Hallo Hellenna!
Glauben oder Nichtglauben,spielt hier keine Rolle,kann jeder für sich entscheiden.
Das ist nicht der eigentliche Punkt. Ich finde es lediglich nicht sinnvoll, an etwas zu glauben was ich nicht handhaben kann. Denn wenn ich an etwas glaube, ohne wirklich genau zu wissen was es ist, dann schaffe ich mir damit ja nur eine Projektion - und das scheint mir nicht sinnvoll.
Wenn ich freilich weiss was etwas ist, und damit umgehen kann - dann gibt es gar keine Notwendigkeit mehr zu
glauben, denn dann
weiss ich.
Insofern ist das Glauben hier von beiden Seiten her nutzlos.
Diese geistigen Blockaden auflösen ist bei allem wichtig.
Genau. Denn die werden bei allem was man tut, vom alltäglichsten an, irgendwie im Weg stehen und einen behindern.
Das ist also ein ganz eigenes Thema, und etwas was man sowieso angehen sollte.
Nun scheint es offenbar so zu sein - soviel entnehme ich einigen Berichten - dass das was Kundalini genannt wird, ein genuin körperliches Phänomen ist, das aber die Eigenschaft hat, mit geistigen Blockaden -sofern vorhanden- recht drastisch zusammenzustoßen, und das scheint dann m.o.w. problematisch zu sein.
Mir scheint aber das Pferd vom Schwanz aufgezäumt, wenn man diese geistigen Blockaden -die eben so wie so aufgelöst werden sollten!- mit Kundalini in zusammenhang bringt und so das ganze zu einem Heilungsthema macht.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass diese Kundalini scheinbar irgendwie mit der sexuellen Kraft zusammenhängt - und so das der Fall ist, kriegt man ja eh kaum noch klare Ansagen, weil offenbar eine nach wie vor tief verwurzelte Prüderie dann alles in dezent nichtssagende Formeln von Licht+Liebe verformt.
Und das haben wir ja auch hier. Gefragt wurde nach
Erfahrungsberichten. Du antwortest mit einem Buch, das Dir jemand drittes empfohlen hat, das von jemand viertem geschrieben wurde, und das wiederum im Zusammenhang mit kommerziellen Heilungsangeboten und Wochenendseminaren.
Ich setze da jetzt mal etwas anderes dagegen - eine der wenigen klaren Aussagen die man finden kann. Von der Webseite des Ordens Dragon Rouge:
Das Ziel mit unserem Yoga und Meditation ist es, die inneren verborgenen Kräfte zu erwecken, die im Tantra Kundalini genannt werden. Im Gegensatz zu den normalen Yoga streben wir nicht nach Erleuchtung, die Samadhi genannt wird, bei welcher der Adept "Eins mit Gott" wird, sobald die Kundalini mit der Energiezone Sahasrara über dem Kopf zusammen schmilzt. Wir benutzen ein seltenes und dunkles System in welchem die Kundalini hinter das Sahasrara gelangt. Dies führt nicht zum Samadhi, aber dafür zum Kaivalya wo der Adept wie zu einem Gott wird.
Ich lasse mal dahingestellt, ob jemand lieber eins mit Gott werden will oder lieber selber Gott werden - ich hab da meine eigene Auffassung über den Unterschied.
Was aber auffällt, dass hier zur Abwechslung konkrete Ansagen getroffen werden, und dass dabei gar nicht die Rede ist von Heilerei, von irgendwelcher Wischiwaschi-Transformation oder von Licht+Liebe - und dass stattdessen klipp und klar gesagt wird wo das ganze hinführt.
Da haben wir freilich das zweite Problem, neben der Sexualität - es gibt auch nur wenige Leute die offen darüber reden mögen, dass man Gott werden kann - da ist die christliche Doktrin sehr tief verwurzelt, die solche Ideen für Blasphemie erklärt.
Allerdings: man wird auch nicht in Wochenendseminaren zum Gott.
Und nun lass mich die Verwirrung mal mit einer Analogie ein bischen auflichten: es ist ein riesiger Unterschied, ob man Rekonvaleszenzgymnastik aufgrund eines gebrochenen Beines ausführt, oder ob man hochalpine Expeditionen unternimmt. In beiden Fällen freilich wird man sich mit der Physiologie der Gehwerkzeuge beschäftigen, und in beiden Fällen ist es auch dieselbe Physiologie. Deswegen aber beide Unternehmungen irgendwie zu vermengen - das wäre höchst fatal.
Daraus ist dann aber auch nicht zu folgern, dass hochalpine Touren etwas per se problematisches oder abzulehendes wären - im Gegenteil, für einen gesunden Menschen mit genügend Kondition sind sie höchst bereichernd.
Geistige Blockaden auflösen kann auch nicht jeder für sich,es sollte aber mit Vorsicht der passende Heiler ausgewählt werden,denn es gibt viele schwarze Schafe auf dem Markt.Schon wenn einer viel Geld dafür möchte,sollte man das !!!!!! Zeichen sehen und hinterfragen.
Richtig. Das ist freilich nicht das einzige Problem. Denn genauso wie es in der Psychologie verbreitet ist, dass mancher der mit seiner eigenen Psyche nicht recht klar kommt, darin dann seine Profession sieht, gibt es auch reichlich Heiler, die -auf gut deutsch- selber einen an der Waffel haben. Dann gibt es Helferkomplexe, es gibt Leute die andere heilen wollen nur um ihr eigenes Ego zu stärken, und es gibt sehr viel mehr bizarres und unausgegorenes. Die ganze Heilerbranche ist nicht gerade das was man als heil verstehen möchte.
Dabei mag es, für Menschen die Heilung suchen, durchaus gute Angebote geben - aber Apotheosis ist nochmal eine ganz andere Kragenweite...
lg