Hallo Eva,
Solche Gespräche sind mir bekannt. Zwar aus dem privaten, es ging um Hausbewohner eines Mehrfamilienhauses, aber jedes Mal mit durchschlagendem Erfolg. Es wurde ein (Aussöhnungs)-Gespräch in Gegenwart eines Dritten initiiert und der andere ist dann während des Gespräches beleidigend geworden. Es muss ihn derart mitgenommen haben, dass er recht schnell danach auszog. In verschiedenen Variationen passierte mir das schon öfters.
Hallo Pluto, das ist ja eine erkenntnisreiche Erfahrung. Der hinzukommende Dritte hilft beim "Klären". Und derjenige, der "verloren" hat, der wurde emotional. Also ist das ein Beweis dafür, dass derjenige es leichter hat, der ruhig bleiben kann.
Derzeit geht es jedoch um die subtile Manipulation im privaten (familiären) Bereich. Mehr möchte ich hier öffentlich nicht dazu schreiben.
Seinen privaten Bereich zu schützen ist ja völlig legitim. Man braucht auch nicht mehr zu schreiben, um das Thema zu bereden.
Im privaten Bereich ist es allerdings so, dass man immer Gefühle hat, da kann man sich nicht so leicht einen neutralen Dritten hinzuholen.
Diese Funktion nehmen ja bei Eheproblemen die Eheberater wahr, oder Psychologen. Manchmal muss man abwägen, ob das nötig ist oder nicht und vor allem, ob es alle Beteiligten wollen.
Vielleicht noch soviel: es sind mehr als zwei Personen, die hier manipuliert werden.
Ich nehme auch an, dass eine durchschnittliche Familie mehr als zwei Beteiligte hat, auch in dem Sinne, beteiligte Bezugspersonen und so weiter.
In der Familie stehen immer die Gefühle im Vordergrund - und die "Bewertung" der Gefühle. Da meist jeder die Gefühle anders bewertet, sind Konflikte eigentlich immer da. So kann man sich nur aussuchen, WIE man die Konflikte löst.
Die eine hat es gemerkt, die andere hat es endlich verstanden, noch eine andere will es nicht wahrhaben usw.
Das ist eine Bewertung der Situation, ist dir das bewußt? Also dann hieße dein Satz übersetzt:
die eine hat es gemerkt - die eine spürt ähnliche Dinge wie du und sie bewertet es ähnlich
die andere hat es endlich verstanden - der anderen hast du deine Bewertung erklärt und sie hat sich mit dir solidarisiert
noch eine andere will es nicht wahrhaben - diese noch andere hat eine ganz andere Sichtweise und eine eigene Wahrheit, die sie mit euch (1 und 2) nicht teilen kann weil es ihr sonst noch mehr Probleme bereitet
So eine Überzeugung wird dem Leid wohl zugrunde liegen. z.B. ich bin ja immer schuld, mir glaubt eh keiner. Fällt dir (oder den anderen Mitlesern) noch mehr ein?
das mit der Rückenhaltung und inneren Haltung ist wirklich erstaunlich. Wenn man sich "krümmt" im Außen, dann krümmt man sich auch innerlich. Man macht sich kleiner, als man ist. Man steht nicht für seine Bedürfnisse ein. Die eigenen Unsicherheiten und Ängste werden anderen signalisiert - und wenn sie nicht ausgesprochen sind, dann leben andere diese Ängste und Unsicherheiten. Was man aussendet, das kehrt zurück.
Ich denke, dass wir alle Gefühle, die wir in uns haben, zu einem größeren Teil unbewußt aussenden. Der Eisberg unter dem Wasser, als Bild.
Ich glaube auch, dass wir Menschen dazu neigen, unsere Gedanken als nachträgliche Begründung unserer Gefühle erschaffen. Erst kommt das Gefühl und dann der Gedanke dazu - das ist die Rationalisierung des Gefühlten.
Es gibt daher nur den Weg, seine eigenen Gefühle zu erspüren und sie sich bewußt zu machen. Anstatt "nachdenken" hilft es eher, "nachzufühlen". Da liegt der Ursprung.
Dann weiß man, was man so (blind) aussendet. Und dann erkennt man leichter, was und warum das Ausgesandte dann von anderen Menschen "zurückgefühlt und zurückgeschickt" wird.
Meinst du, dass es mit so einer manipulierenden Person wichtig ist die sachliche Ebene beizubehalten? Sobald es in den gefühlsmäßigen Bereich geht fängt die Manipulation an? (Darüber muss ich jetzt noch ein bisschen länger nachdenken. )
Das meine ich, ja.
In der Kommunikation mit anderen hilft es sehr, wenn man für einen Moment dann "selbst den neutralen Dritten" spielt. Wenn man das versucht, dann überrollen einen selbst immerhin nicht die eigenen Gefühle (die sind ja auf jeden Fall sehr stark) - und jegliche Manipulation oder auch "nur" die übliche Beeinflussung unter Menschen läuft über das Gefühl.
Es hat mir sehr geholfen, vor schwierigen Gesprächen in meiner Vorstellung eine ganz sachliche, ruhige Rolle einzuüben und selbst ein wenig Distanz zum Geschehen aufzubauen. Das gibt innere Ruhe beim Gespräch und es ist leichter, hinzugucken, was wirklich IST.
Wenn man dann mit sich allein ist, kann man sich das Gespräch wieder vor Augen führen und dann seine wahren Gefühle dazu betrachten.
@ Gaia,
ja, mit der Verantwortungsübernahme muss es auch etwas zu tun haben: möglichst viel Leistung erbringen, dann mag mich der andere schon??? Das hieße dann, dass jemand, der manipuliert wird, weniger Verantwortung übernehmen müsste, weniger für den anderen und mehr für sich selbst.
Wenn ein Kind auf die Welt kommt, muss es versorgt werden, es wird auch "angeleitet" und bekommt Orientierung und so weiter.
Natürlich wird das Kind irgendwann groß und muss lernen, für sich selbst verantwortlich zu sein. Dann rebelliert es - meist als Teenager schon - gegen die Eltern. Die vorherige "Anleitung und Versorgung" wird nun als "Manipulation" betrachtet und verständlich wird dann die Rebellion dagegen.
Ich glaube, dass man auch im Erwachsenenalter manchmal das Bedürfnis hat, so umsorgt zu werden, wie man es als Kind kennenlernte oder sich zumindest wünschte. Diese Menschen kommen dann auch ins Leben und nehmen einem dann "wunschgemäß" Dinge ab, die eigentlich in der eigenen Verantwortung liegen. Die eine Seite der Medaille ist, dass sich das "gut anfühlt". Die andere Seite der Medaille ist, dass auch der "Versorger" sein Bedürfnis nach "jemandem hätscheln" erfüllt und damit vielleicht auch Bereiche regeln will, die man gern für sich selbst lösen möchte.
Die Beziehungen sind meist mit Abhängigkeiten belastet.
Je mehr sich die Beteiligten mit ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen beschäftigen, ihre Wünsche erkennen und sie sich selbst erfüllen und dieses Selbstvertrauen ausstrahlen, umso weniger Konflikte gibt es, weil die Abhängigkeiten aufgelöst werden.
Meine Gefühle ansprechen hatte einst zu Eskalationen geführt, hat die anderen zu noch mehr Stärke verholfen. Das habe ich schon ausprobiert.
Diese Gefühle klärt man viel leichter indem man sie sich selbst im Stillen anschaut. Und dann erst nach außen tritt...
Aber, dem treu bleiben, was sich für mich gut anfühlt, das wird wohl der Haken sein, denn der manipulierte tut wahrscheinlich alles, dass der andere sich gut fühlt. ???
Warum nicht einfach mal immer bei sich bleiben, hab ich mir gedacht.
Probiere es doch einfach aus.
Egal was man tut: man tut immer, was man will.
Natürlich ist es hilfreich, wenn man sich zwischendurch fragt:
Will ich das wirklich? Wenn nein, muss man sich ändern. Wenn ja, dabei bleiben. Das eigene Herz fragen und nicht die anderen - das ist ein guter Kompass wenn man sich verlaufen hat.
Was sich in meinem Leben gezeigt hat: da habe ich es geschafft eine manipulative Baustelle zu klären und dann dauerts nicht lange, kommt schon die nächste. Wieder schöne Worte, die bei genauerer Betrachtung eher hässlich sind. Also liegt es an der Sprache und wie diese verstanden wird. ???
Wenn sich Dinge wiederholen, dann hast du immer wieder die gleiche Frage zu klären.
Das kann nerven, ich weiß... !
Wenn du "schön" und "hässlich" sagst, dann wertest du.
Es liegt mehr an der Bewertung als an der Sprache.
Und es liegt vor allem daran, WIE du mit den Situationen umgehst.
Wenn du immer wieder auf die gleiche Weise reagierst, dann wird immer wieder das Gleiche passieren.
Es hilft sehr viel, wenn man sich zunächst dazu entscheidet, niemals zu werten.
Wenn man hinschaut, was denn "wirklich da ist".
Und ob man einmal völlig anders handeln kann als man sonst handelt.
Vielleicht einfach mal das Gegenteil tut?
Was ist das Gegenteil von dem - beispielsweise - "ich halte diese Gemeinschaft in dieser und jener Form zusammen" -
das Gegenteil wäre:
"Ich ziehe aus und wer mit mir leben will, der kommt mit, die anderen lassen es bleiben, alle entscheiden selbst, wer zur der Gemeinschaft gehört."
Das ist jetzt nur ein Gedankenbeispiel. Das Gegenteil einer Situation zu visualisieren hilft manchmal auch schon sehr.
Ich werde schon noch herausfinden, warum ich so arg mit manipulativen Menschen zu tun habe.
Liebe Grüße Pluto
ja das musst du ergründen
ich darf es dir nicht sagen
liebe Grüße
Eva