Entstehung des "Schamanismus" - oder weshalb gibt es eine Wiederbelebung ?

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Hallo ihr Lieben,

erstmal danke Mr.B.Rasta ich finde deine Ausführungen sehr lesenswert.

Danke Lucia für den Buchtipp - Futter für den Akademiker in mir :D

An Lucia, Sadira, .... leider beobachte ich wieder mal den ewigen Zwist der hier im Unterforum entsteht, alte Geschichte von mir - ich mochte Zwistigkeiten, die nicht wirklich einer Auseinandersetzung im Sinne des Selbsterfahrungsprozesses dienen noch nie sonderlich (mein innerer Schatten), aber was gewinnt ihr - bzw. Eure Inneren Kinder dabei ? Für mich wäre es wünschenswert, das zu tun was reflektierten Schamanismus als erstes ausmacht, nämlich in sich gehen und innere Schattenarbeit zu leisten - vorausgesetzt man hat wirklich Interesse daran. Jepp auch eine Schattenseite von mir, mein Anspruch an Schamaniserende und spirituell ausgerichte Menschen.

Herzliche Grüsse

Siegmund
 
Hallo Erdkröte,
Erdkröte;2778268 schrieb:
...das zu tun was reflektierten Schamanismus als erstes ausmacht, nämlich in sich gehen und innere Schattenarbeit zu leisten -
hmmm, was hat denn Reflektion mit Schamanismus zu tun? Schamanismus soll wirken, mitteln zwischen Spirits und Menschen, und Vorteile verschaffen. Wofür mach ich denn sonst den ganzen Zippzapp? Vorteile können Heilung sein, aber auch die finanzielle Absicherung der eigenen Existenz. Wer in sich gehen will und Schattenarbeit leisten will, kann das natürlich gerne tun. In Zweifelsfällen frage ich meine Spirits was zu tun ist. Die wollten von mir aber noch nie Reflektion oder Schattenarbeit. Ich habe oftmals das Gefühl, dass Schamanismus völlig überfrachtet wird. Schamanen sollen irgendwelche ethischen Standards erfüllen, wobei da jeder natürlich seinen anderen Standard erwartet, obwohl es meist darauf hinaus läuft, dass entgeldfreies Arbeiten geleistet werden soll. Jetzt sollen sie auch noch reflektieren und schattenarbeiten. Und was kommt als nächstes???

Grüße

A-
 
@Amazonee: gehört für Dich Schattenarbeit nicht dazu? Wie kann man mit Menschen arbeiten, wenn man seine eigenen Schatten nicht kennt?

Klar, man fragt die Verbündeten - aber ich denke, je geklärter ein Mensch in sich selbst ist, desto weniger eigene Vorstellungen bringt er in fremde Systeme hinein, die dort gar nicht hineingehören.
 
Hallo Amazonee,

ich sehe du hast den letzten Teil des Satzes weggelassen, denn das war kein Muß. Auf der anderen Seite entzündet sich aber genau an diesem Punkt immer wieder der Streit, wenn's um Schamanismus geht.

Viele Menschen die Schamanisieren glauben sie hätten sofort mit Verbündeten aus der Oberen oder Unteren Welt zu tun, ohne zu merken dass sie ihren eignen Wunschprojektionen und eben ganz oft offensichtlichen oder getarnten Schattenanteilen aufsitzen. Im Bön-Schamanismus bzw. Himalaya-Schamanismus ist es ein langer Weg sich durch diese Schattenseiten durchzuarbeiten, sie zu erkennnen um dahinter dann wahre Verbündete zu finden und ich selbst habe in meiner Praxis als Schamanisch Lernender immer wieder damit zu tun, zu lernen diese Bereiche voneinander zu unterscheiden, aufzuräumen und mich von Schattengeschichten, Glaubensätzen und Mustern zu reinigen - die sonst die ganze Wahrnehmung verzerren - was immer wieder auch mit Übelkeit, Erbrechen - Spucken, Abhusten, Schwitzen, etc. endet.

Dabei fällt mir gerade ein, dass das auch der Grund ist weshalb von den Spirits, indem Fall von Ban Jhankri - dem Urschamanen - vorallem Kinder ausgewählt werden, viel seltener Erwachsene. Weil Kinder ein tendenziell "reiner", unbelasteter und unvoreingenommener sind.

Bei mir selbst hat sich die Ausbildung und Initierung in Nepal erst nach Jahren der inneren Aufräumarbeit ergeben und da ich mit 24 den Ruf erst wirklich wahrnehmen konnte, hat sich viel angestaut und mein Reinigungsprozess läuft immer noch eine Schicht tiefer ab.

LG Siegmund
 
Hallo Ahorn,
Wie kann man mit Menschen arbeiten, wenn man seine eigenen Schatten nicht kennt?
nach den Annahmen von C. G. Jung ist werden mit Schatten die negativen, sozial unerwünschten und daher unterdrückten Züge der Persönlichkeit, genannt. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Schatten und seine Integration in die Gesamtpersönlichkeit ist seiner Ansicht nach die zentrale Aufgabe des menschlichen Reifeprozesses.

Ja... und genau das ist es. Es ist die Meinung von Jung. Muss das auch meine Meinung sein?

Er postuliert, dass eine Verdrängung dieser Schatten in das Unbewusste diese negativen Züge der eigenen Persönlichkeit eine eigene Dynamik entfalten und von dort aus zu einer Projektion auf andere kommt.

Was aber um alles in der Welt haben meine Schatten mit meiner schamanischen Arbeit zu tun? Meinst du vielleicht, dass mein Kontakt zu meinen Verbündeten Reisen lediglich Projektion dieser verdrängten negativen Seiten sind, also MF???
Klar, man fragt die Verbündeten - aber ich denke, je geklärter ein Mensch in sich selbst ist, desto weniger eigene Vorstellungen bringt er in fremde Systeme hinein, die dort gar nicht hineingehören.
Hmmm... ich weiß jetzt gar nicht, was du damit sagen möchtest. Ich bringe doch überhaupt nichts in ein anderes System ein??? Was sollte ich denn einbringen? In welches System?

Innerhalb meiner scham. Reisen gehe ich dorthin, wo ich eine Antwort auf die Fragen anderer finden kann. Frage nach und überbringe die Antwort. Sonst nichts. Mein Gegenüber kann die Antwort als Ratschlag annehmen oder auch nicht. Das bleibt ja ihm überlassen, schließlich gibt es auch noch einen freien Willen. Ich kann eventuell noch etwas aushandeln, wenn es gewünscht wird. Und da bringe ich gar nichts von mir ein, denn es ist mir völlig egal, wie andere ihr Leben gestalten.

Meine scham. Reisen sind kein Mindfuck, keine Projektionen, denn sie haben Auswirkungen in diesem Leben, nicht immer, aber manchmal sogar sehr drastische Reaktionen.

Grüße

A-
 
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Hallo Erdkröte,
Erdkröte;2778664 schrieb:
Viele Menschen die Schamanisieren glauben sie hätten sofort mit Verbündeten aus der Oberen oder Unteren Welt zu tun, ohne zu merken dass sie ihren eignen Wunschprojektionen und eben ganz oft offensichtlichen oder getarnten Schattenanteilen aufsitzen.
Wenn jemand seinen eigenen Projektionen aufsitzt, sollten sich ja keine Reaktionen im materiellen ergeben können. Also ist es doch das einfachste Kriterium zur Unterscheidung: keine Reaktion = Projektion/Mindfuck, Reaktion = schamanische Arbeit. Meiner Ansicht nach braucht man da gar nicht groß herum zu philosophieren.
Erdkröte;2778664 schrieb:
Im Bön-Schamanismus bzw. Himalaya-Schamanismus ist es ein langer Weg sich durch diese Schattenseiten durchzuarbeiten, sie zu erkennnen um dahinter dann wahre Verbündete zu finden...
Ich kann diesen Weg nicht beurteilen, denn ich kenne ihn ja nicht. Auf der anderen Seite weiß ich ja gar nicht in welchem Alter dieser Weg begonnen wird (allgemein oder im besonderen). Wenn man als relativ junger Mensch diesen Weg beginnt, mögen ja durchaus noch viele Fragen offen sein. Beginnt man diesen Weg relativ spät in seinem Leben, dann hat sich oftmals schon einiges geklärt.

Kann ja sein, dass sich hierdurch Unterschiede in der Auffassung ergeben. Aber dann hätte das mit dem Schamanismus nur am Rande zu tun, sondern wäre eine Frage der Persönlichkeitentwicklung. Das würde aber bedeuten, dass hier zwei parallele Entwicklungen stattfinden, die zwar zeitgleich ablaufen, aber nicht einander bedingen.

Grüße

A-
 
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