Emotionale Abhängigkeit

Annie

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Hallo liebe Leute,

wart ihr schon mal von jemandem emotional abhängig? Wie fühlt sich das für euch an?
Ich hab feststellen müssen, dass ich mich in jemanden richtig reingesteigert hab, der mir meiner Meinung nach mehr schadet als dass er mir nützt, aber da ist trotzdem noch so ne Art Zuneigung.
Vielleicht klammere ich auch zu sehr, sodass dann die Person Reißaus nimmt?
Dabei würd ich so gerne jemanden haben, mit dem ich durch Dick und Dünn gehen kann, und der mich nie im Stich lässt und mit dem Geben und Nehmen in Einklang steht, egal wie weit er nun von mir entfernt wohnt. Distanz spielt dabei keine wirklich große Rolle.
Vielleicht liegts auch daran, dass ich momentan keine wirklichen Freunde hab, die mich verstehen und mir zuhören und sich in mich reindenken können.

Bin wieder mal ratlos :(
Für Antworten wär ich sehr dankbar :danke:

Annie :blume:
 
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Was meinst du mit emotional "abhängig" liebst du ihn so sehr, dass du ihn nicht verlassen kannst, egal was er dir tut?

Das ist ein schwieriges Problem. Weil die Trennung häufig sehr weh tut. Allein das "sich zusammenreissen" wenn man doch nichts lieber wünscht als das der andere einen doch genauso lieben würde... achja...

Ich finde Beziehungen sind ein beklopptes spiel... Und ich weiss auch keinen rat...

Eventuell das du das in dir selbst findest was du bei dem Menschen suchst an dem du so hängst? (ob das nich nur gerede ist von leuten die eine glückliche partnerschaft haben...)

Vielleicht ist es erschreckend für ihn wie sehr du an ihm/ihr hängst... ich denke das kann schon eine belastung sein... wenn du soviel hoffnung in ihn/sie legst

Liebe Grüsse
 
Annie_star schrieb:
Hallo liebe Leute,

wart ihr schon mal von jemandem emotional abhängig? Wie fühlt sich das für euch an?
Ich hab feststellen müssen, dass ich mich in jemanden richtig reingesteigert hab, der mir meiner Meinung nach mehr schadet als dass er mir nützt, aber da ist trotzdem noch so ne Art Zuneigung.
Vielleicht klammere ich auch zu sehr, sodass dann die Person Reißaus nimmt?
Dabei würd ich so gerne jemanden haben, mit dem ich durch Dick und Dünn gehen kann, und der mich nie im Stich lässt und mit dem Geben und Nehmen in Einklang steht, egal wie weit er nun von mir entfernt wohnt. Distanz spielt dabei keine wirklich große Rolle.
Vielleicht liegts auch daran, dass ich momentan keine wirklichen Freunde hab, die mich verstehen und mir zuhören und sich in mich reindenken können.

Bin wieder mal ratlos :(
Für Antworten wär ich sehr dankbar :danke:

Annie :blume:

ja, das habe ich auch schon erlebt. Ich habe für mich entdeckt, daß meine Sehnsucht nach Jemandem ziemlich der Sehnsucht nach mir selbst entspricht. Ohne diesen bestimmten Jemand war ich innerlich völlig leer. So, als wäre ich ohne Jemanden nichts. Jetzt weiß ich, daß das der Wahrheit sehr nahe kommt. Tatsächlich gibt es "mich" nicht, wenn es nicht Jemanden gibt. Und das ist auch gut so! Die einzige Angst die ich hatte, war, das mich dieses Nichts auslöscht und darum habe ich mich so verzweifelt an Jemanden geklammert, der mich retten sollte - doch jetzt erfahre ich, daß ich erst durch die Auslöschung meines Ich zu mir selbst und zu den Jemanden "da draussen" finde. Das klingt paradox, aber es ist wahr (für mich). Seit dem ich mehr und mehr meine Ideen über mich loslassen kann, werde ich durchlässiger und finde die Liebe überall, nicht nur bei einem bestimmten Jemand. Meine Sehnsucht war also von Anfang an, mein Ich aufzugeben um frei für das Leben zu sein. Ich habe die Angst vor der Leere (fast) überwunden, in dem ich "mich" überwunden habe. Jetzt brauche ich niemanden bestimmtes mehr, um glücklich zu sein - ich finde alles was ich brauche in mir und um mich herum. Alles in unmittelbarer Nähe, in jedem Augenblick.

ich weiss nicht ob Dir das was hilft, ich konnte nur schreiben, wie es bei mir war/ist.

lG

Haris
 
Motorradkraut schrieb:
Was meinst du mit emotional "abhängig" liebst du ihn so sehr, dass du ihn nicht verlassen kannst, egal was er dir tut?

Das ist ein schwieriges Problem. Weil die Trennung häufig sehr weh tut. Allein das "sich zusammenreissen" wenn man doch nichts lieber wünscht als das der andere einen doch genauso lieben würde... achja...

Ich finde Beziehungen sind ein beklopptes spiel... Und ich weiss auch keinen rat...

Eventuell das du das in dir selbst findest was du bei dem Menschen suchst an dem du so hängst? (ob das nich nur gerede ist von leuten die eine glückliche partnerschaft haben...)

Vielleicht ist es erschreckend für ihn wie sehr du an ihm/ihr hängst... ich denke das kann schon eine belastung sein... wenn du soviel hoffnung in ihn/sie legst

Liebe Grüsse

Hallo,
also die Person ist kein Er sondern eine Sie, was aber nicht heissen soll, dass ich vom andren Ufer bin oder so....
Mir gings generell meistens bei weiblichen Personen so (auch männlich, aber seltener), dass ich irgendwie die so nett fand und ich hab mich mit denen immer so toll verstanden, dass die mir meistens nur noch im Kopf rumgingen. Könnte man schon fast mit Verliebtheit gleichsetzen, ausser dass ich sexuell gar nicht auf Frauen stehe.
Ich hab mir auch schon paar mal überlegt, ob das nicht vielleicht an der großen Distanz liegt, dass diejenige sich distanziert, und am Altersunterschied, aber der ist mir eigentlich egal, weil ich schon oft gemerkt hab, dass ich mit älteren Leuten besser kann als mit denen in meinem Alter.
Aber ich hab trotzdem irgendwie das Talent mich in Leute reinzusteigern und mich abhängig zu fühlen, die mir nicht wirklich gut tun und wo ich das Gefühl hab, mehr zu geben als ich zurückbekomme.

lg Annie
 
Haris schrieb:
ja, das habe ich auch schon erlebt. Ich habe für mich entdeckt, daß meine Sehnsucht nach Jemandem ziemlich der Sehnsucht nach mir selbst entspricht. Ohne diesen bestimmten Jemand war ich innerlich völlig leer. So, als wäre ich ohne Jemanden nichts. Jetzt weiß ich, daß das der Wahrheit sehr nahe kommt. Tatsächlich gibt es "mich" nicht, wenn es nicht Jemanden gibt. Und das ist auch gut so! Die einzige Angst die ich hatte, war, das mich dieses Nichts auslöscht und darum habe ich mich so verzweifelt an Jemanden geklammert, der mich retten sollte - doch jetzt erfahre ich, daß ich erst durch die Auslöschung meines Ich zu mir selbst und zu den Jemanden "da draussen" finde. Das klingt paradox, aber es ist wahr (für mich). Seit dem ich mehr und mehr meine Ideen über mich loslassen kann, werde ich durchlässiger und finde die Liebe überall, nicht nur bei einem bestimmten Jemand. Meine Sehnsucht war also von Anfang an, mein Ich aufzugeben um frei für das Leben zu sein. Ich habe die Angst vor der Leere (fast) überwunden, in dem ich "mich" überwunden habe. Jetzt brauche ich niemanden bestimmtes mehr, um glücklich zu sein - ich finde alles was ich brauche in mir und um mich herum. Alles in unmittelbarer Nähe, in jedem Augenblick.

ich weiss nicht ob Dir das was hilft, ich konnte nur schreiben, wie es bei mir war/ist.

lG

Haris

Hallo Haris,

wenn ich dich richtig verstanden hab, siehst du es als positiv an, sein eigenes Selbst aufzugeben, damit man von andren nicht mehr abhängig wird?
Sorry, steh grad etwas auf der Leitung...:confused:

lg Annie :blume:
 
hallo Du,

sag mal: fühlst Du Dich mit Deinem Avatar wohl und identifizierst Dich mit diesem? Er tut echt weh und sagt Hoffnungslosigkeit aus...

ansonsten fühl ich mich auch zum eigenen Geschlecht mehr hingezogen, falls die Wellenlänge stimmen sollte...
 
~Dio schrieb:
hallo Du,

sag mal: fühlst Du Dich mit Deinem Avatar wohl und identifizierst Dich mit diesem? Er tut echt weh und sagt Hoffnungslosigkeit aus...

ansonsten fühl ich mich auch zum eigenen Geschlecht mehr hingezogen, falls die Wellenlänge stimmen sollte...

Hallo, ja irgendwie schon, der AV entspricht mir momentan sehr....
Gehen tuts mir gar nicht gut, und ich weiss auch nicht wie lange das noch anhalten wird...

Betrübte Grüsse von
Annie
 
Ich hab feststellen müssen, dass ich mich in jemanden richtig reingesteigert hab, der mir meiner Meinung nach mehr schadet als dass er mir nützt, aber da ist trotzdem noch so ne Art Zuneigung.
Vielleicht liegts auch daran, dass ich momentan keine wirklichen Freunde hab, die mich verstehen und mir zuhören und sich in mich reindenken können.


Dabei würd ich so gerne jemanden haben, mit dem ich durch Dick und Dünn gehen kann, und der mich nie im Stich lässt und mit dem Geben und Nehmen in Einklang steht,

es liest sich, als hättest du die hoffnung gehabt, das, was du dir wünscht...gefunden zu haben. und bist nun enttäuscht.

mal eine frage...kennst du das von irgendwo her sonst ?

:) Jovannah
 
Annie_star schrieb:
Hallo Haris,

wenn ich dich richtig verstanden hab, siehst du es als positiv an, sein eigenes Selbst aufzugeben, damit man von andren nicht mehr abhängig wird?
Sorry, steh grad etwas auf der Leitung...:confused:

lg Annie :blume:

ne, nicht "man" sollte, sondern ICH wollte beschreiben, wie ich das erlebt habe. Ich kann und will Dir da keinen Rat geben. Deine Erfahrung ist für Dich persönlich so wie sie ist. Dein Problem kam mir halt so bekannt vor, weil ich es selbst erlebt habe - ich dachte, es bringt Dir vieleicht was, wenn ich Dir meine Erfahrung schreibe.
Bei mir war es einfach so, daß ich lange ziemlich unklar darüber war, wer oder was ich selbst bin. Äusserlich habe ich mich auf eine bestimmte Art gegeben, aber innerlich war da nur beängstigende Leere, keine bestimmten Eigenschaften, keine Ideale, Meinungen, letzlich keine handfeste Persönlihckeit, kein Selbstgefühl. Diese Leere war von einer tiefen Sehnsucht nach der grossen Liebe begleitet und die Intensität dieser Sehnsucht entsprach so ziemlich der Intensität der Leere in mir. Ich war mein halbes Leben unsterblich verliebt - zumeist in unerreichbare Jemande - und wurde ein ums andere Mal zutiefst enttäuscht. Und selbst als es endlich "klappte" mit der langersehnten Partnerschaft, blieb diese tiefere Sehnsucht nach noch mehr Verbundenheit. Mit meiner jetzigen Traum-Frau bin ich seit 16 Jahren zusammen, aber bis vor kurzem war es doch nie das 100% Glück. Irgendwas in mir suchte nach noch mehr Nähe, noch mehr Verbundenheit - ich begann mich umzuschauen, wenn auch nur in Tagträumen. Doch Gottseidank ist mir jetzt endlich klar geworden, daß ich diese Verbundenheit nie in der Partnerschaft mit einer anderen Person finden werde, ja, daß ich die andere Person damit völlig überfordere. Diese Einsicht brachte mich dazu, wieder mehr nach innen zu schauen, in die Leere dort. Und das Verblüffende, was dadurch geschehen ist, ist, daß ich in dieser Leere mich selbst endlich gefunden habe. Ich erkenne immer mehr, daß ich falsche Ideen von mir selbst hatte, daß ich einem Idealbild von mir nachjagte, einem Phantom, daß so gar nicht existiert. Und daß die Sehnsucht nach Jemand Ausdruck für meinen Selbstrettungsversuch war, mich vor der Leere/dem Nichts-Sein zu schützen. Das Herrliche, was ich jetzt erlebe, kommt daher, daß ich nicht mehr von mir erwarte Jemand zu sein. Ich bin einfach hier und jetzt, ich weiss nicht, was ich bin und ich muss es auch nicht mehr wissen - das Leben, so wie es ist, ist mir genug. Ich fühle mich aufs tiefste mir dem Leben und damit mit all den Jemanden darin verbunden. Die Sehnsucht hat sich aufgelöst. Ich suche nichts mehr, ich mute niemanden mehr zu, die Leere in mir auszufüllen, ich akzeptiere alles, was mir das Leben in jedem Moment gibt und bin eins damit. Ich musste so leiden, um diese einfache Wahrheit zu erkennen. Heute kommt es mir alles so absurd einfach vor.

Es kann sein, das das alles mit Deiner Frage gar nichts zu tun hat, aber ist halt einfach das , was mir dazu einfiel.

lG
Haris
 
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Hallo Anni,

danke für Deine Antwort. Alle geht vorrüber und bleibt nicht wie es ist.

Da können tausend vor einem herumhüpfen und gut drauf sein,...tja das ist es nicht...man lernt halt auch da unten im Loch zu sitzen wie es ist den Schmodder pur abzubekommen...ansonsten ist das Seil vom Licht immer da, wo man sich dran hochziehen kann. Der Wille und die Entscheidung zählt da ungemein mit....

alles Gute

wird schon klappen

Dio
 
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