Emotion der Eltern übernommen - wie zurück geben?

@ all

"Übernommenes Gefühl" ist ein systemischer Begriff. Darunter versteht man ein Gefühl, dass jemand im System Familie nicht leben und ausdrücken konnte, durfte und/oder wollte. Somit bleibt es wie ein Energiefetzen im Familiensystem hängen und ein Nachfahre fühlt und lebt es dann und weiß gar nicht, wie ihm geschieht.


Ich glaube, wir meinen NICHT dieselbe systemische Therapie?

Ich arbeite in etwa so:
http://www.afp-info.de/Wittmund-B-2006-Systemisc.85.0.html
 
Werbung:
Lies deinen Satz (fettmarkiert) noch mal durch. Du empfiehlst, dass sie Selbstwert aufbauen soll.
Aber, die Schuldgefühle sind ja, die sie hindern, aus dem mangelnden Selbstwert heraus zu kommen.
Du empfiehlst also, das Symptom zu beseitigen. Damit dann die Ursache bearbeitet werden kann. Ist nicht wirklich sinnvoll.

Bougenvilla hat betont, als Laie zu schreiben - da ist ihr Intention schon verständlich.

Den "Streit" um Ursachen und Symptom hatten wir schon in anderen Threads ... (ausgiebigst, weia).

Erst einmal, Sunset "muß" gar nichts.
Es gibt so viele unterschiedliche Wege, die zu IHREM Ziel führen können und dazu könnte sie sich idealerweise einen mit vielen psychotherapeutischen Ansätzen ausgebildeten Psychologen suchen (@ Sunset: unbedingt einen mit Kassenzulassung, also keinen, wo Du aus eigener Tasche etwas bezahlen sollst!!!!)

Sunset hat dann selbst die Möglichkeit zu entscheiden, Ursachen "aufzuarbeiten" oder generell "Umzubewerten" u.ä. oder (idealerweise) auch beides.
Für die Prognose im Hinblick auf ihre persönlichen Ziele gibt es kein "besser" oder "schlechter".
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Tipps.
Werde mir alles durch den Kopf gehen lassen und bestimmt den einen oder anderen Rat befolgen.

Schöne Grüße,
Sunset
 
Ich glaube, wir meinen NICHT dieselbe systemische Therapie?

Ich arbeite in etwa so:
http://www.afp-info.de/Wittmund-B-2006-Systemisc.85.0.html

Hallo, der Text von deinem link ist mir zu lang zum durchlesen. Bitte kannst du reinkopieren worauf du dich beziehst?

Ich arbeite gar nicht systemisch - ich mache schamanische Aufstellungen völlig ohne Struktur. Allerdings spiegeln diese Aufstellungen sehr sehr oft genau das wider, was die systemische Theorie behauptet.

Was ich gebracht habe ist die kurzgefaßte Definition laut Hellinger, ich zitiere hier was ich auf die Schnelle gefunden habe. Quelle: Zweierlei Glück

Die dritte Kategorie sind die systemisch übernommenen Gefühle. Da ist jemand außer sich. Er ist von sich entfremdet und man kann auch
mit ihm nichts machen, da er in einem fremden Gefühl ist. Man erkennt sofort, dass er in einer völlig anderen Situation ist. Die Gefühle sind
oft mit Übertriebenheit verbunden, z.B. ein übertriebenes Bedürfnis, Gerechtigkeit herzustellen – für eigenes Unrecht viel weniger intensiv.

Was stört dich daran?
 
Warum so umständlich außen- oder hintenrum? Warum nicht direkt an die Ursache gehen und deine Mutter damit konfronieren?

Lieber wieder mal allen möglichen Hüttenzauber rundum basteln? Das betrifft zwei Menschen, nicht nur einen, oder auch inzwischen mehrere.
Und auch zu Familienstellung und ähnlichem kenne ich einige Fälle, bei denen dadurch erst recht alles verkompliziert oder noch verdrehter wurde. Wozu die Art von Stellvertreterkriegen, wenn man direkt an den Ursprung gehen kann? Um einen Konflikt, der genau deshalb Probleme macht, weil er eben nie ausgetragen wurde, wieder einmal nicht auszutragen? Oder anderswohin zu verschieben?

Solange du ihr nicht sagen darfst, was ja dieses Schuldprogramm verhindert, wie das für dich damals war, oder wohl auch noch ist, wird sich auch nicht viel ändern. Entweder versteht sie es, oder es fliegen eben mal die Fetzen, aber zumindest ist das unterdrückte Thema mal auf dem Tisch, anstatt darunter. Bei ihr, wo es hingehört, und nicht nur alleine bei dir. Kann äußerst befreiend sein, sowas. Man kann das natürlich in eine Art geschützten Raum mit mediativer Hilfe verlagern. Oder auch nicht.

Würde ich tun, habe ich auch getan, obwohl das auch ziemlich lange dauerte, bis ich mich das, eben auch wegen derartiger emotionaler Erpressungen und den Ängsten vor etwaigen Folgen traute. Nur, wenn man das nicht macht, bleibt man eben in genau diesem Spiel, also bestätigst du mit deinem Schweigen, Runterschlucken, dass du tatsächlich immer noch an ihrem Gängelband hängst. Oder nicht?

Soweit du das schilderst, siehst du die Zusammenhänge ja selbst klar, also ist bei dir das nicht verdrängt, sondern bei deiner Mutter. Warum also solltest du dich da therapieren lassen, wenn deine Sicht auf die Dinge doch zutreffend ist?

Das Schuldprogramm von damals macht Probleme, ok. Wird es auch solange du dem folgst. Und das entmachten bedeutet, sich der Angst zu stellen, das zu tun, was dieses verhindern möchte. Nämlich, dass du deine Mutter mit deiner Wahrheit, Sichtweise konfrontierst. Steht dir das Recht darauf denn nicht zu? Soll sie nicht wissen was sie dir da antat?
Also schonst du sie und folgst damit wieder ihrem Programm? Bleibst also das Kind?
Danach kann man Lösungen finden, aber erstmal muss das wohl raus was dich da blockiert. Wäre zumindest mein Ansatz.
 
Hallo, der Text von deinem link ist mir zu lang zum durchlesen. Bitte kannst du reinkopieren worauf du dich beziehst?

Ich arbeite gar nicht systemisch - ich mache schamanische Aufstellungen völlig ohne Struktur. Allerdings spiegeln diese Aufstellungen sehr sehr oft genau das wider, was die systemische Theorie behauptet.

Was ich gebracht habe ist die kurzgefaßte Definition laut Hellinger, ich zitiere hier was ich auf die Schnelle gefunden habe. Quelle: Zweierlei Glück



Was stört dich daran?

Systemische Therapie hat nichts mit Familienstellen nach Hellinger zu tun.

Sie nimmt nach kognitiv-verhaltenstherapeutischen Verfahren einen immer größeren Stellenwert in der Psychotherapielandschaft ein, hat sich aus dem, was viele noch als "Familientherapie" kennen, entwickelt und basiert auf dem Konzept des radikalen Konstruktivismus.
Die Kernaussage ist somit, daß es keine einzige, allgemeingültige Wahrheit gibt, nur viele sehr individuelle Wahrheiten.

Dieser Ansatz setzt also nicht bei "Wahrheitsfindungen" und "Schuldzuweisungen" u.ä. an, es geht überhaupt nicht um "Ursachenforschung" (das war lange Jahre in der Psychotherapie "in", aber völlig ineffizient) sondern in erster Linie um das "Verstören" um letztendlich neuen Sichtweisen und neuen Bewältigungsstrategien Raum zu geben.
Es gibt hier kein "vorformuliertes" Ziel eines Therapeuten.
Ein Therapeut sollte über gute Empathie verfügen, was konkret heißt, er sollte sich wertschätzend einfühlen und somit idealerweise im richtigen Zusammenhang die richtigen Fragen an den Patienten stellen (Basis dieses Ansatzes sind diverse Fragetechniken).
 
Systemische Therapie hat nichts mit Familienstellen nach Hellinger zu tun.

Das stimmt nicht. Familienstellen ist eine Richtung der systemischen Therapie, auch Familienstellen nach Hellinger. Ich denke, das was du machst ist eine weitere. In meinen Augen sollte keiner das Monopol auf den Begriff beanspruchen.
Ich weiß nicht, ob Hellinger selbst den Begriff "Übernommenes Gefühl" geprägt hat. Ich habe ihn bei ihm gefunden, aber auch bei vielen andere systemischen Therapeuten und Therapeutinnen, und auch Therapeuten, die - so wie ich - nicht nach seinen Richtlinien arbeiten, haben ihn übernommen.
Es ging mir um die Begriffsklärung "übernommenes Gefühl", nicht um die systemische Therapie.

Liebe Grüße, silberelfe
 
Systemische Therapie hat nichts mit Familienstellen nach Hellinger zu tun.
!!!!!!
Sie nimmt nach kognitiv-verhaltenstherapeutischen Verfahren einen immer größeren Stellenwert in der Psychotherapielandschaft ein, hat sich aus dem, was viele noch als "Familientherapie" kennen, entwickelt und basiert auf dem Konzept des radikalen Konstruktivismus.
Die Kernaussage ist somit, daß es keine einzige, allgemeingültige Wahrheit gibt, nur viele sehr individuelle Wahrheiten.

Dieser Ansatz setzt also nicht bei "Wahrheitsfindungen" und "Schuldzuweisungen" u.ä. an, es geht überhaupt nicht um "Ursachenforschung" (das war lange Jahre in der Psychotherapie "in", aber völlig ineffizient) sondern in erster Linie um das "Verstören" um letztendlich neuen Sichtweisen und neuen Bewältigungsstrategien Raum zu geben.
Es gibt hier kein "vorformuliertes" Ziel eines Therapeuten.
Ein Therapeut sollte über gute Empathie verfügen, was konkret heißt, er sollte sich wertschätzend einfühlen und somit idealerweise im richtigen Zusammenhang die richtigen Fragen an den Patienten stellen (Basis dieses Ansatzes sind diverse Fragetechniken).


Wie ich das sehe, kurz und prägnant dargestellt, geht es um Erkennen von Mustern und Herausfilterung und Bewußtmachung der unförderlichen Muster sowie der förderlichen Muster sowie des Anbietens von neuen förderlichen Mustern oder auch so wie du schreibst: anderen Sichtweisen, Bewältigungsstrategien.

Im Grunde schon, allein dadurch das ich erkenne, dass eine bestimmte bisherige Handlungsweise von mir auf einem bestimmten Muster basiert, dass ich mir nicht unbedingt selbst ausgesucht haben muß (Familienmuster z.B. sind oft so prägnante Muster-->alle in der Familie laufen in bestimmten Situationen nach einem bestimmten Muster und so konnte kein alternatives Muster geschaut werden und unter geschaut werden verstehe ich nicht das sehen, sondern das Erleben) sondern nur erlernt habe wie gewisse "Dinge " scheinbar zu bewältigen sind, ist schon die Hälfte der Arbeit getan.

Ich finde Systemische Therapie hier sehr gut erklärt:
https://docs.google.com/viewer?a=v&...V37UxH&sig=AHIEtbTbYrn7eO8CX3xguPJU7Jp4zOvMYQ
 
@ all

"Übernommenes Gefühl" ist ein systemischer Begriff. Darunter versteht man ein Gefühl, dass jemand im System Familie nicht leben und ausdrücken konnte, durfte und/oder wollte. Somit bleibt es wie ein Energiefetzen im Familiensystem hängen und ein Nachfahre fühlt und lebt es dann und weiß gar nicht, wie ihm geschieht.

Was nix anderes als ein unbewußtes Muster ist, welches von und in der Familie gelebt/weitergegeben wird. Muß aber auch nicht sein. Es gibt Familienmitglieder welche sich einem Familienmuster leichter entziehen können (es ist ihnen bewußt) und welche die das nicht können (ist ihnen unbewußt) und es als Fremdbestimmung wahrnehmen. Es kann sich zwar wie ein "übernommenes Gefühl" anfühlen, ist es aber nicht.

Hier gibts nur den Weg: Sich selbst erkennen, Muster erkennen und unförderliche Muster ablegen/ändern.
 
Werbung:
Das stimmt nicht. Familienstellen ist eine Richtung der systemischen Therapie, auch Familienstellen nach Hellinger. Ich denke, das was du machst ist eine weitere. In meinen Augen sollte keiner das Monopol auf den Begriff beanspruchen.
Ich weiß nicht, ob Hellinger selbst den Begriff "Übernommenes Gefühl" geprägt hat. Ich habe ihn bei ihm gefunden, aber auch bei vielen andere systemischen Therapeuten und Therapeutinnen, und auch Therapeuten, die - so wie ich - nicht nach seinen Richtlinien arbeiten, haben ihn übernommen.
Es ging mir um die Begriffsklärung "übernommenes Gefühl", nicht um die systemische Therapie.

Liebe Grüße, silberelfe

Na ja ... ;) - die systemische Therapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, steht kurz vor der Kassenzulassung.
Viele psychiatrische Kliniken haben bereits "umgesattelt", die somatische Richtung ("Schulmedizin") entwickelt diesbzgl. neue Forschungsfelder und Sichtweisen, die Wirtschaft nutzt es schon länger.
Hellinger kommt dabei sicherlich nicht vor (er hat völlig andere Grundannahmen, die rein gar nichts mir dieser Form der systemischen Therapieform zu tun haben, ihr z.T. völlig konträr sind).
Es gibt aber einige "Verfahren", die "auf den Zug" aufspringen möchten, mit ähnlichen Begrifflichkeiten arbeiten und dem Laien da allerlei verkaufen möchten.
 
Zurück
Oben