Emotionen oder wie reagiere ich auf Kritik!

Gehen wir aber davon aus das zu 99% alles reibungslos läuft. Und sagen wir zudem, dass Du die Erfahrung gemacht hast, hier im Forum nett behandelt zu werden. Bisher keine großartigen Konflikte, keine großen Antipathien zu anderen. Aber auf einmal wirst Du von jemandem angegriffen. Gestern hast Du einen Beitrag geschrieben, vielleicht sogar einen sehr Persönlichen und irgendwer hat eine Antwort geschrieben in der er auf Dir herumtrampelt.

Das ist der Punkt den ich meinte... Denn wie sieht die innere Reaktion aus? Man wird sich sehr bewusst das man getrennt voneinander ist. (Ich wechsle mal zur "Ich-Perspektive"): Hier bin ich, und da hat der andere seinen Müll hingeschmiert und mich angegriffen. Da ist vollkommen egal wie souverän ich damit umgehe. In aller Regel werde ich mich distanzieren und diese Trennung bestätigen, wahrscheinlich sogar ausbauen indem ich z.B. zum Gegenangriff übergehe... in mir der Wunsch entsteht es ihm mal richtig zu zeigen. Oder wenn ich mich dazu nicht fähig fühle fliehe ich vielleicht aus der Situation, klicke nicht mehr auf den Thread und versuche dem betreffenden User aus dem Weg zu gehen.

Das ist was ich meinte.. wenn man etwas als Einbruch in die eigene Sicherheit erlebt/interpretiert wird man sich der Trennung bewusst und man baut sie dann in der Regel aus. Das ist natürlicherweise der erste Impuls.

Aber: Stell Dir vor, Du wirst aus heiterem Himmel von jemanden angegriffen den Du gut kennst... mit dem Du Dich sonst immer gut verstehst. Auch da könnte der erste Impuls Distanzierung sein, vielleicht Ärger was der sich einbildet. Wahrscheinlich wird aber schnell der Wille folgen ihn zu verstehen... die Frage aufkommen "Warum agiert der so?". Das ist ein verbindender Vorgang und je besser Dir das gelingt, desto leichter wird es Dir fallen die Trennung dann wieder zu überbrücken.

Nur: Das ist ein extrem komplexes Thema. Ich kann hier nur in Ansätzen schreiben was ich meine, sonst würde das echt laaaang. :D


Wenn man sich öffnet, ist man verletzlicher. Ich bin aber sicher, dass auch das nicht sein muss. Wenn hinter der identität letztlich nichts steckt, was es zu verteidigen, zu verbessern, zu beschützen gäbe, könnte man es nicht angreifen. Bitte verstehe mich nicht falsch: Es geht mir nicht darum, hart oder gleichgültig im sinne von ignorant zu werden, sondern darum, für mich selbst so viel liebe zu empfinden, dass ich unabhängig bin. Es gibt einen bereich, wo mir das nicht gelingt, da findet dann auch die grösste identifikation statt.
Das was hinter allem steht kann nicht angegriffen werden. Nimm noch mal das Kino-Beispiel... Licht transportiert die Formen/Bilder auf die Leinwand. Das was sich angegriffen fühlt sind die Formen. Das sind Komplexe... urteilende Gedankenmuster. Ist ein Gedankenmuster extrem urteilend, agiert es extrem trennend, denn dann ist nur x richtig und y ist falsch. Also nicht wie das Licht (grundlegendes Bewusstsein) das eben gar nicht urteilt. Wird das mehr und mehr erkannt wird es auch entschärft und es bleiben Vorlieben ohne Urteile. Ich freue mich dann immer noch wenn die deutsche Nationalmannschaft gegen England gewinnt... aber ich sehe das nicht als Krieg und werde keine schlaflose Nacht haben wenn sie verlieren.

Und ja... da wo die große Identifikation liegt gelingt das eben nicht so einfach. Irgendwo sind da strenge Urteile und damit auch starke Trennungen. Denn "so" ist dann richtig und gut, und "anders" ist falsch und schlecht ---> Im Einklang oder im Gegensatz zum Ideal/-bild.

Und beides baut auf Überzeugungen auf die sich aber in der Spitze vereinen. Das "Ich will so sein, weil..." ist irgendwann gleichbedeutend mit "Ich will nicht im Gegensatz dazu sein, weil...". Da ist dann individuell die Frage was einen in diese Richtung geprägt hat, warum man so davon überzeugt ist, dass das eine gut und das Gegenteil schlecht ist. Kennt ja jeder. Komplex wird es dann auch noch dadurch, das man entweder tatsächlich dem Idealbild einigermaßen entspricht und vielleicht auch große Sicherheit darin erlangt hat oder eben nicht. Es geht da selten um nur ein Thema, eher um Glaubenskonstruktionen die sich miteinander verbinden. Ein gewisses Idealbild kann von vielen Seiten gleichzeitig motiviert sein. Etwa, weil man sicher ist das einen nur das attraktiv macht. Gleichzeitig weil alles andere vielleicht die Eltern enttäuschen würde. Es kann auch extrem subtil sein... manches Idealbild kann aus sehr kurzen Eindrücken entstehen. Nimm die Werbung mit Promis. Die baut darauf auf... sie nutzen eine Identifikation mit einem Promi die möglichst für viele potentielle Kunden schon vorher besteht, nehmen wir als Beispiel Fußballer... die Fans gucken die Spiele und sehen das ihre Stars Adidas tragen. Da muss keine besondere Werbung mehr gemacht werden. Adidas wird zu einer Vorliebe. Ich kannte früher ein Mädchen die großer Fußball-Fan war.. die trug NUR Adidas. Hätte man sie damals gefragt warum sie so fixiert darauf ist hätte sie es möglicherweise nicht mal gewusst. Und das ist nur ein Beispiel, denn es kann noch viel subtiler sein. Etwa wenn ein Kind eine bestimmte Verhaltensweise des Vaters übernimmt. Der denkt sich vielleicht was dabei dass das Kind gar nicht checkt und trotzdem macht das Kind es noch bis ins Erwachsenenalter genauso. Die Identifikation besteht dann nicht direkt zur Handlung. Die hat gar keine echte Basis aus Überzeugungen. Die Identifikation besteht dann über die Identifikation zum Vater... der die Überzeugungen als Basis hat die das Kind vielleicht gar nicht kennt. Will sagen: Ein und dasselbe "Programm" kann auf sehr unterschiedlichen Arten der Prägung basieren. Teilweise gehts dann um sehr simple Dinge die aber hochkomplexe Identifikationen (etwa die Beziehung zu jemandem) als Basis haben, die man gleichzeitig zuerst mal gar nicht verbinden würde.

Die Fragen sind also: Worauf basiert die Identifikation? Wie habe ich das gelernt? Wie sehen die Urteile aus und wie werden sie begründet? Warum ist das Gegenteil des Ideals inakzeptabel?

Und "technisch" gesehen ist es sehr interessant nur darauf zu achten, wann der eigene Fokus sehr eng wird, was auch mit einem Gefühl emotionaler Enge einhergeht und wann nicht. Da wo es "eng" wird... da sind die entscheidenden Punkte und da erkennt man dann etwas Entscheidendes nicht, gerade weil der Fokus so eng ist.

Es gibt doch den Satz "Energie folgt der Aufmerksamkeit.". Den muss man gleichzeitig umdrehen: "Aufmerksamkeit folgt ebenso der Energie."... vielleicht sogar noch mehr. Heißt: Da wo ein Ungleichgewicht besteht, ein Konflikt, steuert die Aufmerksamkeit immer wieder drauf zu und dann ist man so extrem damit konfrontiert, dass man den Kontext nicht erkennt.



Was aber im weitesten sinne eben genau auf dieses 'angenommen werden wollen' hinausläuft. Es ist die eher provokative form zum 'ziel' zu kommen, die einem vordergründig weniger blösse gibt.
Ja... ich glaube, es geht dann v.a. um Kompensation. Nehmen wir ein Klischee-Beispiel: Denk Dir nen Typen der z.B. im Job eher ne traurige Figur abgibt, nicht anerkannt ist, vielleicht sogar gemobbt wird. Gleichzeitig hat er als Ideal ein Bild von Stärke und Souveränität. Der Mangel an Fähigkeit im Job, der Mangel an Anerkennung und dazu noch die direkte Ablehnung bzw. die Angriffe der anderen führt erstens dazu, das er sich zumindest zeitweise seinem Ideal näher fühlen will das zuerst mal ja nur aus Stärke und Souveränität besteht. Aber durch die Angriffe wurden Wunden geschlagen die nach Rache rufen. Er will nicht mehr nur souverän und stark sein, jetzt will er möglichst andere dominieren und taucht in einem Forum auf wo er das auslebt. Vielleicht funktioniert es sogar. Je größer allerdings das Ungleichgewicht ist das er irgendwo auszuleben versucht, desto größer wird auch das Risiko sein das es irgendwann krass bestätigt wird. Das kann dann so aussehen das er über Monate andere in einem Forum irgendwie dominiert... und irgendwann einer kommt der genau noch mal in die Wunden schlägt die ihn zu seinem Verhalten motivieren. Teilweise kann das zu extremen Abwärtsspiralen führen wenn er nicht erkennt warum er agiert wie er es tut und dann trägt er sein Selbstbewusstsein auf den Scheiterhaufen ohne das zu checken.


Das problem eben, wenn man an der eigenen starren identifikation kleben bleibt, weil man ausblendet, dass man unendlich viele anteile in sich verewigt.
Ja... und sie ablehnt. Das Gefühl von Scham ist da der bedeutendste Faktor. Die Frage die man sich dann stellen kann ist, wann man "im Boden versinken" würde, wenn für andere "X" offensichtlich wird... Für manche ist es schon zuviel, zuzugeben das sie sich geirrt haben. Und das ist dann zuviel wenn sie mit großer Vehemenz in eine Richtung argumentiert haben, vielleicht sogar auf der Basis einer Argumentation an die sie glaubten, andere beleidigt haben die das nicht "wussten". Wird diese Basis dann entzogen wird es für die meisten schwer das einzugestehen. Warum? Nicht weil es um die Sache geht... sondern weil die Argumentation eine Funktion erfüllt hat, nämlich andere vermeintlich zu dominieren. Das ist dann der bedeutende Punkt und nicht das Thema um das es geht.


Ja. Jemandem aufmerksamkeit zu schenken bedeutet ja letztlich: Ich nehme dich wahr. Wer sich ignoriert fühlt, bekommt demnach das gefühl, nicht zu existieren. So sind es wieder andere, die einem selbst identifikation verschaffen. Muss das sein?
Ich glaube ja. Mein Bild der Realität ist in Kurzform: Ein grundlegendes Bewusstsein.. alles und nichts gleichzeitig... erzeugt "Formen", u.a. Persönlichkeiten die in "ICH" und "Andere" und "Welt" denken. Da wird also eine künstliche Trennung erdacht, auf der Basis starker Identifikation mit dem "Ich-Gefühl" das im Körper zentriert ist. Ich gehe davon aus, dass das grundlegend gewollt ist... vielleicht wie ein Spiel um diese Erfahrung überhaupt machen zu können. Da das aber in Konflikt mit der Wirklichkeit ist, krass gesagt: weil es unnatürlich ist, ist das ein leidvolles Gefühl das nach Ausgleich bzw. Auflösung sucht. Da fällt mir das Liber Al ein:

Keins, hauchte das Licht, fein und feenhaft, der Sterne, und zwei.

Denn ich bin geteilt um der Liebe willen, für die Möglichkeit der Vereinigung.

Dies ist die Schöpfung der Welt, daß der Schmerz der Teilung wie nichts ist, und die Freude der Auflösung alles.


Als Mensch besteht dieser Ausgleich zuerst mal in der Suche nach Verbindung mit "Nicht-Ich"... in aller Regel durch Beziehungen mit anderen Menschen. Aber auch da wird kategorisiert. Und über Beziehungen lernen wir im besten Fall uns selbst kennen. Denn auch das ist ja ein inneres "Beziehungsgeflecht" der verschiedensten Aspekte. Da gibts die Stimme die einem die Werte unter die Nase hält, eine Stimme die den Richter spielt wenn man dagegen verstößt, eine Stimme die Harmonie wünscht, eine andere die den Erfolg um jeden Preis will... und je nach Situation ist eine lauter als die anderen. Und oft genug kennt man sie nicht alle und erst Recht nicht welches Überzeugungskonstrukt dahintersteht.


So ist es. Je weniger konflikt im innern, desto weniger auch im aussen, da es im innern gar nichts anzugreifen gibt und diese ruhe, dieses zufrieden sein, sich ins aussen überträgt.
Ja... In der Regel gehts da aber um das was man "Komfortzone" nennen kann. Ein und derselbe Mensch kann sich in einem bestimmten Umfeld sehr sicher und souverän fühlen, in einem anderen aber so getriggert werden das er zum Psycho mutiert. Und dann ist die Frage: Was macht die Sicherheit kaputt? Ich kenne jemanden, der mir gegenüber echt sehr selbstsicher ist, auf positive Art und Weise... in einem bestimmten Umfeld aber absolut gar nicht, extrem schüchtern und tollpatschig wird, dem dann nichts mehr gelingt usw. Bei mir selbst kenne ich das auch. Das bemerkt jemand anders nicht unbedingt, aber ich weiß es. Und das kann eben von Extrem zu Extrem gehen... also das jemand fast überall sehr souverän ist und das jemand fast überall sehr unsicher ist.
 
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Ich frage mich oft, ob es nicht doch eine ganz einfach antwort gibt. Ich muss gerade an diskussionen im muf denken, an verschiedene rollen, die die persona einnehmen kann, an das zwiebelsystem des 'ich', wo letztlich nichts dahinter steht, etc. Solche modelle könnten doch eine gewisse ruhe, gelassenheit aufkommen lassen, wodurch angriffe von 'aussen' einfach verpuffen würden.
Ich bin da nicht so sicher, bzw. ist es vielleicht eine Frage der Perspektive. Nehmen wir mal ein Extrem: Das was man Erleuchtung nennt. Viele erwarten, dass ein Erleuchteter nicht ärgerlich wird, immer souverän und gelassen bleibt. Das ist aber nicht unbedingt der Fall. Ein Erleuchteter weiß was er ist und v.a. weiß er was er nicht wirklich ist. Aber die Mechanismen laufen trotzdem noch. Er kann Angst empfinden, er kann Wut empfinden usw. Aber er beobachtet das aus einer "höheren Perspektive"... das was er ist ist nicht identifiziert. Aber es greift auch nicht ein. Im Kinobeispiel hat er sich dann als das Licht erkannt. Die Person auf der Leinwand weiß also das sie das sie eigentlich das Licht ist und ansonsten nur eine flüchtige Erscheinung. Aber genau deshalb gibts auch keinen Grund irgendetwas anders zu machen. Sri Nisargadatta Maharaj, dessen Bücher ich sehr schätze, konnte sehr ärgerlich werden. Ich habe keinen Zweifel daran das er tatsächlich erleuchtet war. Aber als menschliches System hat er sich dadurch nicht extrem verändert. Und er hat das auch erklärt... von seinem Standpunkt aus war alles gleich-gültig. Da war kein Leid.. wenn er z.B. provoziert wurde war das von der "Licht-Perspektive" aus genau so gut wie wenn sich jemand bei ihm bedankt. Aber seine menschlichen Mechanismen liefen trotzdem noch und die waren sicherlich auch verletzlich... heißt: Man konnte ihn wahrscheinlich beleidigen. Vielleicht nicht so einfach wie Paris Hilton, aber es war wohl möglich.

Was ich damit sagen will: Komplette Sicherheit als menschliches "System" wird man wahrscheinlich nicht erreichen. Aber je bewusster man die Punkte erkennt und dann kennenlernt, die den Fokus eng zusammenziehen und irgendeine Form von Leid auslösen (und Leid ist IMMER psychisch!... selbst körperlicher Schmerz), desto mehr bauen sie sich wohl ab. Zumindest ist das mein Eindruck bei mir selbst. Aber auch das ist sehr komplex, weil man einiges auch fälschen kann je bewusster man wird (je besser man sich kennt)... Man kann dann Impulsen folgen oder das lieber lassen und möglicherweise lässt man es bei einigen, gerade aus einem anderen Impuls heraus... nämlich die Kontrolle möglichst zu behalten. Das ist dann vor allem Weitsicht. Das resultiert zwar aus bewusstem Umgang mit sich selbst und daraus entsteht auch Souveränität die echt ist, aber eben nur weil man gewisse Situationen schon in der Entstehung vermeidet oder umgeht in denen die Souveränität möglicherweise fallen würde. Bedeutet also nicht, das man unverletzlicher wird sondern nur das man effektiver wird. ;) Ob es echte Unverletzlichkeit geben kann bezweifle ich. Aber sicherlich gibt es den Weg dahin. Früher war ich z.B. ziemlich reizbar... und das lag an den Automatismen die abliefen ohne das ich sie bewusst hinterfragte. Und manches lernt man auch erst durch Leid... also das einige Identifikationen aufgegeben werden weil man sie gar nicht halten kann und dann bemerkt "okay... wäre gar nicht nötig gewesen überhaupt daran festzuhalten". Die Frage ist, ob man sie anders hätte loswerden können. Theoretisch vermutlich ja... aber im Kontext des Lebens eher nicht, weil man es ja nicht mal wollte. Strenggenommen ist es doch so, dass die allermeisten die sich mit solchen Themen befasst haben eines erkannt haben: "Es geht um Bewusstsein.. bewusster werden... sich kennenlernen.." Logisches Fazit müsste dann sein: Das mache ich ab jetzt aktiv mindestens 8 Stunden am Tag. Alles andere muss hinten anstehen, das ist wichtiger. Trotzdem tut man es nicht. Das ist auch noch so ein Rätsel.. vielleicht ein entscheidendes. Denn ich glaube, das wir eine Art "Gegenkraft" in uns tragen die das nicht will. Vielleicht ist sie auch die Summe aller urteilenden Überzeugungen... Nach der Ultimativ-Formel suche ich noch. :D


Sorry, alles ein wenig philosophisch, aber wirklich ganz interessant. Für mich wieder in eigener sache.:)

Ich finde das auch ein interessantes Thema und ich glaube, das es ausnahmslos jeden betrifft... Aber es ist eben wirklich extrem komplex.


So... einen Post in 3 aufteilen. Das gabs echt lange nicht mehr. :D
 
@Condemn: Wow, danke dir für das lange post! Werde es später in aller ruhe durchlesen und mir gedanken dazu machen. Ich freue mich sehr, dass du dir die zeit genommen hast!:):blume:
 
Ich glaube auch jemand mit einem gesunden Selbstwertgefühl fühlt sich verärgert, wenn er oft oder zu Unrecht kritisiert wird, wenn Kritik zu recht erfolgt ist es für mich wesentlich leichter diese zu akzeptieren.

Eben, ein Mensch hat auch in der Öffentlichkeit einen "Sozialkörper" der angegriffen werden kann. Und darüber darf ein Mensch sich durchaus ärgern, dann angegriffen zu werden. Weil es ein Angriff ist.

Gesunder Selbstwert hin oder her, gerade wenn der ausgeprägt ist, besteht auch ein sehr gesundes Gefühl dafür, wann unberechtigt oder unangemessen attackiert wird.

Jemand, der einen schwachen Selbstwert hat, wird vermutlich eher beschämt abnicken und meinen, der "Kritiker" hätte Recht. Und auch, wenn er anderer Meinung ist, den Brocken still schlucken.

LG
Any
 
Eben, ein Mensch hat auch in der Öffentlichkeit einen "Sozialkörper" der angegriffen werden kann. Und darüber darf ein Mensch sich durchaus ärgern, dann angegriffen zu werden. Weil es ein Angriff ist.

Och Any,
warum sollte es ein Angriff sein

wenn du dir sicher bist, kann es nie ein Angriff sein, sondern nur Kritik, worüber man nachdenken kann, man aber nicht muss.

so wie du es darstellst, könntest du aber schon ein Angriff auf meine wahrnehmenden Augen sein ....... du angriffslustiges Anyweichen
 
Eben, ein Mensch hat auch in der Öffentlichkeit einen "Sozialkörper" der angegriffen werden kann. Und darüber darf ein Mensch sich durchaus ärgern, dann angegriffen zu werden. Weil es ein Angriff ist.
gab es ein Verbot sich zu ärgern?
Angenommen, man hätte ein solches Verbot transzendiert, man fühlt sich wohl mit sich selbst und der Welt, könnte man sich fragen ob es denn dem Wohlbefinden förcerlich ist, sich selbst zu ärgern. In der Regel ist dies nicht der Fall. Deshalb ja, darf gerne, aber wozu? Wenn der Andere versucht mich zu ärgern, ärgert ihn doch bereits etwas an mir. Ich finde, das ist bereits arg genug. Ärger muss es nicht werden, also lohnt es sich nicht, dass ich mich nun auch noch ärgere...
Wenn ich mich aber ärgern würde, wäre es ebenfalls ein Grund hinzugucken. Spannend, wie die deutsche Sprache es da formuliert. Ich ärgere mich "über ihn" oder "über seine Worte". Also benutze ich ihn oder seine Worte, um mir Ärger zu erzeugen.

Gesunder Selbstwert hin oder her, gerade wenn der ausgeprägt ist, besteht auch ein sehr gesundes Gefühl dafür, wann unberechtigt oder unangemessen attackiert wird.
ok, nur was tut man mit so einem gesunden Gefühl der unangemessenen Attacke?
Ist es doch ein Ausdruck unterschiedlicher Wertsysteme. Der angreifende (vorausgesetzt er wollte wirklich mit Absicht angreifen) fand es offenbar vollkommen angemessen anzugreifen oder fand keine andere Verhaltensalternative. Der Angegriffene wiederum weiß vielleicht nicht, inwiefern er auf den Angreifer selbst schon angreifend gewirkt hat.

Wenn die entsprechenden Wertungen soweit abgeklärt sind, dass ich mir sicher bin, unprovoziert angegriffen worden zu sein, stehen mir doch alle Verhaltensmöglichkeiten offen. Ich darf es ignorieren, oder zurück angreifen, oder es stehenlassen als Ausdruck dessen, dass es dem Angreifer offenbar nicht möglich war, sein Anliegen in angemessenerer Form zu überbringen, also der Angriff als Ausdruck des inneren Verletztseins des Angreifers.
 
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