Du kommst mitunter darum nicht rum, das stimmt, und manchmal steht's einem bis zum Hals, stimmt auch. Nur, woran liegt's?
Ich habe mitunter den Eindruck, dass du Leiden zum Selbstzweck machst. Du erwartest dafür eine Belohnung. Wenn ich brav und genug gelitten habe, wird Gott mich dafür belohnen. Ob er das so wird? Weiß ich nicht.
Aus welchem Grund beurteilst du mich so negativ, mit so wenig Informationen über einen Bildschirm?
Ich sagte dir immer schon, dass Leiden ein Ergebnis von Handeln wider die Liebe ist und dass ich das leider immer erst hinterher erkennen konnte.
Gott belohnt und bestraft nicht, immer wieder legst du mir Worte in den Mund die ich nie gesagt habe- ich sagte immer schon, Gott ist neutral, ich bekomme nur das, was ich gebe- ich habe die volle Verantwortung für mein Leiden und mein Glück. Gott tut gar nichts, der ist bloß.
Es liegt alles an mir, aber man muss erst mal erkennen, wenn man etwas tut, was gegen die Liebe ist.
Und wenn man es nicht erkennt, macht man unter Umständen einen Fehler sehr oft wieder, weil man ein falsches Dogma hat.
Zum Beispiel dachte ich lange, es wäre richtig, Menschen, die über meine Grenzen gehen, zu verzeihen und nichts zu sagen, aus so einem falsch verstandenen Esoquark- bis ich verstanden hatte, dass ich mich hätte abgrenzen müssen, statt verzeihen- und bis dahin hatte ich aber jede Menge Leiden produziert, die brauchen ihre Zeit, bis sie geheilt sind.
Du stellst mich dauernd als so ne naive Esotante hin, bloß weil du beschlossen hast, mich so zu sehen und nichts bringt dich mehr weg von diesem Urteil- anstatt du unterscheiden lernst- bloß weil ich das Wort Gott benutze, heißt das noch lange nicht, dass ich es so missbrauche, wie es oft missbraucht wird.
Und dass mein Leben kontinuierlich besser geworden ist, ist mir Beweis genug, dass ich auf dem richtigen Weg bin- an was sonst sollte ich überhaupt was beurteilen?
Und alles leiden war eben immer auf eine Grenzüberschreitung zurück zu führen: eine, die ich tat oder eine, die ich zugelassen habe- und nichts ging schnell und hätte es nicht so verdammt weh getan, hätte ich mit bedeutend weniger Beharrlichkeit nach dem Grund gesucht.
Also stell dich doch nicht immer so über mich- ich bemühe mich doch auch ständig um Höflichkeit- man kann doch erst mal genau prüfen, bevor man Menschen verurteilt oder zumindest nachfragen, bevor man sie in eine Schublade steckt.
Mehr für dich selbst als für die anderen, ich meins bloß gut- aber vorschnell Menschen falsch verurteilen hat auch Konsequenzen.