Erbe und Schulden im Familiensystem

believe

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Ungefähr .... hm .... hier
Hi Aufsteller und Aufstellungserfahrene!


Woran könnte es liegen, wenn ein Familienmitglied Schulden macht, auf die Bürgschaft der Familie zurückgreift und nicht zahlt, obwohl es könnte?
Und was könnte dahinterstecken, wenn ein anderes Familienmitglied deshalb nicht an seinen Teil des Erbes drankommt?
Hat jemand von euch schon mal sowas selbst erlebt und gelöst oder mitbekommen?
Ich freue mich, wenn ich Antworten und Anregungen bekomme, weil es grade mein Thema ist.


Liebe Grüße

believe
 
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Hallo,

ja wenn es gerade Dein Thema ist, wird es Dir am meisten weiterhelfen, wenn DU das aufstellst und versuchts eine gute Lösung zu finden.
Spekulationen was es sein könnte oder ist bringe Dich nicht wirklich weiter und werden nie den Punkt treffen.

LG
WKM07
 
Hallo,

ja wenn es gerade Dein Thema ist, wird es Dir am meisten weiterhelfen, wenn DU das aufstellst und versuchts eine gute Lösung zu finden.
Spekulationen was es sein könnte oder ist bringe Dich nicht wirklich weiter und werden nie den Punkt treffen.

LG
WKM07


Hi WKM!


Ich hab es schon mal aufgestellt, dabei hat sich rausgestellt, wer welche Intention hat. Es läuft auch ein Prozess, da muss ich noch abwarten.
Und ich hab nicht um Spekulationen gebeten, sondern um Erfahrungen und Anregungen! :)
Kannst es mir schon selbst überlassen, was ich mir wo rausziehe! ;)


LG

believe
 
Liebe Believe,

Ich habe das in einer Konsumentenschutzsendung mitbekommen, dass die anscheinend häufige Vorgangsweise von Banken rechtlich nicht zulässig ist, sich einfach an den Bürgen zu halten, wenn ein Schuldner nicht zahlt (sozusagen den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen). Die Bank dürfte erst dann auf den Bürgen zurückgreifen, wenn sie erfolglos alles getan hat, vom Schuldner selbst die ausstehenden Zahlungen einzutreiben - und er wirklich nicht zahlen kann. (Dürfte zumindest in Österreich so sein.)

Gawyrd
 
Liebe Believe,

Ich habe das in einer Konsumentenschutzsendung mitbekommen, dass die anscheinend häufige Vorgangsweise von Banken rechtlich nicht zulässig ist, sich einfach an den Bürgen zu halten, wenn ein Schuldner nicht zahlt (sozusagen den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen). Die Bank dürfte erst dann auf den Bürgen zurückgreifen, wenn sie erfolglos alles getan hat, vom Schuldner selbst die ausstehenden Zahlungen einzutreiben - und er wirklich nicht zahlen kann. (Dürfte zumindest in Österreich so sein.)

Gawyrd



Hi Gawyrd!

Ja, das hatten wir auch gedacht, aber der Fall ist etwas komplexer.
Na ja, werde schon rausfinden, warum es so läuft und es lösen!


Liebe Grüße und danke!

believe :)
 
Woran könnte es liegen, wenn ein Familienmitglied Schulden macht, auf die Bürgschaft der Familie zurückgreift und nicht zahlt, obwohl es könnte?
Es ist im Grunde dieselbe Dynamik wie bei Gewalt in der Ehe - eine unheilvolle Vermischung von Beziehung und rechtlich relevanten Tatbeständen. Auf der einen Seite jemand, der sich beziehungsmäßig gebunden erlebt und von einem Familienmitglied Verhaltensweisen hinnimmt, die er von einem Fremden nie und nimmer dulden würde. Der aus familiärer Verbundenheit vor normalerweise üblichen rechtzeitigen rechtlichen Schritten und Konsequenzen zurückschreckt. Und auf der anderen Seite jemand, der um die beziehungsmäßige Hemmung des anderen weiß und sie schamlos zu seinem Vorteil ausnützt, solange es geht.

Genau deswegen wird vor Rechtsgeschäften (wie zB. Bürgschaften) unter Freunden und Verwandten dringend gewarnt : weil hier nicht das klare Urteilsvermögen Oberhand hat, sondern persönliche Bindungen und Wünsche (zB. jemanden zu helfen.)

Von der Aufstellungsarbeit fällt mir dazu das "Naturgesetz" des Ausgleichs ein : Was jemand nicht im Guten ausgleichen kann (oder will), gleicht er im Schlimmen aus. Was man jemanden Gutes getan hat, zahlt einem der mit Zinsen und Zinseszinsen im "Bösen" zurück - wenn nicht von Anfang an ein korrekter Ausgleich vereinbart war und auf dessen Einhaltung genauestens geachtet wird.

Gawyrd
 
Es ist im Grunde dieselbe Dynamik wie bei Gewalt in der Ehe - eine unheilvolle Vermischung von Beziehung und rechtlich relevanten Tatbeständen. Auf der einen Seite jemand, der sich beziehungsmäßig gebunden erlebt und von einem Familienmitglied Verhaltensweisen hinnimmt, die er von einem Fremden nie und nimmer dulden würde. Der aus familiärer Verbundenheit vor normalerweise üblichen rechtzeitigen rechtlichen Schritten und Konsequenzen zurückschreckt. Und auf der anderen Seite jemand, der um die beziehungsmäßige Hemmung des anderen weiß und sie schamlos zu seinem Vorteil ausnützt, solange es geht.

Genau deswegen wird vor Rechtsgeschäften (wie zB. Bürgschaften) unter Freunden und Verwandten dringend gewarnt : weil hier nicht das klare Urteilsvermögen Oberhand hat, sondern persönliche Bindungen und Wünsche (zB. jemanden zu helfen.)

Von der Aufstellungsarbeit fällt mir dazu das "Naturgesetz" des Ausgleichs ein : Was jemand nicht im Guten ausgleichen kann (oder will), gleicht er im Schlimmen aus. Was man jemanden Gutes getan hat, zahlt einem der mit Zinsen und Zinseszinsen im "Bösen" zurück - wenn nicht von Anfang an ein korrekter Ausgleich vereinbart war und auf dessen Einhaltung genauestens geachtet wird.

Gawyrd


Hm, eigentlich war vereinbart, dass derjenige die Schulden zurückzahlt, sobald er kann, allerdings nicht vertraglich. Schriftlich liegt es allerdings vor.
Finde ich aber seltsam, dass Gutes mit Bösem ausgeglichen werden kann! :confused: Sehr ungewohnter Gedanke.


Liebe Grüße


believe :)
 
Finde ich aber seltsam, dass Gutes mit Bösem ausgeglichen werden kann! :confused: Sehr ungewohnter Gedanke.
Liebe Believe,

Das ist leider kein Gedanke, sondern ein Faktum. Ich könnte Dir x Beispiele erzählen. Da hat mir Hellinger die Augen geöffnet. Da geht es nicht darum, ob es so ausgeglichen werden KANN, sondern das Gutes mit Bösem "ausgeglichen" WIRD, wenn der Ausgleich im Guten fehlt. (Das ist natürlich dann kein Ausgleich im ursprünglichen Sinn.)

LG,

Gawyrd
 
..... Da geht es nicht darum, ob es so ausgeglichen werden KANN, sondern das Gutes mit Bösem "ausgeglichen" WIRD, wenn der Ausgleich im Guten fehlt. (Das ist natürlich dann kein Ausgleich im ursprünglichen Sinn.)

LG,

Gawyrd

Hallo Gawyrd,
ich find den Gedanken dass "Gutes" mit "Bösem" erwidert wird auch höchst ungewöhnlich. Kannst du ein bisschen mehr dazu sagen?
Wer definiert "Gut" und "Böse" in diesem Spiel? Sind damit aktuelle gesellschaftliche Normen gemeint? ("Immer lieb und nett sein ist gut") Oder eher ethische Grundsätze ("Du sollst nicht töten")?
Warum sollte eine/r mit "Bösem" reagieren auf etwas das "gut" ist?
Von Ausgleich kann hier wohl unmöglich die Rede sein? Vielleicht von Ergänzung, im Sinne von Erreichen von Ganzheit, oder einer Art Homöostase zwischen den Polaritäten?
Neugierig,
Jobe
 
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Hi! :)


Ich hab da auch noch mal drüber nachdacht! Wenn man logisch weiterdenkt, dann müsste man konsequent Böses geben, um Gutes zu kriegen, oder? :confused:
Aber dass es sich um eine Art Ausgleich handelt, kann ich mir vorstellen. Nur vermute ich, dass es nicht um einen materiellen Ausgleich geht, sondern darum, dass alle Familienmitglieder lernen, zu sich selbst und zu ihren wahren Bedürfnissen zu stehen und sie auch einzufordern.
Der Schuldner in meinem System hat jedenfalls inzwischen erreicht, dass sich der Rest der Familie gegen ihn zusammengeschlossen hat, um seinem Verhalten einen Riegel vorzusetzen und Gerechtigkeit per Gericht zu erzwingen. Das war kein leichter Weg.
Na ja, vielleicht steckt ja nichts Spektakuläres in Form eines schweren Schicksals oder eines Familiengeheimnisses dahinter, sondern schlicht und ergreifend ein patriarchalisches Muster, in dem die Söhne bevorzugt werden und vielleicht muss sowas ja in einer Sippe auch bereinigt werden.

LG

believe :)
 
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