Hallo Ayura, ich habe mich mal eine Weile mit dem Enneagramm beschäftigt, habe das mittlerweile nicht mehr alles so auf dem Schirm, aber hier mal meine Eindrücke:
Gehört man einfach zu dem Typen der überwiegt, oder gibt es Mischtypen wie im Ayurveda?
Kann der Typ wechseln?
Da gehen die Meinungen der Enneagramm-Lehrer auseinander: Die einen meinen, man ist (und bleibt) der Typ, dessen Muster entsprechend man sich den größten Teil seines Lebens über verhalten hat, die anderen meinen, man geht im Laufe eines Lebens mehrere (im besten Fall alle) Typen durch, indem man sich weiterentwickelt. Ich selbst habe mal vor über 10 Jahren einen Typen-Test gemacht, das Thema Enneagramm dann längere Zeit nicht mehr behandelt, dann kam ich vor zwei, drei Jahren noch mal darauf, machte nochmal einen Test (diesmal nicht aus dem Buch, sondern bei einem Enneagramm-Lehrer) und es kam ein anderer Typ heraus als beim ersten Test. Dieser Enneagramm-Lehrer sagte dann auch zu mir, es sei normal dass man wechselt und es sei auch normal, dass es Mischtypen gibt.
Kann man an/mit seinem Persönlichkeitstypen arbeiten?
Klar kannst du an deinem Persönlichkeitstypen arbeiten, man kann ja immer an seinem Charakter arbeiten, wenn man es gerade für angebracht hält. Ich erinnere mich an einen Autor der in seiner Beschreibung gleich die Unterteilung in "Unreif-destruktiv", "durchschnittlich entwickelt" und "Reif-konstruktiv" für jeden Typ mitlieferte, wobei die Wortwahl sicher eine andere war. Diese Beschreibungen waren schon interessant, wenn auch, was die destruktiven Fälle anging, knallhart. Ich erinnere mich nicht mehr an den Namen des Autors, aber es ist jemand, der überhaupt eines der ersten Bücher zu dem Thema rausgebracht hat, kannst ja mal googeln, Bücher durchstöbern, Rezensionen lesen, etc., da wirst du sicher noch weiterführende Literatur finden.
Ich persönlich finde zwar, dass man bei der Beschäftigung mit dem Enneagramm schon einiges über sich, seine Verhaltensmuster und die seiner Mitmenschen herausfinden und besser verstehen kann. Allerdings bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass der Charakter eines jeden Menschen komplexer ist als dass er durch eine Einteilung in einen der 9 Typen dargestellt werden könnte.
LG Fedelta