Entstehung des "Schamanismus" - oder weshalb gibt es eine Wiederbelebung ?

Hallo,
Ok, das klang für mich vorher so, als ob Du einfach nur Auskünfte einholst und diese dem Hilfesuchenden verbal mitteilst. Das ist sicherlich auch manchmal dran, aber schamanische Arbeit ist dann doch noch etwas mehr als nur Antworten für Fragende holen.
ok... da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Ich bekomme auch Handlungsanweisungen, die der Betreffende (oder auch andere) auszuführen haben. Nur, das ist für mich auch eine Antwort. Aber stimmt, das kann man auch wirklich anders verstehen.

Grüße

A-
 
Werbung:
Hallo,
Wenn ich in die Geistwelt eines anderen Menschen gehe, finde ich ein ganzes System vor, mit unterschiedlichsten Anteilen, Helfern, es gibt andere Pflanzen, geologische Formationen usw. als in meiner Geistwelt - von daher nenne ich das, was ich finde: System.
ok... das ist eine andere Arbeitsweise. Ich gehe nicht in das System eines anderen. Hört sich aber spannend an, wie du es machst. Hmmm... bei der FSS geht es ja auch zu den Diagnosereisen in einen Tunnel.

Ich lasse mich von meinem Verbündeten an die Stelle bringen, wo die Fragestellung (Heilung oder Lebensfrage, was auch immer) geklärt werden kann. Diese Orte sind sehr unterschiedlich, aber räumlich begrenzt. Ich bekomme also keinen Einblick in das "System" des anderen. Mit diesem begrenzten Raum kann allerdings auch eine Bewegung gemeint sein. (Z. B. Frage nach der Herkunft einer Erkrankung. - Da kam das Bild eines Flüchtenden, den ich über eine längere Strecke begleitete. Die Antwort lag in der Art der Bewegung, der Landschaft, der Versteckmöglichkeiten, den Verfolgern usw. - Ich gebe dann nur das Bild weiter und versuche genau zu beschreiben, was ich gesehen habe. Und ich interpretiere nicht daran rum. Auch wenn ich mir manchmal auf die Zunge beissen muss, weil das Bild so klar ist und der Klient zunächst so gar nichts damit anfragen kann. Das kommt dann manchmal erst viel später. Aber in diesem Fall war das Bild für den Klienten als Antwort völlig klar. Eine Lösungsmöglichkeit hatte er theoretisch auch sofort gefunden. Nur, er wollte an seiner Situation nichts ändern. "Ich kann nicht." Ja... und das ist dann seine Entscheidung. Wenn er erst einen Herzinfarkt braucht um etwas ändern zu können, dann ist das so. Leider ist das jemand aus meinem Freundeskreis und ich kann jetzt zusehen, wie er darauf hin steuert.

Machst du so eine Art Rund-um-Schau, und suchst die Aufgabe selbst?

Grüße

A-
 
Hallo,

ok... das ist eine andere Arbeitsweise. Ich gehe nicht in das System eines anderen. Hört sich aber spannend an, wie du es machst. Hmmm... bei der FSS geht es ja auch zu den Diagnosereisen in einen Tunnel.
ist ja spannend, dass es so unterschiedliche Herangehensweisen (und damit verbunden wahrscheinlich auch Menschen- und Weltbilder) gibt.

Ich lasse mich von meinem Verbündeten an die Stelle bringen, wo die Fragestellung (Heilung oder Lebensfrage, was auch immer) geklärt werden kann. Diese Orte sind sehr unterschiedlich, aber räumlich begrenzt. Ich bekomme also keinen Einblick in das "System" des anderen.

Machst du so eine Art Rund-um-Schau, und suchst die Aufgabe selbst?
Zuerst frag ich im Rat, was zu tun ist, wo man ansetzen kann und dann werde ich schon direkt dorthin gebracht, wo das zu tun ist, was zu tun ist, das ist dann allerdings in der Geistwelt des anderen, wo teilweise völlig andere "physikalische" Gesetze herrschen als in meiner eigenen Geistwelt. Auch weiss ich vorher nicht, ob es dort Wesen gibt, die in mir nicht Helfer, sondern Beute oder Angreifer sehen.

Ich sehe natürlich nicht die gesamte Welt des anderen, habe ich doch noch nicht einmal meine eigene vollständig erlaufen, diese Welten sind riesig.
Ich kann mir vorstellen, dass Du je nach Anliegen eben an dem passenden Ort "landest" und ich frage vorher meine Verbündeten, zu welchem Ort in der anderen Geistwelt ich reisen muss und definiere diesen als Ziel (wissend, dass es auch noch sehr viele andere Orte gibt). Kommt wahrscheinlich aufs Selbe hinaus.

In meiner eigenen Welt reise ich auch sehr häufig direkt zu bestimmten Orten, um sie zu erforschen und die jeweiligen Qualitäten besser kennenzulernen. Oft erfahre ich dort Dinge über mich selbst oder kann sogar aktiv eine Veränderung erwirken (wenn etwas im Ungleichgewicht war). Dies ist einerseits Übung und andererseits hilft es mir bei der eigenen Heilung.
Bisher dachte ich, dass das alle schamanischen Menschen, die auch für andere wirken, so machen (auch das verstehe ich unter Schattenarbeit).
(ok, ich bekomme immer wieder Hinweise, dass das nicht so ist, wenn ich z.B. in meiner Trommelgruppe von meinen Reisen erzähle, werde ich desöfteren mit großen Augen angesehen).

Klar - es kommt auf das Ergebnis an. Dennoch finde ich es spannend, wie andere Menschen arbeiten (das beugt auch eigener Dogmenbildung vor).
 
...Geistwelt des anderen, wo teilweise völlig andere "physikalische" Gesetze herrschen als in meiner eigenen Geistwelt. Auch weiss ich vorher nicht, ob es dort Wesen gibt, die in mir nicht Helfer, sondern Beute oder Angreifer sehen.
Hmmm, als Beute wurde ich noch nicht gesehen, was auch immer das heißen mag. (Die nehmen mich nicht ernst... *grrr... ;-)) Es kommt schon vor, dass sich jemand von mir gestört fühlt. Nur, so leicht lasse ich mich nicht abweisen. Ich kann auch penetrant sein. Frage nach einem Stellvertreter, der mir helfen könnte, ob ich vorher noch was für ihn tun soll, wenn nicht, ob ihm vielleicht dieses oder jenes gefallen könnte... Wenn das auch nichts hilft, dann komme ich nochmal zur Hintertür rein und frage, ob er sich das zwischenzeitlich eventuell doch anders überlegt hat. Naja... so das übliche, ist ja sehr situationsabhängig. Manchmal bekomme ich eine Aufgabe. Jo, und an einer sitze ich mittlerweile schon seit Jahren. Da bin ich ausgeknockt worden. Aber irgendwann stehe ich mit der gelösten Aufgabe wieder vor der Tür. (Ich weiß ja, dass andere hier mit Wesen kämpfen und sie so zu Verbündeten machen. Im vorher beschriebenen Fall geht es aber um ein Wesen, dass so grundsätzlich ist, dass ich nie im Leben auch nur eine Sekunde an Kampf denken würde. -Herrscher des Feuers-)

...Ich kann mir vorstellen, dass Du je nach Anliegen eben an dem passenden Ort "landest" und ich frage vorher meine Verbündeten, zu welchem Ort in der anderen Geistwelt ich reisen muss und definiere diesen als Ziel (wissend, dass es auch noch sehr viele andere Orte gibt). Kommt wahrscheinlich aufs Selbe hinaus.
Ja, ehe ich irgendwo herumirre, verkürze ich das Ganze mit: "Bring mich...".

In meiner eigenen Welt reise ich auch sehr häufig direkt zu bestimmten Orten, um sie zu erforschen und die jeweiligen Qualitäten besser kennenzulernen. Oft erfahre ich dort Dinge über mich selbst oder kann sogar aktiv eine Veränderung erwirken (wenn etwas im Ungleichgewicht war). Dies ist einerseits Übung und andererseits hilft es mir bei der eigenen Heilung.
Das mache ich nur, wenn ich glaube, dass wesentliche Stellschrauben justiert werden müssen. Ansonsten gehe ich dieses Weg eher über die Beschäftigung mit Psychologie und Philosophie... da kann man so unenlich viel lesen. Und ich liebe das Lesen. Philosophie kann erheblich spannender sein, als jeglicher Krimi. Toll. Und in den letzten Jahrtausenden hatten wir so einiges an Philosophen auf der Welt.

Insgesamt gehe ich also an diese Fragestellung völlig anders heran. Deswegen verbinde ich das gedanklich so gar nicht mit dem Schamanismus. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, das in Zusammenhang zu bringen. Und auch jetzt sind das für mich immer noch zwei voneinander unabhängige Wege; Parallelwelten. Aber dadurch entstehen wohl auch einige der Mißverständnisse hier. Das, was für einen selbstverständlich ist, ist bei einem anderen absolut unvorstellbar. Und selten thematisiert man Selbstverständliches oder Unmögliches.

Grüße

A-
 
Das mache ich nur, wenn ich glaube, dass wesentliche Stellschrauben justiert werden müssen. Ansonsten gehe ich dieses Weg eher über die Beschäftigung mit Psychologie und Philosophie... da kann man so unenlich viel lesen. Und ich liebe das Lesen. Philosophie kann erheblich spannender sein, als jeglicher Krimi. Toll. Und in den letzten Jahrtausenden hatten wir so einiges an Philosophen auf der Welt.
Du liebst die Philosophie, ich liebe das Erforschen, das Erkunden und Entdecken, deswegen wahrscheinlich auch die unterschiedlichen Herangehensweisen.

Insgesamt gehe ich also an diese Fragestellung völlig anders heran. Deswegen verbinde ich das gedanklich so gar nicht mit dem Schamanismus. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, das in Zusammenhang zu bringen.
Für mich gehört das unmittelbar zusammen - auch wenn ich mich auf psychologische Methoden einlasse, so tue ich dies doch auf meine Art, die durch meine Art des Schamanismus beeinflusst wurde.
Das heisst, wenn ich eine psychologische oder geistig-spirituelle Methode kennenlerne, mache ich hinterher noch eine oder mehrere Reisen dazu, um zu erforschen, was dahintersteckt, wie das funktioniert, was es bewirkt.

Und auch jetzt sind das für mich immer noch zwei voneinander unabhängige Wege; Parallelwelten. Aber dadurch entstehen wohl auch einige der Mißverständnisse hier. Das, was für einen selbstverständlich ist, ist bei einem anderen absolut unvorstellbar. Und selten thematisiert man Selbstverständliches oder Unmögliches.
Das stimmt, die eigenen Herangehensweisen stellt man selten in Frage und wundert sich immer nur über das, was andere tun.
 
mal ne frage... verstehen hier alle unter "schamanisieren" ausschließlich das "reisen"?

:)

Nein, das Reisen ist allerdings in den meisten Fällen der erste Einstieg in den Schamanismus. Von dort ausgehend kann man weitere Bereiche entdecken.
Also: wenn ich z.B. ein Ritual brauche, mache ich zuerst eine Reise mit der Frage, wie ich dieses Ritual am besten gestalten kann/sollte.
 
Hallo,
mal ne frage... verstehen hier alle unter "schamanisieren" ausschließlich das "reisen"?
wenn ich jetzt nur wüsste, worauf du hinauswillst...

Für mich ist schamanisieren der Kontakt zu meinen Verbündeten... das geht ohne das übliche "Reisen nach den offiziellen Regeln mit Trommeln usw.". Der Kontakt ist eigentlich in dem Moment da, wo ich ihn brauche. Trotzdem mache ich hin und wieder so ganz normale Trommelreisen mit Einladung an die Geistwelt, Räucherstäbchen und so.

Ich arbeite manchmal nur aus der Intention, aber das würde ich nicht als schamanisieren bezeichnen. Auch wenn es von meinen Verbündeten ausdrücklich als eine "genehmigte und gewollte" Vorgehensweise beschrieben wird. Prana-Heilen wurde auch als Weg akzeptiert, empfinde ich aber trotzdem nicht als schamanisieren.

Sehr subjektive Grüße

A-
 
Hallo zusammen,

ein paar Anmerkungen hierzu:

Schamanismus soll wirken, mitteln zwischen Spirits und Menschen, und Vorteile verschaffen. Wofür mach ich denn sonst den ganzen Zippzapp?

genau, schamanismus ist erfolgsorientiert.
es geht um direkte auswirkungen im leben... was früher jagd/gute ernte war(bei arbeiten für bauern immer noch sein kann) ist heute in der stadt und am land passenden job besorgen für jemanden.


Zweifellos kann die schamanische Arbeit derartige Erfolge bringen. Aber es ist falsch, darin das entscheidende Kriterium für den Schamanismus zu sehen. - Es ist eher Beiwerk.


Wer in sich gehen will und Schattenarbeit leisten will, kann das natürlich gerne tun. In Zweifelsfällen frage ich meine Spirits was zu tun ist. Die wollten von mir aber noch nie Reflektion oder Schattenarbeit. Ich habe oftmals das Gefühl, dass Schamanismus völlig überfrachtet wird. Schamanen sollen irgendwelche ethischen Standards erfüllen, wobei da jeder natürlich seinen anderen Standard erwartet, obwohl es meist darauf hinaus läuft, dass entgeldfreies Arbeiten geleistet werden soll. Jetzt sollen sie auch noch reflektieren und schattenarbeiten. Und was kommt als nächstes???

Schattenarbeit: Wie immer man es auch nennen mag, die rigorose Entrümpelung der Untergeschoße ist allemal wesentlich: "Eins die Kunst, eins der Stoff, eins der Schmelztigel."
Wo das fehlt, handelt es sich bloß um niedere Formen der Magie.

(Was ich hier vielmehr orte, sind Abgrenzungsprobleme zu anderen Richtungen: Die Schwierigkeit der eigenen Positionierung am Eso-Markt. - Verzeihung!)

Ethische Standards: Mit der Erfüllung ethischer Standards hat das überhaupt nichts zu tun.
Im Gegenteil: Der Schamane wird in einem solchen Ausmaße ganz er selbst, daß sein Handeln oft sehr kraß und unverständlich erscheint.

Genau auf den Punkt bringt es Ahorn:
Wie kann man mit Menschen arbeiten, wenn man seine eigenen Schatten nicht kennt?


Und sehr gut finde ich schließlich diesen Text:

Erdkröte;2778664 schrieb:
Viele Menschen die Schamanisieren glauben sie hätten sofort mit Verbündeten aus der Oberen oder Unteren Welt zu tun, ohne zu merken dass sie ihren eignen Wunschprojektionen und eben ganz oft offensichtlichen oder getarnten Schattenanteilen aufsitzen. Im Bön-Schamanismus bzw. Himalaya-Schamanismus ist es ein langer Weg sich durch diese Schattenseiten durchzuarbeiten, sie zu erkennnen um dahinter dann wahre Verbündete zu finden und ich selbst habe in meiner Praxis als Schamanisch Lernender immer wieder damit zu tun, zu lernen diese Bereiche voneinander zu unterscheiden, aufzuräumen und mich von Schattengeschichten, Glaubensätzen und Mustern zu reinigen - die sonst die ganze Wahrnehmung verzerren - was immer wieder auch mit Übelkeit, Erbrechen - Spucken, Abhusten, Schwitzen, etc. endet.

LG,
Yoyo
 
Werbung:
hmm ... pranaheilung - kenn ich jetzt net, ist aber wohl was ähnliches wie reiki, vermut ich mal.
ne, sowas mein ich nicht und hab ich auch nicht angedeutet.
meine frage bezog sich auf besetzungstechniken... wo quasi die/der verbündete übernehmen, und zwar auf dieser ebene sichtbar was machen, aber prinzipiell auch noch auf anderen ebenen wirken.
als beispiel, wo man das sehen kann, wär der film von kuby genannt, wo die tibetische schamanin von dem berggeist besetzt wird, zum bleistift.

gibt noch anderes, aber das diskutier ich nicht, ohne es jetzt persönlich oder bös zu meinen, in foren.


:)
 
Zurück
Oben