Ich habe mich dazu entschlossen, vorallem weil ich es selbst erleben will fuer einen sehr langen Zeitraum keinen Sex zu haben.
Gruesse, Kert
kert, ich denke, du hast dir schon etwas dabei gedacht, dass du enthaltsam leben möchtest. Es würde mich einmal interessieren, warum du dich zur Enthaltsamkeit entschlossen hast? Was erwartest du von der Enthaltsamkeit?
Man könnte meinen, du seiest ein wenig unbedarft in die Enthaltsamkeit gestolpert. Wenn das so ist, dann solltest du dich sehr intensiv mit der Praxis des Brahmacharya (Zölibats) auseinander setzen.
Die Enthaltsamkeit ist der Schlüssel für die höchste Form der Seligkeit, die der Mensch erfahren kann. Darum sollte die Enthaltsamkeit kein Schritt sein, den man mal eben ausprobiert. Man sollte sich auch überlegen, ob es sinnvoll ist ein öffentliches Enthaltsamkeits-Tagebuch zu führen. Bedenke, dass Buddha sieben Jahre Enthaltsamkeit praktizierte, um Erleuchtung zu erlangen.
Aber Buddha praktizierte auch noch einige andere Dinge. Er meditierte täglich, lebte ein Leben in Bescheidenheit, er studierte ausgiebig die religiösen Schriften und wahrscheinlich praktizierte er Yoga- und Atemübungen. Zur Enthaltsamkeit gehören unbedingt einige der oben angeführten spirituellen Praktiken. Meditation oder Autogenes Training halte ich für unerläßlich.
Und normalerweise gehören ins Tagebuch viele intime Dinge. Und es ist die Frage, ob man so etwas veröffentlichen sollte. Ich würde eher davon abraten. Außerdem wirst du, wenn du die Enthaltsamkeit praktiziert, gerade am Anfang etliche Rückschläge erleben, in denen du der Versuchung nicht widerstehen kannst, die dich sehr depremiert machen. Und es dürfte dir bestimmt nicht leicht fallen, immer und immer wieder von diesen Rückschritten zu berichten.
Und darum halte ich es für sinnvoller ein privates Enthaltsamkeits-Tagebuch zu führen. Zumal du ja ohnehin schon Schwierigkeiten hast, über die Motive deiner Enthaltsamkeit zu berichten. Aber ich meine, dass das persönliche Angelegenheiten sind, die nicht in die Öffentlichkeit gehören. Bedenke auch, dass du bei solch einem Vorhaben, von der Öffentlichkeit kein Verständnis erwarten kannst. Sie wird den Kopf schütteln, sie wird dich auslachen, sie wird dich verunglimpfen und wie einen Psychopath behandeln.