Endlos

liebe feenschwester,

laß dich mal ganz fest drücken !!!
ich kann dich so gut verstehen, auch ich hab den wichtigsten menschen in meinem leben vor 10 monaten verloren, meinen dad !

zu mir sagte man auch ständig, ich solle loslassen ! nur dann könnte ich die trauer überstehen, nur dann könnte mein dad im jenseits seinen frieden finden, etc.
alles quatsch !!!
man muß nicht loslassen ! und mir konnte bis heute auch niemand sagen, wie das überhaupt gehen soll !!!
ich habe meinen dad im herzen, er ist bei mir, wenn ich ihn brauche, weil mich die trauer wieder voll erwischt, er sieht auch so nach mir, bzw, nach uns !
das glaube ich nicht nur, sondern das weiß ich ! denn ich hatte schon kontakt zu ihm !!
auch die aussagen, man soll die seelen ruhen lassen, hab ich an den kopf bekommen ! aber mein dad hat sich sehr gefreut, das ich einen weg gefunden habe, kontakt zu ihm aufzunehmen !!! er macht sich auch selber bemerkbar, wenn er da ist ! ich spüre seine anwesenheit ! ich rede viel mit ihm und ich weiß, er ist bei mir !!!

tue nur das, was dir vom gefühl her gut tut und ignoriere alles, was dir ein schlechtes gefühl bringt !! das ist mein rat an dich ! denn unsere lieben im jenseits zeigen uns den richtigen weg und führen uns !! vertraue darauf, vertraue auf dein gefühl !!!
deine schwester ist sicher oft bei dir und wird auch immer bei dir sein ! du hast sie nicht verloren !
das band der liebe wird euch ewig verbinden !!!!


ich drück dich ganz fest !!

alles liebe, nici

p.s: ich hab die bücher von "james van praagh" gelesen, die haben mir so sehr geholfen !!!
 
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Hallo Nici,

ein Widerspruch in sich.
Du schreibst du kannst nicht Loslassen,alles Quatsch......und dann am Schluss du hast die Bücher von James van Praagh gelesen,sie hätten dir sehr geholfen.
Nur,auch van Praagh schreibt immer wieder vom Loslassen und er schreibt sogar was damit gemeint ist.
In einem Buch sehr deutlich....*Heilende Trauer*

Auch ein Sterbender läßt los am Ende seines Lebens. !!!!
Loslassen hat überhaupt nichts mit Vergessen zu tun,sondern es bedeutet das ich den Tod,den Verlust annehme.....*Du darfst gehen*.

Ein Mensch, der stirbt, muss alles loslassen. Sein physisches, sein emotionales, sein mentales und sein soziales Zuhause. Ein Mensch der stirbt, muss sich einlassen. Auf eine weitgehend ungewisse Zukunft.

In diesem Sinne üben wir uns mit jedem Loslassen und neu Einlassen auch im Sterben. Zum einen üben wir uns in der Haltung des Loslassens und des Einlassens. Zum anderen machen wir uns mit jedem "kleinen Loslassen" das "große Loslassen" leichter. Denn jede Kränkung, jedes (vermeintliche) Versagen, jeder unerfüllte Wunsch, jedes zu viel oder zu wenig gesagte Wort - alles, was wir uns und anderen nachtragen, anstatt es loszulassen, macht nicht nur unser Leben, sondern auch unser Sterben schwerer.

lg
 
hallo nirak,

ich muß zwar den tod meines dad`s annehmen, da hast du recht ! aber ich hab ja keine andere wahl ! zwischen "annehmen" und "loslassen" besteht für mich ein großer unterschied ! ich muß meinen dad nicht loslassen, denn er geht nicht weg !!! er hat zwar seinen körper verlassen und den mußte ich loslassen, aber er selber, seine seele, die muß ich nicht loslassen !! denn er bleibt bei mir ! er wird immer (wenn ich ihn brauche) bei mir sein, also muß ich nichts loslassen ! auch meine erinnerungen, meine gefühle und meine liebe zu ihm, ja selbst meine sehnsucht nach ihm muß ich nicht loslassen !! ich lebe damit, tag für tag, stunde für stunde und er ist bei mir ! also, was muß ich loslassen ??

die bücher von james van praagh haben mir den weg gezeigt, den ich heute gehe ! er hat mir erklärt, das der tod nicht das ende ist ! und das ein kontakt mit verstorbenen möglich und von diesen auch gewollt ist !
und ein sehr lieber mensch, der die gabe hat, kontakt mit verstorbenen aufzunehmen, hat mir den kontakt zu meinem dad ermöglicht !

gut, das buch "heilende trauer" hab ich nicht gelesen, aber auch aus deinem zitat kann ich nicht erkennen, warum wir einen geliebten menschen loslassen sollen, er erklärt eher das vergeben, das nicht nachtragen !! und wenn mit einem geliebten menschen alles geklärt war und es keine offenen sachen mehr gab, dann muß ich auch nichts loslassen=vergeben oder verzeihen !

und auch das " du darfst gehen " sehe ich anders, denn für mich ist mein dad nicht gegangen ! er ist noch da !!!! wenn auch nicht in seinem körper, aber seine seele ist da und das zeigt er mir auch ganz deutlich !!

alles liebe , nici
 
Liebe Feenschwester,

jeder von uns trauert anders und jeder von uns sucht den Weg um mit der Trauer umgehen zu können.
Es gibt in dieser Hinsicht keine Richtlinien und nichts woran wir uns orientieren können.
Unsere Mitmenschen versuchen uns zu trösten, sie meinen mit Loslassen bestimmt nicht die Liebe zu dem- oder derjenigen die gegangen ist.
Doch in userer Traurigkeit sind wir viel sensibler als sonst und nehmen die Worte viel zu ernst.
Ich glaube ganz bestimmt, dass auch Du Deinen Weg finden wirst, dennoch solltest Du Dich nicht selbst unter Druck setzen.
Lebe Deine Trauer, denn sie ist ein Bestandteil Deines Leben.
Genau wie Nici hatte ich Kontakt und dieser Kontakt half mir aus meiner Traurigkeit heraus. Für mich persönlich war es wie eine therapeutische Hilfe.
In meinen Gedanken bin ich sehr oft bei meiner Mutter und weiß nun, dass es ihr gut geht.

Entscheidungen mußt Du alleine treffen, da kann Dir niemand helfen:liebe1:
Wenn Du verunsichert bist, dann warte ab.
Höre und achte auf Deine Gefühle , denn sie sind da - auch wenn Du im Augenblick meinst nichts zu spüren.
Mache Dir bewußt, es ist Deine ganz individuelle Trauer.

Ich wünsche Dir alles Liebe, fühl Dich umarmt
Ruschka
 
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Hallo Ihr Lieben!

Lange habe ich mich jetzt nicht gemeldet, da ich einfach nicht bereit war wieder zu schreiben und mich auch zurückgezogen habe.

Die Traurigkeit holt mich jetzt mit jedem Tag mehr ein. Sie kommt und trifft mich wie ein harter Schlag, ganz hart und fest. Ich erschrecke regelrecht, wenn sie mich einholt und habe das Gefühl, dass es mir die Brust zuschnürt. Dennoch weiß ich, dass es gut so ist, denn die Traurigkeit muss rauskommen und mit jedem mal, auch wenn ich es noch nicht spüre, wird es besser. Ich bin es mir selber schuldig, dass ich meine Trauer zulasse. Es ist mir mittlerweile auch egal, ob ich während der Arbeit anfange zu weinen, denn ich möchte nichts mehr unterdrücken müssen.

Mittlerweile haben zumindest meine Alpträume aufgehört. Ich sah Karin immer im Sarg liegen und es kamen Bilder, wie sie wohl jetzt (also ihre Hülle) aussieht. Einfach furchtbar. Mein Therapeut half mir mit Entspannungsübungen, damit ich nicht mehr mit diesen furchtbaren Bildern konfrontiert werde.
Die Entspannungsübungen haben mir insofern geholfen, dass ich einschlafen kann. Ob es nun von meinen Tabletten (die aber rezeptfrei sind, also nicht stark) oder von den Entspannungsübungen kommt, weiß ich nicht, aber wichtig ist, dass ich schlafe.

Damit ich Euch etwas freudiges mitteilen kann:
Karin und ich hatten das erste Mal Kontakt. Noch nie in meinem Leben hatte ich ein solch seliges Gefühl von Wärme und das Bewusstsein, dass alles gut werden wird.
Sie war da, sie hat mit mir gesprochen und es war unglaublich. Ich kann heute noch ihre Hand und Wärme spüren, habe sogar noch ihren Duft in meiner Nase. Gerne würde ich Euch erzählen von unserem Gespräch, aber dies gehört nur Karin und mir... das war so intim und persönlich. Ich möchte es eigetnlich mit niemandem teilen.
Nur ihrem Mann, Markus, habe ich davon erzählt, denn auch er hatte ein Erlebnis.

Seltsam und sogleich traurig ist, dass unsere Mama, Karin weder spürt noch in Kontakt treten kann mit ihr. Sie hat eine totale Blockade in sich und ich komme nicht an sie ran.
Natürlich kann ich meiner Mama nichts abnehmen oder erleichtern und nur für sie da sein und sie in den Arm nehmen. Aber es tut weh, wenn man hilflos ist. Sie kann nicht denken, fühlen oder trauern. Sie ist wie in einer anderen Welt. Kein Wunder, immerhin hat sie ihr drittes Kind verloren. Ich kann nur als Schwester sprechen, aber wenn mich dieser Schmerz zum Teil fast umbringt und mir die Luft nimmt, wie muss das für eine Mutter sein?
Es ist einfach nicht fair... "Das Leben ist nicht fair" - wie wahr doch dieser Satz ist (Grönemeyer).
Aber ich möchte nicht über Gerecht oder Ungerecht diskutieren. Bitte sendet meiner Mama einfach einen kurzen Gedanken in Liebe...

Ich möchte Euch allen etwas mitgeben... Karin's Zeit war begrenzt und kurz bevor sie nach Hause ging hat sie mir gesagt:
"Meine Maus, lebe mit Genuss, mit Liebe, mit Fröhlichkeit, mit Neugier und vor allem mit Zeit."

Alles Liebe Euch allen und ich danke Euch so sehr für Eure Antworten, Eure Gedanken, Eure Umarmungen und Euer Dasein... Unglaublich wie viel Kraft "fremde Menschen" vermitteln könnne.

DANKE EUCH...

In Liebe
Eure Feenschwester
 
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