Erinnerungen einer verirrten Seele.

Daydreamer

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25. September 2005
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Ort
Rastatt
Als ich noch ein Kind war sind unsere Eltern jeden Sonntag mit uns spazieren gegangen.Mein Vater führte uns oft an den Müllplartz vom Ort bestimmt damit wir sehen sollte was die Leute alles wegschmeißen. ES hat gestunken. Manchmal gingen wir auch in den Wald.Du musst wissen:mein Vater war ein Waldmensch,er kam oft mit Pilzen heim.Er führte uns auch oft an Quellen im Wald.Ganz dunkel kann ich mich erinnern dass er mit uns in die Wirtschaft ging.Wir bekamen dann Salzstangen,die hingen über den Tisch.
 
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Wenn die Verwandtschaft von Mama kam,die Tanten,Onkels,Cousinen und Cousins fuhren sie mit uns rauf in die Hohe Rhön.Meine Eltern hatten ja kein Auto.wenn wir zum Zahnarzt oder Friseur wollte mussten wir zu Fuss in den nächsten Ort marschieren (wir haben das Stadt genannt)sie fuhren mit uns zur Wasserkuppe, zum Kreuzberg,ans Schwarze Moor.Wir gingen spazieren an der Zonengrenze.Wir sahen Aussichtsturm und Häuser vom nächsten Ort hinter der Grenze.Wir wunderten uns immer darüber,warum wir keine Leute sahen.
 
Letzte Woche war ich einkaufen,es war eine Drogerie.[hat wahrscheinlich gar nichts mit meinen meinen mit meinem Erlebnis zu tun]
Es war eine junge Frau,könnte etwas junger gewesen sein wie meine Tochter.Sie war sehr hübsch,sie unterhielt sich mit einer älteren Frau,könnte mit ihr verwandt gewesen sein.
Ich hörte nur Wortfetzen,es ging um ein Problem,das die junge Frau hatte.
Jedenfalls hatte ich das Gefühl,das von der jungen Frau etwas trauriges ausging,das hat mich noch beschäftigt als ich daheim war.
Ich habe versucht für das Gefühl ein Wort zu finden aber ich konnte es nicht.
 
Jedenfalls hatte ich das Gefühl,das von der jungen Frau etwas trauriges ausging,das hat mich noch beschäftigt als ich daheim war.
Ich habe versucht für das Gefühl ein Wort zu finden aber ich konnte es nicht.
Als ich Kind war, haben mich manchmal Leute auf der Straße angesprochen, und mich gefragt, warum ich so traurig wäre.
Ich war mir keiner Trauer bewusst, und verstand darum diese Fragen nicht. Ich war nur eher still und zurückgezogen.
Auf alten Fotos kann ich manchmal sehen, wie traurig ich aussah.
Auch ein Babyfoto von meinem Bruder, er hatte die Trauer in den Augen.
 
Ich war als Kind auch sehr still.
Leute vom Dorf hätten mich nie gefragt warum ich so traurig bin.
Sie fanden mich eher komisch,eben weil ich so still war.
 
Naja zumindestens hatte ich das Gefühl dass sie mich komisch fanden in einem Dorf wo jeder jeden kennt hat man mich höchstens gefragt warum ich nicht spreche und ich wusste keine Antwort.
Das ist wirklich traurig.
 
Ich war als Kind auch sehr still.
Leute vom Dorf hätten mich nie gefragt warum ich so traurig bin.
Sie fanden mich eher komisch,eben weil ich so still war.
Ich lebte ja in einer größeren Stadt, da kannte nicht jeder jeden. Eher war es unpersönlich und jeder war fremd.
Daher schon erstaunlich, dass ich so angesprochen wurde. Und die Leute wollten mir eigentlich helfen. :)
 
Ich lebte ja in einer größeren Stadt, da kannte nicht jeder jeden. Eher war es unpersönlich und jeder war fremd.
Daher schon erstaunlich, dass ich so angesprochen wurde. Und die Leute wollten mir eigentlich helfen. :)
Ja,das das war wirklich erstaunlich,dass dich die Leute so angesprochen haben und die,die mich gefragt haben warum ich nicht spreche wollten mir warscheinlich auch nur helfen aber ich fand die Frage in dem Moment so unmöglich,wie sollte ich das erklären?
Und was hast du eigentlich geantwortet, als die Leute dich gefragt haben warum du so traurig bist du warst dir doch dessen gar nicht bewusst.
 
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Ach da fällt mir noch was wieder ein. Meistens blieb ich still und guckte die Leute nur mit großen Augen an, was hätte ich auch darauf sagen können, ich war zu der Zeit wirklich noch sehr klein.
Aber ich erinner mich auch an eine Szene, da sagte ein Mann zu mir, "warum bist du denn so traurig", und fragte mich, wie ich heiße. Ich sagte "Regina", und er antwortete, das ist aber ein schöner Name, weißt du denn nicht, dass das "die Königin" heißt?

Das hat mir früher, auch wenn ich ihm nicht geantwortet habe, viel gegeben, irgendwie hab ich das nie vergessen.
Immer mal sind mir plötzlich Menschen begegnet, die mir völlig fremd erschienen, und mir etwas sagten, das mich irgendwie berührt hat, und ich daher auch nie vergessen habe. Man könnte sagen, in gewisser Weise habe ich kleine stille wertvolle Momente gesammelt wie wertvolle Kleinode.
Man könnte meinen, so aus heutiger Sicht, dass mir da "Engel" begegnet sind. :)

Liebe Grüße
 
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