Hi
es muss nichts bedeuten, das Internet dem wirklichen Leben vorzuziehen, es kann aber auch sehr viel bedeuten. Es gibt Phasen im Leben, wo man merkt, dass es im Inneren etwas gibt, das unerfüllt ist, unerfüllt bleibt. Man sucht es dann virtuell oder findet es virtuell.
Es kann aber auch sein, dass man ein Bedürfnis stillen will, ausleben will, und das muss jetzt nichts bedeuten, es kann aber auch sehr viel bedeuten. Was ich sagen will, es kommt drauf an, wer da handelt, welches Ziel sich die Person im Grunde setzt (und sie muss das im Grunde noch nicht mal klar erkennen, sondern es kann sich mit der Zeit ergeben). Hat sie Interesse an Selbsterkenntnis, muss ein solcher Weg nicht Verkenntnis bedeuten, wir machen alle mal solche Phasen durch, - und es kommt drauf an: wenn am Ende Selbsterkenntnis auf dem Plan steht, dann ist das und anderes eine nötige Erfahrung. Ich werde stutzig, in Bezug zu anderen zu einem Urteil über deren Verhalten zu kommen, weil man schlecht wissen kann, wo es für diese Person hinführt. Deswegen meine ich, leben und leben lassen. Vielleicht kennt man sie sehr gut, und kann das besser einschätzen; - was aber war bislang, all das weiss ich zB jetzt nicht, wie sie bisher gelebt hat. Und wie sie wirklich drauf ist.
Nehmen wir mal mich selbst. Ich habe 2001 meinen Computer gekauft. Und seitdem habe ich jeden Tag - ja wirklich jeden Tag - am Computer verbracht, geschrieben und diverse Dinge getan. Ich hatte erst 2005 Internet zuhause bekommen.
Ich war nie ein Gruppenmensch, hatte und habe wenig Freunde. Es gibt einige Freunde, die genügen mir. Mehr aber auch nicht. Als ich dann ans Internet ging, hat sich nichts geändert. Mir diente diese Erfahrung aber auch eine gewisse Grenze zu überschreiten. Die Anonymität meines begrenzten Daseins zu überschreiten und in Austausch zu kommen.
Meine Art ist so, dass ich gar nicht unehrlich sein kann. Vorher habe ich aber gedacht, meine Güte, das ist ein Haufen Egos im Netz, und ich würde die alle gerne ver***rschen. Bei entsprechender Veranlagung würde ich auf Eden City gehen und den letzten Driss erzählen, nur um die Leute kennen zu lernen, um in Kontakt zu kommen. Es ist eine Art Kick, Trip oder so. Ich kann mir vorstellen, dass es viele so machen. Manche machen das vielleicht eine Zeit lang, andere werden zum Profi darin. Aber dann bleibt festzustellen oder zu überlegen, ob das nun auf eine Art schräg ist (begrenzt auf das Netz), oder auf der ganzen Ebene schräg und die Fortführung der Persönlichkeit des normalen Alltages. In beiden Fällen ist es - in meinen bescheidenen Augen - einfach so... man kann aber sagen, das ist dann ein Stempel der Persönlichkeit, bewertet man es, kann man das ja machen... es ist auch eigentlich normal, weil wir alles begutachten und mit unserem Geschmack abgleichen; ich habe in Bezug zu meinen Freunden auch allerhand Bewertungen vorgenommen. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich da nur meine eigene Perspektive würdige. Mein Radix, meine Art zu sehen und zu denken. Wo wäre denn meine Problematik, habe ich begonnen zu fragen, - seitdem ich mich mit Astrologie beschäftige. Und ich stelle fest, es gibt für vieles wenn nicht alles einen astrologischen Grund. Es gibt immer ein Besser, klar, aber das was meine Freunde tun liegt nicht in meiner Hand,...; naja, ich will damit nix sagen.
Meine Freunde und ich haben alle eine kaputte Kindheit gehabt und ich sehe in manchen Attitüden/Allüren (auch bei mir) einfach eine Art etwas zu verarbeiten. Irgendwo bleibt das nicht aus. Es ist keine Kompensation oder Schwäche. Es ist der einfache Prägevorgang, der fortgeführt wird. Irgendwann kommt der Punkt, wo wir das begreifen, wir merken dann vielleicht, dass wir uns ändern können. Dass wir vieles anders machen können. Aber bis dahin - meist eingeleitet mit der Saturn Revolution anno 29 Jahren - müssen wir etwas tun... Erfahrungen machen, Erlebnisse handhaben, etwas merken oder erkennen (unbewusst drängt es danach) - denke ich. Das kann verschiedene Formen annehmen. Wenn der Drang sich selbst zu erkennen und zu wachsen gross genug ist, werden wir einfach über diese Dinge stehen wenn die Zeit gekommen ist.
LG
Stefan