emotionale Manipulation

Hallo Gaia, :umarmen:

es ist 100%ig klar, dass es um eine Beziehung geht, die einem einerseits weh tut (wegen der Angriffe) und die man andererseits beibehalten will (Verpflichtungen wie z.B. in der Arbeit). Erst dachte ich: ja, das Opfer müsste eine klare Stellung beziehen, wunderbar, Fall gelöst. Dann kamen meine Bedenken: signalisiere ich dem anderen Abstand, dann liebt er mich nicht mehr (oder mag mich nicht mehr). Dann behandelt er mich ja noch schlechter als schon eh. Das will ich nicht. Darum auch dieses Annäherungs-Flucht-Spiel.

Stichpunkt Kommunikation: gerade hier hakt es. und deshalb verstehe ich deine Antwort nicht. :confused: Weiterhin mit dem anderen reden führt zu weiteren Verletzungen.

Liebe Pluto,

dass mag durch aus den ersten Anschein haben, doch je mehr ausgedrückt werden kann, umso schneller kann gefunden werden und damit gleichzeitig auch gelöst. Bei deinen Bedenken scheint die Verantwortungsrolle mit hinein zu spielen. Sich für die Verletzungen des anderen eventuell mit verantwortlich fühlen?


Ich geh mal davon aus, dass beiden gar keinen Kanal finden, auf dem sie sich ohne Missverständnisse unterhalten können. Demnach bräuchte ein Gespräch immer einen Vermittler. :confused: Wie soll sowas in der Realität aussehen? Den anderen zu ignorieren führt zu einer schlechten Stimmung im Raum. Auch keine Basis.

Nein, nicht unbedingt, sondern einfach den Mut offen auszusprechen, was wie in welchem Gefühl bei dir angekommen ist, was der andere part damit macht, darf dich nicht weitere interessieren. Es geht in erster Linie, darum, dass du dich vertrittst und dir treu bleibst und wenn sich das gut anfühlt und geklärt, weil du dem, was Innen vor sich ging einen Ausdruck gegeben hast, egal in welcher Form, Platz gegeben hast. Inwiefern du nun bewusst Form gibst und wie du dieses machst, ist wohl die Hauptfrage? Du kannst nochmal mit hinein gehen, aber du kannst auch für dich alleine klären. Je nachdem, wie es gewünscht ist und das von beiden Seiten.


Liebe Grüße Pluto

Liebe Grüße

deine Gaia:umarmen:
 
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liebe Anne,

mein Keks ist hart und ich habe endlose Geduld :Ddanke dafür

Welches Verhalten meinst du?
Paradox?
wenn ich das bis hier richtig verstanden habe, suche ich mir die opferrolle aus und warte sozusagen auf den täter, der der aus opfersicht "stärkere"ist, um dann aber über ihn zu lamentieren, oh der böse täter, der...ja vielleicht nicht auf die spielchen des opfer eingegengen ist?
lg

lg anne
 
Im allgemeinen habe ich beobachtet, dass in einer Gruppe von Menschen sich diese mehr auf die Seite des Täters stellt als auf die des Opfers. D.h. das Tätertum wird so immer mehr gestärkt und dieser wird dann das Opfer noch mehr pisacken.

Das glaube ich so nicht.
Nach meiner Erfahrung neigt der Mensch eher dazu, dem „Opfer“ beizustehen.
Ich erinnere nur an Diskussionen bspw. bezüglich sexuellen Missbrauchs von Kindern und ähnliches.
Hier kann jedoch auch klar definiert werden, wer „Opfer“ und „Täter“ ist.

Wenn du es also anders beobachtet hast, kann es dann nicht sein,
dass das vermeintliche „Opfer“ aus der Sichtweise der anderen nicht das „Opfer“ war?

Ich würde ganz sicher nicht, wenn ich für mich „Opfer“ und „Täter“ klassifizieren kann,
den Täter stärken und das Opfer zusätzlich piesacken. Ganz im Gegenteil.
Habe mich schon auf dem Schulhof oft genug für „Schwächere“ geprügelt.

Aber ich mag es überhaupt nicht, wenn jemand versucht, mich mit seiner selbst
ernannten „Opferrolle“ zu manipulieren.
Da ich aufgrund meiner Kindheit sehr sensibilisiert für jede Art von Manipulation bin,
rieche ich diese schon 3 Meilen gegen den Wind, und werde so jemand ganz sicher nicht
in dieser Rolle unterstützen.
Dann werde ich aus dessen subjektiver Sichtweise sicher auch zu einer Art „Täter“.

Womit wir wieder am Ausgangspunkt sind:

Wann ist ein Opfer wirklich ein „Opfer“?
Wann benutzt ein selbsternanntes „Opfer“ diesen Begriff, um zu manipulieren?
Wann ist ein Täter wirklich ein Täter?
Wann ist ein Täter nur ein „Täter“, weil er die Manipulationen des
vermeintlichen „Opfers“ nicht mitmacht?

lieben Gruß
 
oh je, ich sehe schon, dass ich diese beiden Wörten (die zugleich urteile beinhalten) nicht mit einflechten hätte dürfen. Ist es tatsächlich so, dass alle Täter und Opfer mit der Manipulation ein Thema haben? Denke ich jetzt an einen, der schlimmes getan hat, dann passt dies hierher nicht!

Doch, paßt sogar ausgezeichnet.
Wenn du an etwas schlimmes denkst, gehört das auch hierher. Sämtliche Selbstverteidigungskurse sind ebenfalls darauf aufgebaut.


Darüber habe ich mir nochmal Gedanken gemacht. Aus der Sicht des Manipulierten möchte man immer, dass der andere aufhört und sagt zu ihm stopp. Es würde vieles erleichter, zu sich selbst STOPP zu sagen. Und sich dann Fragen zu stellen, z.B. Warum lasse ich das zu?

LG Pluto

Eben. Und das Schöne daran ist, es hindert einen plötzlich niemand mehr daran. :banane:
 
Beispiele emotionaler Manipulation:


Zitat von flimm aus einem anderen Thread:
Och, ist mir eigentlich egal, ich diskutiere halt sehr gerne.


Also für die, die ein Problem mit emotionaler Manipulation haben , für diese Menschen ist es sicherlich auch sehr Bedeutend und wichtig sich damit auseinanderzusetzen.


Deine schuldfrage ist sehr interessant. Warum kann nur der andere Schuld sein, ist es nicht ein wenig egoistisch von dir? Ist das nicht ein Versuch der Manipulation?

Die sachliche Ebene wird verlassen, es wird auf eine persönliche Ebene gewechselt.


So würde ich nie denken, aber ich tue auch meißtens nichts des lieben Friedens willen und deswegen bin ich der Thematik wahrscheinlich nicht so tief behaftet wie du.

Wahrscheinlich ist ein schwammiges Wort. Entweder bist du behaftet oder nicht. So zwischendrin gibt es nicht.


Und dein Frieden ist eigentlich für jeden Menschen wichtig, wer mag schon Auseinandersetzungen. Wer mag schon etwas verlieren, was er gerne hat.

Wieder die persönliche Ebene anstatt sachlich zu bleiben.


Meist doch, weil er etwas oder jemanden nicht loslassen will. Vielleicht will er auch einfach nur etwas haben, was andere haben und er nicht. Dieser Mensch will Bestätigung, die sein Ego so sehr braucht. Gut vielleicht auch weil er mal ungeliebt war. Aber ich denke das ist immer ein Ego-Problem.

Eine sachliche Antwort.


Ich finde auch du verurteilst sehr.
Wenn du gelesen hättest, was ich im ersten meiner Beiträge geschrieben habe, dann hättest du schon längst deine Antwort.

Und hier wird dann nur noch persönlich bewertet und manipuliert.

Aber, du hast ja überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. :lachen:
Trotzdem sage ich danke, denn nur so kann ich´s lernen, wie die emotionale Manipulation funktioniert und aus welchen Komponenten sie sich zusammen setzt.

Pluto
 
(... )
Es würde vieles erleichter, zu sich selbst STOPP zu sagen. Und sich dann Fragen zu stellen, z.B. Warum lasse ich das zu?

LG Pluto

Hallo liebe Pluto,
die am Anfang des Fadens geschilderte Situation hab ich auch schmerzlich erfahren. Deshalb möchte ich auch etwas dazu schreiben.
Die Auflösung begann mit einem Schritt.
Es ist dieser hier zitierte Satz von dir - diese Frage - hab ich mir dann auch gestellt - ich hab mich eine Weile aus der verfahrenen Situation innerlich zurückgezogen.

Was berufliche verfahrene Situationen anbelangt, da hab ich darauf geachtet, dass bei möglichst jeder Situation ein neutraler Dritter anwesend war. In manchen Berufen gibt es ja eine Supervision, das kam bei mir leider nicht infrage. Aber es gibt schon manchmal die Chance, einfach einen Dritten "zufällig" anwesend sein zu lassen. Ich hab meine Gefühle für mich behalten, sie kamen mir bei der Kommunikation in die Quere. Es kann schon sehr verfahren sein, manchmal!

Der Rückzug in mich selbst und nur-noch-sachlich-nach-außen hat mir eine Art Schutzraum geöffnet. Ich hab viel meditiert und gemerkt, dass ich durch das Loslassen von Glaubensvorstellungen nicht nur meine Haltung verbessern konnte (buchstäblich auch die Körperhaltung) sondern dass sich auch sämtliche Kommunikation mit anderen entspannte.

Jedenfalls, ich kenne Spott, Ausgrenzung, Mobbing bis hin zum Krankenhausaufenthalt und manipulierten Akten, um mich "loszuwerden".
Ich hab sehr viel gelernt. Und gottseidank passiert mir das nicht mehr.

Das "Aussteigen" aus einer verfahrenen Situation fängt wirklich damit an, dass man sich selbst einmal Ruhe gönnt und sich entspannt. Dann kommen einem auch gute Ideen, wie man anders handeln kann. Ich selbst habe am meisten darunter gelitten dass ich oft dachte: "Ich kann ja gar nicht anders, ich bin in einer Zwickmühle".
Aber das stimmt gottseidank nie.

Ich wünsch dir viel Sonne im Inneren und dass es für dich leichter wird. Es wird auf jeden Fall besser. Und ja, gerade ein Rückzug von anderen bewirkt, dass die dann auf einen zugehen, im Guten.
Das Vertrauen kann man haben. Auf jeden Fall.

liebe Grüße,
eva
 
Hallo Eva,

da hab ich darauf geachtet, dass bei möglichst jeder Situation ein neutraler Dritter anwesend war.

Solche Gespräche sind mir bekannt. Zwar aus dem privaten, es ging um Hausbewohner eines Mehrfamilienhauses, aber jedes Mal mit durchschlagendem Erfolg. Es wurde ein (Aussöhnungs)-Gespräch in Gegenwart eines Dritten initiiert und der andere ist dann während des Gespräches beleidigend geworden. Es muss ihn derart mitgenommen haben, dass er recht schnell danach auszog. In verschiedenen Variationen passierte mir das schon öfters.

Derzeit geht es jedoch um die subtile Manipulation im privaten (familiären) Bereich. Mehr möchte ich hier öffentlich nicht dazu schreiben. Vielleicht noch soviel: es sind mehr als zwei Personen, die hier manipuliert werden. Die eine hat es gemerkt, die andere hat es endlich verstanden, noch eine andere will es nicht wahrhaben usw.

dass ich durch das Loslassen von Glaubensvorstellungen nicht nur meine Haltung verbessern konnte

So eine Überzeugung wird dem Leid wohl zugrunde liegen. z.B. ich bin ja immer schuld, mir glaubt eh keiner. Fällt dir (oder den anderen Mitlesern) noch mehr ein?

Der Rückzug in mich selbst und nur-noch-sachlich-nach-außen hat mir eine Art Schutzraum geöffnet.

Meinst du, dass es mit so einer manipulierenden Person wichtig ist die sachliche Ebene beizubehalten? Sobald es in den gefühlsmäßigen Bereich geht fängt die Manipulation an? (Darüber muss ich jetzt noch ein bisschen länger nachdenken. )

@ Gaia,

ja, mit der Verantwortungsübernahme muss es auch etwas zu tun haben: möglichst viel Leistung erbringen, dann mag mich der andere schon??? Das hieße dann, dass jemand, der manipuliert wird, weniger Verantwortung übernehmen müsste, weniger für den anderen und mehr für sich selbst.

Meine Gefühle ansprechen hatte einst zu Eskalationen geführt, hat die anderen zu noch mehr Stärke verholfen. Das habe ich schon ausprobiert.

Aber, dem treu bleiben, was sich für mich gut anfühlt, das wird wohl der Haken sein, denn der manipulierte tut wahrscheinlich alles, dass der andere sich gut fühlt. ???

Was sich in meinem Leben gezeigt hat: da habe ich es geschafft eine manipulative Baustelle zu klären und dann dauerts nicht lange, kommt schon die nächste. Wieder schöne Worte, die bei genauerer Betrachtung eher hässlich sind. Also liegt es an der Sprache und wie diese verstanden wird. ???

Ich werde schon noch herausfinden, warum ich so arg mit manipulativen Menschen zu tun habe.

Liebe Grüße Pluto
 
Hallo Eva,
Solche Gespräche sind mir bekannt. Zwar aus dem privaten, es ging um Hausbewohner eines Mehrfamilienhauses, aber jedes Mal mit durchschlagendem Erfolg. Es wurde ein (Aussöhnungs)-Gespräch in Gegenwart eines Dritten initiiert und der andere ist dann während des Gespräches beleidigend geworden. Es muss ihn derart mitgenommen haben, dass er recht schnell danach auszog. In verschiedenen Variationen passierte mir das schon öfters.

Hallo Pluto, das ist ja eine erkenntnisreiche Erfahrung. Der hinzukommende Dritte hilft beim "Klären". Und derjenige, der "verloren" hat, der wurde emotional. Also ist das ein Beweis dafür, dass derjenige es leichter hat, der ruhig bleiben kann.

Derzeit geht es jedoch um die subtile Manipulation im privaten (familiären) Bereich. Mehr möchte ich hier öffentlich nicht dazu schreiben.

Seinen privaten Bereich zu schützen ist ja völlig legitim. Man braucht auch nicht mehr zu schreiben, um das Thema zu bereden.
Im privaten Bereich ist es allerdings so, dass man immer Gefühle hat, da kann man sich nicht so leicht einen neutralen Dritten hinzuholen.
Diese Funktion nehmen ja bei Eheproblemen die Eheberater wahr, oder Psychologen. Manchmal muss man abwägen, ob das nötig ist oder nicht und vor allem, ob es alle Beteiligten wollen.


Vielleicht noch soviel: es sind mehr als zwei Personen, die hier manipuliert werden.

Ich nehme auch an, dass eine durchschnittliche Familie mehr als zwei Beteiligte hat, auch in dem Sinne, beteiligte Bezugspersonen und so weiter.
In der Familie stehen immer die Gefühle im Vordergrund - und die "Bewertung" der Gefühle. Da meist jeder die Gefühle anders bewertet, sind Konflikte eigentlich immer da. So kann man sich nur aussuchen, WIE man die Konflikte löst.

Die eine hat es gemerkt, die andere hat es endlich verstanden, noch eine andere will es nicht wahrhaben usw.
Das ist eine Bewertung der Situation, ist dir das bewußt? Also dann hieße dein Satz übersetzt:
die eine hat es gemerkt - die eine spürt ähnliche Dinge wie du und sie bewertet es ähnlich
die andere hat es endlich verstanden - der anderen hast du deine Bewertung erklärt und sie hat sich mit dir solidarisiert
noch eine andere will es nicht wahrhaben - diese noch andere hat eine ganz andere Sichtweise und eine eigene Wahrheit, die sie mit euch (1 und 2) nicht teilen kann weil es ihr sonst noch mehr Probleme bereitet


So eine Überzeugung wird dem Leid wohl zugrunde liegen. z.B. ich bin ja immer schuld, mir glaubt eh keiner. Fällt dir (oder den anderen Mitlesern) noch mehr ein?

das mit der Rückenhaltung und inneren Haltung ist wirklich erstaunlich. Wenn man sich "krümmt" im Außen, dann krümmt man sich auch innerlich. Man macht sich kleiner, als man ist. Man steht nicht für seine Bedürfnisse ein. Die eigenen Unsicherheiten und Ängste werden anderen signalisiert - und wenn sie nicht ausgesprochen sind, dann leben andere diese Ängste und Unsicherheiten. Was man aussendet, das kehrt zurück.

Ich denke, dass wir alle Gefühle, die wir in uns haben, zu einem größeren Teil unbewußt aussenden. Der Eisberg unter dem Wasser, als Bild.
Ich glaube auch, dass wir Menschen dazu neigen, unsere Gedanken als nachträgliche Begründung unserer Gefühle erschaffen. Erst kommt das Gefühl und dann der Gedanke dazu - das ist die Rationalisierung des Gefühlten.

Es gibt daher nur den Weg, seine eigenen Gefühle zu erspüren und sie sich bewußt zu machen. Anstatt "nachdenken" hilft es eher, "nachzufühlen". Da liegt der Ursprung.
Dann weiß man, was man so (blind) aussendet. Und dann erkennt man leichter, was und warum das Ausgesandte dann von anderen Menschen "zurückgefühlt und zurückgeschickt" wird.


Meinst du, dass es mit so einer manipulierenden Person wichtig ist die sachliche Ebene beizubehalten? Sobald es in den gefühlsmäßigen Bereich geht fängt die Manipulation an? (Darüber muss ich jetzt noch ein bisschen länger nachdenken. )

Das meine ich, ja.
In der Kommunikation mit anderen hilft es sehr, wenn man für einen Moment dann "selbst den neutralen Dritten" spielt. Wenn man das versucht, dann überrollen einen selbst immerhin nicht die eigenen Gefühle (die sind ja auf jeden Fall sehr stark) - und jegliche Manipulation oder auch "nur" die übliche Beeinflussung unter Menschen läuft über das Gefühl.

Es hat mir sehr geholfen, vor schwierigen Gesprächen in meiner Vorstellung eine ganz sachliche, ruhige Rolle einzuüben und selbst ein wenig Distanz zum Geschehen aufzubauen. Das gibt innere Ruhe beim Gespräch und es ist leichter, hinzugucken, was wirklich IST.

Wenn man dann mit sich allein ist, kann man sich das Gespräch wieder vor Augen führen und dann seine wahren Gefühle dazu betrachten.

@ Gaia,

ja, mit der Verantwortungsübernahme muss es auch etwas zu tun haben: möglichst viel Leistung erbringen, dann mag mich der andere schon??? Das hieße dann, dass jemand, der manipuliert wird, weniger Verantwortung übernehmen müsste, weniger für den anderen und mehr für sich selbst.

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, muss es versorgt werden, es wird auch "angeleitet" und bekommt Orientierung und so weiter.
Natürlich wird das Kind irgendwann groß und muss lernen, für sich selbst verantwortlich zu sein. Dann rebelliert es - meist als Teenager schon - gegen die Eltern. Die vorherige "Anleitung und Versorgung" wird nun als "Manipulation" betrachtet und verständlich wird dann die Rebellion dagegen.

Ich glaube, dass man auch im Erwachsenenalter manchmal das Bedürfnis hat, so umsorgt zu werden, wie man es als Kind kennenlernte oder sich zumindest wünschte. Diese Menschen kommen dann auch ins Leben und nehmen einem dann "wunschgemäß" Dinge ab, die eigentlich in der eigenen Verantwortung liegen. Die eine Seite der Medaille ist, dass sich das "gut anfühlt". Die andere Seite der Medaille ist, dass auch der "Versorger" sein Bedürfnis nach "jemandem hätscheln" erfüllt und damit vielleicht auch Bereiche regeln will, die man gern für sich selbst lösen möchte.

Die Beziehungen sind meist mit Abhängigkeiten belastet.

Je mehr sich die Beteiligten mit ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen beschäftigen, ihre Wünsche erkennen und sie sich selbst erfüllen und dieses Selbstvertrauen ausstrahlen, umso weniger Konflikte gibt es, weil die Abhängigkeiten aufgelöst werden.


Meine Gefühle ansprechen hatte einst zu Eskalationen geführt, hat die anderen zu noch mehr Stärke verholfen. Das habe ich schon ausprobiert.

Diese Gefühle klärt man viel leichter indem man sie sich selbst im Stillen anschaut. Und dann erst nach außen tritt...

Aber, dem treu bleiben, was sich für mich gut anfühlt, das wird wohl der Haken sein, denn der manipulierte tut wahrscheinlich alles, dass der andere sich gut fühlt. ???
Warum nicht einfach mal immer bei sich bleiben, hab ich mir gedacht.
Probiere es doch einfach aus.
Egal was man tut: man tut immer, was man will.

Natürlich ist es hilfreich, wenn man sich zwischendurch fragt:
Will ich das wirklich? Wenn nein, muss man sich ändern. Wenn ja, dabei bleiben. Das eigene Herz fragen und nicht die anderen - das ist ein guter Kompass wenn man sich verlaufen hat.

Was sich in meinem Leben gezeigt hat: da habe ich es geschafft eine manipulative Baustelle zu klären und dann dauerts nicht lange, kommt schon die nächste. Wieder schöne Worte, die bei genauerer Betrachtung eher hässlich sind. Also liegt es an der Sprache und wie diese verstanden wird. ???
Wenn sich Dinge wiederholen, dann hast du immer wieder die gleiche Frage zu klären.
Das kann nerven, ich weiß... !

Wenn du "schön" und "hässlich" sagst, dann wertest du.
Es liegt mehr an der Bewertung als an der Sprache.
Und es liegt vor allem daran, WIE du mit den Situationen umgehst.
Wenn du immer wieder auf die gleiche Weise reagierst, dann wird immer wieder das Gleiche passieren.

Es hilft sehr viel, wenn man sich zunächst dazu entscheidet, niemals zu werten.
Wenn man hinschaut, was denn "wirklich da ist".
Und ob man einmal völlig anders handeln kann als man sonst handelt.
Vielleicht einfach mal das Gegenteil tut?
Was ist das Gegenteil von dem - beispielsweise - "ich halte diese Gemeinschaft in dieser und jener Form zusammen" -
das Gegenteil wäre:
"Ich ziehe aus und wer mit mir leben will, der kommt mit, die anderen lassen es bleiben, alle entscheiden selbst, wer zur der Gemeinschaft gehört."

Das ist jetzt nur ein Gedankenbeispiel. Das Gegenteil einer Situation zu visualisieren hilft manchmal auch schon sehr.

Ich werde schon noch herausfinden, warum ich so arg mit manipulativen Menschen zu tun habe.

Liebe Grüße Pluto

ja das musst du ergründen
ich darf es dir nicht sagen


liebe Grüße
Eva
 
Hallo Eva,

Das ist eine Bewertung der Situation, ist dir das bewußt?

Nein, das war mir nicht bewusst. :eek:
An diesen Bewertungen bin ich schon einmal "hängen geblieben". Konkret heißt dies, dass ich gelernt habe, als Berater sollte ich nicht werten. Schon damals war das Geschriebene für eindeutig, doch ich konnte es nicht anwenden. Auch wenn ich jetzt mehr darüber nachdenke, drehe ich mich sofort im Kreis. Dann frage ich mich wieder, ob es überhaupt möglich ist im zwischenmenschlichen ohne Werten und bewerten auszukommen. ???

Anstatt "nachdenken" hilft es eher, "nachzufühlen". Da liegt der Ursprung.

Das kann schon hinkommen. Fühle ich in mir, dass ich den anderen gar nicht mag, weil er ... tut oder anderes, dann müsste ich dazu stehen und ihm aus dem Weg gehen. Mein Verstand suggeriert hingegen: Ich will mit ihm klar kommen, weil ??? (ich mit ihm verwandt bin z.B.) Dies ist ein schwieriger Weg, denn spätestens an Familienfeiern trifft man sich wieder und tut so als man sich mag und mit längerem Zusammensein eskalieren dann wieder die Tretminen. Wenn ich länger darüber nachdenke, müsste ich mir dann vor so einem Treffen gefühlsmäßig klar sein, was ich will.

was und warum das Ausgesandte dann von anderen Menschen "zurückgefühlt und zurückgeschickt" wird.

Mir ist es oft passiert, dass ich offen auf jemanden zugegangen bin, weil ich Kontakt mit ihm wollte. Der andere dagegen hat diese undurchsichtige Manipulationen ausgesprochen, die auf den ersten Blick so wunderbar aussehen, jedoch immer gefühlsmäßig mich irgendwie getroffen (verletzt) haben. Ich bekam also etwas zurück, was ich nicht ausgesandt habe.

Ich glaube, dass man auch im Erwachsenenalter manchmal das Bedürfnis hat, so umsorgt zu werden, wie man es als Kind kennenlernte oder sich zumindest wünschte. Diese Menschen kommen dann auch ins Leben und nehmen einem dann "wunschgemäß" Dinge ab, die eigentlich in der eigenen Verantwortung liegen. Die eine Seite der Medaille ist, dass sich das "gut anfühlt". Die andere Seite der Medaille ist, dass auch der "Versorger" sein Bedürfnis nach "jemandem hätscheln" erfüllt und damit vielleicht auch Bereiche regeln will, die man gern für sich selbst lösen möchte.

Die Beziehungen sind meist mit Abhängigkeiten belastet.

Je mehr sich die Beteiligten mit ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen beschäftigen, ihre Wünsche erkennen und sie sich selbst erfüllen und dieses Selbstvertrauen ausstrahlen, umso weniger Konflikte gibt es, weil die Abhängigkeiten aufgelöst werden.

Ganz wichtig! Daran hatte ich nicht gedacht.

:danke: es grüßt dich herzlich Pluto :kiss4:
 
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Liebe Pluto,

die Menschen haben so unterschiedliche Ansichten von dem was richtig und was falsch ist. Sie sind als Menschen alle mehr als nur ihre Ansichten.

Es ist doch möglich, dass du einen Musikgeschmack hast und deine Freundin einen völlig anderen. Man kann sich trotzdem mögen. Man hört dann nur vielleicht nicht zusammen Musik? Ich mag etwas, aber ich bin nicht das, was ich mag. Ich besitze etwas, bin aber nicht dieser Besitz.

Es ist schwierig, wenn man sich mit dem identifiziert, was man gerade meint. Denn Meinungen können sich ändern. und man kann auch allen Besitz verlieren - aber dann verliert man sich nicht selbst.

Der Mensch ist also immer mehr als das, was er denkt, hat, und tut.
Und so kann man die Handlungen oder den Geschmack von anderen blöde finden, aber immer noch den Menschen mögen. Das geht.


Ja, bevor du zu einem Treffen gehst, ist es ganz gut, wenn du dir vorher selbst sagen kannst, dass jeder seine Ansicht haben kann und man trotzdem den anderen als Menschen akzeptiert, denn warum soll man nicht verschiedene Meinungen haben können? Sag dir einfach: ich sehe es so und halte das für richtig, und du siehst es anders, wir streiten nicht darüber. Man kann trotzdem etwas zusammen essen und es gibt sicher noch andere Themen über die man reden kann.
Gibst du dir und anderen Freiheit einer eigenen Meinung, ist das auch kein Konflikt mehr. Probiere es einfach aus, kann ich nur sagen.
Mehr als dass es mal angenehmer verläuft kann dir ja nicht passieren.

Diese Ausstrahlung und das konsequent-Bleiben (ja, ist gut, du siehst das anders, na und) wird dann auch beim Gegenüber Wirkung zeigen. Man streitet sich nicht mehr und wechselt das Thema. Es bringt ja nichts... :)

Jeder weiß für sich selbst am besten, was für einen selbst gut ist.
Und dafür braucht man auch keine Bestätigung bei anderen.

Ich glaube nämlich, dass es eine innere Unsicherheit ist, ob man mit seiner Meinung wirklich so "richtig" liegt. Dann sucht man nach Verbündeten oder nach einem "Segen" durch andere. Das lauerte bei mir unbewußt im Gefühlsberg, nachdem ich das angeschaut hatte, wurde es leichter, denn das war bei mir das, was ich unbewußt "aussandte" und woraufhin dann Aktionen von außen kamen, die mir gar nicht gut taten....

ich wünsch dir Leichtigkeit und viel Sonne,
alles Liebe,
Eva
 
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