein kann.

Bzgl. Christentum: Es gibt in meinen Augen nach wie vor grosse "Meister", aber die wirken eher aus einer unauffälligen Position. Willigis Jäger halte ich für einen grossen Mann.
 
vielleicht ist es angebracht (auch) darüber zu schreiben, den zum Teil kann das was es noch zu sagen gäbe über die Erfahrung durchaus abschreckend wirken

was bewirkt es?
ich sehe auf all das zurück und doch würde ich (müsste ich erneut wählen)diesen Weg aufs neue gehen

das was man erhält ist ein viellefaches dessen was man gegeben hat

man hat eine lebendige Verbindung zu Gott

man zweifelt nicht, denn man KENNT Gott, fühlt Ihn, ist klarer, reifer geworden

manchmal erscheint es als Bürde, denn es ist eine Wahl (auch) der Einsamkeit in dieser Welt

über vieles wird man niemals sprechen können

bei vielem weiß man nicht ob man jemals darüber sprechen sollte

man teilt nicht mehr den Mangel, was (auch) ein Problem ist
man ist noch "bei" den Dingen, doch man kann sich nicht mehr mit diesem Mangel (oder Wünschen) idetifizieren

zu sehen schmerzt, weil man sieht und es doch nichts gibt, was man "tun" kann (außer das wenige das ich hier tue)

am Ende dient man
denn es bleibt kein Mangel, kein Wunsch der dem ich entspringt oder sich im ich begründet
der Tod hat keinen Stachel, man harrt der Dinge wie ein Schauspieler in einem Stück der ruhig seiner Rolle dient und wartet oder weiter macht bis der Vorhang fällt

ist dies gut?

es kommt darauf an
die Schmerzlichkeit der Ängste über Tod, Gott, Sinn des Lebens sind beseitigt

jedoch gibt es nichts (eigenes) mehr das das Leben trägt
alte Wünsche (zB reiten) sind wie Fotos die man betrachtet
sie würden heute nicht mehr ausreichen diese erneut anzustreben oder zu erwerben, doch noch zelebriert man bekanntes und liebgewonnenes

ist das schlecht?

ich weiß es nicht, für mich ist es dies nicht, es ist meine Wahl gewesen und ich bin (so gesehen) zufrieden

mein Wunsch?

das ich etwas von dem weitergeben kann, was ich erfahren habe, obgleich ich noch nicht weiß wie viel dies sein kann

mein Zweifel?

was mir möglich ist, davon weiter zu geben
worüber noch geredet werden kann und was ungesagt bleiben muss oder sollte
was MIR möglich ist zu tun und was getan werden sollte

LG
 
Regina.Svoboda schrieb:
am Ende dient man
denn es bleibt kein Mangel, kein Wunsch der dem ich entspringt oder sich im ich begründet
der Tod hat keinen Stachel, man harrt der Dinge wie ein Schauspieler in einem Stück der ruhig seiner Rolle dient und wartet oder weiter macht bis der Vorhang fällt

ist dies gut?

es kommt darauf an
die Schmerzlichkeit der Ängste über Tod, Gott, Sinn des Lebens sind beseitigt

jedoch gibt es nichts (eigenes) mehr das das Leben trägt
Ich habe mir kürzlich die Frage gestellt, wie es wäre, keine Probleme mehr zu haben. Da merkte ich, dass ich Angst davor hätte. Das war ein wichtiger Schritt, denn damit erkannte ich auch, dass ich an diesem Leben hänge, und zwar sehr stark. Würde man mich vor die Wahl stellen: Dieses Leben oder Erleuchtung (wobei du dieses Leben aufgeben musst) - ich weiss nicht, ob ich die Erleuchtung wählen würde. Vielleicht ja, denn wissen wollte ich schon immer. Aber es wäre auch ein Verlust. Das Ich, mein Ich - ich - würde es als Verlust meines Ichs empfinden.
 
lach

das erinnert mich an einen Vortrag von Osho (Auge hat mir die Kasetten geschickt) und er sagt eigentlich das selbe wie Du hier

soll ich das wirklich loslassen? (gleich? jetzt?)

es zeigt sehr schön die Wahrheit der Empfindung und klärt die Frage

Man muß die Wahrheit so sehr wollen, daß man lieber bereit ist, zu sterben, anstatt auf sie zu verzichten.

Das bedeutet: Erst wenn nichts wichtiger im Leben ist als die Wahrheit, wird sie gefunden.

(alles Auszüge aus dem 1.link)

Noch einmal zur Erleuchtung. Anscheinend — so sehe ich das jetzt — ist es möglich, Erleuchtungserfahrungen zu haben, vielleicht auch durchgreifende und länger anhaltende, und dennoch am "Ich" hängenzubleiben. Dieses Hängenbleiben sehe ich jetzt aus eigener Erfahrung, und deshalb kann ich es auch im Fall Bhagwan(gemeint ist hier Osho) und in einigen anderen Fällen klarer sehen.

ja und nein, ab einer gewissen Tiefe (der Todeserfahrung und Transformation) bleibt das ich verändert. Es wäre aber falsch zu sagen: das ich gibt es nicht mehr, es hat sich aufgelöst

ich sagte ich habe mich wieder und wieder geerdet, genau das habe ich getan, ich habe dieses "ich" wieder verfestigt (in meinem Fall in der alten Struktur)
nicht das ich mich nicht verändert hätte, aber NOCH habe ich einen Körper.
alles was ist, ist ein SPIEGEL der Wahrheit.
Die tatsache das ich noch einen lebendigen, atmenden Körper HABE ist ein Anzeichen dieser Wahrheit das es noch eine Struktur dahinter gibt
und Ihr werde ich gerecht, indem ich dieses "ich" nicht verleugne und Ihm gerecht werde

es ist (für mich) ein wechselseitiger Prozess
der Punkt (das schrieb ich bereits) ist nicht der Tod, sondern die Bindung an das was ich hier liebe und wofür ich Sorge tragen möchte (eben die weibliche Komponente der Anhaftung)
sie ist aber nicht so stark, das ich nicht bereit wäre loszulassen. Es ist eben beides
Ich bin bereit diese Struktur zu erhalten UND sie loszulassen


Wenn einer darauf hereinfällt, ist er anscheinend nicht mehr zu retten. Er bräuchte in diesem Fall jemand anderen, der ihn durchschaut und aus dieser selbstgebastelten Glocke wieder herausholt, aber derartige "Erleuchtete" werden sich natürlich ihren eigenen Kontext konstruieren und den Teufel tun, sich jemals dem Risiko einer eventuellen Bloßstellung auszuliefern.

was der Autor hier wahrnimmt ist eine reale Gefahr und ich sagte bereits (im Osho thread) das Osho Ihr in gewisser Weise erlegen ist. Man findet diese Gefahr auch geschildert im thread "Weg des Aspiranten"

man bleibt am Altar seiner eigenen Erfahrung geschmiedet


Gibt es dann so etwas wie "echte" und "falsche" Erleuchtung, bzw. "echte" und "falsche" Erleuchtete? Noch einmal: Es dreht sich bei dieser Frage alles um das "Ich". Bei mir war weder heute nacht noch am Tage das "Ich" endgültig aus dem Spiel. Eher im Gegenteil: Erst war da die Erfahrung, und dann bildete sich nach und nach ein Gefühl heraus, damit etwas Besonderes erreicht oder gewonnen zu haben. Und wachere Zustände bestätigen das natürlich noch mehr, vor allem weil sie direkt verifizierbar, also keineswegs nur eingebildet sind. Also ist das "Ich" wach (oder gar "erleuchtet"), und damit ist der Schaden bereits angerichtet! Denn das "Ich" wird so nicht schwächer, sondern stärker.

hmm
er urteilt hier über eine Transformation, die er noch nicht voll erfahren oder umgesetzt hat. nein, das ich wird nicht stärker
die Wahrnehmung wer oder was dieses ich sein soll wird verändert


Der falsche "Erleuchtete" nimmt dann "Erleuchtungsposen" an, weniger um den anderen damit zu imponieren, sondern um sich selbst weiszumachen, daß er "immer noch" erleuchtet sei: Er verhält sich nicht mehr wie ein normaler Mensch, sondern fängt an, sich langsamer zu bewegen, langsamer und akzentuierter zu sprechen, besondere Lebensumstände um sich herum aufzubauen, flammende Reden zu halten, Jünger zu sammeln, fälschlicherweise vorzugeben, er hätte an Sex kein Interesse mehr (eine besonders verlogene Variante) usw.

auch auf die Gefahr der Widerholung, er urteilt über eine Transformation die (noch nicht) die seine ist

für den der diese Wandlung hinter sich hat
KEHRT SICH ALLES UM

was bedeutet dies?
vormals war es vielleicht schwer sich in sich selbst zurück zu ziehen, sich selbst zu genügen ein l a n g s a m e r e s Lebenstempo zu wählen

nun ist die Umkehrung schwierig
sich NICHT selbst zu genügen, sich NICHT zurück zu ziehen
dies wieder zu verändern, aus sich heraus zu treten, eine neue Balance zu finden..um diesem Körper und dieser Struktur gerecht zu werden

was bedeutet dies?
Es ist nicht so das Osho etwas "vorspielt" sondern an etwas anhaftet
eine gewisse Balance nicht wieder herstellen will (was ich bestens verstehe)

zum Sex

dazu muss man wissen wozu der Sex dient
der Sex dient zur Ergänzugserfahrung des ichs
das ich fühlt sich aber mit Gott oder der Quelle oder dem Selbst verbunden und sucht daher den Sex im Aussen nicht mehr

wer diese Erfahrung hinter sich hat
hat
wenn man so will
mentalen Sex
die geistige Variante von Sex

Osho hat es nicht gesagt
und ich werd es mit Sicherheit auch nicht tun
das Sex "schlecht" ist

es ist wie Blumen und Pralinen
Du hast keinen Guster auf Pralinen und greifst zu den Blumen, nimmst die Süße durch die Nase auf
 
Regina.Svoboda schrieb:
He! *beleidigt-bin-und-mitgrins* :krokodil: Die Angst ist echt, mehr oder weniger, jedenfalls. So (wenig) real wie halt Ängste nun mal sind.
Ich mein, ich geb's hier wenigstens zu. Ich glaube, es ist ein Hineinwachsen. Man muss zuerst verstehen, wer man ist, bevor man weiss, was man zu verlieren hat. Zuvor sieht einer das halt einfach noch gar nicht und darum denkt er, er hätte mit Sicherheit keine Angst, wenn's denn so weit sei. Im Grunde ist es nichts anderes als die Angst vor dem Tod, vor dem Aufgeben, Loslassen. Ich glaube, es wäre eher krankhaft (oder ein Zeichen übermenschlicher Grösse - ok, das kann ich nicht ausschliessen), wenn einer schon von Anfang an gar keine Angst hätte.

Ich hab grad im Lichtkörperprozess nachgeschlagen, dort heisst es:
Lichtkörperprozess schrieb:
Und wenn du schließlich vor dem Tor stehst, hast du Angst.
Ja. Ich geb's zu. Davor hab ich Angst. Aber da ist auch der Wille zu vertrauen. Es ist alles in Ordnung, einschliesslich der Angst. Das ist das Wichtige.

das erinnert mich an einen Vortrag von Osho (Auge hat mir die Kasetten geschickt) und er sagt eigentlich das selbe wie Du hier

soll ich das wirklich loslassen? (gleich? jetzt?)

es zeigt sehr schön die Wahrheit der Empfindung und klärt die Frage
Jo, her damit!
 
Werbung:
Gleichzeitig stellt sich mir die Frage, was ich denn eigentlich wirklich zu verlieren hätte - mein Sein etwa? Im Grunde genommen sind es nichts als ein paar Neurosen und unbestimmte Ängste, die einer verlieren kann. Was du erhältst ist ungleich mehr, als was du verlierst.
 
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