Entstehung der Dreifaltigkeit

Syrius

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Der Erzheide Kaiser Konstantin – er konvertierte erst kurz vor seinem Tod 337 zum Christentum – lud im Jahre 325 einen von ihm ausgewählten Teil der damaligen christlichen Geistlichkeit nach Nicea. Konstantin gewährte den Christen staatliche Anerkennung und die Verfolgungen hörten auf. Der Preis für diese Gunst bestand darin, dass das Konzil von Nicea, kaiserlichem Druck nachgebend , Christus mit Gott verselbigte. Das heisst mit dem was Konstantin als Heide für Gott hielt.

Im Zuge der unaufhaltsam wachsenden Rom-Hörigkeit der frühen Kirche wurden schliesslich die unermesslichen Scharen der Gott treu gebliebenen heiligen Geister – also die Engel -, welche die alte Kirche noch gekannt hatte, in einen einzigen ‘Heiligen Geist’ zusammengezogen und ebenfalls mit Gott verselbigt. Damit hatte man wieder die altrömische heidnische Göttertrias, nur dass man sie jetzt Trinität oder Dreifaltigkeit nannte, als Gott in drei Personen. Dieses sinnwidrige Dogma herrscht in der Christenheit seit dem Jahre 451.

Der römische Kaiser Markian hatte sich mit dem römischen Bischof Leo I. verbündet und so vermocht, der grossen Mehrheit der Teilnehmer am Konzil von Chalzedon im Jahre 451 gegen deren eigene Glaubensüberzeugung das Trinitätsdogma aufzuzwingen. Dies geschah auf so schmachvolle Weise, dass der führende Dogmenforscher Adolf von Harnack sich zur Feststellung bewogen fühlte, der Unterschied zur berüchtigten ‘Räubersynode’ von Ephesus im Jahre 449 und dem Konzil von Chalcedon des Jahres 451 bestehe darin, dass diese eine ‘Räuber- und Verrätersynode’ war.

So hatte die Theologie nichts mehr mit Reinigung der Mythologie von allem Widersinnigen (Platon) zu tun, sondern verkehrte sich ins Gegenteil, nämlich in die Verschmutzung der Mythologie mit Widersinnigem.
 
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Der Erzheide Kaiser Konstantin – er konvertierte erst kurz vor seinem Tod 337 zum Christentum – lud im Jahre 325 einen von ihm ausgewählten Teil der damaligen christlichen Geistlichkeit nach Nicea. Konstantin gewährte den Christen staatliche Anerkennung und die Verfolgungen hörten auf. Der Preis für diese Gunst bestand darin, dass das Konzil von Nicea, kaiserlichem Druck nachgebend , Christus mit Gott verselbigte. Das heisst mit dem was Konstantin als Heide für Gott hielt.
Lieber Syrius,

war es nicht eher so, dass in jener Zeit das Römische Imperium aufgeteilt war?

In diesem Zusammenhang wollte Constantin von Byzanz aus die Einheit dieses Imperiums wieder herstellen und ihm einen neuen Glanz verleihen. Um dieses Ziel zu erreichen, wollte er zunächst seinen Anteil des Imperiums (Ostreich) als verlässliche Basis befrieden.

Nun ist es so, dass gerade in dieser Region durch die uneinigen Christen ein ständiger Unruheherd entstanden war. Einer dieser Streitpunkte war die Vorstellungen einer göttlichen Trinität. Um dieses Problem zu lösen, hatte er dann alle Bischöfe und andere Kleriker aus dem gesamten Imperium nach Nicäa zum Konzil eingeladen (325 n. Chr.).

In diesem Konzil sollte zu den Streitigkeiten der Christen ein gemeinsamer Kanon gefunden werden. Dieser Konsens sollte durch Mehrheitsbeschluss der Teilnehmer erreicht werden.

Während des Konzils hatte Constantin nur dann eingegriffen, wenn sich die Kontrahenten aus den verschieden Lagern nicht einig werden konnten. Wie man weiß, war auf diesem Konzil die Erhebung des Christentums zur Reichsreligion kein Thema.

Constantin hatte den Christen jedoch schon zuvor im Jahre 313 die Religionsfreiheit im Imperium zugesprochen. Zur Reichskirche wurde das Christentum erst durch das Dreikaiseredikt im Jahr 380 erklärt. Zu einem Zeitpunkt also, an dem Constantin schon längst verstorben war (Jahr 337).

Obwohl Constantin die gemeinsamen Beschlüsse von Nicäa als verbindlich festgelegt hatte, kamen die Christen mit ihren Streitigkeiten nicht zu Ruhe. Etwas, das dann letztlich auf dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 zum trennenden Schisma des Christentums führte.

Aus diesem Schisma bildeten sich dann auch letztlich die Institutionen der unterschiedlichen Kirchen (z. B. die r/k Kirche). Tja und so streiten sich die Christen auch heute noch über die Trinität.

Ob sich Constantin tatsächlich taufen ließ, ist fraglich. Die tatsächliche Hinwendung zum Christentum dürfte eher hinter dessen Mutter Helena gestanden haben. Tja und der Bischof von Rom spielte beim Konzil von Nicäa noch keine große Rolle. Er war zudem nicht zum Konzil erschienen, sondern ließ sich vertreten.

Nun ja und zu dem Heiligen Geist ließe sich auch noch einiges anmerken, denn dazu gab es schon zuvor unterschiedliche Vorstellungen. Von all den Vorstellungen gefällt mir der Begriff vom Parakleten bei Johannes am besten: „Tröster und Beistand“.

Merlin
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Lieber Syrius,

war es nicht eher so, dass in jener Zeit das Römische Imperium aufgeteilt war?

In diesem Zusammenhang wollte Constantin von Byzanz aus die Einheit dieses Imperiums wieder herstellen und ihm einen neuen Glanz verleihen. Um dieses Ziel zu erreichen, wollte er zunächst seinen Anteil des Imperiums (Ostreich) als verlässliche Basis befrieden.

Nun ist es so, dass gerade in dieser Region durch die uneinigen Christen ein ständiger Unruheherd entstanden war. Einer dieser Streitpunkte war die Vorstellungen einer göttlichen Trinität. Um dieses Problem zu lösen, hatte er dann alle Bischöfe und andere Kleriker aus dem gesamten Imperium nach Nicäa zum Konzil eingeladen (325 n. Chr.).

In diesem Konzil sollte zu den Streitigkeiten der Christen ein gemeinsamer Kanon gefunden werden. Dieser Konsens sollte durch Mehrheitsbeschluss der Teilnehmer erreicht werden.

Während des Konzils hatte Constantin nur dann eingegriffen, wenn sich die Kontrahenten aus den verschieden Lagern nicht einig werden konnten. Wie man weiß, war auf diesem Konzil die Erhebung des Christentums zur Reichsreligion kein Thema.

Constantin hatte den Christen jedoch schon zuvor im Jahre 313 die Religionsfreiheit im Imperium zugesprochen. Zur Reichskirche wurde das Christentum erst durch das Dreikaiseredikt im Jahr 380 erklärt. Zu einem Zeitpunkt also, an dem Constantin schon längst verstorben war (Jahr 337).

Obwohl Constantin die gemeinsamen Beschlüsse von Nicäa als verbindlich festgelegt hatte, kamen die Christen mit ihren Streitigkeiten nicht zu Ruhe. Etwas, das dann letztlich auf dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 zum trennenden Schisma des Christentums führte.

Aus diesem Schisma bildeten sich dann auch letztlich die Institutionen der unterschiedlichen Kirchen (z. B. die r/k Kirche). Tja und so streiten sich die Christen auch heute noch über die Trinität.

Ob sich Constantin tatsächlich taufen ließ, ist fraglich. Die tatsächliche Hinwendung zum Christentum dürfte eher hinter dessen Mutter Helena gestanden haben. Tja und der Bischof von Rom spielte beim Konzil von Nicäa noch keine große Rolle. Er war zudem nicht zum Konzil erschienen, sondern ließ sich vertreten.

Nun ja und zu dem Heiligen Geist ließe sich auch noch einiges anmerken, denn dazu gab es schon zuvor unterschiedliche Vorstellungen. Von all den Vorstellungen gefällt mir der Begriff vom Parakleten bei Johannes am besten: „Tröster und Beistand“.

Merlin
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Lieber Merlin,

wie es genau war, wird uns vermutlich verborgen bleiben. Ich habe jedoch an mehreren Stellen gelesen, dass es um die Beendigung der Christenverfolgung im ganzen Reich ging und somit zur Anerkennung des Christentums als Staatsreligion.

Grosszügig sagte Kaiser Konstantin: "Auf den Altären Roms haben viele Götter Platz!" - aber eben: nur Götter!!

Christus war der Sohn Gottes und das konnte man den Römern nicht zumuten.

Deshalb lud Konstantin ihm genehme Bischöfe zum Konzil ein und nötigte sie, Christus zu Gott zu machen.

Natürlich versuchte die Kirche das damalige Geschehen zu beschönigen, verständlich.

Die Frage ist doch: Wieso ist es Konstantin wichtig dass Christus Gott ist? Kann ihm doch völlig egal sein!

Aber es ist eben wichtig, um die Römer dazu zu bewegen, das Christentum anzuerkennen. Immerhin hat man die Christen für alles Böse und Schlechte verantwortlich gemacht und da bedurfte es schon guter Argumente.

Die Kirchen wären heute überglücklich hätten sie die Dogemn der Dreifaltigkeit und die Ablehnung der Präexistenz nicht. Sie machen die Kirchen völlig unglaubwürdig und führen zu deren Untergang. Was überlebt ist das wahre Christentum.
 
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... wie es genau war, wird uns vermutlich verborgen bleiben. Ich habe jedoch an mehreren Stellen gelesen, dass es um die Beendigung der Christenverfolgung im ganzen Reich ging und somit zur Anerkennung des Christentums als Staatsreligion.
Lieber Syrius

es wird vieles geschrieben, aber man wird um die Fakten nicht umhinkommen. Die Regentschaft Constantins begann im Jahr 306 und schon im Jahr 316 hatte er die Religionsfreiheit für die Christen durchgesetzt. Religionsfreiheit bedeutete für die Christen, dass auch sie, wie die anderen Lehren im Reich ihre Lehre ausüben durften.

Dir Römer hatten an sich eine tolerante Einstellung zu den unterschiedlich Lehren in ihrem Imperium. So erwarteten sie aber auch, dass man damit nicht ihre Götter oder das Imperium infrage stellt. Etwas, das ja letztlich zur Christenverfolgung geführt hatte.

So wurde zum Beispiel im Imperium auch Mithras ohne Probleme verehrt und selbst den Juden wurden zunächst Privilegien zugestanden. Gerade diese Toleranz zu anderen Religionen garantierte auch den Frieden in den besetzten Provinzen des Imperiums. Ja und genau deshalb hatte Constantin ein Interesse an der Befriedung der Christen in seinen Provinzen.

Deshalb auch der Ausspruch Constantins von den Altären Roms.

Syrius: Christus war der Sohn Gottes und das konnte man den Römern nicht zumuten.
War es nicht so, dass gerade die Gestalt Jesus eine große Rolle in der Zuwendung zum Christentum spielte. Ich erinnere an die erfolgreiche Schlacht Constantins an der Milvischen Brücke, bei der er das Staurogramm für Jesus Christus auf die Feldzeichen und Schilde der Legionen auftragen ließ. Dieses Staurogramm hatte einen wesentlichen Beitrag zu den Siegen Constantins Legionen geführt. Eine Art der psychologischen Kriegsführung.
Staurogramm.png
Staurogramm für Jesus Christus
(Merlin, gemeinfrei)

Syrius: Die Frage ist doch: Wieso ist es Konstantin wichtig dass Christus Gott ist? Kann ihm doch völlig egal sein!
Weil Jesus Christus der endzeitliche König im Reich Gottes sein würde und Constantin sich möglicherweise selbst als diesen Sol inviktus sah. Es gab nach Constantin noch mehr Potentaten, die sich in dieser Rolle verstanden.

Syrius: Die Kirchen wären heute überglücklich hätten sie die Dogmen der Dreifaltigkeit und die Ablehnung der Präexistenz nicht. Sie machen die Kirchen völlig unglaubwürdig und führen zu deren Untergang. Was überlebt ist das wahre Christentum.
Mit den Dogmen ist es das so eine Sache. Stellst nicht auch Du Dogmen auf, an denen Du Dich orientieren möchtest?

Merlin
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