Erbschaftsstreitigkeiten

Meine Kinder müssen nichts "tun" damit ich ihnen alles gebe was ich habe, mir ist aber auch die Beziehung zu ihnen wichtiger als irgendwelche Brocken.
Würdest Du dann auch Dein Heim verlassen, damit Du Deine Kinder ausbezahlen kannst? Evtl. in einem Alter, wo Du nicht mehr so flexibel bist wie heute?

Natürlich kenne ich Bibos Situation nicht, weiss auch nicht, was jemals zwischen Eltern und Kindern bei ihm vorgefallen ist. Blöd ist es, dass der Vater kein schriftliches Testament hinterlassen hat (also Leuts, die ihr Kinder habt und einen Partner, denkt bitte rechtzeitig daran).
Ich weiss jedenfalls von mir, dass ich es nicht übers Herz bringen würde, meine Mutter aus dem Haus zu jagen, sollte mein Vater vor ihr sterben. Bei Bibo sieht es vielleicht etwas anders aus, weil es mehr gibt, das können wir nicht beurteilen.

Es wäre schön, wenn sich hier auch mehr Leute in die Situation der Mutter hineinversetzen könnten, denn sie hat warscheinlich mehr für das Vermögen ihres Mannes getan als die Kinder.

LG
Ahorn
 
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Würdest Du dann auch Dein Heim verlassen, damit Du Deine Kinder ausbezahlen kannst? Evtl. in einem Alter, wo Du nicht mehr so flexibel bist wie heute?

Hat Bibo davon gesprochen? Hat er/sie geschrieben "unsere Mutter soll das Haus verkaufen und uns auszahlen!"?

Weißt du, genau das ist das worüber ich mich hier im Formun immer ärgere. Da wird irgendwas in Texte reininterpretiert und dann derjenige, der das (gar nicht) geschrieben hat niedergemacht.

Bibo spach von Geldvermögen, und sollte das mehr sein, als die alte Dame benötigt oder jemals ausgeben kann, stellt sich schon die Frage wieso sie da drauf sitzt und die Kinder moralisch erpresst.

R.
 
Bibo spach von Geldvermögen, und sollte das mehr sein, als die alte Dame benötigt oder jemals ausgeben kann, stellt sich schon die Frage wieso sie da drauf sitzt und die Kinder moralisch erpresst.

Wir kennen hier nur die Sichtweise von Bibo und wissen nicht, was die Mutter dazu veranlasst, das Geld bei sich zu behalten. Wir wissen weder, wieviel es wirklich ist, noch wissen wir, wie stark die materiellen Ängste der Frau sind.
Vielleicht ist es gar nicht soviel, wie die Kinder (der Mutter) glauben. Vielleicht möchte sie ihren Lebensstandart halten, was für mich auch nachvollziehbar ist. Schliesslich hat sie sich diesen mit ihrem Mann gemeinsam aufgebaut.
Machen meine Eltern ja auch, sie haben gespart für ihren Lebensabend, als ihre Kinder noch bei ihnen lebten (ich rede gerade von meinen Eltern, nicht von Bibos), konnten sie das nicht, weil das Einkommen in die Familie floss und es nichts zu sparen gab. Und als wir dann selbst für uns sorgen konnten, konnten sie endlich auch mal an sich selbst denken.
Das schreibe ich jetzt nicht, weil mein Verhältnis zu meinen Eltern super wäre. Ist es nicht, war es nicht und muss es auch gar nicht sein, um ihnen das zu gönnen, was sie sich selbst erwirtschaftet haben.
 
Hauptsache man kann bellen und einen anderen niedermachen, egal wie lückenhaft die Infos sind.

R.

Und was tust DU gerade?

Du wertest die Qualität der Mutter- / Kindbindung von Gelina! Dabei hat sich Gelina sicher genau mit dem Berliner Testament befaßt, bevor sie es aufgesetzt und unterschrieben hat. Sie braucht keine Belehrung, daß den Kindern ein Pflichtteil zusteht, denn im Berliner Testament leitet sich der eigentliche Schutz des Eigentums aus einem wichtigen Satz ab, der auch gleich vorzeitige Zugriffswünsche der Geschwister untereinander regelt.
 
Auf die Gefahr hin, mich hier als Rabenmutter zu outen, gebe ich zu, daß wir bereits vor 10 Jahren unser Berliner Testament gemacht und dies den Kindern auch mitgeteilt haben.

Auch wir lieben unsere Kinder und gerade deshalb haben wir ihnen NICHT alles vorzeitig gegeben, damit sie lernen, auf eigenen Füssen zu stehen. Ich gönne meinen Kindern die Freude und den Stolz, wenn sie sich selbst etwas erwirtschaftet/geschaffen haben.

Bei größeren Projekten, wie jetzt bei der Sanierung des Hauses unseres Sohnes, greifen wir dann auch gern mal unter die Arme, sei es durch Hilfe beim
Umbau oder auch durch eine Finanzspritze.

Wie unser Verhalten nun die Qualität der Mutter-/Kinderbeziehung beeinflußt,
kann ich nicht beurteilen (ich maße mir nicht an, die Gedanken meiner Kinder lesen zu können) aber eines ist sicher:

Die Liebe der Kinder läßt sich nicht mit Geld erkaufen!
 
Für mich gehört zur Liebe gegenüber den Hinterbliebenen auch dazu, ein ordentliches schriftliches Testament zu verfassen, damit es keine Streitigkeiten gibt. Wenn jemand das nicht tut, weil er nicht an seinen eigenen Tod denken mag, so ist das in meinen Augen Ausweichen des Notwendigen und Egoismus.
Das Berliner Testament ist EINE Möglichkeit das zu regeln, die auf jeden Fall besser ist als Erbschaftsstreitigkeiten. In vielen Fällen ist das vielleicht auch die BESTE Möglichkeit, dem Partner danach den Lebensstandart zu bieten, den dieser gewohnt ist.

Kompliziert wird es bei PatchWork-Familien, aber diese sollten sich sowieso beraten lassen....
 
Wir kennen hier nur die Sichtweise von Bibo und wissen nicht, was die Mutter dazu veranlasst, das Geld bei sich zu behalten. Wir wissen weder, wieviel es wirklich ist, noch wissen wir, wie stark die materiellen Ängste der Frau sind.
Vielleicht ist es gar nicht soviel, wie die Kinder (der Mutter) glauben. Vielleicht möchte sie ihren Lebensstandart halten, was für mich auch nachvollziehbar ist. Schliesslich hat sie sich diesen mit ihrem Mann gemeinsam aufgebaut.
Machen meine Eltern ja auch, sie haben gespart für ihren Lebensabend, als ihre Kinder noch bei ihnen lebten (ich rede gerade von meinen Eltern, nicht von Bibos), konnten sie das nicht, weil das Einkommen in die Familie floss und es nichts zu sparen gab. Und als wir dann selbst für uns sorgen konnten, konnten sie endlich auch mal an sich selbst denken.
Das schreibe ich jetzt nicht, weil mein Verhältnis zu meinen Eltern super wäre. Ist es nicht, war es nicht und muss es auch gar nicht sein, um ihnen das zu gönnen, was sie sich selbst erwirtschaftet haben.

Ok, falls es jemanden interessiert zur Klärung:

die (sachliche) Situation bei uns ist bzw. war so (- es hat sich ja jetzt geklärt):

es ging um etwa 150 000 Euro und dazu eine kleine Eigentumswohnung. Ist das viel oder wenig, keine Ahnung. Die Mutter bekommt eine Rente, von der sie ihren Lebensunterhalt gut bestreiten kann + zuzüglich ihres Erbanteils + des Anteils vom Erlöses vom Verkauf der WOhnung. Unser Vater, kurz bevor er starb und als er noch bei Sinnen war, sagte in mehreren Gesprächen ganz klar, daß er das Geld in vier Teile an uns vererben will ("...4 Umschläge" sagte er). Die Mutter stimmte dem damals zu. Es ist aber nichts schriftlich festgehalten. Die Rechtslage ist auch klar - es geht hier nicht um Deutsches Recht sondern ausländisches Recht. Demnach wird das Erbe zu genau gleichen Teilen verteilt.

Über die "emotionale Seite" könnte ich Romane schreiben. Wer weiss, vielleicht mach ich das mal. Hier möchte ich nur soviel sagen, daß es nur vordergründig zweierlei Paar Schuhe sind: die rechtliche und die Beziehungseite. In Wahrheit bedingen und ergänzen sie sich gegenseitig. Doch das, was beides zusammenführt ist die Beziehung. Das eigentliche Problem war auch nicht das Recht sondern unsere Beziehung, genauer: ein Mangel an Präsenz in unserer Beziehung zueinander. Ein Mangel an echter Kommunikation, Mangel an Einfühlung. Und die Lösung unseres Erbproblems lag auch genau auf dieser Ebene, wodurch sich die Sachebene von allein geklärt hat. Das ist aber so weitreichend und persönlich, daß ich das nicht schaffe, hier darzustellen.

Bibo
 
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