emotionale rundumschläge

Hey Maruja

Könnte es nicht sein, dass Du Dir jetzt nur Vorwürfe machst, weil ER sich zurückzieht? Er hatte Dich mehrmals gewarnt, doch hast Du seine Grenzziehungen nicht beachtet. Nun musst Du die Konsequenzen tragen und reagierst wie ein Kind, das nicht erwachsen werden will. Wäre er geblieben, würdest Du so weitermachen, immer wieder. Es geht darum, erwachsen zu werden und die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Das ist Deine Lektion, die Du so lange lernen musst, bis Du es begriffen hast. Es wird sich wiederholen. Wenn nicht mit ihm, dann mit einem anderen. Es wäre wirklich gut, zu begreifen, was das Schicksal Dir zeigen will. Dazu gehört jedoch unbedingt Ehrlichkeit zu sich selbst.
 
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am anfang steht das gefühl der einsamkeit, einige tage alleine, ohne nachricht. dann die erwartung, dass er sich doch melden möge. schliesslich melde ich mich - vorerst in guter absicht. ein kurzer neutraler dialog. was dann dazu führt, dass die sicherung durchbrennt...ist mir selber nicht bewusst. was mich da triggert? kann ich nicht in worte fassen. die gier nach noch mehr beachtung?
Daß du diesen Mann unabsichtlich vertrieben hast, geschah nicht wirklich ganz ohne Absicht.
Nur ist dir diese Absicht nicht bewußt.

Du mußt dich als Mensch so betrachten, als würdest du aus lauter kleinen Menschen bestehen, die so aneinandergefügt sind, daß sie einen großen Menschen ausmachen → und zwar den, den du im Spiegel siehst.
Die vielen kleinen aber siehst du nicht.

Jeder dieser kleinen Menschen hat ein eigenständiges Leben. Und einer ist eben auch dabei, der sagt: 'Nee, dieser Mann tut mir nicht gut. Den will ich nicht mehr sehen.'
Dieser Teil in dir sorgt dafür, daß du deinen Freund regelmäßig vor den Kopf stößt.

Dann gibt es einen Teil in dir, der denkt: 'Ich bin nicht wert, daß ich beachtet werde.'
Dieser Teil in dir sorgt dafür, daß du dich zu Menschen hingezogen fühlst, die dich nicht wertschätzen, die dich lange nicht anrufen und sich lange nicht um dich kümmern, denen du egal bist.

Um nun alle Menschen auf eine Linie zu bringen und dich zum Herrn deines Hauses (deines Körpers) zu machen, ist es notwendig, daß du dir all der einzelnen Menschen in dir bewußt wirst.
Und das klappt nur mit dem Glauben an Gott und indem man sich von ihm führen läßt. Gott ist die Stimme des Herzens.
 
entschuldige, musste lange nachdenken über deine aufforderung.
am anfang steht das gefühl der einsamkeit, einige tage alleine, ohne nachricht. dann die erwartung, dass er sich doch melden möge. schliesslich melde ich mich - vorerst in guter absicht. ein kurzer neutraler dialog. was dann dazu führt, dass die sicherung durchbrennt...ist mir selber nicht bewusst. was mich da triggert? kann ich nicht in worte fassen. die gier nach noch mehr beachtung?

...danke, dass Du es dennoch getan hast. Ok, mir wird einiges klarer. Ich wusste zuvor nicht, dass es "nur" um den Partner geht sondern dachte, allgemein Dein Verhalten den Menschen gegenüber wäre so.

@ all, ich erzähle jetzt nur meine eigene persönliche Meinung/ Erfahrung!

Das ist meines Erachtens nach "ganz einfach". Meistens, wenn man einen Menschen so sehr liebt, dass es schon weh tut (sicher kennen fast alle dieses Gefühl), erscheint es unerträglich, wenn man nicht mit diesem Menschen zusammen sein kann. Jede Minute wird dann zu einer Ewigkeit. Natürlich baut man dadurch Anspannung und Streß auf. Viele Faktoren, die normalerweise gar keine Rolle spielen, fangen plötzlich an - teils auch unterbewusst - sich in die Gedanken einzuschleichen. Verlustängste jeglicher Form. Der Mensch reagiert dann grob zusammengefasst mit drei unterschiedlichen Verhaltensweisen:

1. Man/ der Verstand versucht sich - und das ist ganz normal - in erster Linie selbst zu schützen, d.h. irgendwie muss eine Schutzmauer gebaut werden. Ich denke, so ähnlich ist das bei Dir der Fall. Du möchtest diesen Menschen eigentlich um nichts auf der Welt verlieren, weil aber Dein Verstand weiß, das diese Möglichkeit bestünde und Dich dieses Ereignis des verlassen-werdens gefühlt zu Grunde gehen ließe, muss er sich irgendwie schützen. Er (der Verstand) dreht den Spieß also um und versucht die Sache seinerseits irgendwie vorzeitig zu beenden und den "Feind" loszuwerden, weil ja dann die Trennung offensichtlich aus eigenem Willen geschehen würde und der Schmerz somit erklärbar bzw. erträglicher. Das ist aber aus Herzen's Sicht überhaupt gar nicht der Fall. Du könntest zukünftig versuchen, Dir dieses Verhalten in der entsprechenden Situation bewusst zu machen und Deinem Verstand eintrichtern, dass es sich nicht um den "Feind" handelt und Dich dadurch innerlich beruhigen.

2. Vor Angst, den Menschen zu verlieren, fängt man an extrem zu klammern, will ihm alles recht machen und verbiegt sich ungemein. Oft wird man dann selbst unzufrieden, aber m.E. noch öfter ist der Partner dann genervt oder sieht unterbewusst keine Herausforderung, keinen Reiz mehr darin, dem Partner zu gefallen...man hat den Partner ja sozusagen schon sicher. Dann werden andere Menschen oft ziemlich schnell reizvoller.....der Rest dürfte bekannt sein.

3. Man ist so abgeklärt und cool (im positiven Sinne) und vertraut auf sein eigenes Selbstbewusstsein. Man muss sich anfangs dazu zwingen, cool zu sein. Als Frau könnte man sich so leicht umgarnen lassen...selbst als Mann hab ich früher schon herausgefunden, dass ich, wenn ich etwas Abneigung zeige (obwohl ich das ja nicht ernst meine) oder ein wenig machohaft daher komme, ich extrem deutlichere Zuneigung entgegen gebracht bekomme.

Was Du geschrieben hast kann ich schon nachvollziehen. Du möchtest im Endeffekt mehr Beachtung, mehr Aufmerksamkeit, empfindest eventuell sogar, dass die von Dir ausgehende Liebe nicht in gleichem Maße erwiedert wird und das macht Dir Angst und löst Unbehagen aus, Du wirst sogar so wütend, dass Du ihn dafür "angehst". Man sollte nicht generell davon ausgehen, dass man nicht genaus geliebt wird, wie man selbst liebt. Wenn man sich z.B. nicht alle 5 Minuten eine Nachricht schreibt, heisst das noch lange nicht, dass man seinen Partner nicht mehr so sehr liebt. Im Alltag ist es einfach unpraktisch.

Wenn man wirklich richtig liebt und sich sicher ist und dem Partner vertraut, dann wandelt man glücklich durch den Alltag und weiß einfach, dass man sich bald wieder hört/ sieht/ berührt...man vergisst unter Umständen sogar für eine Zeit bewusst den Partner (unterbewusst natürlich nicht) und kann sich so auf die alltäglichen Dinge (Arbeit, Schule, Autofahren, Einkaufen, interessante Sendung im TV) konzentrieren. Man kann den Partner für diese Zeit aber nur bewusst vergessen, wenn man sich seiner selbst sicher ist und auch dem Partner vertrauen kann.

Mein Tip für Dich: Zwinge Dich unbedingt dazu, Dich etwas zurück zu halten, auch wenn's schwer fällt und Du wirst sehen, dass Du nach einer entsprechenden "Einwirkdauer" viel mehr und positvere Resonanz bekommen wirst. Es ist hart, aber es funktioniert tatsächlich!

LG

Fingal
 
Also mir fällt gehäuft auf, das der Auslöser nicht ich bin, sondern wenn ich neutral bis positiv eingestellt bin, von jetzt auf gleich mehrere Leute, schlechte Laune haben, und meine Laune damit runterziehen, es fällt ihnen nicht auf, was ihnen auffällt das sie alle nicht mögen, mit der Zeit mag ich auch nicht mehr, und bekomme Stress-Symptome.
Das fällt mir eben fast schon täglich auf, das es durch andere geschieht, und ich keinen Einfluss darauf habe, ausser warten bis sich die Laune der anderen bessert, dann geht's mir auch wieder besser.:confused:
 
Also mir fällt gehäuft auf, das der Auslöser nicht ich bin, sondern wenn ich neutral bis positiv eingestellt bin, von jetzt auf gleich mehrere Leute, schlechte Laune haben, und meine Laune damit runterziehen, es fällt ihnen nicht auf, was ihnen auffällt das sie alle nicht mögen, mit der Zeit mag ich auch nicht mehr, und bekomme Stress-Symptome.
Das fällt mir eben fast schon täglich auf, das es durch andere geschieht, und ich keinen Einfluss darauf habe, ausser warten bis sich die Laune der anderen bessert, dann geht's mir auch wieder besser.:confused:

drum bleibt man besser im Bett :->))
(nur spass)
Aber man kann vielleicht auch ein bisschen auswählen, in welche Gesellschaft man sich begibt. Oder man könnte diese Stimmungen ansprechen - vielleicht auch den anderen fragen was ihm über die Leber gelaufen ist.
Manchmal bringt das nichts, oder man muss wo sein wo man sich nicht so wohl fühlt (Zahnarztwartezimmer); dann könnte man versuchen bei sich zu bleiben, sich vielleicht tiefer in sich reinsinken zu lassen (meistens kommt Leid dann wenn man sich verliert) - es gibt ja immerhin Leute, die schwingen auch mit dem Schmerz schön mit. (Das meine ich ernst.) Ein tiefer Frieden ist schwer zu stören. Und wenn Jesus am Kreuz die Glückseligkeit erlangte, muss es immerhin möglich sein.
 
terramarter, dann will ich mal so tun wie Jesus am Kreuz.;)

ja freilich :->) warum nicht. Es ist ja auch sehr lehrreich. In diesem Endzustand der völligen Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit - - verändert sich was. (Das Aufwachen/Ende von Leid wird nicht umsonst ein Todeserlebnis, ein Sterbeerlebnis genannt.
...und dem entsprechend macht es angst. Also man braucht schon auch Mut.)

Nichts wie ran, Sternenlicht :->)
 
hallo fingal!

...danke, dass Du es dennoch getan hast. Ok, mir wird einiges klarer. Ich wusste zuvor nicht, dass es "nur" um den Partner geht sondern dachte, allgemein Dein Verhalten den Menschen gegenüber wäre so.
dochdoch, geht mir such mit anderen so. mit denen, die mir sehr nahe stehen. familie etwa. wenige freunde, die das abfedern können. bei denen reisse ich mich auch mehr zusammen bzw. geht der kontakt nicht dermassen teif, wie bei dem menschen, den man liebt. oder sein eigenes fleisch und blut...

zu deinen erklärungen dieses verhaltens: punkt 1 trifft es ganz gut, denke ich. genau darin liegt der schlüssel: sich diese ängste bewusst zu machen. generell, die eigenen gefühle deuten zu können. sie zu erkennen und zuzulassen, wie schon andere hier vorher geschrieben haben. ist das der fall, dann kommt es gar nicht zu punkt 2 und 3, denn jemand, der seine mitte kennt, mit all ihren verborgenen ecken und dunklen fugen, der muss sich weder verbiegen, verstellen oder nach aussen hin "strategisch" abwenden, um liebe zu erhalten, um zu gefallen. der hat genug vertrauen in sich selbst und in das leben. und triftt erst gar nicht auf menschen, deren beachtung er sich durch irgendwelche strategien erarbeiten muss. so sollte es sein, finde ich. jede liebe, die erarbeitet werden muss hat etwas mit einem brüllenden, ruhelosen, gierigen "ego"zu tun, das nach oberflächlicher anerkennung lechtzt.

woher das ego seine stärke nimmt? aus der eigenen schwäche. aus verletzungen, ängsten, den eigenen unsicherheiten, dem selbstzweifel. aus diesem ungleichgewicht speisen sich auch diese verfluchten muster, die viele von uns ein leben lang quälen.
 
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LynnCard: genau so ist es. deshalb will ich diesmal lernen daraus. um es nicht wieder soweit kommenzu lassen...

...das hab ich nämlich vorhin vergessen...man macht so lange unangenehm empfundene Erfahrungen (die sind ja weder schlecht noch gut), bis man seine eigene Verhaltens- und Denkweise entsprechend einpendelt. Im Grunde Aktion-Reaktion auf Erfahrungsbasis und das fällt dann nicht mal mehr so schwer. Braucht halt aber seine Zeit. Als ich mich damals hier angemeldet hab war ich noch mitten im Lernprozess, mehr am Anfang als am Ende. Nun neun Jahre später bin ich noch lange nicht am Ende, aber ich denke auf einem guten Weg.

Ich hab auch mir wichtige Leute durch mein Verhalten von mir entfernt, aber auch gemerkt, wenn es jemand nicht ehrlich mit mir meinte, was mindestens genauso weh tat. Was lernen wir daraus?! Wir wissen, wen/ was wir NICHT wollen und handeln dementsprechend.

Und das Ego, ja, woher nimmt das seine Stärke? Da hast Du schon recht mit dem was Du sagst. Leider hab ich keine Ratschläge, dem entgegen zu wirken. Ich kann nur insofern ermutigen, an sich selbst zu arbeiten, auch wenn das verdammt schwer ist manchmal. Aber Du bist auf dem richtigen Weg. Du bist hier und Du beschäftigst Dich ernsthaft damit. Allerdings musst Du da natürlich durch (wollen).

Einen einzigen Rat kann ich Dir nur geben, falls Du's nicht schon getan hast: Wenn Du schlafen gehst, schieß' doch mal eine Bitte ins Orbit, dass "man" Dir helfen möge, wer oder was auch immer "da oben" ist, wenn denn da etwas ist. Und dann achte in den nächsten Tagen/ Wochen bewusst etwas intensiver auf "Zeichen" aber sei nicht erpicht darauf, sei nur etwas sensibler in der Richtung. Du wirst das dann erkennen.

Liebe Grüße

Fingal

:kiss4:
 
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