Erdheilung im Schamanismus

Das sehe ich anders. Denn wenn es so wäre, dann wären wir genauso Ausdruck der Erde, weil wir auch zur Natur gehören und genauso wie sie auf der Erde leben.
Ich erlebe die Erde als ein anderes Wesen als die Natur mit ihren unterschiedlichsten Kräften und Wesenheiten.

Meinst Du die Erde als Planet? Oder als "Boden"?
Natur heisst doch nicht, Wald, Berg, See, Meer Steppe usw..
Der Mensch ist genauso ein Teil davon, er ist eben auch ein Ausdruck der "Natur". Was man im Aussen findet, ist auch im Inneren zu finden.
Und der Mensch sollte eben sich dessen auch bewusst sein, seinen Platz zu kennen.
Und eben da spiegelt sich wieder, dass der Mensch auch ein Ausdruck der Erde ist. Schau doch mal Dich selbst als Mensch an, so wie Mutter Erde all den Pflanzen, Tieren, uns usw das Leben ermöglicht, so tust Du dies auch für die Zellen, Mikroorganismen etc.
Der Mensch ist doch auch soetwas wie "eine kleine Erde" :)

Darstellungen oder Bildnisse, die das Ganze wesenhaft machen, wie bspw Gaia, oder Fjorgyn, zeigen dass doch auf, diesen Ausdruck, und was darunter zu verstehen ist.
Es ist unser "logisch analytisches" Denken, was soeine Trennung und Spaltung macht.

Eine Trennung denke ich kann man einfach nicht machen. Daher Erdheilung (was auch im übertragenen Sinne dann wieder Selbstheilung involvieren kann)
 
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Für mich ist die Erdheilung und damit die Naturheilung in erster Linie eine praktische Frage.

In meiner Umgebung wird bald sinnlos ein Wald abgeholzt und ich frage mich was ich dagegen tun kann und zwar was rechtlich möglich ist, was Information über Schäden und gesundheitliche Risiken bringen kann und eine bessere Organisation verschiedener Interessensgemeinschaften.

Eine Natur, die nicht kaputt gemacht wird braucht nicht geheilt zu werden.
Was ein schamanisches Erdheilungsritual dort bewirken kann weiss ich nicht.

Mich nerven Rituale, die nur Wohlfühlrituale sein sollen, die aber gleichzeitig leer von Inhalt und Wirkung sind.

Ich müsste Menschen, die ihr ganzes Leben auf dem Land und mit dem Land gelebt haben (Weinbauern, Jäger) davon überzeugen dass sie falsch handeln.
Wenn sie aber in mehr als einem halben Jahrhundert nicht geschafft haben die Natur genug zu achten, respektieren und verstehen, was kann der Neuzeitschamanismus da ausrichten ???
 
ist halt die Frage, was man unter Erdheilung versteht.

Ich denke, der Erde selbst gehts gar nicht so schlecht, sondern in unserem Verhältnis zu ihr ist einiges verkorkst - Und das kann man heilen. Aber die Erde? Wie soll das gehen?

Naturschutz und Stärkung der Natur ist für mich ein völlig anderes Thema. Die Natur lebt zwar auf der Erde ist aber nicht gleich die Erde.... ;)

Es kommt für mich ein bischen so rüber wie dass Naturschutz nicht wirklich wichtig für die Erde ist weil die Erde sich sowieso früher oder später regenerieren kann, völlig unabhängig von den jetzigen Menschlein, Pflanzen, Tieren ?
Altes vergeht und es entsteht irgendwann was Neues, selbst wenn es ein paar Millionen Jahre dauert ?

Ist das nicht zynisch ?
 
@chocolade
Verstehe was Du meinst. Nunja, das Abwenden von der Erde im grossen Stil, begann ja "eigentlich" erst durch die Industrialisierung so enorm. Und das ist ja nun auch schon paar hundert Jahre her. Dieses Denken und die Einstellung sitzt ja tief in den Köpfen der "normalen" (ohne Wertung!) Leute drin. Das lässt sich nicht von Tag auf Tag ändern. Wenn Filme wie Avatar, oder Koyanisquatsii etc soetwas ausdrücken und zeigen, ist es für die Masse in den Industrieländern NUR ein Film, kein Verstehen dass das bittere Realität ist.

In Deinem Fall, mit dem Waldgebiet: Ganz ehrlich, garnix kannst Du tun, das ist ein Kampf wie Don Quichote. Wenn Wirtschaftliche Interessen durchgesetzt werden sollen, ist der Rest wurschd.

Ich sehe allerdings auch einen konkreten Unterschied im Naturschutz, was eine "alltägliche" Sache sein kann/ist; und bewusst einer Erdheilung bzw dazugehöriger Zeremonie.
Das eine ist eine bewusste Lebensauffassung und Einstellung; das andere eine Zeremonie zu bestimmten Anlässen oder um bewusst und explizit Situationen zu verändern, inds Gleichgewicht zu bringen, soweit wie möglich.
Es würde aber dem Thema nicht gerecht werden, das in einem Forum zu diskutieren.

Manchmal gehen die Gedanken, auch in Spiri und bei den Ökos udgl. ziemlich schräg, und man versucht "das Pferd von hinten zu satteln", anstelle nur mal die Sinne zu weiten, und wahrzunehmen. Dann sieht man häufig, wie "krank" unsere Umwelt/Erde in vielen Teilen ist. Auf andere Erdteile haben wir nur bedingt "Eingriffsmöglichkeit". Daher, lokal sehen und agieren.
 
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Sich um die Natur kümmern, bedeutet für mich sehr viel mehr, als "jedes Leben" retten wollen. Wesentlich auch die Zusammenhänge und den Sinn von Leben und Tod zu durchdringen und zu begreifen und am Ende auch akzeptieren zu können, dass eine Heilegänschenwelt nicht funktionieren kann. Das macht für mich den Unterschied zum LuL aus.

Sicherlich kann man die Jagd pauschal verurteilen. Wer das tut, möge sich aber vorstellen, wie unser Wälder aussehen würden, würde nicht eingegriffen werden, solange die natürlichen Freßfeinde fehlen. Die unnatürlichen Freiflächen (Getreidefelder, Wälder die aufgeforstet werden) und die Feindseligkeit gegenüber dem Menschen konkurrierenden Raubtieren hat eine Situation geschafen, wo freilebende "Jagdtiere" durch eine zu hohe Besatzdichte Probleme mit Krankheiten, Seuchen und Siechtum bekommen, also muss der Mensch, der diesen natürlichen Kreislauf verhindert, seinerseits eingreifen.

Würde man das nicht tun, würde der LuL-Waldspaziergänger sich wohl ziemlich erschrecken ob der verwesenden Tierleichen, die ihrerseits eine Seuchengefar werden würden. Wer schon mal einen verwesenden kleinen Igel im Gebüsch auf 20 Meter gerochen hat, weiß was ich meine.

Und wenn wo Bäume abgeholzt werden, kann man dennoch besänftigend, versöhnlich eingreifen. Es gibt Schamanen, die sich genau dieser Aufgabe verschrieben haben, nicht zu verhindern um jeden Preis, sondern auch Schadensbegrenzung auf Geisterebene zu betreiben.

Und die Wildnis zu akzeptieren, bedeutet auch, jenes Gefühl zu begrüßen, dass sich einstellt, wenn man af einer Wanderung müde Knochen bekommt, einem die Kälte und vielleicht noch Nässe in die Knochen kriecht, wo feiner Staub das Taschentuch schwarz färbt, wenn man hineinschneuzt, wo einem ein Zeckenbiss nicht gleich in eine Paranoia hineintreibt oder ein kleiner Kratzer durch eine Verletzung an einem Ast, weil man plötzlich registriert, man ist nie gegen Tetanus geimpft worden usw.

Und daraus auch registriert, wie watteverpackt die meisten Menschen bei uns leben, in ihren warmen Wohnungen, immer Essen parat haben, immer trockene Kleidung auf dem Leib. Ich lebe ja im Alltag auch so. ^^ Wobei ich es befremdlich finde, wenn ich im Bekanntenkreis erzähle, dass wir auf Wandertour waren und das es anfing zu regnen und deshalb die Leute schon große Augen krigen und besorgt fragen: "Hattet ihr denn auch einen Schirm dabei. Sonst erkältet man sich doch, wie schrecklich." :ROFLMAO:

Und dabei empfinde ich mich selbst als Weichei. Also so richtig wild leben täte ich schon sehr gerne mal für einige Wochen oder gar einige Monate. Alleine um zu sehen, ob ich dem gewachsen wäre.
:barefoot:

LG
Any
 
@chocolade
Verstehe was Du meinst. Nunja, das Abwenden von der Erde im grossen Stil, begann ja "eigentlich" erst durch die Industrialisierung so enorm. Und das ist ja nun auch schon paar hundert Jahre her. Dieses Denken und die Einstellung sitzt ja tief in den Köpfen der "normalen" (ohne Wertung!) Leute drin. Das lässt sich nicht von Tag auf Tag ändern. Wenn Filme wie Avatar, oder Koyanisquatsii etc soetwas ausdrücken und zeigen, ist es für die Masse in den Industrieländern NUR ein Film, kein Verstehen dass das bittere Realität ist.

Weisst du, ich bin ja selber in der Stadt aufgewachsen mit der Natur als erklärtem Feind, weil sie schmutzig ist und in erster Linie krankmachend und die grausame Natur hat ja schliesslich immer so viel Leben frühzeitig genommen.
Die Natur wäre einfach nur für Zerstörung und Chaos verantwortlich.
Aber Gott sein Dank könnte die Zivilisation das besiegen und Ordnung schaffen usw.

Diesen Prozess rückgängig zu machen ist in der Tat schwierig.
Nicht einfach nur mit erhobenem Zeigefinger drüber reden, das kommt nicht an.
Je mehr ich selber wieder in ein besonderes Natur-Bewusstsein komme, desto mehr wird mir der Verlust klar den wir als Menschheit durch die Zivilisation erlitten haben.
Es macht mich sehr traurig.

Bewusstsein lässt sich nicht verordnen.
Wer die Natur tatsächlich als seinen Freund oder die Erde als eine Art von Mutter wahrnehmen kann und zwar auf täglicher Ebene, der wird automatisch alles machbare tun um sie zu beschützen.
Für alle andere ist es eine Art von Theorie ohne echten Bezug zu ihrer gelebten Realität.
 
http://www.acker-land.de/Nutzung_landwirtschaftliche_flaeche_Deutschland.html
Die Bundesrepublik Deutschland hat eine Gesamtfläche von 357.022 km², von der mehr als die Hälfte landwirtschaftlich genutzt wird. Dies entspricht einer Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung von über 17 Mio Hektar oder entsprechend etwa 187.000 km². Hinzu kommen Waldflächen mit insgesamt 107.500 km².
Von dieser Agrarfläche werden 12 Mio ha ackerbaulich genutzt, mit steigender Tendenz. Der landwirtschaftlich genutzten Fläche steht eine fortschreitende Versiegelung von ca. 45.000 ha pro Jahr gegenüber.


Jeder zweite Quadratmeter ist nicht mehr Natur rsp. Wildnis.

http://de.wikipedia.org/wiki/Flächenverbrauch

Speziell Flächenversiegelung
http://de.wikipedia.org/wiki/Flächenversiegelung#Tats.C3.A4chlich_versiegelte_Fl.C3.A4chen

Dem gegenüber stehen Naturschutzflächen:
http://www.bfn.de/0308_nsg.html
Mit Stand 12/2012 verfügt Deutschland über 8589 Naturschutzgebiete. Die Naturschutzgebietsfläche in Deutschland beträgt 1.341.396 ha. Dies entspricht 3,8 % der Gesamtfläche.
...
Die durchschnittliche Größe eines Naturschutzgebietes liegt bei 156 ha (Datenbasis: Flächen der Naturschutzgebiete ohne die Wasser- und Wattflächen der Nord- und Ostsee). Ca. 60 % aller Naturschutzgebiete sind kleiner als 50 ha, sie sind damit oft nicht ausreichend gegen negative Außenfaktoren wie Entwässerung und Eutrophierung abgepuffert. Nur ca. 13 % umfassen eine Fläche von 200 ha oder mehr.

Lg
Any
 
Sicherlich kann man die Jagd pauschal verurteilen. Wer das tut, möge sich aber vorstellen, wie unser Wälder aussehen würden, würde nicht eingegriffen werden, solange die natürlichen Freßfeinde fehlen. Die unnatürlichen Freiflächen (Getreidefelder, Wälder die aufgeforstet werden) und die Feindseligkeit gegenüber dem Menschen konkurrierenden Raubtieren hat eine Situation geschafen, wo freilebende "Jagdtiere" durch eine zu hohe Besatzdichte Probleme mit Krankheiten, Seuchen und Siechtum bekommen, also muss der Mensch, der diesen natürlichen Kreislauf verhindert, seinerseits eingreifen.


So habe ich das noch nie gelesen, um welche Tiere geht es da genauer?
Bei Rehen ist das so, dass sie im Winter vom Jäger gefüttert werden und dadurch hat ein grösserer Bestand die Möglichkeit zu überleben. Und genau diesen erschiesst der Jäger dann auch wieder.
Oder eben auch verletzte Tiere.....also so hat mir das mein Jäger hier erklärt, wir wohnen ja direkt am Wald.
 
Wobei ich es befremdlich finde, wenn ich im Bekanntenkreis erzähle, dass wir auf Wandertour waren und das es anfing zu regnen und deshalb die Leute schon große Augen krigen und besorgt fragen: "Hattet ihr denn auch einen Schirm dabei. Sonst erkältet man sich doch, wie schrecklich."
:lachen:

Tiefer als bis auf die Haut geht's eh nicht... :)

Würde man das nicht tun, würde der LuL-Waldspaziergänger sich wohl ziemlich erschrecken ob der verwesenden Tierleichen, die ihrerseits eine Seuchengefar werden würden. Wer schon mal einen verwesenden kleinen Igel im Gebüsch auf 20 Meter gerochen hat, weiß was ich meine.
Die armen... So was habe ich schon öfter gefunden, allerdings abseits der Wege. Wie da z.B. Spaziergänger mit kleinen Kindern drauf reagieren, kann ich nicht sagen, aber ich kann's mir lebhaft vorstellen... Die meisten werdengeschockt sein. Die Natur ist halt nicht Disneyland...

LG
Grauer Wolf
 
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So habe ich das noch nie gelesen, um welche Tiere geht es da genauer?
Schalenwild ganz allgemein. Ohne Beutegreifer (die wurden ja systematisch als "Schädlinge" ausgerottet) ist seit runden 150 Jahren alles ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Experten sprechen je nach Gegend von einer Überbelegung um das 4...10 fache.
Der Punkt ist, daß mit der Winterfütterung eben auch alte, schwache und kranke etc. durchgezogen werden, die ansonsten rausselektiert resp. bei Anwesenheit von Beutegreifern bevorzugt gefressen würden.
Bezeichnend ist, daß dort, wo Beutegreifer jagen, die Durchschnittsgewichte des Schalenwildes höher sind und der Gesundheitszustand im Schnitt besser ist.

LG
Grauer Wolf
 
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